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Opposition gegen EU bestätigt

Uneinheitlichkeit Ausdruck der Gärung
28/5/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Es scheint schwer starke Aussagen aus den EU-Wahlen herauszulesen. Einerseits können die kapitalistischen Eliten nur mit Mühe ein einheitliches Projekt darstellen. Andererseits gibt es eine konsolidierte Opposition gegen die EU, oft von rechts aber nicht nur. Das deutsche Zentrum bleibt indes stabil, aber zunehmend isoliert.
1) In Frankreich, England und Dänemark haben Unions-feindliche Parteien Mehrheiten erobert und in vielen anderen stellen sie konsistente Minderheiten dar. Oft sind sie rechts orientiert und fremdenfeindlich, aber nicht überall, wie beispielsweise Peppe Grillos Movimento 5 Stelle in Italien. 2) Das deutsche Zentrum Europas mit Satelliten wie Österreich oder Holland bleibt im Wesentlichen stabil. Die kapitalistischen Eliten sitzen fest im Sattel und ihr politisches System funktioniert noch. Doch auch dort regt sich Opposition gegen die Union. 3) In Italien steigt der neoliberale Populismus Renzis mit 40% wie ein Phönix aus der Asche und zeigt, dass das System noch immer nicht ganz am Ende ist. Doch das M5S kommt abermals auf 20%. Wenn die soziale Krise andauert, was wir annehmen, … [weiterlesen]

Für Demokratie und Frieden in der Ukraine - gegen einseitige Einmischung

Petition
25/5/2014 · Von A. Almeder
Im Sinne der als Anti-These zum Nationalsozialismus 1945 entstandenen 2. Republik
Wir als Unterzeichner dieser Petition fordern: 1. Einstellung jeglicher (finanzieller und politischer) Unterstützung der dzt. Regierung in Kiev, solange offen faschistische - in der Tradition des mit dem NS-Regime verbündeter Kräfte - an dieser beteiligt sind. Dies bedingt auch die sofortige Auflösung der sogenannten Nationalgarde (= die als ukrain. Waffen-SS von den mit St.Georgs-Bändern als Antifaschisten sich deklarierende Widerstandsbewegung angesehen wird) bei denen diese Gruppierungen noch staatlich legitimiert Waffengewalt gegen die ukrainische Bevölkerung, die sich in Opposition zur dzt. Regierung befindet, einsetzen kann. 2. Forderung nach sofortiger Dialogeröffnung seitens der Kiever Regierung mit der Unabhängigkeitsbewegung im Donbass (inkludiert deren … [weiterlesen]

Europawahl: Ist genug jetzt.

24/5/2014 · Von Antiimperialistische Koordination
Die Europäische Union steckt in einer gewaltigen Krise, einer Krise mit langer Geschichte. Sie beginnt mit der Ablehnung des Maastricht-Vertrages durch die dänische Bevölkerung, einem ersten Anzeichen des Hegemonieverlustes des EU-Projektes auf der Ebene der Bevölkerung. Seither waren die europäischen Eliten nicht mehr in der Lage, zentrale Weichenstellungen durch demokratische Volksabstimmungen zu bringen.
Und seit Neuestem werden die Eliten selbst von Unsicherheit zerrissen. Der Hintergrund all dieser Schwierigkeiten ist der Verlust einer strategischen Idee. Die Eliten sind sich selbst nicht einig, wie sie der Krise ihrer Institutionen begegnen wollen. Das EU-Projekt beginnt als Integration des liberal-kapitalistischen Westeuropa gegen den Osten des Kontinents. Heute oft in Vergessenheit geraten: Die erste „Europa-Idee“ war jene einer gemeinsamen Armee, welche die Wiederaufrüstung Westdeutschlands leichter verdaubar machen sollte. Dieses „Friedensprojekt“ scheiterte dann an der französischen Nationalversammlung, und man wandte sich einer stärker wirtschaftlichen Agenda zu. Mit den 1980er Jahren wird die europäische Integration zur Speerspitze der neoliberalen … [weiterlesen]

