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Hungerstreik der palästinensischen Gefangene erfolgreich beendet

18/10/2011 · Initiative „Gaza Muss Leben"
In einem Kommunique der Führung der hugerstreikenden palästinensischen Gefangenen wurde am Dienstag, 18. Oktober bekannt gegeben, dass der seit 27. September andauernden Hungerstreik der Gefangene nach dem Eingehen der israelischen Gefängnisbehörde auf die Forderungen der Gefangene eingestellt wurde.
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Nach einem Treffen der Vertreter der Gefangene mit der Gefängnisbehörde wurde vereinbart, den Hungerstreik für drei Tage einzustellen, in denen die Gefängnisbehörde folgende Abmachungen umsetzen soll: Beendigung der Isolationshaft. Beendigung der Kollektivbestrafung der palästinensischen Gefangenen, sie seit der Gefangenname des israelischen Soldaten stattfinden. Wiederherstellung der Rechte der Situation vor den Kollektivstrafen und des Besuchsrechts für alle Gefangene. Der Streik soll daher drei Tage eingestellt werden, bis die Abmachung glaubhaft auch realisiert wird. Soll die Gefängnisbehörde ihren Teil nicht erfüllen, wird der Hungerstreik wiederaufgenommen. Die Gefangene riefen auf, die Solidaritätsaktionen fortzusetzen bis die Forderungen der Gefangene … [weiterlesen]

„Der Aufstand hat viele Verbote aufgehoben, doch der Kampf gegen das Regime geht weiter"

Interview mit der Regisseurin Amal Ramsis
18/10/2011 · Ali Nasser
Auf Initiative des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) in Wien, in Zusammenarbeit mit dem Afro-Asiatischen Institut Graz und dem Karl Renner-Institut Innsbruck fanden im Zeitraum 5. bis 7. Oktober 2011 die Uraufführungen des ägyptischen Dokumentarfilms „Verboten“ in Anwesenheit der Regisseurin Amal Ramsis statt.
Amal Ramsis
„Verboten“ ist der vierte Film der ägyptischen Regisseurin und politischen Aktivistin, nach „In Beirut gibt es doch Meer“ (1999), „Nur Träume“ (2005), „Ein Leben“ (2008). Der Film ist ein historisches Dokument über die Monate unmittelbar vor dem Aufstand des 25. Jänner in Ägypten. Er zeigt die Verbote auf, die der ägyptische Bürger unter dem Regime von Mubarak erlebte, sowie die aufgestaute Wut, die zum Ausbruch des Aufstands führte. Die Protagonisten des Films sind politische Aktivisten, wie etwa die Regisseurin Arab Lotfi, die politische Aktivistin Salma Shokralla, sowie Mohammad Waked, der am 18. und 19. November 2011 im Rahmen der Vortragsreihe „Arabischer Frühling“ ebenfalls in Wien und Graz zu Gast sein und seine Version der Geschichte erzählen … [weiterlesen]

Die arabischen Revolutionen können nur gemeinsam siegen

Saeed Shihabi in Wien
17/10/2011 · Mohammad Aburous
Im Rahmen der Vortragsreihe „Arabischer Frühling“ war der bahrainische Oppositionelle Dr. Saeed Shihabi am 14. Oktober im Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum in Wien zu Gast. In seinem Vortrag betonte der Anführer der Bewegung Freies Bahrain die Notwendigkeit, die Aufstände im Arabischen Raum in ihrer Gesamtheit als Erhebung gegen die regionale Ordnung zu betrachten. Shihabi warnte vor der Gegenbewegung in der Region, die von Saudi-Arabien angeführt wird. Sie hat das Ziel, die Demokratiebewegungen zu kanalisieren und die amerikanische und israelische Ordnung wiederherzustellen.
Shihabi
Der Anführer der republikanischen Bewegung „Freies Bahrain“ machte darauf aufmerksam, dass bisher keine der Bewegungen im Arabischen Raum ihre Ziele erreicht hat. „Die arabische Region ist seit dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts unter kolonialer Herrschaft. Nur die Kolonialherren haben sich geändert, früher waren es England bzw. Frankreich, heute die USA“. Nach Shihabi sind die USA „der größte Unterstützer der Diktaturen weltweit“. Über einen positiven Kurswechsel der US-Politik macht sich Shihabi keine Illusionen. „Sie haben anfangs die Revolutionen vorsichtig begrüßt, damit sie nicht auf der falschen Seite der Geschichte bleiben. Allmählich hat sich aber die traditionelle Diplomatie wiederhergestellt“. Saudische Besatzung Zur Lage in Bahrain … [weiterlesen]

