Erklärung von Athen gegen die EU
14/7/2015
Das internationale Anti-EU-Forum am vom 26 – 28. Juni 2015 in Athen nimmt Fahrt auf. Unser Ziel ist die Stärkung der populären und linken Kräfte, die für einen sozialen Wandel eintreten, die durch das Anti-EU-Forum koordiniert werden, sowie die Verbreitung des Kampfes gegen die EU und sowohl für den Rückzug der europäischen Staaten aus der Eurozone als auch für den Kampf gegen die imperialistische EU.
1. Sieben Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise können wir beobachten wie die Europäische Union immer reaktionärer, volksfeindlicher und neoliberaler wird. Austerität scheint das gesamteuropäische Rezept zu sein, und niemand darf es in Frage zu stellen. Diese volksfeindliche Politik findet heute in der EU-Flagge und der Euro-Verfassung ihren Ausdruck. Dies ist nicht nur eine zufällige Richtung. Der Neoliberalismus, die Sparpolitik, die Erosion der sozialen Rechte, die Verschlechterung der Bedingungen in der Arbeitswelt sind tief in die Natur der EU eingeschrieben. Die Europäische Union stand im Mittelpunkt der globalen Krise und es zeigte sich noch einmal, dass sie sich nicht ändern, reformiert oder verbessert werden kann. Im Gegenteil, die Mitgliedstaaten der EU zwingen der …
[weiterlesen]Wie breit wird die Front für das griechische Nein?
30/6/2015 · von Willi Langthaler
Bericht vom Anti-EU-Forum am entscheidenden Wochenende
Vom 26.-28. Juni 2015 fand in Athen ein von europäischen demokratischen Anti-Euro-Kräften organisierte Treffen statt, das für den Austritt aus dem Euro und aus der EU aufrief.
Als wir am Freitag, den 28.6., in der Schule der Schönen Künste, untergebracht in einer schon ziemlich heruntergekommenen ehemaligen Fabrik, eintrafen, herrschte gedämpfte Stimmung. Man musste davon ausgehen, dass die Syriza-Regierung das Diktat der Troika nach schwerem Ringen doch angenommen hatte. Allein auf die Kräfte der Linken außerhalb Syrizas gestützt und vielleicht mit der Unterstützung einiger vom linken Flügel der Regierungspartei wäre es unrealistisch gewesen, den neuen Angriff der Gläubiger zu verhindern.
Auf der anderen Seite fühlen sich einige in der griechischen Linken bestätigt, dass von Syriza nichts als heiße Luft und letztlich Verrat zu erwarten wäre. Die ideologische Ausstrahlung der Kommunistischen Partei KKE, die hinter sozialistischen Phrasen passiv …
[weiterlesen]Laut für ein griechisches NEIN
29/6/2015
Gemeinsamer Kampf der europäischen Völker gegen die Austerität
Der Sieg eines NEINS in dem Referendum wird ein Sieg für alle Völker Europas sein und ein Zeichen der Hoffnung, des Widerstands und der Würde. Ein NEIN wird eine Stimme für eine Konfrontation mit der EU sein und nicht für erneute Verhandlungen mit ihr. Die Delegationen und Teilnehmer des Athener Anti-EU-Forums rufen zu einem deutlichen NEIN des Volkes zu den alten und neuen Memoranden, zu Arbeitslosigkeit, Austerität, der Verletzung sozialer und politischer Rechte und der Abschaffung der nationalen Souveränität auf: NEIN zu Schulden, dem EURO und der EU! Wir rufen für eine gemeinsam Front des Kampfes aller demokratischen und Volkskräfte auf, für einen Sieg der Stimmen für ein NEIN.
Der Zusammenbruch der Verhandlungen Griechenlands mit der EU zeigen in aller Klarheit die …
[weiterlesen]Frieden und soziale Gerechtigkeit in der Ukraine
15/6/2015 · Von Personenkomitee "Frieden in der Ukraine"
In der Ukraine herrscht Krieg- ein Krieg der an die 10 000 Personen das Leben gekostet hat und ganze Regionen verwüstete.
