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Demokratisch-sozial-souverän-neutral

Demokratisch-sozial-souverän-neutral
11/6/2017 · Von Wilhelm Langthaler, unter Mitarbeit von Michael Wengraf
Vorschläge für eine österreichische Systemopposition
Neuwahlen – und wieder keine Hoffnung auf Veränderung im Sinne der Mehrheit?! Dieser unerträgliche Zustand treibt uns um und an. Wir wollen unter den Interessierten ausloten, wie man einer Opposition der Unter- und Mittelschichten, die sich in einigen europäischen Ländern bereits zu artikulieren beginnt, Wege ebnen kann. Dafür schlagen wir vier programmatische Achsen vor. Sie sollen dazu dienen, eine wirkungsvolle Systemopposition zu entwickeln. Es handelt sich um die Begriffe: „demokratisch“, „sozial“, „souverän“ und „neutral“. Was sie politisch bedeutsam macht, ist, dass ihnen fast jeder zustimmen würde. Allerdings, das ist gleichzeitig problematisch an ihnen, sind alle vier so allgemein und so unverbindlich, dass auch die herrschenden Eliten sie für sich in … [weiterlesen]

Alles oder nichts – Weichenstellungen für die syrischen Kurden vor Raqqa

Benutzen oder benutzt werden?
9/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Die Kurden sind mit dutzenden Millionen die größte Volksgruppe der Welt mit nationalen Ambitionen. Ein Jahrhundert lang wurden ihnen von den Groß- und Regionalmächten mittels blutiger Repression nicht nur ein Nationalstaat, sondern auch substantielle Minderheitenrechte verweigert. Der US-Krieg gegen den Irak hat das Bild jedoch geändert – allerdings mit der Folge des anhaltenden Bürgerkriegs, der dauerhaften Präsenz fremder Truppen sowie blockierter Entwicklung und sozialen Zerfalls. Kündigt sich in Syrien Ähnliches an, sowohl im Allgemeinen und insbesondere was die Kurden betrifft?
US-Soldat mit YPG-Insigne
Kurden im Irak – Präzedenz? Solange die Nachkriegsordnung halbwegs stabil war, gab es für die irakischen Kurden wenig Spielraum, wenn auch noch mehr als in den anderen Ländern. Seit dem US-geführten Krieg gegen den Irak 1991 betrachtet Washington die irakischen Kurden jedoch als Bündnispartner, was ihnen die Erlangung eines Autonomiestatus ermöglichte. Mit dem US-Krieg 2003 kam es dann zu einer De-facto-Selbständigkeit einschließlich der Verfügung über die Erdölressourcen. Nur die De-Jure-Unabhängigkeit wollten die USA nie einräumen – aus Rücksicht auf ihre Verbündeten, deren Grenzen damit auch indirekt in Frage gestellt werden würden. Das gilt vor allem für die Türkei, die auch ein Mitglied der Nato ist. Auch Israel unterstützt die irakischen Kurden, weil … [weiterlesen]

Das Referendum im Nordirak und der Angriff auf Raqqa

Der Beginn eines neuen Krieges im Irak? Oder eine historische Chance für einen demokratischen Staat Kurdistan?
8/6/2017 · Von Jörg Ulrich
Am 07.06.2017 kündigte der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Irak, Massud Barzani, für den 25. September 2017 ein Referendum zur Unabhängigkeit an. Diese Ankündigung folgte dem Beginn der sog. Großen Schlacht zu Eroberung der arabischen Stadt Raqqa am 06.07.2017 durch ein Bündnis kurdischer Einheiten und den USA. Mit dem Beginn der "großen Schlacht" zur Eroberung von Raqqa zeichnet sich zunehmend die Niederlage der Aufständischen von Anbar ab.
Die Ankündigung eines Referendums über die Abtrennung der kurdischen Autonomiegebiete im Irak lassen die Konturen einer "Neuordnung" für die politische Ordnung der Region erahnen. Doch wer nun glaubt die aus historischen Gründen verständliche Freude der Kurden teilen zu müssen - oder gar den Sieg der "Revolution" in "Rojawa" herannahen zu glauben meint, wird sich meiner Befürchtung nach schnell die Augen reiben. Denn die Unabhängigkeit eines von US-amerikanischen Gnaden abhängigen Kurdistans wird der Auftakt einer neuen Runde im Bürgerkrieg im Irak und in Syrien sein: nämlich um die Ressourcen dieser Länder. Die Sieger dieser erreichten Unabhängigkeit werden nicht die "Helden" und "Befreier" der US-amerikanischen Hilfstruppen der SDF sein! Vielmehr wird sich der politische … [weiterlesen]

