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Der Fall Berkin Elvan

Opfer und Symbol des Gezi-Protestes
17/6/2018 · Von Solidaritätskomitee Anatolische Föderation
Die Solidarität mit dem von der Polizei während der Gezi-Proteste getötetem Kind Berkin Elvan wird heute von der österreichischen Justiz zur Kriminalisierung des Vereins „Anatolischen Föderation“ benutzt.
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Wir gedenken Berkin Elvan, der vor 5 Jahren von einer Polizeieinheit der AKP gezielt mit einer Gasgranate beschossen wurde und nach fast einem Jahr im Koma an seinen Kopfverletzungen verstorben ist. Der Tod des damals 14-jährigen Berkin hat nicht nur Millionen Menschen in der Türkei bewegt, sondern Menschen in der ganzen Welt. Die Türkei im Juni 2013 war überlagert von den Gezi-Protesten, ein von Istanbul ausgehender, sich innerhalb kurzer Zeit auf das gesamte Land ausdehnender Volksaufstand. Was wie ein kleiner Aufschrei gegen die Rodung eines Parks auf dem Taksim Platz aussah, wurde zu einer Massenbewegung. Der Unmut gegen die AKP-Regierung war schon lange vor den Protesten zu spüren, der Angriff auf friedlich protestierende Menschen brachte das Fass jedoch zum … [weiterlesen]

Kurz‘ Parallelgesellschaft

Die antimuslimische Mobilisierung der Regierung ist eine Gefahr für die Demokratie und das friedliche Miteinander
11/6/2018 · von Wilhelm Langthaler
Kurz inszeniert sich als Kämpfer gegen den „politischen Islam“. Dieser schaffe eine „Parallelgesellschaft“ und stehe für „Radikalisierung“ – und beides bedrohe Österreich akut. Dabei erhält er Applaus von einer umfassenden parlamentarischen Querfront sowie einem gleichgeschalteten Medienapparat. Keiner will sehen, dass es sich in Wirklichkeit um eine Aufwiegelung gegen Muslime handelt, die zum feindlichen Anderen gemacht werden – regierungsoffiziell! Die Kampagne ist strukturverwandt mit dem historischen Antisemitismus, dessen politische Hauptträger die Vorgänger der heutigen Regierungskoalition waren.
Antiislamische Schmiererei Wiener Innenstadt
Diese massive Förderung der Feindbildproduktion durch die Eliten führt zu einem Generalverdacht gegen Muslime, ermutigt Diskriminierung und selbst Lynchjustiz (wie beim Burkaverbot vorgekommen) –sie schließt Muslime aus und drängt sie in Kurz‘ Parallelgesellschaft. Hinzu kommt die von der Regierung betriebene soziale Spaltung, die Bereicherung der Reichen und Verarmung der Armen, wiederum legitimiert durch einen Sozial- und Kulturdarwinismus, der ans 19. Jahrhundert gemahnt. Was ist nun so gefährlich am politischen Islam? Zunächst sei gesagt, dass die ÖVP die historische Partei des politischen Katholizismus ist, die über ein Jahrhundert die Religion für politische Zwecke genutzt hat. (Heute ist das schwieriger geworden, darum versucht Kurz den christlich-sozialen … [weiterlesen]

Nachruf auf eine unermüdliche Kämpferin für einen gerechten Frieden in Palästina

5/6/2018
Paula Abrams-Hourani ist nach langer, schwerer Krankheit in der Nacht auf den 4. Juni 2018 von uns gegangen. Mit ihr geht einer der unermüdlichsten KämpferInnen, die sich in Wien für die Sache der PalästinenserInnen eingesetzt hat. Sie hinterlässt eine große Lücke in der österreichischen Solidaritätsbewegung.
Paula
Seit vielen Jahren war das Engagement für die gerechte Sache der PalästinserInnen unser gemeinsames Anliegen. Wir haben Paula als Gründerin und Vorsprecherin der Frauen in Schwarz Österreich Anfang der 2000er Jahre kurz nach Beginn der zweiten Intifadfa kennengelernt. Sie und ihre MitstreiterInnen haben sich energisch und entschlossen in der Wiener Öffentlichkeit gegen die Menschenrechtsverletzungen an den PalästinenserInnen eingesetzt. Etwas später ist auch die von ihr mitbegründete Initiative European Jews for a Just Peace in Palestine öffentlich für einen gerechten Frieden im Nahen Osten eingetreten und hat insbesondere gegen den delegitimierenden Vorwurf des Antisemitismus, der immer stärker gegen die Palästina-Soldaritätsbewegung in Stellung gebracht wurde, … [weiterlesen]