Die Ursachen für diesen Krieg sind vielfältig: der Sturz des korrupten Janukowitisch-Regimes, die Entstehung des „Maidan“, die Bildung einer rechten, neoliberalen Regierung/ Präsidentschaft in Kiew, die massiv auf Sozialabbau setzt, deren Ignorierung der Rechte der russisch sprechenden Menschen im Donbass, die Intervention von EU, NATO und Russland in den Konflikt etc.
Auch unter fortschrittlichen Kräften gibt es unterschiedliche, ja gegensätzliche Gewichtungen der Ursachenstränge. Unabhängig von solchen Differenzen wollen wir für Frieden und soziale Gerechtigkeit wirken.
Frieden ist mehr als das bloße Schweigen der Waffen. Er umfasst unter anderem: Ausschaltung der Herrschaft der Oligarchen; Selbstbestimmungsrecht der Völker- konkret: Autonomie für den Donbass; keine …
[weiterlesen]Türkei nach den Wahlen
15/6/2015 · von Mustafa Ilhan
Am Sonntag haben die Parlamentswahlen in der Türkei stattgefunden. Kandidiert haben 4 Parteien. AKP (islamisch-konservativ), CHP (Kemalisten), MHP (Nationalisten) und die kurdisch-türkische Linkspartei HDP. Die Ergebnisse der Wahlen waren sehr überraschend. Der Gewinner der Wahlen sind die Kurden bzw. die HDP und der Verlierer ist die AKP. Die Endergebnisse sehen wie folgt aus: AKP 40,9%, CHP 25,0%, MHP 16,3%, HDP 13,1%.
Im Vergleich zu den Wahlen in 2011 hat die AKP 9% Verluste zu verzeichnen. Die CHP hat 0,9% verloren, die MHP 3% hinzugewonnen und die HDP 6,52% zugelegt.
Die Faktoren die der kurdischen Partei ins Parlament verholfen haben.
Die Kurden sind zum ersten Mal als eine Partei in Wahlen angetreten. Bis jetzt waren kurdische Kandidaten zu den Wahlen immer als Einzelkandidaten angetreten. Das Parteiprogramm der HDP war ausgezeichnet bereit und sehr umfangreich. Es hat sämtliche Minderheiten repräsentiert und war zu jenen offen und solidarisch. Die Strategie der HDP war nicht wie üblich nur prokurdisch, sondern war von Anfang an umfangreich multireligiös und multikulturell aufgestellt. Die außerparlamentarische linke Opposition hatte sich ein neuen Platz ausgesucht und …
[weiterlesen]Demokratie und Selbstbestimmung als Schlüssel für den Frieden in der Ukraine
11/6/2015 · Von Wilhelm Langthaler
Aufruf an die Öffentlichkeit und Forderungen an die österreichische Regierung
Seit vergangenem Jahr erleben wir in der Ukraine einen Konflikt, der zeitweilig bereits zum Bürgerkrieg eskaliert ist. Er droht abermals auszubrechen und birgt die Gefahr der Ausbreitung über die Grenzen des Landes hinaus, in dem er Russland gegen Westeuropa stellt.
Allzu schnell wird hierzulande der Bösewicht dingfest gemacht und an das traditionelle Feindbild aus dem Kalten Krieg angeknüpft. Der Blick auf die inneren Ursachen und vor allem auf die Beteiligung des „Friedensprojekts Europäische Union“ bleibt verstellt.
Wir rufen zur Besonnenheit und Selbstreflexion auf. Gleichzeitig wollen wir den offiziellen Antifaschismus beim Wort nehmen. Warum das Schweigen, wenn es um das Wiederaufleben historischer Konfliktlinien geht, in denen der deutsche Nationalismus und …
[weiterlesen]Symbolpolitik und schlechte Taktik
7/6/2015 · Von A.F.Reiterer
Die Befindlichkeiten der SPÖ und ihrer Organisationen
Man ist versucht, ironisch zu werden. Die SPÖ führt seit Jahrzehnten eine Politik, welche diametral gegen die Interessen und die Wünsche ihrer seinerzeitigen Anhängerschaft geht, gegen die Bedürfnisse der Unterschichten und der Unteren Mittelschichten. Nun entschließt sich ein Landeshäuptling aus reinem Machterhalt zu einer Koalition mit der FPÖ. Im Koalitionsabkommen stehen Vorhaben, wovon man eigentlich sagen müsste: Alles Selbstverständlichkeiten für eine alte Sozialdemokratie.