Nach den Landtagswahlen in NRW: Eine etwas andere Wahlauswertung oder was ist eine siegreiche Niederlage?

29/5/2017 · Von Thomas Zmrzly
Analyse zu dem Ausgang der Wahlen in NRW
nrw
1. Allgemeine Stimmung vor den einzelnen Landtagswahlen war und ist, dass in verschiedensten Umfragen zwischen 60 – 80% der Befragten mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation zufrieden oder sehr zufrieden sind. Im Gegensatz dazu haben bis zu 80% der Wählerinnen und Wähler in Frankreich vor den Präsidentschaftswahlen geäußert mit ihrer Situation unzufrieden zu sein. Hier wird deutlich wie sonst nirgends, dass Deutschland Gewinner der Krise und des €uro-Regimes ist, während selbst Frankreichs Ökonomie darunter grundsätzlich leidet. Obwohl es einigen Wechsel der Wählerinnen und Wähler aus dem Nichtwählerlager und zwischen den Parteien gegeben hat, ist dies nicht einfach in Stimmen für die Linke umzusetzen. Der Wechsel hat allein überwiegend im bürgerlichen Lager statt … [weiterlesen]

Nachlese zur Veranstaltung "Frieden in der Türkei?"

Video der Veranstaltung von "Idealism prevails" zur Verfügung gestellt
7/5/2017
Seit Monaten beherrscht der Diskurs um und über die Türkei die nationalen und europäischen Schlagzeilen. Erdogan hier, Kopftuch da, Putsch dort, Kurdenfrage, Todesstrafe, Verfassungsreferendum, NATO Mitgliedschaft, Syrienkrieg, Flüchtlingswelle und in der Folge Deal mit der EU usw… Hier gibt es das Video der Veranstaltung
Viele Fragen werden offenbar erst gar nicht gestellt, da man dann ja womöglich die gewohnten Erzählungen hinter sich lassen müsste… Wir von Idealism prevails haben uns daher vorgenommen hinter diese Kulissen zu schauen, tiefer zu blicken und nachzusehen. Also warum ist Erdogan so populär bei so vielen Türken? Was hat es jetzt genau mit der HDP, der AKP, den Kemalisten und den Religiösen auf sich und wer kann nun mit wem oder auch nicht und warum? Welche Rolle spielen die USA und Russland in all dem? Und vor allem wer schiebt hier wen warum und weshalb durch die Gegend? Eine tolle Gelegenheit all diesen Fragen auf den Grund zu gehen bot eine hoch karätig besetzte Veranstaltung der Antiimperialistischen Koordination (AIK), die am 19. April 2017 im Amerlinghaus … [weiterlesen]

Alitalia als Symbol für das Land

Regierung will zusperren, Belegschaft verstaatlichen
2/5/2017 · Von Wilhelm Langthaler
Gespräch mit Fabio Frati, einem der Köpfe des Widerstands und Vorsitzendem der Basisgewerkschaft CUB Trasporti
Wider Erwarten haben mehr als Zweidrittel der Belegschaft der Fluglinie gegen den drakonischen „Rettungsplan“ gestimmt. Die Oligarchie, die italienische wie die europäische, sowie ihren Medien schreien „Selbstmord“. Seit zehn Jahren will man die nationale Industrieikone des Wirtschaftswunders durch Privatisierung, Personalabbau, Verkleinerung und Präkarisierung sanieren. Die Beschäftigen sind nicht mehr bereit der neoliberalen Erzählung Gehör zu schenken und fordern die Verstaatlichung – zur Rettung ihrer Würde. Die Lage von Alitalia ist verzweifelt. Die Regierung hat mit der Schließung gedroht, sollte ihrem Programm nicht zugestimmt werden. Warum habt ihr trotzdem dagegen gestimmt? Unsere Arbeitsbedingungen, unsere Situation insgesamt, ist dramatisch. Die … [weiterlesen]

