Sumud besucht Gedenkstätten der Märtyrer und Stätten des Sieges (2)
Beirut und Südlibanon - Teil II
3/8/2010 · Mohammad Aburous
Teil II: Südlibanon – In den Fußstapfen des palästinensischen und libanesischen Widerstandes [Die eher traurigen Besuche der Märtyrermahle in Beirut waren deshalb notwendig um zu verstehen, welchen historischen Prozess der palästinensische und libanesische Widerstand durchlaufen hat, bis im Jahr 2000 der Sieg errungen wurde und Israel bedingungslos aus dem Südlibanon abzog]
Die Märtyrer und der Sieg sind eigentlich zwei Seiten derselben Medaille. Die eher traurigen Besuche der Märtyrermahle in Beirut waren deshalb notwendig um zu verstehen, welchen historischen Prozess der palästinensische und libanesische Widerstand durchlaufen hat, bis im Jahr 2000 der Sieg errungen wurde und Israel bedingungslos aus dem Südlibanon abzog. Der Krieg 2006 war ein zweiter Sieg des Widerstandes, dem es gelang, die israelische Armee zu demütigen und ihre heftigen Angriffe zu überstehen.
In diesem Geist reiste die Delegation am Freitagmorgen, dem 30. Juli, in den Süden. Der erste Zwischenhalt war das Dorf Maghdusheh, auf den Hügeln oberhalb des Lagers gelegen. 1986 erlebte das Dorf eine entscheidende Schlacht für den palästinensischen Widerstand gegen die …
[weiterlesen]Sumud besucht Gedenkstätten der Märtyrer und Stätten des Sieges (1)
Beirut und Südlibanon - Teil I
3/8/2010 · Mohammad Aburous
Teil I: Gedenkstätten der Märtyrer und die Last der Geschichte [Die Sumud-Delegation besucht Sabra und Shatila, das „Palestinian Youth Centre“ der PFLP, den Märtyrerfriedhof des palästinensischen Widerstandes, die Demokratische Volkspartei und trifft den Chefredakteur von al-Akhbar]
Am Morgen des Donnerstag, 29. Juli, machten sich die Sumud-Delegation, die Nashet-Aktivisten und die jungen Teilnehmer am Filmworkshop auf nach Beirut, um dort berühmte Stätten des Widerstandes zu besichtigen und mit palästinensischen und libanesischen politischen Organisationen zusammenzutreffen.
Erste Station war der Markt von Sabra. Sabra ist ein armes Viertel Beiruts, das inzwischen mit dem palästinensischen Flüchtlingslager Shatila zusammengewachsen ist. In Sabra ist die Bevölkerung gemischt: Dort leben Libanes/innen aller Konfessionen, Palästinser/innen und andere arme Ausländer/innen. Sabra und Shatila werden als ein einziger Ort betrachtet, insbesondere seit dem Massaker von 1982.
Auf dem Markt von Sabra kann man alles finden. Je tiefer man die lange Marktstraße …
[weiterlesen]Erster Bericht des Freiwilligeneinsatzes in Ein El-Hilweh, Libanon
2/8/2010 · Sumud: Elisa Wiener & Mohammad Aburous
27. Juli 2010
Nach und nach kamen die Teilnehmer/innen der Delegation von SUMUD 2010 in Beirut und Sidon an, wo sie von den NASHET-Aktivist/innen erwartet und ins palästinensische Flüchtlingslager Ein El-Hilweh begleitet wurden. 17 Teilnehmer/innen aus Österreich, Deutschland und Italien kamen auf unterschiedlichen Wegen in den Libanon um ein konstruktives, kreatives und politisches Zeichen zu setzen. Untergebracht wurde die Delegation in den Räumlichkeiten des Sumud-Zentrum, das 2009 im Rahmen der Sumud-Delegation renoviert und bereit gestellt wurden (siehe http://www.sumud.at/projekte).
Kaum angekommen schritten die Aktivist/innen zur Tat. Die fehlenden Einrichtungsgegenstände für das Multimedia-Center wurden eingekauft. Nach dem ersten Kennenlernen bot Naschet den Gästen eine Erstbesichtigung des Lagers, wo die Delegation durch ihre orangefarbenen T-Shirts auffiel. Teilnehmer/innen, die bereits zum zweiten Mal an der Delegation dabei waren, wurden von den Bewohner/innen des Camps sofort erkannt und herzlich begrüßt. Schon bei der ersten Besichtigung gewannen die Besucher einen Eindruck von der intensiven politischen Geschichte und Gegenwart des Lagers. Überall hingen Bilder palästinensischer Märtyrer, Symbole der palästinensischen Organisationen und Transparente mit politischen Parolen. Man verlässt die libanesische Normalität, hier fängt Palästina an. …
[weiterlesen]»Das Flüchtlingslager bekommt ein Kulturzentrum«
28/7/2010 · Interview: Dirk Hein
Solidaritätsbrigade aus Italien, Österreich und Deutschland fährt in palästinensisches Camp im Libanon. Ein Gespräch mit Elisa Wiener; aus Junge Welt
Elisa Wiener ist Sprecherin von Sumud, einer internationalen Organisation der Palästina-Solidarität
Junge Welt: Etwa 20 Mitglieder oder Freunde Ihrer Organisation haben sich am Freitag auf den Weg in das Flüchtlingslager Ain Al-Hilweh im Süden Libanons gemacht. Was genau werden sie dort tun?
