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Zur Solidaritätserklärung mit der Black Lives Matter Bewegung

11/6/2020 · Von Brigitte Lindner
Diskussionsbeitrag
Black Lives Matter
Aus österreichischer/europäischer Perspektive ist es naheliegend, die Black Lives Matter Bewegung in einem generellen Kontext von Rassismus und Diskriminierung gegenüber Minderheiten zu setzen. Das Regime von menschenverachtendem Grenzschutz und Asylpolitik tötet, missbraucht und stiehlt die Lebenszeit von Menschen ungeachtet Ihrer Hautfarbe. Populistische Instrumentalisierung von Ausländerfeindlichkeit durch politische Parteien und institutioneller Rassismus wie das Kopftuchverbot werden in Österreich insbesondere auf die muslimische Community ausgerichtet. Dieser Aspekt darf jedoch nicht von jener Problematik abzulenken, die spezifisch die heterogene Gruppe der Black Community trifft und gegen die die globale BLM-Bewegung meinem Verständnis nach explizit spezifisch aufbegehrt. … [weiterlesen]

Volksrevolte im Zentrum der Welt offenbart Krise des neoliberalen Regimes

Momentum nutzen und auch bei uns die Finger in die Wunden legen
10/6/2020 · Wilhelm Langthaler
Es ist eine beeindruckende soziopolitische Explosion, die das kapitalistische Führungsland seit Wochen erschüttert. Und die Eliten bekommen sie nicht in Griff – das ist die großartige Botschaft der Hoffnung auf Änderung, wie sie in der ganzen Welt und auch bei uns aufgenommen wird und frenetische Unterstützung erhält. Versuchen wir unter die Oberfläche zu schauen, die am Werk befindlichen Tendenzen zu verstehen und daraus auch Handlungsmöglichkeiten für uns zu entwickeln.
Blacklivesmatter in Wien am 4.6.20
Es ist die größte und tiefste Volksmobilisierung in den USA seit der Bürgerrechtsbewegung vor mehr als einem halben Jahrhundert. Sie hat die meisten großen aber auch viele kleinere Städte erfasst. Der Corona-Notstand hat dem keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Er hat das Elend und damit auch die Wut der systematisch diskriminierten schwarzen Unterschichten, die von Corona am härtesten getroffen wurden, noch weiter angefacht. Jahrzehnte vergingen, wo Neoliberalismus mit White Supremacy gepaart, zu einer unvorstellbaren sozialen und kulturellen Kluft geführt hat, hat die Afroamerikaner ausgeschlossen – das ist zwar bekannt, aber nicht, wie groß dieses Ausmaß war und ist. Es hat ein Regime etabliert und gefestigt: das der permanenten Repression und Militarisierung, ein System der … [weiterlesen]

Nein zu den völkerrechtswidrigen Annexionen palästinensischen Lands!

Österreich darf den US-israelischen Imperialismus nicht unterstützen.
10/6/2020 · Von Palästina Solidarität Österreich
Österreich hat vor kurzem eine EU-Resolution blockiert, die die geplante israelische Annexion von besetztem palästinensischem Gebiet hätte verurteilen sollen.
Unterstützen: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/nein-zu-den-voelkerrechtswidrigen-annexionen-palaestinensischen-lands   Diese Blockadehaltung tritt nicht nur die österreichische Neutralität und das Völkerrecht mit Füßen, sondern erhöht die Kriegsgefahr in der Region und in der Welt. Seit Jahrzehnten hält Israel palästinensisches Land besetzt, errichtet illegale Siedlungen und hunderte Checkpoints, drangsaliert und vertreibt die palästinensische Bevölkerung, zerstört ihre Lebensgrundlagen, errichtet und verfeinert ein Apartheidsystem und sperrt Gaza ab – schlicht: es verweigert dem palästinensischen Volk unveräußerliche Menschenrechte und das international anerkannte Recht auf politische Selbstbestimmung. Die westlichen Staaten, allen voran die USA … [weiterlesen]

wer hat anspruch auf rechtsstaatlichkeit

in erinnerung an Seibane Wague, mauritanier, der 2003 durch die polizei getötet wurde
6/6/2020 · Hilde Langthaler
text von Hilde Langthaler, vorgetragen 2003 bei einer lesung für Sheibani
Grafik: Richard Langthaler
 wer hat anspruch auf rechtsstaatlichkeit  auf eine bürgerliche existenz  auf objektive berichterstattung  auf rechtsstaatlichkeit  auf beiziehung eines anwalts (von der ersten einvernahme an)  auf beweislastumkehr  auf eine unabhängigen untersuchungsauschuß  auf einen fairen prozess  - - - das hängt offenbar von der Hautfarbe ab – heute in österreich - unserem land    und wer hat anspruch darauf  eine behördliche amtshandlung auch lebend zu überstehen  das bleibt dahingestellt  ein afrikaner sicher nicht – heute in … [weiterlesen]