Achtungserfolg Mélenchons

Demokratisch-sozial-souverän hegemoniefähig
2/5/2017 · Von Wilhelm Langthaler
Überlegungen zu den Ergebnissen des ersten Wahlgangs der französischen Präsidentenwahlen
1) Ein Fünftel aus dem Stand für Anti-Eliten-Kraft von links 2) Fast die Hälfte gegen das Establishment 3) Rechte nicht konsensfähig 4) Kollaps der PS und des Zweiparteiensystems 5) Wahlmonarchie mit Medienzauber gerade noch gerettet 6) Mélenchon nicht radikal genug 7) Aufruf zum Nichtwählen 1) Knapp 20% für „France insoumise“ zeigt Potential Ohne allzu großen Apparat hat Mélenchon die Regimelinke marginalisiert und praktisch aus dem Stand 20% der Stimmen erobert. Knapp um 2 Prozentpunkte ist das politische Erdbeben, in die Stichwahl gegen Le Pen zu gelangen, verfehlt worden. Die Kandidatur hat die entscheidenden Punkte angesprochen: Nicht nur Schluss mit der Austerität – das haben viele versprochen, aber bisher niemand auch nur ansatzweise getan, weil sie … [weiterlesen]

Präsidential-Referendum bestätigt Spaltung der Türkei

Erdogan institutionell gefestigt, politische Gräben indes vertieft
17/4/2017 · von Wilhelm Langthaler
Das Abstimmungs-Ja für sein präsidiales System bedeutet unmittelbar eine Stärkung Erdogans und seines Machtblocks. Doch der knappe Ausgang zeigt die sich verschärfende Polarisierung, die Erdogan mit dieser gefährlichen Flucht nach vorne zu einem autoritäreren Regime befeuert. Der Schwenk zum türkischen Nationalismus hat seine Basis nicht vergrößert, die Kurden jedoch entfremdet. Die kemalistischen Kerne in der Armee haben sich schlafend gestellt. Die latente Tendenz zum Bürgerkrieg über die Kurdenfrage hinaus, könnte die Offiziere jedoch wieder aktivieren – das nächste Mal vermutlich mit einer festeren Unterstützung des Westens. Dieser hat jedenfalls eine Niederlage einstecken müssen.
Referendum Präsidentialismus: grün - ja, rot - nein
1. Erdogan-Block hat gehalten 2. Antiimperialistische Rhetorik 3. Wenig erfolgreiches Bündnis mit rechten Nationalisten 4. Erdoganismus vs. Kemalisten vs. Nationalkurden 5. Kurdische Führung verspielt den Hebel in den islamischen Block hinein 6. Zug zum Bonapartismus 7. Selbstverteidigung der schwarzen Türken in Europa 8. Sozialrevolutionärer dritter Pol *** 1. Erdogan-Block hat gehalten Schlüsselt man die Wahlergebnisse regional auf, wird man ein bekanntes Muster erkennen: Die schwarze Türkei bleibt fest hinter Erdogan. Während die großen und industriellen Städte, die Mittelmeerküste, Kurdistan, die Aleviten und die weiße Türkei gegen den Präsidentialismus stimmten, hat Anatolien und die Schwarzmeerregion wieder massiv für Erdogan votiert. Neben der … [weiterlesen]