E.W.: Die aus Italien, Österreich und Deutschland stammenden Aktivisten haben sich im Namen von Sumud als Arbeits- und Solidaritätsbrigade auf den Weg nach Ain Al-Hilweh gemacht. In dem dortigen Ghetto leben fast 100000 Palästinenser seit Generationen unter menschenunwürdigen Bedingungen. Neben Gesprächen, die wir mit den Bewohnern führen wollen, werden wir dort auch arbeiten. Das Flüchtlingslager bekommt ein Jugend- und Kulturzentrum. Wir werden zu diesem Zweck ein altes Gebäude …
[weiterlesen]Positionspapier zum Nahostkonflikt
Anstöße für eine neue Israel-Debatte in Deutschland
26/7/2010
Mit einem Positionspapier zum Nahostkonflikt haben zahlreiche Unterzeichner aus Deutschland ein Zeichen gesetzt für ihre Ablehnung der „bedingungslosen Solidarität“, die Bundeskanzlerin Angela Merkel gegenüber Israel erklärt hat. Sie hoffen mit dem Positionspapier eine neue Debatte zum Nahostkonflikt anstoßen, und für deutsche Verhältnisse stellt dieses Papier fraglos einen guten Schritt nach vorne dar.
Dennoch wäre ein weiterer Schritt wichtig – es gilt, den Konflikt ein für allemal zu lösen indem an seine Wurzel gegangen wird.
Das Papier bezieht sich von Beginn an auf „Menschen- und Völkerrecht“. Natürlich bricht und verletzt der zionistische Apartheidstaat beides beständig und seine Deckung durch die westlichen Mächte ist ein offenes Zeichen ihrer Heuchelei und Doppelstandards.
Doch es reicht nicht, die Einhaltung selbiger zu fordern, weil deren vollständige Einhaltung die freiwillige Aufgabe der Rolle als Besatzer und Kolonialisten voraussetzen würde, was nicht erwartet werden kann. Vielmehr geht es um die Befreiung der Unterdrückten, um die Unterstützung des Befreiungskampfs. Auch der Grundtenor des Papiers, dass auf eine friedliche Lösung zu hoffen scheint, …
[weiterlesen]Sumud braucht Ihre Spende
10/7/2010
Unterstützungsaufruf für die Kunst des Widerstands im Flüchtlingslager
Die Freiwilligeninitiative Sumud (arab. Standhaftigkeit) begann vergangenen Sommer damit, im größten palästinensischen Flüchtlingslager Ain el Hilweh, Libanon, ein politisch-soziales Zentrum aufzubauen. Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Nashet (arab. Aktivist) wurde ein von israelischen Bomben zerstörtes Haus wieder aufgebaut und drinnen das Kulturzentrum Sumud eröffnet.
Diesen Sommer geht es nun darum, das Haus zu möblieren und auszurüsten, um die Funktionen des Zentrums auszubauen und drinnen ein Medienzentrum einzurichten. Geräte für das erstes Projekt sollen beschaffen werden: Ein Filmworkshop gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Lager und Regisseuren aus der Region sein. Die Jugendliche sollen lernen, ihre Ideen in Kurzfilme umzuwandeln. Die missliche Lage der …
[weiterlesen]Boykottiert den Apartheid-Staat
Für Sanktionen „von unten“ gegen Israel
10/7/2010
Sommerkampagne in Wien
Israel darf anscheinend straffrei gegen die Menschenrechte und gegen das Völkerrecht verstoßen: Ebenso wenig wie der Goldstone-Bericht über Israels Kriegsverbrechen in Gaza im Winter 2008/2009 führte der israelische Angriff auf die Hilfsschiffe im Mittelmeer im vergangenen Mai zu internationalen Konsequenzen.
Die menschen- und völkerrechtswidrige Blockade Israels über den Gazastreifen geht weiter: Die angebliche Lockerung hebt das Problem nicht auf. Im Gegenteil, es gibt keinerlei Verbesserung im Alltagsleben der Menschen in Gaza, dieselben Maßnahmen der israelischen Regierung werden nur umbenannt und salonfähig gemacht. Anstatt die israelischen Täter zu bestrafen, unterstützen die USA und die europäischen Staaten die israelische Version.