Aber die Partei ist in Aufruhr, und insbesondere die Organisationen der Jüngeren überschlagen sich und werfen mit Vokabeln um sich, die nicht eigentlich politische Kategorien sind: "Frechheit", ....
Seit der neokonservativen Wende der SPÖ, insbesondere nach den …
[weiterlesen]Wahlen und ihre Ergebnisse: Steiermark; Burgenland
1/6/2015 · Von A.F.Reiterer
Jenseits des Fetischismus der Wahlen geben sie ein Stimmungsbild
Die politische Klasse in Österreich ist genügsam geworden, zumindest was ihre Ansprüche an Legitimität betrifft.
Alles, was unter 30 % sei, bedeute für ihn eine Niederlage, ließ der steirische LH Voves verlauten. Angesichts eines Ergebnisses von 38 1/2 % bei den letzten Wahlen heißt dies doch wohl: Ein Verlust von bis zu 22 % (8,5 Punkte von 38, 1/2 %), von fast einem Viertel des Anteils, ist für ihn ein Erfolg. Aber man hätte es wissen können: Es sind heute nur 29 % geworden, aber er geht doch nicht. Ganz Voves mit seinem bekannten Charakter: auf die paar Zehntel (!) drunter kommt's doch nicht an...
Man erinnert sich: Als Kreisky 1983 6,6 % verlor, von 51 % auf 48,7 % abbaute, betrachtete er dies als eindeutige Niederlage und trat zurück. Und als der …
[weiterlesen]Drohnenprozess Köln: „Ramstein spielt eine nicht unerhebliche Rolle im US-Drohnenkrieg"
29/5/2015 · Von Initiativ – Verein für Demokratie und Kultur von unten e.V.
„Ramstein spielt eine nicht unerhebliche Rolle im US-Drohnenkrieg"
so Richterin Hildegard Caspari-Wierzoch.
Am Mittwoch, den 27.5.2015 wurde beim Verwaltungsgericht Köln die Klage des jemenitischen Umwelt-Ingenieurs Faisal bin Ali Jaber, der 2012 zwei Verwandte durch einen Drohnenanschlag der USA verlor, behandelt. Ein Verwandter war Polizist, der andere ein islamischer Geistlicher, der tags zuvor noch in der Moschee gegen Al Kaida predigte. Da die Opfer keine US-Bürger waren, haben ihre Familien keinerlei Klagerecht, um ein Rechtsverfahren vor US-Gerichten anzustoßen. Es ist beschämend, dass für die Familien dieser Opfer der Rechtsweg ausgeschlossen ist. Es war das erste Mal, dass ein Gericht eines Landes, das dem Drohnenprogramm der USA erhebliche militärische/technische Unterstützung gewährt, die Anhörung in einem solchen Fall gestattet.
Vor dem Gericht demonstrierten ca. 20 …
[weiterlesen]Fortschritt in der Geschichte?
28/5/2015 · Von A.F.Reiterer
Ein zentrales Konzept emanzipativer Politik, Griechenland und die EU
30. November 2013: In Düsseldorf treffen sich Linke aus der BRD, auch aus Österreich sind einige gekommen. Sie diskutieren über die Haltung der Linken zu Euro und EU. Am frühen Nachmittag gibt es ein Podium. Lucas Zeise, früherer Journalist und heute kommunistischer Analytiker der ökonomischen Entwicklung, aktuell auch Spitzen-Kandidat der DKP für die EP-Wahlen, wendet sich gegen den politischen Slogan: Zerschlagt die EU! "Ich bin nicht für die Auflösung der EU. Die EU ist ein historischer Fortschritt gegenüber dem Nationalstaat."