Rumoren in der islamisch-kurdischen Schnittmenge

Interview mit Ahmet Faruk Ünsal, dem abgesetzten Vorsitzenden des islamischen Menschenrechtsvereins Mazlum-Der
15/4/2017 · von Mustafa Ilhan
Der „Verein für Menschenrechte und Solidarität mit den Unterdrückten“ (Mazlum-Der) wurde 1991 in Ankara gegründet. Ausgehend von der Mobilisierung gegen das Kopftuchverbot kam es zum Schulterschluss mit dem linken und kurdischen Aktivismus für demokratische Rechte gegen die Militärdiktatur, die durch den Nato-Putsch 1980 installiert worden war.
Ahmet Faruk Ünsal
In Mazlum Der wurde der traditionelle islamische Diskurs linksdemokratisch angereichert, ohne die islamische Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das Blickfeld erweiterte sich außerordentlich, namentlich auch auf Konflikte, die nichts mit den traditionellen islamischen Themen zu tun hatten. Als es 2015 zum Ende der Verhandlungen zwischen der AKP-Regierung und den kurdischen Vertretern und zum Einschwenken Erdogans auf den traditionellen antikurdischen Chauvinismus des türkischen Staates, kam Mazlum Der und der gesamte islamische Sektor, der auf einen Ausgleich mit den Kurden gehofft hatte, enorm unter Druck. Als Mazlum Der an den im wiederaufgeflammten Bürgerkrieg im Südosten begangenen Menschenrechtsverletzungen der staatlichen Organe Kritik äußerte, wurde der Verein im April 2016 … [weiterlesen]

Rom: Nein zu Euro, EU, Nato

2/4/2017
Gipfel 60 Jahre EU: Erste große Manifestation der Linken in Europa für den Bruch mit dem Euro-Regime
eurostop
Tagelang sprachen die Medien vor allem von der Eurostop-Demo. Sie versuchten die Gefahr von Randale heraufzubeschwören. So wurden beispielsweise auf den Autobahnen nach Rom die Autos einzeln kontrolliert – eine reine Einschüchterungsmaßnahme. Und das half tatsächlich: die im Arbeitskampf befindlichen Al-Italia-Beschäftigten, die eine Teilnahme erwogen, kamen nicht, genauso wie viele Mitglieder der Basisgewerkschaft USB (die trotzdem eine wichtige Rolle spielten). Doch wichtig ist der politische Kontext. Die Pro-EU-Demo der Regime-Linken, an der auch Varoufakis und alle möglichen Spitzen der traditionellen Linken teilnahmen, war wesentlich kleiner als Eurostop, obwohl ihnen alle Medien zur Verfügung stehen. Und die Demo der nationalen Rechten, geführt vom ehemaligen Römer … [weiterlesen]

NATO – Struktur und Aufgaben

2/4/2017 · Von Josef Muehlbauer, Varna Institute for Peace Research
Hier finden Sie eine Einführung in die Geschichte, Gründungsidee, sowie in die politische und militärische Aufbaustruktur der NATO (North Atlantic Treaty Org.). Dieser Beitrag soll einen Einblick verschaffen, in die rechtswissenschaftliche Problematik der NATO Militäroperationen. Warum dies so wichtig ist wird sofort klar, wenn man versteht, dass die NATO die mit Abstand größte Militärorganisation der Menschheitsgeschichte ist. Sich als Europäer mit der NATO auseinanderzusetzen ist von enormer Bedeutung, da fast alle Länder Europas darin integriert wurden und da deutsche, britische und u.a. französische Soldaten jahrelang in Afghanistan (2001), Nordafrika und im Nahen Osten kämpften.
Die Deutschland-Einsätze bringen Zweifel auf, über die Fortbestehung der Deutschen Neutralität, welche in der Verfassung seit dem Zweiten Weltkrieg verankert wurde. Folgende Fragen werden beantwortet: Welcher Staat dominiert das politisch-militärische Paradigma der NATO? Kann anhand der Kriegsgeschichte dieser Organisation überhaupt noch von einem Friedensprojekt gesprochen werden? Angesichts der Tatsache, dass die NATO rund 300.000 Soldaten an die russische Grenze bringen will, ist es besonders wichtig diese Organisation genau zu analysieren. Zur Entstehungsgeschichte: Die NATO wurde von ursprünglich 12 Staaten am 4. April 1949 in Washington D.C. (USA) gegründet, während sie ihren Sitz in Brüssel (Belgien) hat. Nach offiziellen Angaben ist es ein „Friedens- und … [weiterlesen]