EP-Wahl und Pseudoparlament

"Besitz und Bildung": Die Oligarchie und die Mittelschicht
22/5/2014 · Von A.F.Reiterer
Und wieder einmal stehen wir vor "EU-Wahlen", wie uns der ORF Tag für Tag in die Ohren dröhnt. Und? Ist das nicht wichtig?
Das EP, das Europäische Parlament, trägt nur die Maske eines Parlaments. Es ist aber kein Parlament; es ist Teil der EU-Zentralbürokratie. Aber es wird doch gewählt! Warum ist es dann kein Parlament? Vielleicht ist der Ausdruck ein wenig ungenau. Man müsste sagen: Das EP ist trotz allge­meinem Wahlrechts kein Parlament der Bevölkerung insgesamt, dessen, was man in der politischen Theorie den Demos nennt. Denn es gibt keinen allgemeinen europäischen Demos. Wenn hier gewählt wird, dann hat es die von den Grünen so gewünschte Qualität von EU-Volksabstimmungen: Dass also z. B. 10 Millionen Bayern und 700.000 Tiroler bzw. ihre Wahlberechtigten abstimmen, ob die bairischen LKWs ungehindert durch Tirol fahren dürfen. Diese Art von Demokratie wird am deutlichsten am … [weiterlesen]

Der Kongress des Bürgerfront

Valencia 9.-11. Mai
19/5/2014
Ein Bericht der Nationalen Koordination der Linke gegen den Euro (Italien)
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Vor gerade einem Jahr, in Mai 2013, wurde die Frente Civico (Bürgerfront) mit dem Manifest „Raus aus dem Euro“, gegründet. Einer seiner ersten Unterstützer (Gründer) ist Julio Anguita, historischer Führer zuerst der Kommunistischen Partei, dann von Izquierda Unida (Vereinigte Linke). Die Bürgerfront vereinigt die linke Minderheit der Spanische Kommunistischen Partei sowie andere politische Gruppen und Vereine, die teilweise aus der Vereinigten Linken, teils auch von außerhalb sind. Der Front ist in Spanien gut verankert, von Andalusien bis zum Baskenland, von Katalonien bis Galizien. Interessant ist dabei, dass der Beitritt nur als Individuum möglich ist und nicht als Organisation. Auch wenn einige der besten Intellektuellen der spanischen Linken Mitglieder der Front sind, … [weiterlesen]

„Wir lassen uns nichts von Rechtsnationalisten beherrschen“

Donbass-Referenden eindeutige Willensäußerung
18/5/2014 · Antiimperialistische Koordination / Initiativ e.V.
Die Abstimmungen in den Oblasten Donetsk und Lugansk wurden vom Westen von Anfang an verurteilt und von Kiew gar als terroristisch bezeichnet. Selbst Putin, der hierzulande als Drahtzieher allem Bösen gehandelt wird, rief zu deren Verschiebung auf. Dennoch wurde das Referendum zum durchschlagenden Erfolg – die Bilder von den langen Schlagen vor den Wahllokalen legen davon unbestreitbares Zeugnis ab. Umso mehr als es gegen den Willen der Mächtigen aus West und Ost geschah!
Donetzker Volksrepublik
Die Aussage ist klar: Man will nicht mehr unter der Botmäßigkeit des Kiewer Regimes leben, das auf Dissens einzig mit roher Gewalt antwortet. Die Kiewer Verweigerung von Verhandlungen wird verständlicherweise als Unmöglichkeit eines Kompromisses verstanden. Der Ausweg: die Unabhängigkeit. Nun kommt noch die Einstellung der Kiewer Zahlungen an die öffentliche Verwaltung im Südosten hinzu, in eines gewissen Sinn die Anerkennung der Unabhängigkeit ex negativo. Es handelt sich um eine klassische demokratische Entscheidung, die respektiert werden muss (auch wenn sie nicht dem Völkerrecht entspricht und die Abstimmung nicht den Standards einer staatlich organisierten Wahl, sondern mehr einer politischen Massendemonstration entsprach). Noch mehr, als Antifaschisten können wir es nur … [weiterlesen]