Zweiter Prozess wegen "Gutheißung terroristischer Straftaten" endet mit Freispruch

30/5/2018
Zweiter Prozess wegen "Gutheißung terroristischer Straftaten" im Rahmen eines 1. Mai-Aufmarsch in Wien endet mit Freispruch
Der Prozess gegen eine junge Frau, gegen die nach einem 1. Mai-Aufmarsch auf der Wiener Ringstraße wegen "Gutheißung terroristischer Straftaten" ermittelt und neben rund einem Dutzend weiterer DemonstrantInnen und Personen im Umfeld der Anatolischen Föderation Österreichs Anklage erhoben wurde, endete am vergangenen Montag, den 28. Mai im Wiener Landesgericht mit einem Freispruch. Vorgeworfen wurde ihr ebenso wie weiteren Angeklagten von der Staatsanwaltschaft, in einem Block in einheitlicher Kleidung und mit roter Fahne marschiert zu sein, wobei die Anklage davon ausgeht, dass im selben Demonstrationszug Bilder von, seitens der türkischen Polizei ermordeter Aktivisten getragen worden seien. Die Staatsanwaltschaft hat das Urteil angefochten. Weitere Prozesse … [weiterlesen]

Vom Euro-Präsidentenputsch zum Aufstand der Populisten?

Italiens vom Parlament bestimmter Präsident verhindert Mehrheitsregierung
28/5/2018 · von Wilhelm Langthaler
Es ist eine unerhörte Eskalation: Der Präsident maßt sich das Recht an, eine Regierung abzulehnen, obwohl sie sich auf die Mehrheit der Abgeordneten stützt! Auf die Antwort auch von unten können wir gespannt sein.
Paolo Savona
Es handelt sich um einen offenen Bruch der Verfassung, denn dem Präsidenten kommen im Wesentlichen nur formale Aufgaben zu. Er wird nicht einmal in Volkswahl bestimmt, sondern von jenem Parlament, das er eben entmachtet hat. Der Anlass: Paolo Savona auf der Ministerliste, ein Schwergewicht der Lega, ein Wirtschaftsliberaler und ehemaliger Minister, der sich aber zum Kritiker des Euro entwickelt hatte. Und hätte sich niemand anders finden lassen? Sowohl Di Maio als auch Salvini haben richtigerweise darauf bestanden, dass es um etwas viel Grundlegenderes geht, nämlich den Wunsch der Mehrheit die erstickenden EU-Regeln zu ändern. Genau das will der Präsident blockieren – das ist der Grund des Präsidentenstaatsstreiches. Nun hat Präsident Mattarella einen PD-nahen zur Bildung … [weiterlesen]

Italien: Die populistische Chance

Kann die Auflehnung gegen die EU-Regeln funktionieren?
14/5/2018 · von Wilhelm Langthaler
Bisher gab es zwei ernsthafte Versuche der Unter- und Mittelschichten sich gegen die vom neoliberalen Regime der EU diktierte Verarmung aufzulehnen. Namentlich in Griechenland sowie in England. Doch beide sind kläglich gescheitert. Die in Bildung befindliche neue italienische Regierung verspricht einen neuerlichen Versuch, sich gegen den Fiskalpakt und Co zu wehren. Was dürfen wir erwarten?
Spengt Italien die EUro-Regeln?
In Griechenland hat sich die Linksregierung zum Exekutor der EU-Schuldknechtschaft gemacht, gegen das Mandat des Volkes, das im Referendum mit 2/3 für die Auflehnung stimmte. In Britannien dachten die Tories Demokratie spielen und den Unmut der Arbeiterschaft auf ihre Mühlen lenken zu können. Sie hatten niemals damit gerechnet, dass die Mehrheit für den Austritt stimmen würde. Doch so sehr das Ergebnis den Eliten einen Schock versetzte, so wenig verloren sie die Kontrolle. Nichts mit „take back control“ für die Mehrheit. Sondern ein Austritt unter neoliberalen Vorzeichen. Die italienischen Eliten hatten sich schon darüber gefreut, dass die Gefahr einer Regierung der Populisten abgewendet werden konnte – letztere schienen an ihren eigenen Schrullen gescheitert. Der … [weiterlesen]