Das Volk wird Asad stürzen

Syrien als Zentrum der arabischen Intifada gegen die imperiale Ordnung
16/10/2011 · von Wilhelm Langthaler
Subhi Hadidi ist ein renommierter Literaturkritiker und Autor. Er lebt in Paris und unterrichtet an der Sorbonne. Als Aktivist der Syrischen Kommunistischen Partei – Politbüro (Riad Turk) war er gezwungen in den Untergrund zu gehen, bevor er in den 80er Jahren aus seine Heimatland floh. Als Mitglied der Demokratischen Volkspartei, der Nachfolgeorganisation der oben genannten KP und einer der wichtigsten organisierten Kräfte der Revolte, nahm er an der „Damaszener Erklärung“ 2005 teil. Er gilt als eine der wichtigsten Stimmen des linken Flügels des demokratischen Aufstands in Syrien.
Hadidi im Österr.-Arabischen Kulturzentrum 16.9.2011
Am 16. September 2011 sprach er auf Einladung des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) über den „syrischen Aufstand zwischen Repression und Instrumentalisierung“. Wir geben seine Ansprache sowie die darauf folgende Debatte wieder.* Die Komponenten der Bewegung Die syrische Intifada geht von den unteren Schichten der Gesellschaft aus. Ihre sozialen Wurzeln sind dieselben wie in Tunesien und Ägypten. Es handelt sich um einen Aufstand gegen unerträgliche soziale Bedingungen, während die Eliten um das Regime dem Luxus frönen. Der Anstoß für die Intifada kam von der verarmten aber gebildeten Jugend. Da das Internet nicht in der gleichen Weise wie andere Medien zensuriert und kontrolliert werden kann, wurde und wird es zur Organisation der Proteste genutzt. … [weiterlesen]

Das Massaker von Maspero und die Prüfung der Moslemischen Brüder

Ägyptens Militärrat will die Bevölkerung spalten
13/10/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Der Tod von mehr als zwanzig Menschen bei den Koptenprotesten vor dem ägyptischen staatlichen TV-Sender im Kairoer Maspero-Viertel wirft mehrere Fragen über die Zukunft der Demokratiebewegung und des gesamten Landes auf. Nicht nur wird der Charakter und die Rolle des Militärrats immer offensichtlicher. Auch die verbündeten Moslemischen Brüder stehen vor einer schweren Prüfung. Der Militärrat und seine Verbündete im Westen haben lieber einen konfessionellen Krieg als eine Demokratiebewegung. Die Moslemischen Brüder haben es mit konfessioneller Hetze zu weit getrieben.
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„Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ Seit dem Abgang Mubaraks versuchen Regime und islamistische Kräfte über die konfessionelle Polarisierung von der tatsächlichen Reformdebatte im Land abzulenken. Schon das Referendum über die kosmetische Verfassungsänderung (und gegen die Forderung der demokratischen Bewegung für eine neue Verfassung) konnte nur durch religiöse Mobilisierung seitens der Moslembrüder und der Salafiten gewonnen werden. Sie traten für die alte Verfassung ein, um den „islamischen Charakter des Staates“ zu beschützen. Mitten im Kairoer Frühling führten von Saudi-Arabien bezahlte salafitische Gruppen eine Kampagne gegen Christen. Hauptthema waren häufig christliche Frauen, die angeblich zum Islam übertraten und in den Kirchen gefangen gehalten … [weiterlesen]