Er drückt damit weitgehend die Haltung der reformistischen Linken aus. Und diese Haltung ist eines der gröbsten Hindernisse für eine konsequent linke Haltung zur Globalisierung i. A. und zur EU i. B.
Sie stammt direkt aus dem Repertoire des …
[weiterlesen]Modell Berlin gegen Modell Brüssel
26/5/2015 · Von A.F.Reiterer
Schäuble und Merkel, Draghi und Juncker – worum geht es?
Warum hat die deutsche Bundesregierung Mitte der 1990er derart gezögert, bevor sie sich doch entschloss, das Projekt Euro aufzunehmen und voranzutreiben? Es ist schließlich die BRD, welche ihren Exporteuren damit die meisten Vorteile verschafft. Trotzdem hält sich hartnäckig das Narrativ, dass Deutschland von Frankreich zu seinem Glück gezwungen werden musste; dass Mitterrand mit der Verweigerung zur Einvernahme der DDR drohte, falls sich Kohl und Konsorten nicht doch endlich für die Währungsunion entschließen würden.
Gehen wir eineinhalb Jahrzehnte von damals zurück. Der Werner-Plan mit seinen kurzfristigen Terminen für eine volle Einheitswährung hatte sich soeben als überambitioniert erwiesen. In der ersten Version der "Schlange", konzipiert als …
[weiterlesen]Humanitäre Hilfsaktion für den Donbass
15/5/2015
Bereitschaftserklärung
An Gesunheitsministerium der Lugansker Volksrepublik
von Östereichisches Komitee „Frieden für die Menschen in der Ukraine“
12.05.2015, Wien
Als Vertreter eines Landes, welches vor 70 Jahren vom Nationalsozialismus befreit wurde, von jenen Millionen Soldaten der Roten Armee, die gerade auch aus jenen Gebieten stammen,
wo heute wieder Krieg und Zerstörung herrscht, sehen wir es als unsere Pflicht an, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, Hilfe für die notleidende Bevölkerung leisten zu wollen.
Mit großem Bedauern müssen wir feststellen, dass in den sich als von der Ukraine unabhängig erklärten Gebieten des Donbass eine menschliche Katastrophe vor den Augen der Weltöffentlichkeit abspielt. Da weder der ukrainische Staat seinen Bürgern die ihnen
zustehende …
[weiterlesen]"Antijudaismus", "Antisemitismus" ˗ und was?
1/5/2015 · Von A.F.Reiterer
Ein Versuch, jede System-Kritik zu skandalisieren
Wenn Theologen sich streiten, ist dies inzwischen eine höchst esoterische Angelegenheit und bisweilen auch ein bisschen amüsant. Die Zeiten sind sehr lange vorbei, als sich die blaue und die grüne Zirkuspartei nicht nur wegen ihrer Favoriten prügelten, sondern auch wegen der Natur Christi. Im hoch entwickelten Westeuropa brauchen politische Streitereien keine religiöse Einkleidung mehr.
Oder vielleicht doch?
Religiöse Literatur hat ihre Poesie. Aber wer die "hebräische Bibel", in christlicher Diktion das "Alte Testament" (AT) liest, ist schnell ziemlich erschrocken. Was man da, z. B. in den Büchern Josuah oder den Richtern findet, das ist nackte Propaganda für den Völkermord. Natürlich ist dies auch Anderen schon aufgefallen. Anfang des 20. Jahrhunderts trat daher ein …
[weiterlesen]Berliner Spiel mit griechischer Insolvenz
Schwierigkeiten der Finanzoligarchie eine willfährige Regierung zu installieren
19/4/2015 · von Wilhelm Langthaler
Diskussionsthesen zur herannahenden griechischen Zahlungsunfähigkeit
1) Volle Kapitulation gefordert
Schäuble hat es wieder und wieder klar gemacht: Keine Kredite ohne vollständige griechische Kapitulation. Es geht auch darum gegenüber der europäischen südlichen Peripherie ein Exempel zu statuieren und die Machtverhältnisse klarzustellen.