Südostukraine: Linke werden gesäubert

Kommunisten tauchen in den Untergrund ab
15/5/2014 · von Alexander Muth
Borotba ist gezwungen, sich auch im Osten, soweit möglich, auf illegale Arbeit zu verlegen, nachdem man gehofft hatte, man würde dort sicherer sein.
Aus Kiew mußte Borotba ja fast ganz abziehen. Bereits im Februar hatten faschistische Sturmtruppen das dortige Büro gestürmt (1), und es wurden Todeslisten aufgestellt, auf denen damals insgesamt 8 Borotba-Aktivisten aufschienen (2), aber auch Aktivisten anderer Organisationen. Das war der Anlaß, sich ganz, mit Ausnahme einiger verdeckt arbeitender Kräfte, aus Kiew zurückzuziehen. In Kharkow wurde ein erstes Mal am 15. April die Parteizentrale von der Polizei gestürmt und verwüstet (3). In der Zeitschrift LINKS (4) wird berichtet, daß dies am 2. Mai in Kharkow ein zweites Mal stattfand. Zahlreiche politische Materialien wurden auch diesmal beschlagnahmt, ebenso Fahnen, glücklicherweise ist dabei niemand verletzt oder verhaftet worden. Dmitry Kolesnik von Borotba vermutet, … [weiterlesen]

Saibaba, zentrale Figur der indischen Linken, entführt

Revolutionär Demokratische Front (RDF)
12/5/2014
G.N. Saibaba ist eine hervorragende und weithin anerkannte Figur der indischen Linken und der zahlreichen Bewegungen gegen das globale kapitalistische System und seine indischen Repräsentanten. Er setzt sich für die Befreiungsbewegungen von Kashmir über Tamil Nadu bis Nagaland ein und unterstützt die Kämpfe der Adivasis (Ureinwohner), der Dalits (Unberührbaren) und der Moslems. Er versucht all diese mit der sozialen Revolte gegen den Neoliberalismus zu verbinden.
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Er unterhält Kontakte in die ganze Welt und organisierte in Indien Unterstützung für antiimperialistische Kämpfe wie den palästinensischen oder den irakischen Wiederstand. Steht auf! Leistet Widerstand! Für die Freiheit! Verurteilen wir die feige Entführung von Dr. GN Saibaba, Sekretär der RDF, durch die Polizei von Maharashtra! Am 9. Mai, wurde Dr. GN Saibaba von in Zivil gekleideten Beamten der Polizei von Maharashtra entführt, als er vom Daulat Ram College der Delhi Universität nach dort abgehaltenen Lehrveranstaltungsprüfungen zurückkehrte. Dr. Saibaba, der zu 90 % behindert und im Rollstuhl ist, wurden die Augen verbunden und er wurde in ein Auto gestoßen. Nach der heimtückischen Verhaftung von Dr. Saibaba am Universitätscampus wird davon ausgegangen, dass … [weiterlesen]

Das Odessa-Massaker

Erklärung des Leitungsrates von Borotba 3. Mai 2014
5/5/2014
Am 2. Mai 2014 wurden unter dem Vorwand des Marsches "Für die Einheit der Ukraine" (am Tag des Fußballspiels Tschernomorez Odessa gegen Metallist Charkow) paramilitärische Kader der ukrainischen Nationalisten aus dem ganzen Land nach Odessa gebracht. Sie kamen mit Bussen und Bahnen. Von Anfang an - schon als sie begannen, sich auf dem Sobornaja Platz zu sammeln - konnte man unter den gewöhnlichen ultra-rechten Fans sehr viele gut ausgestattete Paramilitärs erkennen.
Sie hatten Schilde, Helme, Baseballschläger, Schockpistolen und Schusswaffen. Meist waren es Männer zwischen 30 und 40 Jahren alt, die ganz offensichtlich keine Fußball-Fans waren. Einige von ihnen hatten Schilder mit der Aufschrift „14. Hundertschaft des Maidan-Selbstschutzes". Diese nationalistischen Paramilitärs wurden zu den zentralen Akteuren des blutigen Massakers an Bewohnern von Odessa auf dem Kulikowo Pole-Platz. Insgesamt waren es mehr als tausend Nationalisten, die an diesem Marsch und der Schlacht, die danach folgte, teilgenommen haben. BewohnerInnen von Odessa waren die Minderheit unter ihnen, während die Mehrheit der rechtsextremen Paramilitärs von außen dorthin gebracht worden war. Sie konnten insbesondere durch ihren Dialekt (nicht typisch für die Region … [weiterlesen]