Italien: macht es nicht wie Tsipras

Eine mögliche Regierung Fünf-Sterne/Lega herausfordern
11/5/2018 · von Moreno Pasquinelli, Movimento Populare di Liberazione
Glücklich über das Erdbeben, das die Wahl vom 4. März ausgelöst hat, haben wir nicht gezögert, zu einer Regierung aus M5S und Lega aufzurufen – mit dem Ziel die Unterordnung unter Euro-Deutschland mit seinem Austeritätsdiktat zu beenden.
Di Maio, Chef der Bewegung Fünf Sterne (M5S)
Nun, nach zwei Monaten der Unsicherheit und des Zögerns (wofür die Verantwortung auch bei den beiden Parteichefs Salvini und Di Maio liegt), sieht es nun so aus, als würde eine solche Regierung tatsächlich gebildet werden. Sie wird unter keinem guten Stern geboren. Trotzdem besser als gar nicht. Es bleibt abzuwarten, ob Di Maio und Salvini einen Pakt unterzeichnen können. Es ist keineswegs sicher, dass es ihnen gelingen wird. Und wenn, dann bleibt zu sehen, wer Premier wird und wie sich das Kabinett zusammensetzt. Erst dann wird sich eine Bewertung machen lassen. Entscheidend wird das sozioökonomische Programm. Werden Di Maio und Salvini den Mut haben, den Wählerwillen zu respektieren und die Kürzungspolitik zu beenden? Anders gesagt: werden sie sich getrauen, einen … [weiterlesen]

Ende des Glaubens?

Gedanken zu Susanne Sohn
5/5/2018 · von Albert F.Reiterer
Susi Sohn hat den „Salzburger Nachrichten“ ein Interview gegeben für die zeitliche Umgebung des 200. Geburtstags von Karl Marx. Man könnte sagen: Was sind schon die „Salzburger Nachrichten“? Stimmt. Auch in den Bundesländern gehört die Zeitung, die bis in die 1970er versucht hat, eine Art honorigen Deutschnationalismus hoch­zuhalten, nicht unbedingt zu den Medien, die man gelesen haben muss.
Susanne Sohn
Aber um die „Salzburger Nachrichten“ geht es auch nicht. Und Susi Sohn? Man könnte selbstverständlich sagen, dass sie erst recht belanglos ist. Aber wie kam eine KPÖ dazu, im heikelsten, im kritischsten Augenblick ihrer Geschichte eine Person dieser intellektuellen und politischen Kapazität zu ihrer Vorsitzenden zu machen? Ich habe vor einigen Monaten einmal auf ihre Autobiographie, im Artikel prominent abgebildet, hingewiesen. Das ist die entscheidende Frage. Zur Person ist eigentlich nichts weiter zu sagen. Wir sollten die alten Anwürfe, die heute und vielleicht auch schon seinerzeit vom politischen Stil und der Art der Auseinandersetzung her unpassend waren („Renegat“, …) nicht mehr verwenden. Allerdings: Wenn sie je auf jemand gepasst hätten, dann hier… Aber … [weiterlesen]

Die Türkei besetzt die Josefstadt

1/5/2018 · Von Aug und Ohr
Kommentar
Ein in Österreich lebender Sympathisant/Aktivist der hiesigen Anatolischen Föderation wurde zu 3 Monaten, Probezeit 3 Jahre bedingt, verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, auf einer 1. Mai-Demonstration in Wien bei einer jener Organisationen mitmarschiert zu sein, die auch in der Türkei verboten sind und die dort als terroristisch gelten. Damit wird die türkische Justizpraxis hierher importiert. Erschwerend wird angerechnet, daß in dem Demonstrationszug, in dem der Demonstrant sich befand, Bilder von „Terroristen“ auf Plakaten hochgehalten wurden - obwohl von der Richterin explizit vermerkt wurde, daß der Inkriminierte an dieser speziellen Handlung - der des Hochhaltens der Bilder der „Terroristen“- nicht beteiligt war: Sie könne „ auch nicht feststellen, daß Sie … [weiterlesen]

Bedrohliche Verurteilung wegen Terrorunterstützung am 1. Mai:

Transparent mit Fotos und erhobene Faust ausreichend
29/4/2018 · von Wilhelm Langthaler
Am 26.4.2018 wurde der erste Angeklagte wegen „Aufforderung und Gutheißung terroristischer Straftaten“ nach §282 StGB zu 3 Monaten bedingter Haft verurteilt - Kommentar
Die Quintessenz der richterlichen Argumentation: „Wenn Sie sich vorstellen, Sie marschieren auf der Ringstraße, und ein Passant sieht das? Fotos von Terroristen, hochgehaltener Faust? Was soll dieser Passant denken?“ https://www.antiimperialista.org/2018-04-29-des-terrors-schuldig-wegen-bildern-am-1-mai/) Das zentrale Argument des Angeklagten, dass zwischen dem in Österreich legalen Verein „Anatolische Föderation“ (AF) und der DHKP-C ein Unterschied zu machen sei, wird von der Richterin nicht beachtet. Dabei ist das tatsächlich grundlegend. Denn der Auftritt der AF am 1. Mai ist ganz offensichtlich eine politische Meinungsäußerung. Und die wird unter Strafe gestellt. Die Justiz und die Terrorgesetzgebung sind also eine akute Bedrohung für das wichtigste politische … [weiterlesen]

Des Terrors schuldig wegen Bildern am 1. Mai

29/4/2018 · Von Aug und Ohr
Protokoll der ersten Gerichtsverhandlung vom 26.4.2018 in den Nebenklagen zur Anklage gegen Vertreter der Anatolischen Föderation
Mit tr. Dolmetscherin, keine Vorstrafen. R. (Richterin): Bezirksgericht Liesing wegen eines Verkehrsunfalls 2017 zu einer Geldstrafe verurteilt, aber die Strafe ist so gering, daß sie im Leumundszeugnis nicht aufscheint. Er gilt für uns heute als unbescholten. Wenn Sie heute verurteilt werden, geht es um eine Tat, die vor diesem Urteil war. Wenn es zu einer Verurteilung kommt, müßte eine … Strafe einberechnet werden (?). A. (Angeklagter): Die Polizei hat gesagt: Wenn Sie nicht eine Aussage machen, wie sie (sc. Die Polizei) es gerne hätte, bekomme ich eine höhere Strafe! R.: Ich zweifle das ein bißchen an. – Für uns gilt er als unbescholten. A.: Alkohol am Steuer und ein politisches Verfahren haben nichts miteinander zu tun. R. Er wird als Angeklagter … [weiterlesen]

Replik II auf: 2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Boris Lechthaler
Zur Diskussion um die Bedeutung des 200. Geburtstages von Karl Marx, Antwort an A. Reiterer
Dein Aufsatz macht das Marx-Jubliäum samt seiner offiziellen Peinlichkeiten etwas erträglicher… Besonders Deine Überlegungen zu den Intellektuellen und der Herausbildung eines emanzipativen (revolutionären) Subjekts zeigen auf Kernfragen unseres Tuns. Auf einen Aspekt möchte ich aufmerksam machen: "Die Ingenieure, die Buchhalter oder die EDV-Menschen" sind sicherlich nicht die Intellektuellen. Aber m. E. sind es mehrheitlich jene Schichten, deren Anbindung an den Herrschaftswillen, die Intellektuellen, aus Perspektive der dominanten Klassen, gewährleisten müssen. Für die Arbeiter/innen hat man den Antiintellektualismus der Rechtsextremen. Ich habe verschiedentlich den Begriff der staatsnahen Bildungsschichten verwendet, bin aber nicht sicher, ob er zutreffend und … [weiterlesen]

Replik I auf: 2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Michael Wengraf
Bemerkungen zum Text anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx
„Aus dem Intellektuellen der radikalen Demokratie wurde ein Intellektueller, der eine konsequente Emanzipation aller Menschen anstrebte. Das nannte er Sozialismus / Kommunismus.“ Marx zeigte sich in seinen Äußerungen über Sozialismus/ Kommunismus vorsichtig. Weder die Emanzipation selbst noch das hehre Streben danach waren für Marx Sozialismus/Kommunismus, sondern vielmehr die reale Bewegung dorthin. Die Unterscheidung ist wichtig, weil sie das im Prozess tätige Subjekt von bloßer Gegenständlichkeit entfernt, das aktive Moment gegenüber dem anschauenden verstärkt. Marx und Engels meinen in der Deutschen Ideologie (MEW, Bd 3, 35) dazu: „Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben … [weiterlesen]