Gefangenenaustausch: Ein lang ersehnter Sieg des palästinensischen Widerstands

12/10/2011 · Antiimperialistische Koordination
Die plötzliche Bekanntmachung über den Gefangenenaustausch stellt zugleich ein unerwartetes glückliches Ende des Hungerstreiks der palästinensischen Gefangenen dar. Im Austausch für einen gefangenen israelischen Soldaten erzwang der palästinensische Widerstand die Freilassung von 1027 palästinensischen Gefangenen, darunter prominente Freiheitskämpfer mit hohen Strafurteilen.
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Auch alle Frauen und alle kranken Gefangene sind im Abkommen inkludiert. Am Donnerstag soll der gefangene israelische Soldat an die ägyptischen und deutschen Vermittler ausgeliefert werden. Gleichzeitig werden über 400 palästinensische Gefangene mit hohen Strafurteilen aus israelischer Haft entlassen. Zwei Monate danach sollen über 500 weitere Gefangene freigelassen werden. Dieser Austausch ist an erster Stelle ein Sieg des palästinensischen Widerstands, der zum ersten Mal seit 1985 in der Lage war, Gefangene zu befreien, deren Freilassung ein israelisches Tabu war. Weiters ist dies zweifellos ein Sieg der hungerstreikenden Gefangenen selbst, deren Streik und die wachsende Solidaritätsbewegung die Verhandlungen beschleunigt haben. Es lässt sich spekulieren, warum die … [weiterlesen]

Griechischer Aktivist zum Überlebenskampf

Front zum Sturz der Troika-Regierung im Wachsen
11/10/2011
Im Rahmen eines Seminars zur Euro-Krise am 15.10.11 in Wien wird Errikos Finalis*, ein politischer Führer der Protestbewegung, zum gegenwärtigen Überlebenskampf des griechischen Volks sprechen.
Die soziale Lage ist dramatisch, teilweise bricht der Hunger aus. Es gibt einen aktiven Bezahlstreik gegen die neuen Steuern gegen das einfache Volk sowie Besetzungen von Ministerien. Vergangene Woche fanden Streiks mit starker Beteiligung statt, für die kommende Woche ist ein Generalstreik geplant, der auch zur politischen Kraftprobe werden wird. Erbost ist das griechische Volk über die Behauptung es sei faul. Vielmehr war es die gemeinsame Politik der griechischen und europäischen Eliten, die sich schamlos bereicherten und dabei Griechenland und vielleicht ganz Europa ins Desaster führten. Bezahlen muss jedenfalls das einfache Volk. Diese Elite hat Griechenland praktisch entmündigt, die Troika de facto die Macht übernommen. Mittlerweile breitet sich in der Protestbewegung … [weiterlesen]

„Hungrig nach Freiheit“…

Hungerstreik in Haifa in Solidarität mit dem Hungerstreik der palästinensischen Gefangenen
11/10/2011 · Initiative "Gaza Muss Leben"
Unter dem Motto „Hungrig nach Freiheit“ trat am Abend des Samstag, 8. Oktober 2011, in Haifa eine Gruppe von zwölf politischen Aktivistinnen und Aktivisten in Hungerstreik. Sie taten dies in Solidarität mit den palästinensischen Gefangenen in den israelischen Gefängnissen, die am 27. September aus Protest gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen einen Hungerstreik begonnen hatten.
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„Das ist das Mindeste, was wir als Palästinenser für Gefangene tun können, die ihre Lebensjahre für die Sache geopfert haben“, sagte die 26-jährige Aktivistin Lana Khaskia, eine der Streikenden, die ein Protestzelt auf dem Almaniya-Platz in Haifa aufgeschlagen haben. In einem Pressekommunique brachten die Streikenden ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, den Streik bis zur Erfüllung der Forderungen der Gefangenen oder bis zum bitteren Ende durchzuführen. Das Protestzelt wurde zum Ansammlungspunkt der solidarischen Menschen in Haifa und zugleich zum Angriffspunkt jüdischer Extremisten. Salzverbot Als Reaktion auf den Hungerstreik isolierte die israelische Gefängnisbehörde die ersten Streikenden und verbot ihnen Salz zu sich zu nehmen. Salz wird bei Hungerstreiks … [weiterlesen]

Tunesien: Revolution an der Urne?