Lebenslänglich: mein indischer Freund GN Saibaba

Wie die „größte Demokratie der Welt“ mit Linksoppositionellen umgeht
19/3/2017 · von Wilhelm Langthaler
GN Saibaba ist eine zentrale Figur der indischen Linken. In einem gewissen Sinn repräsentiert er das Milliardenland in seiner ganzen Diversität und gleichzeitig Einheit wie kaum ein anderer – als Ankläger des Krieges gegen die Ureinwohner und widerständigen Nationalitäten, als Kämpfer gegen das Kastenwesen und für die Muslime einschließenden Säkularismus, als Verteidige der Rechte der Bauern und Arbeiter. Nun soll Saibaba für immer hinter Gittern verschwinden – so wünscht es sich zumindest die Hindu-chauvinistische Modi-Regierung.
saibaba
Der an den Rollstuhl gefesselte Universitätsprofessor führte mich in die indischen Widersprüche ein, indem er mir das Geflecht der vielfältigen Opposition zugänglich machte: von den nationalen Bewegungen wie jener der Kashmiris und der „Sieben Schwestern“ im extremen Osten des Landes, über die Dalits (Unberührbare) und Adivasis (Ureinwohner), den Kampf der Muslime gegen die Hindutva und oftmals für Säkularismus bis hin zur soziokulturellen Bewegung um einen eigenen Bundesstaat Telangana. Es begann 2004, als in Mumbai ein Weltsozialforum (WSF) stattfand. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite luden diverse linke Bewegungen unter dem Titel Mumbai Resistance (MR2004) zu einer alternativen Zusammenkunft ein, die von keiner Geringeren als Arundhati Roy eröffnet wurde. … [weiterlesen]

Gedanken zu Trumps Programmatik

11/3/2017 · Von Klaus Seefeld
Zu Trump
Anfangen will ich mit Trumps Wahlkampfslogan "Make America great again", weil sich darin m.E. ein ganzes Programm bündelt. Ausgangspunkt dieses Slogans ist die Feststellung, dass die USA einen Abstieg hinter sich haben, den die Politik umkehren muss, damit Amerika wieder groß werden kann. Die in dieser Aussage implizit enthaltene Feststellung des Niedergangs betrifft insbesondere zwei Felder: Außenpolitik und Wirtschaft. 1. Nach dem Zerfall der Sowjetunion vorübergehend zur weltweiten Hegemonie gelangt, sind die USA mittlerweile strategisch weit überdehnt. Während Russland sich konsolidiert hat und China einen rasanten Aufstieg hingelegt hat, ist Washington militärisch, politisch und wirtschaftlich immer weniger in der Lage, seine Rolle als globale Führungsmacht … [weiterlesen]

Fragiles Wirtschaftsmodell Türkei – Konstanter Partner des Westens

Interview mit Errol Babacan
11/3/2017 · Von Mustafa İlhan
Wie gestalten sich die ökonomischen Beziehungen der Türkei zum Westen angesichts politischer Turbulenzen und diplomatischer Spannungen? Ziehen sich westliche Investoren aus der Türkei zurück und werden durch arabische ersetzt? Wie wirkt sich die Absenkung der Kreditnoten durch internationale Ratingagenturen aus?
Der Druck auf die Türkische Lira steigt. Nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 haben die Ratingagenturen Moody’s, S&P und zuletzt Fitch die Kreditwürdigkeit der Türkei auf Ramschniveau herabgestuft. Zur Jahreswende 2016/2017 kam es zu einem Kursrutsch. Die Zentralbank der Türkei reagierte, indem sie die Obergrenze des Zinskorridors von 8,5 auf 9,25 % erhöhte. Den Leitzins beließ sie bei 8 %. Eine teilweise Erholung der Lira setzte ein. Was bedeutet es, wenn Ratingagenturen die Kreditnote eines Schwellenlandes wie der Türkei herabsetzen? Errol Babacan: Ratingagenturen erfüllen insbesondere für institutionelle Anleger die Funktion einer Risikosteuerung. Die Absenkung der Note der Türkei auf „Nicht-Investitionsfähig“ bewirkt, dass bestimmte Anleger wegbleiben oder … [weiterlesen]