Für die Donbass-Revolte, aber nicht mit Putin

29/4/2014 · Antiimperialistische Koordination / Initiativ e.V.
Mit einer demokratischen und sozialen Allianz gegen das Kiewer Regime und gegen die Nato
0. Methodische Vorbemerkung   So wie jeder internationale Konflikt hat auch der gegenwärtige in der Ukraine eine regionale und lokale soziopolitische Dimension – verquickt mit der geopolitischen Ebene. Allzu schnell rückt die Geopolitik in den Köpfen, in den Medien und schließlich auch in der gesellschaftlichen Realität in den Vordergrund. Doch ohne die dahinter liegenden soziopolitische Ursachen lässt sich keine sozialrevolutionäre Politik entwerfen, geschweige denn eine Lösung im Sinne der Mehrheit der Volksmassen finden. 1. Ausgangspunkt Die Aussetzung des unterschriftsreifen Assoziationsabkommens mit der EU vergangenen Herbst diente als Funke der Straßenproteste. Allein das zeigt die sozialen Illusionen in die EU und den westlichen Kapitalismus auf der einen Seite, … [weiterlesen]

"Vollgeld" – eine bürgerliche Illusion?

25/4/2014 · Von A.F.Reiterer
Geldfetischismus und Mittelschicht-Revolüzze
In der Schweiz versucht eben ein Verein "Monetäre Modernisierung" eine Volks-Initiative zur Geld-Reform zu starten. Sie steht unter dem Stichwort Vollgeld. Die Schweizer Verfassung im Artikel 90 soll geändert werden: Ziel ist eine Währungspolitik "im Gesamtinteresse des Landes". Die Mittel dazu wären eine Finanzmarktregulierung, die auch "vom Grundsatz der Wirtschaftsfreiheit abweichen" kann, aber "eine liberale Grundausrichtung der Schweiz" beachten muss; und eine stärkere Kontrolle der Geldmenge M1. Die Chose ist hochinteressant. Zeigt sie doch einerseits die Unzufriedenheit der Mittelschich­ten mit den gegenwärtigen Zuständen und ihren Willen, sie zu ändern; gleichzeitig aber auch die Illusionen dieser Schichten und ihr fehlendes Verständnis für die gegebenen … [weiterlesen]

Erdoǧans Wahlsieg und das Ende des türkischen Modells

Bruch mit der Mittelklasse über Kulturkampf und Autoritarismus
21/4/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Mit knapp 50% der Stimmen hat die AKP einen fulminanten Wahlsieg eingefahren, trotz der Korruptionsaufdeckungen. Er zeigt die tiefen anatolischen Wurzeln, die die Partei auch dank der sozialen und demokratischen Errungenschaften des letzten Jahrzehnts schlagen konnte – ganz abgesehen von der ungebrochenen Kraft der sunnitischen Identität. Dennoch verbirgt sich hinter den wilden kulturkämpferischen und autoritären Ausfällen ein tiefgreifender Verlust von Hegemonie vor allem bei den gebildeten Mittelschichten. Heftige Konflikte sind vorprogrammiert Die Türkei hat ihre Vorbildwirkung für die Region eingebüsst.
Wahlerfolg Da ist nichts kleinzureden. Die schwarze Türkei steht nach wie vor fest hinter Erdoǧan, Korruption hin oder her. Ausschlaggebend ist vor allem der soziale und wirtschaftliche Aufstieg, der unter der AKP auch bei den anatolischen Mittel- und Unterklassen angekommen ist – und das ist keine Kleinigkeit. Sich dessen zu vergegenwärtigen bedarf es lediglich eines Vergleiches mit den Nachbarländern. Zudem ist da die historische Leistung der friedlichen Zurückdrängung der Armee und einer spürbaren demokratischen Öffnung, zu dem auch das symbolisch wichtige Recht auf das islamische Kopftuch gehört. Korruption hatte es zuvor auch schon gegeben, nun stecken es sich lediglich andere in die Taschen – in den Augen vieler mit mehr Recht. Und tatsächlich bedeutet Kapitalismus … [weiterlesen]

Den syrischen Krieg beenden

18/4/2014 · Von Wilhelm Langthaler, Mitbegründer PeaceinSyria.org
Über den Geist der Wiener “All Sides Consultation for a Political Solution”
Nachdem der Kraftakt der „Allseitigen Gespräche für eine Politische Lösung in Syrien“ geschafft ist und von allen Beteiligten als Erfolg anerkannt wird, kommt nun der Zeitpunkt Bilanz zu ziehen – nicht nur über die Konferenz selbst, sondern auch in Bezug auf den breiteren Kontext in dem sie stattfand. Allein das Faktum, dass rund zwei Dutzend Syrer von unterschiedlichstem und oft entgegengesetztem Hintergrund zusammenkamen und gemeinsam beratschlagten, wie der selbstzerstörerische Bürgerkrieg beendet werden könnte, ist außergewöhnlich. Der aus dem Ereignis sich entwickelnde Geist gibt trotz widriger Umstände Anlass zur Hoffnung, dass eine Bewegung für eine politische Lösung Fahrt aufnimmt. Austausch innerhalb des Volkes – kein Machtpoker Rufen wir uns zunächst … [weiterlesen]