10/10/2011 · Von Sebastian Baryli
Am 23. Oktober entscheidet sich, welche politischen Kräfte in Tunesien nach dem Sturz des Ben-Ali-Regimes das Ruder in Hand nehmen. Das Kräftemessen an der Wahlurne beendet eine Etappe der Revolution in diesem Land, die durch den Dualismus zwischen den Kräften des Volkes und jenen des alten Regimes geprägt war.
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Nun, nachdem diese Phase nun bald abgeschlossen sein wird, stellt sich die Frage nach der Perspektive des revolutionären Prozesses. Eine immer noch gültige Formel bringt die Verhältnisse in Tunesien auf den Punkt: der Fortschritt der Revolution wird erst durch die Hartnäckigkeit der Kräfte des alten Regimes – sprich der Konterrevolution – angestachelt. Kräftekonstellation in der Konstituante Die politische Landschaft der Post-Ben-Ali-Ära ist dynamisch und, um es weniger eupheistisch auszudrücken, unübersichtlich. "120 Parteien haben sich nach der Revolution gegründet", erzählt Ajmi Lourimi, Sprecher der islamischen En-Nahda Partei. "Das zeugt zwar von einem Willen, sich am politischen System zu beteiligen, doch den meisten fehlt es an Erfahrung. Diese … [weiterlesen]

Euro – EU – Imperium

Eine linke Analyse für eine linke Antwort
4/10/2011 · von A. F. Reiterer
Griechenland wurde mit der Euro-Einführung von seiner eigenen politischen Klasse unter Beihilfe der europäischen Bürokratie in den langfristigen Ruin getrieben. Nun wird es durch eine „Wirtschaftsregierung“ entmündigt. Doch auch für die anderen Länder wird dies teuer: Noch niemals wurden private Risiken in diesem Ausmaß (zwischen 250 – 300 Mrd. €) vollständig von öffentlichen Händen übernommen. Sie werden in wenigen Monaten abzuschreiben sein.
Die Euro-Krise ist eine Krise des politischen Modells der EU. Das supra-nationale bürokratische Imperium setzt die Einheitswährung Euro als eiserne Faust ein: Damit will sie neoliberale Disziplin im Zentrum und im ersten Kreis der Peripherie, im Mittelmeer-Raum und in Osteuropa, erzwingen. Die herrschenden Eliten übersehen dabei zweierlei: Die wirtschaftliche Basis, die unterschiedliche Produktivität in Deutschland und in Griechenland, ist nicht nach Belieben manipulierbar – das könnten sie in ihren eigenen ökonomischen Traumbüchern nachlesen („optimale Währungszone“). Und viele Menschen sind nicht mehr fraglos unterwürfig und lassen alles mit sich machen. Die EU ist ein Imperium, ein post- und supra-nationaler bürokratischer Staat mit dem Ziel der … [weiterlesen]

Palästinensische Gefangene in unbefristetem Hungerstreik

Gefangene der PFLP erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen
29/9/2011 · Initiative "Gaza Muss Leben"
Gefangene der PFLP erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen Am Dienstag, 27. September traten die Gefangenen der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) in unbefristeten Hungerstreik ein. Das Kommunique der linken palästinensischen Organisation eröffnete „die Schlacht um die Würde“ und gegen die „hasserfüllten faschistischen zionistischen Apparate, darunter die Abteilung für Gefängnisse“.
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Alter Kampf erneuert sich Die Geschichte der palästinensischen Gefangenen ist so alt wie die Besatzung selbst, da diese im Zusammenhang mit dem palästinensischen Widerstand begann. Über Jahrzehnte gerieten Tausende palästinensische Kämpfer in Gefangenschaft. Palästinenser wurden vor israelischen Militärgerichten zu vergleichbar hohen Strafen verurteilt. Als „Staatenlose“ genossen sie weder den Status von Kriegsgefangenen noch die normalen Rechte, welche üblichen Häftlingen zuteilt werden. Seit den frühen 1970er Jahren mussten die palästinensischen Gefangene die elementarsten Rechte (Schreib- und Lesematerial, Nachrichten, Bildung, Pausen, Gemeinschaftsräume, Familienbesuch.. usw.) einzeln erkämpfen. Dies taten sie in einer Reihe von Hungerstreiks und … [weiterlesen]