Watschenmann Erdogan

10/3/2017 · Wilhelm Langthaler
Von der Feindbildproduktion und ihrer herrschaftlichen Nutzung
Erdogan ist kein Guter. Da sind sich alle einig – schwarz, rot, blau und grün. Und weil wir so demokratisch sind, müssen wir wehrhaft der Bedrohung von außen entgegentreten. Was liegt also näher als dem Bösewicht, der es wagt sogar unsere Journalisten einzusperren, unsererseits zumindest bei uns das Wort zu verbieten? Doch es gibt viel schlimmere Regime wie Saudiarabien, die Ölmonarchien am Golf oder die ägyptische Junta mit denen man allesamt beste Beziehungen pflegt und an sie fest Waffen verkauft. Es sei daran erinnert, dass auch der Westen präsidentialistische Systeme kennt, die demokratischen Standards spotten. Das ist einmal Frankreich, dass zudem den Ausnahmezustand zur Dauereinrichtung gemacht hat. Da ist die EU, in der es überhaupt kein legislatives Parlament … [weiterlesen]

Alexander van der Bellen – die Dritte Republik und ihre Machtgelüste

24/2/2017 · Von Albert F. Reiterer
Schuschnigg in Berchtesgaden und der Bundespräsident in Brüssel / Strassburg
„Kleinstaaterei … Verzwergung … die Macht unserer großen europäischen Gemeinschaft“ … usw. (Wiener Zeitung, 15. Feber 2017). Es ist nicht Schuschnigg, der hier vor Hitler in Berchtesgaden auf den Knien liegt. Das erkennt man daran, dass die Macht Europas, nicht des Deutschen Reichs, angerufen wird. Es ist Alexander van der Bellen, welcher am 14. Feber 2017 seinen Kotau vor Brüssel und dem sogenannten Europaparlament macht. Die Unterwer­fungsgeste kam natürlich bestens an. Die Janitscharen der EU tobten vor Begeisterung: „Tosender Applaus … Niemand verstand es, aber alle klatschten“ (Kurier, 15. 2. 2017). Es war Felix Kreissler, erzwungener Emigrant aus Österreich mit jüdischem Hintergrund, der in einem umfangreichen Werk (1980) darauf hinwies: Bevor die Erste … [weiterlesen]

Die AUTONOME ANTIFA (W) und der strukturelle Rassismus

13/2/2017 · Von AIK und Dar al Janub
Warum FPÖ und Antifa Israel unterstützen und Muslime hassen
„I don’t get mad when a White man calls me nigger. I just ask him why he needs me to be one.” James Baldwin Am 29.11.2016 hat ein Bündnis aus verschiedenen Initiativen den „Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ begangen (siehe Externer Link links). Als Befürworter von Apartheid, Besatzung und Völkermord hat sich das Bündnis „Boycott Antisemitism“ als Gegendemo formiert. Mit von der Partie war die „AUTONOME ANTIFA (W)“. Von ihnen gab es auch den Versuch eines Übergriffs auf unsere Kundgebung. Eine Eskalation konnte dabei weniger durch die Polizei, als durch den besonnenen Umgang unserer selbst gestellten OrdnerInnen vermieden werden. Auf dem Transparent der StudentInnengruppe „AUTONOME ANTIFA (W) war zu lesen: „Gegen … [weiterlesen]