Das Rätsel Kurz entschlüsseln

28/5/2020 · Von Willi Langthaler
Populistisches Talent, Elitenantwort auf die Krise der Globalisierung und Nicht-Opposition
Das Rätsel Kurz entschlüsseln
Er steht fest auf der Seite der Mächtigen und Reichen und dennoch gilt er als der Traum jeder Schwiegermutter – wie geht das? Und wie kann er perspektivisch geschlagen werden? Kurz bricht österreichische Gepflogenheiten und macht sich bereit Errungenschaften der Zweiten Republik zu untergraben. Trotzdem wird er als Ausdruck des Common Sense, der Mitte, als Wahrer der Interessen des kleinen Mannes wahrgenommen. Wie sonst wäre der Höhenflug möglich? Wie kann man das erklären? Handelt es sich lediglich um eine kurzlebige Blase oder ist es Ausdruck einer historischen Tendenz? Einige unabgeschlossene Gedanken zum Phänomen Kurz. Betrachten wir die entscheidenden Ereignisse und Positionen, die Bundeskanzler Kurz charakterisieren:   Neue Große Koalition Kurzens wirklicher … [weiterlesen]

Krieger auf der Liste der Stuttgarter Friedenspreiskandidaten?

23/5/2020
Offener Brief an Die AnStifter, Stiftung Stuttgarter Friedenspreis. Für einen rassistenfreien Stuttgarter Friedens-Preis!
  Liebe Anstifter,   „Der Stuttgarter Friedenspreis … zeichnet seit 2003 jedes Jahr Menschen und Projekte aus, die sich in besonderer Weise für „Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität“ einsetzen“. Diese Prinzipien, wie sie beispielsweise in der Ausschreibung für das Jahr 2020 formuliert sind, fördern wir gerne. Da die Praxis unserer Beobachtung nach bisher den Grundsätzen entsprach, haben wir den Stuttgarter Friedenspreis auch seit mehr als einem Jahrzehnt mit unserem Beitrag unterstützt.     Als wir die Kandidatenliste des Jahres 2020 durchgesehen haben, sind wir jedoch erschrocken: Auf Platz 21 in der Liste finden sich die „Sächsischen Israelfreunde“. Selbstverständlich ist das in der Beschreibung genannte Engagement, das ausgezeichnet … [weiterlesen]

سیاه سبز: "دولت یهودی و دمکراتیک"

کسی که تحریک علیه مسلمانان را علامت خطر نبیند، چنین فردی مسلما مبارزه علیه یهودی ستیزی را جدی نمی گیرد.
11/5/2020
برنامه دولت پر است از دفاع از حقوق بشر، مبارزه علیه راسیسم، یهودی­ستیزی ،افراط­ گرائی، وحفاظت ازحقوق اقلیت­ها و غیره. ولی با کمی دقت می­توان بکارگیری معیار­های دوگانه را بخوبی در آن دید که نشان دهنده قطب بندی بودن این موضع­گیری است. بدین طریق، بیطرفی مندرج در قانون اساسی و درک کرایسکی مابانه از آن و تائید آن توسط اکثریت اهالی مردم پایمال می­شود، در حالیکه نقض سیستماتیک حقوق بشر و خلق­ها در اسرائیل مشروع و مجازشمرده می­شود و در مقابل مسلمانان و اسلام خطرناک معرفی می­شوند.با چنین شیوه­ای از حساسیت­های موجود سوء استفاده می­شود و بنام حفظ "امنیت"، حقوق دمکراتیک پایه­ای محدود می­-شود. (https://www.antiimperialista.org/sites/antiimperialista.org/files/styles/medium/public/bilder/wer%20kann%20in%20israel%20waehlen.png?itok=U23OvO2h)
  جمله کلیدی:ما دولت اسرائیل را بعنوان دولتی یهودی و دمکراتیک می­شناسیم وهم­چنین خواهان حفظ آن هستیم.   تمامی نقل قولهای که در ادامه می­آید از برنامه دولت از ابتدای بخش سیاست خارجی ص.181 ف. برداشت شده­ است.   https://www.dieneuevolkspartei.at/Download/Regierungsprogramm_2020.pdf) gleich zu beginn des Kapiitels“Außenpolitik s.181f)   <یهودیت و دمکراسی> از نظر مفهومی بلاواسطه در کنار هم قرار داده شده­اند. دستگاههای تبلیغاتی اسرائیل همواره کوشیده­اند خود را بعنوان تنها … [weiterlesen]