„Nächste Revolution wird sozial sein“

Abdelhalim Qandil im Gespräch
26/9/2011
Der Sprecher der linken Bewegung Kifaya über den ägyptischen Volksaufstand vom Januar 2011 und die Perspektiven der Linken.
Vorveröffentlichung aus der neuen Nummer der Zeitschrift "Intifada". Im Mai 2011 besuchte eine Delegation des Antiimperialistischen Lagers Ägypten und traf u.a. mit Abdelhalim Qandil zusammen. Obwohl sich die ägyptische Aufstandsbewegung inzwischen weiterentwickelt hat, veröffentlichen wir im Folgenden das leicht gekürzte Original-Interview, das eine interessante Bestandsaufnahme der ägyptischen Bewegung Anfang Mai wiedergibt. Intifada: Mubarak wurde durch einen Volksaufstand gestürzt. Haben Sie auf diesen Moment gewartet? Abdelhalim Qandil: Ich habe zehn Jahre lang darauf gewartet. 2005 war ich Ihr Gast in Wien, damals sprach ich exakt von hunderttausend Menschen am Tahrir-Platz. Es gibt eine Revolution, die keine ebenbürtige Führung hat. Die Revolution war … [weiterlesen]

Palästinensische Staatserklärung und die Pleite des Friedensprozesses

24/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Das Vorhaben der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA), die Anerkennung der UNO für einen palästinensischen Staat zu beantragen, deutet auf die politische Pleite des Friedensprozesses hin. Zudem macht es die Verlogenheit seiner Paten deutlich und die politische Pleite der Palästinenserführung, die nach zwanzig Jahre steriler Verhandlungen und Kollaboration mit der Besatzung nach vorne zu flüchten versucht.
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Faktisch sah die UNO-Resolution 181 schon 1948 die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates in Palästina vor. Die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) ist seit 1974 von der UNO als einziger legitimer Vertreter der Palästinenser anerkannt und genießt als einzige Befreiungsbewegung einen Beobachterstatus. Sie vertritt den Anspruch von etwa zehn Millionen Palästinensern auf die Befreiung Palästinas und die Rückkehr der Vertriebenen. Der Oslo-Friedensprozess der 1990er-Jahre beruht auf der Bereitschaft der PLO, den Anspruch auf Befreiung auf das Westjordanland und Gaza (25% des historischen Palästinas) zu reduzieren und dies durch Verhandlungen mit Israel zu verwirklichen. Als Arafat 1988 einen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gaza … [weiterlesen]

Bahrain: Neue Proteste gegen Pseudowahlen

Demokratiebewegung will zum Perlenplatz zurück
24/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Erneut entflammten die Proteste in Bahrain vor den Teilwahlen zum Parlament. Am 24. September sollen in den 18 Wahlkreisen neue Abgeordnete zum Bahrainischen Parlament gewählt werden, deren gewählten Vertreter (aus der schiitischen Wifaq-Partei) aus Protest gegen die Unterdrückung der Demokratiebewegung im März zurückgetreten sind. Die wichtigsten Oppositionsparteien boykottieren diese Wahlen zum praktisch machtlosen und fordern nach grundlegenden Reformen im politischen System.
„Unabhängige“ Kandidaten treten mit Wahlprogrammen an, die ausschließlich soziale Inhalte haben und keine politischen Themen ansprechen. Es wird ein weitgehender Wahlboykott erwartet. Sie kündigten zum selben Tag einen Marsch zur Wiederbesetzung des Perlenplatzes an. Es wird mit blutigen Konfrontationen gerechnet. Mittlerweile entflammten die Proteste erneut in Manama die Massenproteste. Mindestens drei Personen wurden bei den Konfrontationen der letzten Woche getötet. Mehrere Initiativen der Opposition kündigten Großdemonstrationen mit dem Ziel an den Perlenplatz erneut zu besetzen. Der Platz wurde am 14. März von bahrainischen und saudischen Truppen gewaltsam geräumt und dem Boden gleich gemacht. Verkehrblockade, eine neue Protestmethode Um die exzessive Gewalt der … [weiterlesen]