Odessa: Menschenjagd auf den demokratischen Aktivisten Oleg Efimov

Behörden und der Rechte Sektor Hand in Hand beim Terrorisieren der Opposition
14/1/2017 · von Alexey Albu, ehemaliger Abgeordneter des Regionalrates von Odessa, jetzt im Exil
Odessa: Verteidigt den mutigen Oleg Efimov gegen faschistische Drohungen!
Oleg Efimov
Dringend! Der Geheimdienst der Ukraine (SBU) leitete persönliche Daten von einem politischen Gegner an Neonazis weiter. In Odessa haben Neonazis aus dem rechten Sektor begonnen gegen den pensionierten Offizier, Oleg Efimov, zu hetzen, der Blumen zur russische Botschaft gebracht hat, im Andenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes. Viele von Ihnen sahen das Video, in dem dieser mutige Mann aus Odessa ohne Angst gegen den Anführer des rechten Sektors, Sergei Sternenko, aufgetreten ist. Die Nationalisten konnten sich mit dieser trotzigen Haltung nicht abfinden und begannen ihn unter Druck zu setzen. In ukrainischen Medien wurden persönliche Daten von ihm veröffentlicht - Adresse, Telefonnummer, Links zu Seiten von sozialen Medien und verschiedene biographische Details. Zudem gibt es … [weiterlesen]

Philippinen mit Duterte

10/1/2017 · Robert Fitzthum
Am 30. Juni 2016 wurde Rodrigo Duterte als neuer Präsident der Philippinen ins Amt eingeführt. Da er aus seinem Herzen keine Mördergrube macht und sagt, was er denkt, war er auch gleich der neue „Gottseibeiuns“ der westlichen Presse, vor allem der amerikanischen.
Duterte verkündete in seiner ersten Rede zur Lage der Nation die Zerschlagung des illegalen Drogenhandels mit allen Mitteln: “We will not stop until the last drug lord … and the last pusher have surrendered or are put either behind bars or below the ground, if they so wish”.[fn]http://time.com/4495896/philippine-president-rodrigo-duterte/[/fn] Er nannte Obama einen „son of a whore“, sagte ihm, er könne ‚go to hell‘. Er richtete der EU aufgrund der unmenschlichen Schließung der Grenzen gegenüber den Flüchtlingen aus dem Mittleren Osten aus, sie soll „better choose purgatory, hell is filled up“ und betreffend der Flüchtlinge „Send them to us, we will accept … [weiterlesen]

Snowden leaks: NSA arbeitete an Strategie gegen das „Anti-imperialist Camp“

Internes Seminar 2004: „Antiimperialistisches Lager auf des Messers Schneide zwischen politischem Aktivismus und Terrorismus“
2/1/2017 · von Wilhelm Langthaler
Die politisch engagierten Journalisten um Glenn Greenwald und www.theintercept.com, die auch die Enthüllungen und die Flucht Edward Snowdens organisiert hatten, veröffentlichten vor kurzem geheime NSA-Dokumente aus dem Jahr 2004. Daraus geht hervor, dass die NSA sich auf hoher Ebene damit beschäftigte, wie das Antiimperialistische Lager zu bekämpfen sei. Dieses führte damals eine globale Kampagne in Unterstützung des irakischen Widerstands, das mit dem Partisanenkampf gegen die Nazi-Besatzungstruppen in Europa verglichen wurde.
NSA
Erinnern wir uns an den politischen Kontext des Jahres 2004: Die USA hatten geglaubt, in den Irak „Demokratie exportieren“ zu können. Doch die US-Besatzung mit einer gewaltig anschwellenden Welle des Widerstands konfrontiert, die offensichtlich tiefe Wurzeln in der Bevölkerung hatte. Dagegen brachte man politisch das altbekannte Argument des „Terrorismus“ in Stellung. Das Antiimperialistische Lager initiierte die symbolische Kampagne „10 Euro für den irakischen Widerstand“ , die von Tausenden mit ihrem Namen unterstützt wurde. Damit sollte gezeigt werden, dass der Widerstand gegen die Besatzung, auch der bewaffnete, nicht nur politisch-moralisch legitim, sondern auch durch das Völkerrecht gedeckt war. Die diversen politischen Aktivitäten des Antiimperialistischen … [weiterlesen]
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