2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Albert F. Reiterer
Was uns Marx und der Marxismus bedeutet - Eine Biographie und ihre politische Bedeutung
Am 5. Mai 1818, vor zwei Jahrhunderten, wurde Karl Marx geboren. Die Heilige Allianz beherrschte unangefochten Europa. Eben hatte sie das Wartburgfest und damit die Vorhut der national-liberalen Bewegung erfolgreich unterdrückt. In Großbritannien und Frankreich begannen die frühsozialistischen Theoretiker gerade ihre Sekten zu gründen. Zwei Jahrzehnte später, als Marx zu studieren begann, wies das bleierne und scheinbar so unerschütterliche System bereits eine Reihe von Sprüngen und Rissen auf, die einen Zusammenbruch ankündigten. Die bürgerlichen Liberalen stellten sich in ganz Europa gegen das Alte System. In Frankreich war die umfassende Restauration bereits einem kurzen revolutionären Aufruhr zum Opfer gefallen (1830). Und jenseits des Kanals kontrollierten die britischen … [weiterlesen]

Vier Jahre Massaker von Odessa

25/4/2018 · Von Komitee Frieden für die Ukraine
Ukraine: nur Demokratie und Selbstbestimmung kann den Konflikt Gedenkkundgebung Wien Stock-im-Eisen-Platz 2. Mai 2018, 18h lösen
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Am 2.Mai 2014 verbrannten Neonazis mehr als 50 Menschen im Gewerkschaftshaus von Odessa. Polizei und Feuerwehr schauten zu. Bis heute gibt es keine Strafverfolgung. Und sowohl die Kiewer Regierung als auch EU und USA hüllen den Mantel des Schweigens über das so schreckliche wie entlarvende Ereignis. Denn es rührt am Kern ihrer Darstellung, nachdem der einzige Schuldige Russland wäre. Das Massaker von Odessa ist Symbol geworden: Es steht dafür, dass in weiten Teilen des Ostens und des Südens der Ukraine der rechte und ausschließende Nationalismus der Kiewer Regierung keine Mehrheit hat und diese daher des Terrors der Rechtsradikalen bedarf, um an der Macht zu bleiben. Im Donbass, einer zutiefst von der sowjetischen Arbeiterkultur geprägten schwerindustriellen Region, kam … [weiterlesen]

Erneut Terroranklage gegen politische NGO

25/4/2018 · Von Thomas Pierer
Seit dem zu trauriger Berühmtheit gekommenen Tierschützerprozess von 2010/11 sind Anklagen wegen der berüchtigten Paragraphen 278 des Strafgesetzbuches nicht seltener geworden. Im Gegenteil. Die Wiener Zeitung berichtet etwa darüber, dass Anklagen wegen Terrordelikten zwischen 2012 bis 2016 um satte 260 Prozent zugenommen haben.
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Begründet wird das (vor allem von Seiten der Medien) mit dem verstärkten Kampf gegen den islamistischen Terror. Denn fast alle Anklagen (95 Prozent) beruhen auf dem Vorwurf islamistischen Terrors. - Viele davon wohl ebenfalls unbegründet. Doch es trifft, wie der folgende Fall zeigt, auch andere unliebsame Formen der politische Opposition. Im Fadenkreuz der Justiz steht nun der in Wien gemeldete migrantische Kulturverein „Anatolische Föderation Österreich“, der sich für eine politische Veränderung in der Türkei einsetzt und eine scharfe kritische Stellung gegen das herrschende AKP-Erdogan-Regime einnimmt. Angeklagt sind derzeit 12 Personen, darunter ein noch 15-jähriger Junge. Der Vorwurf lautet auf „Mitgliedschaft“ bzw. „Gutheißung und Förderung einer … [weiterlesen]

Solettifüße

22/4/2018 · Von Kurt Kann, pensionierter Versicherungsangestellter, Internationales Solidaritätsforum
Terroranklage gegen den Verein „Anatolische Föderation“
Am 13.10.2015 fand in Wien im Vereinslokal der "ANATOLISCHEN FÖDERATION ÖSTERREICH" eine Polizeirazzia statt. Der hierfür notwendige Hausdurchsuchungsbefehl wurde von der Staatsanwaltschaft Wien mit Ablaufdatum 31.21.2015 ausgestellt. Zeitgleich im Rahmen der Razzia wurde eine Person in Neunkirchen, eine Person in Innsbruck und 5 Personen in Wien festgenommen. Bei den Festnahmen wurde manchen mündlich angedroht, sie werden, wenn sie nicht kooperieren, wie einst die linken türkischen Genossen Yusuf TAS und Özgür ASLAN nach Deutschland ausgeliefert. Evin TIMTIK, Vorstandsmitglied der "ANATOLISCHEN FÖDERATION ÖSTERREICH" ist eine davon. Ihr wurde der Konventionspass seit März 2015 mit der Begründung, dass sie eine Gefährdung für die innere und äußere Sicherheit sei, nicht mehr … [weiterlesen]