2) Syriza: volle Kapitulation kommt nicht in Frage
Doch nach zwei Monaten Katz-und Maus-Spiel kann diese umfassende Kapitulation nicht mehr erwartet werden. Varoufakis und Tsipras haben an ihrer unerfüllbaren Wahlformel „Weder Bruch, noch Unterordnung!“ festgehalten. Obwohl sie vielfach das EU- und Euro-Regime auf unerträglich opportunistische Art und Weise beschworen haben, bestehen sie weiterhin auf einen für sie politisch verkraftbaren Kompromiss, der die Austerität zumindest dämpft.
3) …
[weiterlesen]Willkürliche Einschränkung der Demonstrationsfreiheit
18/4/2015 · Von Initiativ – Verein für Demokratie und Kultur von unten e.V.
Zum Prozeß gegen Walter Herrmann und seiner Klagemauer.
Walter Herrmann macht seit Jahren mit seiner Kölner Klagemauer auf der Domplatte auf die Menschenrechtsverletzungen in Palästina aufmerksam. Dafür bekam er auch 1998 den Aachener Friedenspreis. Proisraelischen und proamerikanischen Kräften* ist seine Aktivität schon lange ein Dorn im Auge. Frühere Versuche ihn mit dem Vorwurf der Volksverhetzung mundtot zu machen waren gescheitert. Deshalb kam man auf die Idee ihn mit dem Vorwurf der Verletzung des Jugendschutzes fertigzumachen, weil angeblich Kinder und Jugendliche seine Fotos nicht verkraften würden.
Heute am 10. April 2015 kam es deswegen vor dem Amtsgericht Köln zu einem Prozeß. Walter Herrmann wurde zu 600 Euro Geldstrafe verurteilt und darf 15 Bilder nicht mehr zeigen. Da aber mehr Zuhörer als Plätze da waren, wollte …
[weiterlesen]Die Syriza-Linke greift die europäische Junta an!
18/4/2015 · Von Aug und Ohr, Gegeninformationsinitiative
In einem aufsehenerregenden Interview mit der griechischen Zeitung Kephálaio („Kapital“) greift der griechische Minister Lafazanis mit äußerster Schärfe die von Deutschland geführte EU an, sowie den Würgegriff, der sich um die griechische Wirtschaft zu schließen beginnt. Panajótis Lafazánis ist Minister für industriellen Wiederaufbau, Umwelt und Energie, sowie der Sprecher des bis vor kurzem auf etwa 30% geschätzten linken Flügels von Syriza, der sich um die “Linke Plattform“ schart, deren Nahorgan die Zeitung Iskra ist (http://www.iskra.gr).
Für die radikale Linke Europas ist dieses Interview, in dem Lafazanis mit einer extrem ungeschminkten Sprache zur Sache geht, von zentraler Bedeutung, denn es wird einerseits auf die höchst konkrete, radikale, auf die Bedürfnisse der unteren Volksschichten zugeschnittene, mühevolle und detaillierte Reformpolitik der Regierung bezug genommen, die ja als das Destillat von jahrelangen Basiskämpfen zu bezeichnen ist, aber auch einer Verharmlosung und Akzeptanz der „Institutionen“ eine scharfe Abfuhr erteilt. Von EU-Hörigkeit ist hier nichts mehr zu spüren.
Damit bewegt sich die Linke Plattform, deren Programm und Tendenz sich in diesem Interview widerspiegeln, ein wenig in Richtung der radikalen Linken außerhalb von Syriza, was im Ansatz die …
[weiterlesen]Ein neuerlicher Paradigmenwechsel ˗ oder wie man das so nennt
12/4/2015 · Von A.F.Reiterer
Die Konservativen, die Sozialdemokraten und Piketty
Auf die Banken-, Finanz- und die Eurokrise gab es zwei Reaktionen. Die konservative mainstream-Antwort war: Augen zu und durch. Never waste a crisis! Politisch ist diese Haltung die einzige von Belang. Die Finanz-Oligarchie und die Eliten haben nicht gezögert. Sie haben die Gelegenheit am Schopf gepackt. Das Ergebnis ist der ökonomische und soziale Crash im Süden, die weitere Verlagerung von politischen Kompetenzen nach oben, die weitere Entdemokratisierung im Kern unseres politischen Systems und insgesamt die unhaltbare Situation von heute.