Die Salafisten im revolutionären Ägypten

Eine Analyse des islamistischen Lagers
23/9/2011 · Von Muna El Shorbagi
Wer sind eigentlich die radikalen Islamisten und welche Rolle spielen sie insbesondere in der ägyptischen Demokratiebewegung? Vorveröffentlichung aus der kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Intifada"
Ägypten 2011: Die Ereignisse überschlagen sich 1. Januar: Bei einem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche werden insgesamt 21 Menschen getötet und 79 verletzt. Ägypten ist im Schockzustand. Der Anschlag wird wechselweise Al Qaeda, einer palästinensischen Organisation und ägyptischen Salafisten zugeschrieben. 25. Januar: erstmals seit den 1970er Jahren schaffen es Tausende von Demonstranten, organisiert Polizeisperren zu durchbrechen und sich aus mehreren Stadtteilen zu Tausenden auf dem Tahrir-Platz zu vereinigen. In den folgenden Tagen mobilisieren überall in der Stadt kleine Gruppen von jungen Leuten die Bevölkerung für weitere Großdemonstrationen. Es kommt zu mehreren hundert Toten in verschiedenen Städten, aber statt nach Hause zu gehen, besetzen die Leute den … [weiterlesen]

Wenn sich das Volk im Nebel verliert

21/9/2011 · von Subhi Hadidi
Es gibt unter Gruppen der syrischen Oppositionellen im Ausland einige, welche exzessiv an Konferenzen, Kongressen und Besprechungsveranstaltungen teilnehmen, sodass es bereits krankhaft wirkt.
Mehrmalige Konferenzen wurden in Brüssel, Antalya, Istanbul und Berlin abgehalten. Laufend wirbt man für Komitees, Organisationen und Führungsräte mit klangvollen Namen wie Syrischer Kongress für den Wandel, Syrische Oppositionskoordination, Komitee für den Nationaldialog, Patriotische Koalition zur Unterstützung der syrischen Revolution, Nationalrat, Exilkomitee für die Stärkung des demokratischen Wandels oder Nationaler Rat für den Wandel. Letzterer wurde erst vor kurzem ins Leben gerufen. Meistens sind die Absichten der Beteiligten ehrlich, sachlich und verantwortungsbewusst. Man betont die Unterstützung des Volksaufstands mit allen Mitteln sowie auf die Vereinigung seiner Kräfte. Oberste Priorität ist dabei jedoch die Vereinigung der oppositionellen Gruppierungen. Mit … [weiterlesen]

Syrien-Kundgebungen jeden Sonntag in Wien

Konflikt um westlich-türkische Intervention
18/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Seit vergangenem Frühjahr findet in Wien jeden Sonntag um 19h eine Solidaritätskundgebung mit der syrischen Demokratiebewegung statt. Regelmäßig versammeln sich so in der Wiener Innenstadt 100-200 Leute.
Kundgebung gegen Assad in Wien am 4.9.2011
Die zum Ausdruck gebrachte politische Linie ist für den Sturz des Assad-Regimes mit dem Hinweis auf dessen Brutalität. Eine ausgearbeitete politische Plattform liegt noch nicht vor. Dem Vernehmen nach gibt es Schwierigkeiten die verschiedenen politischen Strömungen unter einen Hut zu bekommen. Die zuletzt aufgetretenen Konflikte illustrieren das. Seitens einiger Exponenten der Bewegung wurden die Antiimperialisten von der AIK mehrfach zur Teilname eingeladen. Auch die vergangenen Male wurde von Teilnehmern der Wunsch nach Kooperation geäußert. Bisher war unsere Unsicherheit bezüglich der Positionierung der Organisatoren zu einer potentiellen westlich-türkischen Militärintervention groß. Zwar gab es von den syrischen Linken die klare Ablehnung jeglicher fremden militärischer … [weiterlesen]