Sozialisten erstmals aufgrund der „Terror“Paragraphen § 278/282 vor Gericht

Gemeinsam Dämme setzen gegen die Kriminalisierung und justizielle Verfolgung der Linken in Österreich jetzt!
5/4/2018
Die im Zuge der „Terror“-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen 278/282 sind – wie sich bereits im sog. Tierschützerprozess zeigte – brandgefährliche justizielle Geschütze der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Kriminalisierung linker Oppositioneller.
Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des seit 2004 offiziell registrierten wie tätigen türkisch-linken Vereins „Anatolische Föderation Österreich“. In offensichtlicher willfähriger Auftragsarbeit für das türkische Erdoğan-Regime sowie als gleichzeitiges Pilotverfahren gegen Linke wie kämpferische migrantische Strukturen in Österreich hat die Staatsanwaltschaft Wien einen „Terrorprozess“ nach § 278 und § 282 gegen fünf Vorstandmitglieder und einen zusätzlichen Vereinsaktivisten der „Anatolischen Föderation“ eingeleitet. Gegen neun weitere Personen werden zurzeit zudem jeweils weitere, abgesonderte Ermittlungen geführt. Der Vorwurf: Sie sollen mutmaßliche Mitglieder resp. SympathisantInnen der – in der Türkei … [weiterlesen]

Immer an vorderster Front und trotzdem hinten

Podiumsdiskussion in Wien mit tunesischen Linken
3/4/2018 · von Wilhelm Langthaler
Am 3. April lud die Flüchtlingsaktivistin Monika Mokre zu einer bemerkenswerten Veranstaltung mit dem Titel „Tunesien - Die Revolution ist noch nicht zu Ende“. Das Podium teilten sich Firas Hamda, ein Aktivist der Front Populaire (FP, Volksfront) sowie ehemaliger politischer Häftling, und Imad Garbaya, ein seit drei Jahrzehnten in Österreich lebender und aktiver tunesischer Linker.
Firas Hamda, Imad Garbaya, Monika Mokre
Zum Einstieg eine ernüchternde Beobachtung: Das Land durchlebte im letzten halben Jahrhundert eine nicht abreißen wollende Kette von sozialen Bewegungen und Revolutionen, in denen die Linke immer am vorderster Front stand. Dies gilt auch für die Revolte von 2008, die unmittelbar Vorspiel für den Sturz des prowestlichen Diktators Ben Ali 2010 war und den Arabischen Frühling einleitete. Doch statt an der sozialen Frage dran zu bleiben, hätte sich die Linke in einen identitären Konflikt mit den Islamisten eingelassen und hätte so die Rolle des fünften Rads am Wagen des alten Regimes gespielt. Trotzdem die Koalitionsregierung aus alten Eliten und Islamisten keine Vision für das Land hätte, die altbekannten neoliberalen Rezepte wiederholte und die soziale Situation sich nicht … [weiterlesen]

EU-Dominator BRD stützt spanisches Klein-Imperium

Katalonien - Abhängigkeit von Brüssel bringt keine Unabhängigkeit
30/3/2018 · von Albert F. Reiterer
Die Verhaftung von Puigdemont in der BRD vulgo Deutschland wirft ein grelles Licht auf einige Züge der EU. Die sind es wert, näher betrachtet zu werden. Wert sind es auch die Schlussfolgerungen, welche die bürgerlichen Nationalisten in Katalonien daraus ziehen müssten – es aber aller Wahrscheinlichkeit nicht tun werden.
Die EU ist als Eliten-Union konfiguriert. Sie ist regional fraktioniert, als europäischer Ver­waltungs-Föderalismus aufgebaut, hat aber eindeutig eine Zentrum-Peripherie-Struktur. Das erfordert, dass die „nationalen“ politischen Klassen das politische (Verwaltungs-) Handeln der jeweils anderen als rechtens anerkennen. Aber ich habe das Wort „national“ in Anführungs­zeichen gesetzt. Denn die meisten dieser regionalen Gruppen haben ihren nationalen, d. h. selbstbestimmten Charakter schon verloren. Aber da gibt es eine imperiale Vormacht, die gerade deswegen noch Züge ihres nationalen Charakters und ihrer nationalen Interessen wahren kann, die BRD. Das gibt ihrem Agieren auch mehr Bedeutung als dem anderer Staaten. Andere, wie Belgien, sind so belanglos, dass ihr Handeln nur … [weiterlesen]
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