Einige systemkonforme Intellektuelle haben so halb und halb begriffen: Da könnten sich Probleme stellen. Sie gehören meist in den Umkreis sozialdemokratischer Tradition. Daher haben sie auch das Ohr einiger Akteure aus der politischen Klasse. …
[weiterlesen]Anti-EU Forum in Athen
Programm und Aufruf
11/4/2015
Aufruf für ein Internationales Forum (Athen, 26.-28.6.2015) und den Aufbau einer europäischen Koordination linker politischer Parteien, Volksorganisationen und sozialer Bewegungen für den Austritt aus der Europäischen Union, dem Euro und der NATO
Freitag, 16:30: Politische Eröffnung des Forums und Begrüßung der Teilnehmenden
Programm des Forums
Freitag 17.00 – 19.15 Workshops
Von der wirtschaftlichen zur politischen Krise. Die Beispiele Italien und Spanien
Enea Boria, Bewegung ORA, Italien
Giannis Kibouropoulos, Journalist, Griechenland
Manolo Moreneo, Frente Civico “Somos Mayoria”, Spanien
Der Konflikt in der Ukraine und die Geopolitik der Europäischen Union und der NATO
Kostas Gousis, Solidaritätskampagne mit dem antifaschistischen Widerstand in der Ukraine, Griechenland
Mariia Muratova, Borotba, Ukraine
Petros Papakonstantinou, Journalist und Schriftsteller, Griechenland
Dimitris Patelis, MARS (Vereinigte Linke Front), Griechenland
Der Arbeiter- und Volkswiderstand gegen die neoliberale Politik …
[weiterlesen]Der neokonservative Marsch in die Vergangenheit
4/4/2015 · Von A.F.Reiterer
Der Finanzminister, die Spareinlagen-Sicherung und die "Eigenverantwortung"
"Der Schutz von Sparern mit Bankguthaben bis 100.000 € wird in Österreich auf neue Beine gestellt. ... Künftig werden die Banken entsprechend den Vorgaben aus der EU in eigene Notfallfonds einzahlen müssen. ... Im Gegenzug wird der Staat ... seine Rolle in der Einlagensicherung aufgeben. ... Den Notfallsfonds [soll] die Wirtschaftskammer verwalten" (Standard, 28./29. März 2015).
Endlich eine gute Nachricht? Endlich sollen die Banken für ihre Geschäfte selbst gradstehen? "Richtig sicher ist künftig also gar nichts mehr. Das ... ist aber zur Gesundung des Finanzsystems absolut notwendig", liest man im Kommentar S. 40 weiter. Und bei neoliberaler Propaganda darf auch eines nie fehlen: "Jetzt lässt der Staat nach und stärkt damit …
[weiterlesen]Die "optimale Währungsunion" (OCA), die Ökonomie und die Politik
1/4/2015 · Von A.F.Reiterer
Eine Grundsatz-Argumentation für oder gegen die Einheitswährung?
Robert Mundell ist ein bekannter Name in den ökonomischen Debatten und Polemiken über die europäische Einheitswährung und die EU. Sein mittlerweile ein halbes Jahrhundert alter Aufsatz über die optimale Währungsunion (optimal currency area ˗ OCA) dient den ordo-konservativen Gegnern des € als Ausgangspunkt. Ein weiterer Beitrag von ihm 10 Jahre später liefert dagegen den €-Fanatikern Argumente.
Es gibt aber auch diejenigen, die sich weder dem einen noch dem anderen Lager zurechnen. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirklichkeit ist nur jenseits solcher Dogmatik zu erfassen. Aber für uns sind diese Texte und weitere von Mundell höchst aufschlussreich. Denn da geht es um die Strukturen unseres Systems, wenn auch in verquälter Weise. Setzen wir uns also damit …
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