„Die deutsche Erpressung: EZB-Schuldenkauf gegen ESM-Durchgriffsrechte“

9/5/2020 · Von Wilhelm Langthaler
Interview mit Leonardo Mazzei, einem der bekanntesten Vertreter des italienischen Linkssouveränismus und Führungsmitglied des Bündnisses „Liberiamo l’Italia“ (Befreien wir Italien). Das Interview wurde noch vor dem zweiten Eurogipfel vom 23.4.20 geführt, der jedoch die Beschlüsse von zuvor bestätigte und Entscheidungen über einen sogenannten Wiederaufbaufonds nach hinten verschob. Die letzte Frage ist eine Nachtragsfrage zu dem Eurogipfel
Italien und die EU
Was halten Sie vom Plan der Eurogruppe, der finanzielle Unterstützung für diejenigen Staaten vorsieht, deren Krise sich durch Corona weiter vertieft hat? Das Abkommen löst kein einziges Problem. Aber es enthält wieder die deutsche Anmaßung, die Mittelmeerländer und insbesondere Italien mittels ESM unter Kuratel zu stellen. Es ist also ein sehr schlechtes Abkommen. Angesichts der Tiefe der Krise sind die zur Verfügung gestellten Mitteln zudem lächerlich gering. Die 200 Milliarden für Unternehmen in der ganzen EU, die von der Europäischen Investitionsbank (EIB) bereitgestellt werden sollen, wären auch Teil des normalen Geschäfts gewesen. Es handelt sich also nicht um zusätzliche Ressourcen, außer 25 Milliarden an Garantien. Von den 100 Milliarden für die Kurzarbeit (SURE) … [weiterlesen]

Das Virus und die Demokratie

Eine Replik auf eine Aussendung von "Mehr Demokratie"
7/5/2020 · Rainer Brunath
Ich bekam und bekomme immer noch von z.B. „Mehr Demokratie e.V.“ und auch anderen Vereinigungen Aufforderungen, Petitionen zu unterschreiben, die sich mit der aktuellen Situation befassen: Einschränkungen der persönlichen Rechte u.s.w. Das Thema boomt im Moment im Internet.
Bild Widerstand2020
 Neueste populistische Verschwörungstheorien kommen von einem HNO-Arzt(?), der dazu aufruft, in seiner von ihm gegründeten Partei „Widerstand 2020“ mitzumachen. Man kann sich fragen, geht es dabei auch um Geld? Die Vereine oder Einzelpersonen, die das organisieren, leben von Spenden tausender – hunderttausender. Da kommt ein hübsches Sümmchen zusammen. Aber lassen wir das, reden wir über die Möglichkeit von Petitionen  - Gesuchen, Eingaben – die in der Demokratie  zulässig und ein allgemein anerkannter Bestandteil der Grundrechte eines jeden Bürgers sind.   Sie sind ein Ersuchen einer einzelnen Person oder einer organisierten großen Personengruppe zum Beispiel an Behörden (Justiz) oder an ein Parlament.  Von Einzelpersonen wird dieses … [weiterlesen]