Syrischer Aufstand braucht zivilen Schutz, keine Intervention

Interview mit dem syrischen Oppositionellen und Schriftsteller Subhi Hadidi
11/9/2011 · Ali Nasser; Antiimperialistische Koordination (AIK)
Zu den letzten Ereignissen in Syrien interviewte Antiimperialista den in Paris lebenden syrischen politischen Aktivisten und Literaturkritiker Soubhi Hadidi.
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Der 9. September wurde von den syrischen Aufständischen „Freitag des internationalen Schutzes“ getauft. Verlangen die Aufständischen in Syrien tatsächlich eine ausländische Einmischung? Man muss zwischen internationalem Schutz durch Staaten und Regierungen einerseits und durch zivile Organisationen andererseits unterscheiden. Den ersten können wir nicht vertrauen, da sie in Sachen Menschenrecht mit zweierlei Maß messen und weil sie ihre eigenen Agenden haben. Zweites bedeutet, dass Nicht-Regierungsorganisationen wie z.B. Amnesty International, Human Rights Watch und andere Menschenrechtsorganisationen ihre Beobachter schicken. Es bedeutet auch freie Bewegung und Berichterstattung für internationale (arabische und nicht-arabische) Medien. Ihre Präsenz in den … [weiterlesen]

Ägypten: Revolution erobert den Tahrir-Platz zurück und stürmt die israelische Botschaft

10/9/2011 · Mohamed Aburous
Der von den linken ägyptischen Parteien ausgerufene Demonstrationstag „Freitag der Linienkorrektur“ war ein Erfolg trotz Gegenaufrufen der Moslembruderschaft und der feudalen Wafd-Partei. Der Aufruf, der von etwa dreißig ägyptischen Parteien und Initiativen unterzeichnet wurde, fordert einen Zeitplan zur Machtübergabe an eine zivile Regierung, fassbare wirtschaftliche und politische Reformen sowie die Einstellung von Militärprozessen gegen Zivilisten.
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Das Innenministerium zog seine Polizeieinheiten aus der Innenstadt zurück, um Auseinandersetzungen mit Demonstranten zu vermeiden. Diese versammelten sich zu Tausenden am Freitagmorgen am Kairoer Tahrir-Platz, bevor viele am Nachmittag in Richtung israelische Botschaft marschierten. Die Idee, „auf die Mauern der Botschaft zu pinkeln“ entwickelte sich zu einem „Hammermarsch“. Damit sollte die zweieinhalb Meter hohe Betonmauer, die neuerdings von der ägyptischen Sicherheit vor der Botschaft errichtet wurde, niedergerissen werden. Das taten die Demonstranten vor den Augen der Militärpolizisten, welche die große Menschenmenge nicht aufhalten konnten. Sie gelangten schließlich zum Botschaftseingang und ins Archiv der Botschaft und warfen tausende Akten durchs Fenster an die unten … [weiterlesen]

Demokratische Revolution … gegen den Westen

Syrien darf nicht Libyen werden
9/9/2011 · Von Antiimperialistische Koordination (AIK)
Seit Monaten kämpft das syrische Volk für Demokratie. Nachdem sich das Assad-Regime Tag für Tag als reformunfähig erweist und auf die legitimen Forderungen nur mit Gewalt zu antworten weiß, entwickelt sich die Bewegung zunehmend in eine Revolution, für die auch ein hoher Blutzoll zu zahlen sein wird.
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Revolte gegen Neoliberalismus In Europa, und auch von vielen Exilanten, ist ausschließlich von Demokratie die Rede – doch das ist gefährlich. Denn in den letzten Jahren hat sich die Demokratie zum neokolonialen Exportschlager entwickelt – siehe Irak und Afghanistan. Ohne weitere Erklärung bedeutet Demokratie die mehr oder weniger vermittelte Herrschaft der westlichen Oligarchie, die das einfache Volk letztlich politisch und sozial ausschließt. In Syrien handelt es sich wie in der gesamten arabischen Bewegung auch um eine soziale Bewegung gegen die kapitalistischen Eliten, die von der Diktatur profitieren und oft auch familiär mit ihr verbunden sind (siehe den Milliardär und Cousin Assads Rami Makhlouf). Dieser soziale Aspekt der Massenbewegung, der von den revolutionären … [weiterlesen]
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