Die Euro-Retter

16/4/2014 · Von A.F.Reiterer
Über die Schwierigkeit der Linken, Bündnispartner zu finden ˗ aus Anlass eines neueren Buchs: Christian Felber (2012), Retten wir den Euro. Wien: Deuticke. 156 S.
„Die EU nimmt Kurs auf eine autoritäre Plutokratie“ (S. 12). Der Euro ist in der Krise, die er verdient. Er ist Teil einer dreifachen Fehlkonstruktion“ (S. 17). Die europäische Integration spiegelt im Kleinen [??] die neoliberale Konstruktion der Globalisierung“ (S. 19). Die Eurokrise ist eine fundamentale Krise der EU“ (S. 32). Also weg mit dem Euro?! Weit gefehlt: „Worst case: Im schlechtesten Fall [kommt es zur] Währungsreform und Rückkehr zu DM und Schilling“ (S. 11, auch S. 34). Vielmehr soll ein „Rettungsprogramm für den Euro“ (S. 56ff.) eine „Vereinheitlichung der Steuer- und Lohnpolitik (‚Fiskalunion‘)“, eine Verzehnfachung des EU-Budgets für so wesentliche Projekte wie eine EU-einheitliche Post  (S. 147) und ähnliche Notwendigkeiten bringen, … [weiterlesen]

Jenseits des Euro

Es gibt eine Alternative
13/4/2014
Europäisches Forum, Assisi, 20.-24. August 2014
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Wem außer den Interessen der Arbeitenden auch die sozialen Rechte und das Schicksal der Demokratie am Herzen lag, der wehrte sich gegen die Gründung der Europäischen Union. Diese wurde 1992 durch den neoliberalen Maastrichter Vertrag besiegelt - einem Pakt, mit dem die Großkapitalisten der verschiedenen Länder im Klima der imperialistischen Euphorie, die auf den Zusammenbruch der "realen Sozialismen" folgte, gemeinsam Front machten, um ihre absolute Herrschaft wiederherzustellen. Trotzdem das Maastrichter System sofort strukturelle Risse zeigte, gingen die herrschenden Zirkel 1999 dazu über die Gemeinschaftswährung ins Leben zu rufen. Auf dem Rücken der Völker beraubten (rechte wie linke) Parteien und Parlamente, die sich mittlerweile in geschäftsführende Ausschüsse der … [weiterlesen]

Für einen neuen Internationalismus – gegen den Alptraum vom Weltstaat!

13/4/2014 · Von A.F.Reiterer
Reflexionen zu einem fundamentalen Thema
Wo liegt heute die Souveränität wirklich, beim Nationalstaat oder beim übernationalen? Souveränität ist ein zwielichtiges Konzept. Carl Schmitt war Nazi; er war aber hoch intelli­gent. Er wies um diese Zeit auf seine Wurzeln hin: Es ist der Gedanke der Allmacht Gottes, den man nun auf den irdischen Gott, den Leviathan, den Staat übertragen wollte. Was Carl Schmitt als fundamentalistischer Katholik allerdings nicht einsehen konnte und wollte, hat Emile Durkheim aufgezeigt: Der Gottesbegriff selbst ist nichts Anderes als die Idealisierung und Hypostasierung der Gesellschaft und in der Folge ihrer Organisation, des Staats. Es war übrigens Marx, der bereits in den "Grundrissen" (o. J. [1857]) diesen Gedanken formulierte. In der "asiatischen Grundform" der Gesellschaft und des … [weiterlesen]