Spendenaufruf für das Al-Awda-Krankenhaus in Gaza

Für die Bekämpfung der Corona-Epidemie fehlt im Gazastreifen jegliche Ausstattung
16/4/2020
Appell aus Gaza von Dr. Ahmad Muhanna, Al-Awda-Hospital
Infolge von 14 Jahren kompletter Abriegelung und mehreren israelischen Kriegen befinden sich die Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen bereits in „normalen Zeiten“ am Rande des Zusammenbruchs und sind nicht in der Lage, die Grundbedürfnisse der 2-Millionen-Bevölkerung zu decken. Gaza leidet unter einem ständigen Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Die *Corona-Epidemie* verschärft die katastrophalen Bedingungen nochmals extrem. Die israelischen Kriege, in denen sich die Angriffe der Besatzungsmacht oft gezielt gegen industrielle und Produktionsanlagen richteten, haben nach Angaben des Palestinian Center for Human Rights (PCHR) 70% von ihnen zerstört. Unter einer unsicheren Ernährungssituation leiden in dem sehr dicht bevölkerten Landstrich 67 % der Menschen, … [weiterlesen]

Nein zum ESM, aber vor allem Nein zur EU

16/4/2020
Die auf dem Treffen der Eurogruppe erzielte Einigung löst kein Problem, auch nicht das der benötigten Ressourcen, die zur Bewältigung der aktuellen Krise erforderlich sind.
IL-MOMENTO
Im Moment der Wahrheit zeigt sich die Europäische Union machtlos, konfus, gespalten und dominiert von dem auf Deutschland ausgerichteten Nordblock. Ein weiterer Beweis für ihre absolute Unreformierbarkeit. Angesichts eines dramatischen wirtschaftlichen Abschwungs, der einen Interventionsplan von mindestens zweitausend Milliarden erfordern würde, kündigt die Eurogruppe tausend an. Das eigentliche Problem ist jedoch, dass diese Ankündigung eine Täuschung ist.   Die 200 Milliarden Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) an Unternehmen (für die gesamte EU) zählen zum normalen Geschäft dieser Bank. Es geht also nicht um zusätzliche Ressourcen, mit Ausnahme der 25 Milliarden die als Garantie zur Verfügung gestellt werden. Die 100 Milliarden des Arbeitslosenfonds … [weiterlesen]

Disziplinarstaat

Antifaschismus und Technofaschismus
13/4/2020 · Von A.F.Reiterer
Eine überfällige Debatte über den Disziplinarstaat
Wir haben uns stets gegen den falschen und verlogenen Antifaschismus gewandt, wie er in sogenannten „linksliberalen“ Kreisen seit vielen Jahren im Schwang ist. Ja, er bildet ihre eigentliche politisch-weltanschauliche Grundlage. Dafür gibt es einige Gründe, und ebenso viele Gründe haben wir, uns dagegen zu stellen. Wir diskutieren schon deswegen ungern darüber, weil er die politische Aufmerksamkeit in die völlig falsche Richtung lenkt – und, wie wir vermuten, nicht einfach unabsichtlich. Es ist nur zu leicht, heute gegen die Folklore der Hitlerei anzugehen. Die inzwischen fast immer jungen „Altnazis“ sind in ihrer Hirnlosigkeit so bequeme Gegner. Und daneben entwickelt sich der autoritäre bürokratische Staat. Im Namen seiner „Rationalität“ schränkt er immer … [weiterlesen]

Die Manipulatoren und Lügner

12/4/2020 · Von A.F.Reiterer
Das sind also unsere Politiker, die sich auch als Wissenschafter und Experten gerieren.
Heinz Fassmann war vor gut zwei Jahrzehnten ein fleißiger und sehr netter aber ziemlich unbedeutender Referent am Institut für Demographie. Er machte dort einen ziemlich großen Teil der Arbeit, schrieb Papiere und nach einer leichten Redaktion schrieb gewöhnlich auch der Direktor seinen Namen als Co-Autor unter diese Papiere. Daneben hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Wien, wo er den Studenten Statistik beibringen sollte. Wir sollten also davon ausgehen, dass er von Statistik was versteht. Heute tritt der Wissenschaftsminister Fassmann auf und verkündet, dass die Dunkelziffer bei den COVID-Infektionen hoch ist. Denn 0,32 % seien in einer Stichproben-Untersuchung als infiziert erkannt worden. Das SORA hat diese Stichproben-Untersuchung mit einer Größe von etwas über … [weiterlesen]

Tunesien zwischen Corona-Virus und den sozialen Herausforderungen

6/4/2020 · Von Imad Garbaya
Seit zwei Wochen herrschen auch in Tunesien Beschränkungen des öffentlichen Lebens wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie.
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  Schulen und Universitäten sind geschlossen, die meisten Geschäfte und Ämter auch, der Tourismus, wo hunderttausende TunesierInnen ihr Brot verdienen, ist auf Null geschrumpft. Die Regierung versucht durch verschiedene Maßnahmen die wirtschaftlichen Folgen zu bewältigen, es fehlt aber an finanziellen Mitteln, aber auch an politischem Willen radikale Maßnahmen zu setzen. In einem Land mit marodem öffentlichem Gesundheitssystem (ca. 2,5 Intensivbetten pro 100.000 Einwohnern) und regional ungleich verteilt, denkt die Regierung nicht z.B. die Hand auf die vorhandenen Kapazitäten des privaten Sektors im Gesundheitsbereich zu legen und so Möglichkeiten für bessere Betreuung zu eröffnen. Auch die Hunderttausende ArbeiterInnen am Bau und in der Landwirtschaft die meistens … [weiterlesen]

Der Krieg hinter Corona

5/4/2020 · von Helga Suleiman, Graz
Während die Öffentlichkeit angehalten wird, wie der Hase auf die Schlange „Corona“ zu starren, sammeln sich hinter ihm die Wölfe. Wer nämlich denkt, dass Kriegsvorbereitungen, Aufrüstung und Waffenhandel wegen der Pandemie stillstehen, täuscht sich gewaltig
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Einer der einflussreichsten Staaten der EU, Deutschland, hat just dieser Tage dem Flaggschiffunternehmen ThyssenKrupp die Lieferung von einem U-Boot an die Militärdiktatur Ägyptens und von vier Kriegsschiffen an das israelische Besatzungsregime genehmigt.[1] Dass Ägypten Waffen nach Libyen weiterleitet, ist bekannt, ebenso, dass es an der Seite Saudi-Arabiens an der Seeblockade gegen Jemen beteiligt ist. 2019 wurden Rüstungsexporte für fast 802 Millionen Euro an Ägypten genehmigt. Auch Bahrain, Jordanien und Kuwait, die Jemen aus der Luft bombardieren, sind Abnehmer deutschen Kriegsmaterials.[2] Keine Rede davon, dass diese Exporte in Pandemiezeiten gestoppt werden, obwohl man weiß, dass sich die prekäre gesundheitliche Lage der Bevölkerung in von Krieg betroffenen Ländern … [weiterlesen]

Das Virus, das Gesundheitswesen und die Rechtsentwicklung

2/4/2020 · Von Rainer Brunath, Hamburg
Die Ausbreitung des Coronavirus und die Reaktionen der Politik sowie der Profit-Wirtschaft darauf legen offen, dass der Kapitalismus in einer tiefen Krise steckt.
Wie ist es sonst erklärbar, dass China mit staatsgelenkter Wirtschaftsweise die Pandemie im Land relativ schnell in den Griff bekam und im „freien Westen“ mit seiner privatwirtschaftlichen Wirtschaftsweise mehr Visus-Opfer als in China oder Singapur relativ zur Bevölkerungszahl zu beklagen sind?  „Coronakrise“ wurde im Westen schnell zum Kampfbegriff, zum Terminus der Herrschenden, um abzulenken davon, dass nicht nur die Widersprüche und Schwächen der Gesundheitsindustrie in der Bundesrepublik und anderswo im westlichen Wertesystem ihr wahres Ausmaß zeigen, sondern dass das System der Profitmaximierung weltweit seine hässliche Fratze zeigt. Dabei ist das Virus noch nicht einmal die Ursache, sondern nur der Auslöser der Krise. Das Virus entwickelte mit seiner … [weiterlesen]