Die sympathischen Herren Essl und Treichl und das Systemproblem

5/4/2014 · Von A.F.Reiterer
Too Big to Fail: Die realen und die notwendigen Konsequenzen
In den Budgetberatungen 2009 beschlossen die österreichischen Parlamentarier auch eine Maßnahme unter dem leicht kabarettistisch anmutenden Titel: Unternehmensliquiditässtär­kungsgesetz. 10 Milliarden € wurden bereit gestellt und sollten ˗ laut Erläuterungen ˗ Mittel- und Großbetrieben, die sich „zufolge der allgemeinen Finanzkrise in bloß temporären Liquiditäts- oder Solvenzproblemen befinden“, unter die Arme greifen. In der Praxis heißt dies z. B.: Die Haftung über 73 Mill. € für Baumax kann die Republik in den Rauchfang schreiben. Aber das eigentliche Problem liegt nicht dort. Studiert man das Gesetz und die Erläuterungen, so hat man ausnahmsweise den Eindruck: Hier haben die Legisten einmal nicht geschlampt, sondern eine sinnvolle Maßnahme ergriffen. Ein … [weiterlesen]

Aufruf für Frieden in Syrien

23/3/2014
Am 8. Und 9. März trafen sich Syrer mit unterschiedlichem sozialem, intellektuellem, politischem und nationalem Hintergrund auf der Burg Schlaining, Österreich, im Rahmen eines „Allseitigen Ratschlages für eine politische Lösung“, organisiert von der internationalen Initiative www.peaceinsyria.org.
Getrieben von der tiefen Sorge ob der sich verschlimmernden Situation, der katastrophalen humanitären Lage und der Zukunft des syrischen Volkes, versuchte der Allseitige Ratschlag herauszuarbeiten, was auf dem Wege der politischen Lösung getan werden könne um den Krieg, die Menschenrechtsverletzungen, die eine riesige Zahl an Opfern fordern, die Zerstörung der Infrastruktur und der Kultur zu beenden. Diese Lösung soll Syrern dazu dienen, einen neuen Gesellschaftsvertrag für den Aufbau eines Staates zu schließen, welcher auf tiefgreifender nationaler Versöhnung und Rechenschaft basiert und die Recht und Freiheit für alle Syrer garantiert. In Anbetracht der immensen Komplexität der Situation, des zunehmenden Leidens und der wachsenden Polarisierung wurden folgende Punkte im … [weiterlesen]

Ewald Nowotny: Der Bock als Gärtner

20/3/2014 · Von A.F.Reiterer
Wie ein österreichischer Sozialdemokrat Karriere macht und die Hypo Alpen-Adria rettet
Wer beim BAWAG-Desaster verloren hat, wissen wir ziemlich genau: An erster Stelle waren es die Gewerkschaften; dann die österreichische Bevölkerung; ein wenig auch speziell die Angestellten der BAWAG. Und wer hat gewonnen? An erster Stelle der jetzige Eigentümer Cerberus Capital Manage­ment, dem man die Bank in den Rachen geworfen hat. Durch die Schwächung der Gewerk­schaften hat möglicherweise auch das österreichische Kapital etwas gewonnen. Die ÖVP bildete sich eine Zeitlang ein, da auch politisches Kleingeld machen zu können.. Und ganz sicher gewonnen hat Ewald Nowotny. Nowotny war stets unauffälliger Professor der Ökonomie in Linz, frühzeitig, bereits mit 29 Jahren. Sucht man nach Publikationen von ihm vorher, so muss man sehr gründlich suchen, bis man was … [weiterlesen]

Intellektuelle und Proleten, Oligarchen und Plebejer

15/3/2014 · Von A.F.Reiterer
Über den Klassencharakter der Nation und des Neuen Staats
"Der Arbeiter hat kein Vaterland." Von wem immer dieser Satz stammt – im 19. Jahrhundert wurde er den Sozialisten zum Vorwurf gemacht. Heute ist sie das politische Ziel der Oligar­chie. Die Arbeit soll dem Kapital nachziehen. In den 1960ern und 1970ern hat dies europa­weit auch gut funktioniert. Griechen, Portugiesen und Spanier flohen vor den Diktaturen, und auch Italiener kamen in Massen in die BRD. Und heute beginnt der Wanderzirkus wieder. Nur müssen sich auch immer mehr Deutsche dran beteiligen. Sie ziehen nach Österreich und in die Schweiz und stoßen dort bereits auf Ressentiments. Und die meisten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum halten dies für progressiv. Vor 150 Jahren und dann noch sehr lange waren die Intellektuellen in ihrer Mehrzahl national und … [weiterlesen]
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