Das autoritäre Moment im Corona-Ausnahmezustand

Kein Vertrauen in die neoliberalen Retter
29/3/2020 · Wilhelm Langthaler
Angesichts der dramatischen Nachrichten aus Italien, Spanien und nun auch den USA akzeptieren weite Teile der Bevölkerung die einschneidenden Maßnahmen – obwohl diese die Freiheitsrechte beschneiden und zu einem wirtschaftlichen und sozialen Absturz führen werden.
Venedigerau gesperrt
Wir wollen keinesfalls bezweifeln, dass energische Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus notwendig sind. Die sind nicht zuletzt deswegen unerlässlich, weil Jahrzehnte des neoliberalen Regimes die öffentlichen Gesundheitssystem im Westen und insbesondere in der EU schwer ramponiert hat. Möglicherweise hätte die Epidemie auch ein Gesundheitssystem auf dem Höhepunkt des Sozialstaats in Schwierigkeiten gebracht. Dennoch, wir erlauben uns Fragen zu stellen hinsichtlich der Darstellung der Gefahr, sowie der Verhältnismäßigkeit und Zielgerichtetheit der Maßnahmen. Und wir wollen insbesondere auf eine enorme politische Gefahr hinweisen: Diese scheinbare Naturkatastrophe bricht über eine Gesellschaft herein, die schon zuvor von einer heftigen Krise erschüttert worden … [weiterlesen]

Wider das Märchen vom gefährlichen Fremden

21/3/2020 · Von Chihab Kraiem
Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf unsere Kultur sind fast unvermeidlich. Wir müssen sichergehen, dass sie nicht von rechts kommen.
Großer Ärger beim Westen über den Erfolg Chinas gegen Corona
In den vergangenen beiden Wochen wurde das gesellschaftliche Leben in ganz Europa vom Covid-19 Virus erfasst. Fast alle Staaten regieren im Moment auf die gleiche Weise – Social Distancing, Überwachung der Öffentlichkeit1- zum Teil mit Methoden die zuvor für Antiterror Maßnahmen reserviert waren2 - und Schließung der Außengrenzen3. Zwar sind einige dieser Maßnahmen durchaus sinnvoll, um die Verbreitung der neuen Lungenkrankheit zu verlangsamen, doch neben den sinnvolleren Schutzmaßnahmen werden auch einige Entwicklungen beschleunigt, die uns Sorge bereiten sollten. Hierzu muss klargestellt werden, dass ich die Maßnahmen für Social Distancing und den Versuch die Ausbreitung zu verlangsamen für richtig halte und nicht davon ausgehe, es hier mit einer großen Verschwörung zu … [weiterlesen]

Vorsicht Ausnahmezustand

15/3/2020
Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid19 sind notwendig, doch die neoliberalen Eliten tragen nicht nur Mitschuld, sondern man muss die unausweichliche Abwälzung der Kosten auf das Volk abwehren
betten
Sehr schnell ist es gegangen, dass auch in Österreich der Corona-Ausnahmezustand verhängt wurde. Denn zunächst dachte man, dass es wieder ein chinesisches oder asiatisches Problem sei. Doch dann kam die Sache mit der italienischen Krise bedrohlich nahe. Und die plakative Überforderung des lombardischen Gesundheitssystems scheint auch der Auslöser dafür gewesen zu sein, dass die österreichische Regierung zu so radikalen Maßnahmen griff. Für das erste scheint die Bevölkerung das zu akzeptieren und die Popularitätswerte von Schwarzgrün werden wahrscheinlich ansteigen. Die fast schon unter den türkisen Rädern befindlichen Grünen können jetzt vom Zusammenrücken und Solidarität reden – hinter Eliten, die drei Jahrzehnte neoliberalen Kahlschlag betrieben haben und die … [weiterlesen]

Krisen! – Krisen?

13/3/2020 · Von A.F. Reiterer
Die Eliten nützen krisenhafte Entwicklungen stets für ihre Zwecke
Standard
Die Ölkrise 1973 / 74 machte sich in Rom im Dezember unangenehm bemerkbar. Es fiel Schnee, es war kalt. Aber selbst die meist unzureichenden Heizmöglichkeiten nützten nichts, wenn man in einem Untermietzimmerchen saß und schlicht kein Öl bekam. Das war nicht überall so: Bei einem Besuch im Collegium Germanicum konnte ich feststellen, wie überheizt die komfortablen Zimmer für die künftige kirchliche Elite dort waren: Man musste die Fenster öffnen, um es auszuhalten. Es wurden Krisen-Maßnahmen getroffen. Der Sonntag musste autofrei bleiben. Eine der Zeitungen schrieb damals: Die Sonntagsliebe fällt aus. Eine ziemlich drastische Folge! Doch die gesamte Bevölkerung unterwarf sich ziemlich willig den von der Regierung verordneten Beschränkungen. Es war das kurzfristigste und … [weiterlesen]
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