Die Verurteilung der israelischen …
[weiterlesen]Libanesisches Parlament verweigert Palästinensern Bürgerrechte
4/7/2010
Am 16. Juni scheiterte im libanesischen Parlament eine Abstimmung über einen Gesetzesentwurf, demzufolge die im Libanon lebenden Palästinenser/innen bisher vorenthaltene Menschen- und Bürgerrechte erhalten sollen.
Am Sonntag, 27. Juni demonstrierten in der libanesischen Hauptstadt Beirut Tausende Libanes/innen und Palästinenser/innen mit der Forderung nach elementaren Menschen- und Bürgerrechte für die Palästinenser/innen im Libanon. Die Aktion lief unter dem Slogan "Ich möchte in Würde leben... bis wir zurückkehren". Es handelt sich u.a. um Grundrechte wie das Recht auf Arbeit, das Recht auf Sozialversicherung und das Recht auf Hausbesitz.
Einige Tage davor, am 16. Juni, scheiterte im libanesischen Parlament eine Abstimmung über einen Gesetzesentwurf, demzufolge die im Libanon lebenden Palästinenser/innen bisher vorenthaltene Menschen- und Bürgerrechte erhalten sollen.
Seit der Nakba (Vertreibung der Palästinenser/innen und Errichtung des Staates Israel in Palästina im Jahr 1948) …
[weiterlesen]Ein Staat, zwei Völker
17/6/2010 · Von Werner Pirker
Der israelisch-palästinensische Antagonismus kann nur in einem gemeinsamen demokratischen Staat aufgehoben werden
In Haifa, der stark arabisch geprägten israelischen Hafenstadt, fand vom 28. bis 30. Mai die »Zweite Konferenz für einen säkularen, demokratischen Staat im historischen Palästina und das Recht auf Rückkehr« statt. Initiiert von der jüdisch-arabischen Organisation »Abnaa el Balad« (Kinder des Landes) zog die Veranstaltung, auf die drei Tage verteilt, mehr als tausend Teilnehmer von allen fünf Kontinenten an. Auf der Eröffnungsveranstaltung sprachen unter anderen Omar Barghuti, Koordinator der internationalen Kampagne für Investitionsstopp, Boykott und Sanktionen (BDS), Jamal Jumaa von Stop the Wall, per Videoübertragung aus Gaza Haidar Eid, Koordinator der Bewegung gegen die Blockade, Abd el Latif Gheit, Vorsitzender der Gefangenenhilfsorganisation »Adameer«, sowie der in …
[weiterlesen]Gemeinsam für den Widerstand und die Flüchtlinge in Libanon und Gaza
12/6/2010 · Von Initiativ e.V.
Bericht vom SUMUD Solidaritätskonzert in Duisburg
Am Samstag fanden sich mehr als 350 Menschen ein, um am Konzert für SUMUD (Standhaftigkeit) teilzunehmen. Eingeladen war zum Benefizkonzert für palästinensische Flüchtlingskinder und Jugendliche. Das Konzert soll Helfen im südlibanesischen Flüchtlingslager Ein el-Hilwe ein Bildungszentrum für die Jugend aufzubauen und zu betreiben.
Einführend wurde über die bisher geleistete Arbeit von SUMUD berichtet, und über die Idee eines freiwilligen Einsatzes als Ausdruck unserer Solidarität mit den Menschen und ihres Widerstandes. Vor einem Jahr dann wurde aus der Idee Realität. Aus einem leer stehenden und im letzten Krieg Israels gegen den Libanon zerstörten Gebäude, wurde wieder ein benutzbares Haus, mit Versammlungs -und Unterrichtsräumen. Nun geht es darum, dieses Haus …
[weiterlesen]Ein-Staaten-Lösung gewinnt an Boden
Konferenz in Haifa inmitten des Zerfalls des Linkszionismus
9/6/2010 · Von Wilhelm Langthaler
Vom 28.-30. Mai 2010 fand in Haifa die „Zweite Konferenz für einen säkularen demokratischen Staat im historischen Palästina und das Recht auf Rückkehr“ statt.
Sowohl hinsichtlich der Zahl als auch der politischen Breite der Teilnehmer/innen kann von einem großen Schritt nach vorne gesprochen werden. Das offensichtliche Scheitern der Zwei-Staaten-Formel, sichtbar durch die ungeschminkte Fortsetzung der zionistischen Landnahme, nimmt dem links angestrichenen Zionismus jede Glaubwürdigkeit. Immer mehr fortschrittliche Jüdinnen und Juden in Israel und in aller Welt freunden sich mit der Perspektive eines demokratischen Staates nicht nur für Juden, sondern auch für die Kolonisierten an.
Insgesamt, über den dreitägigen Verlauf der Tagung verteilt, beteiligten sich mehr als Tausend Menschen an der Konferenz. Von der arabischen Linken war alles vertreten, was Rang und Namen hat. (Dabei muss man im Kopf behalten, dass die arabische politische …
[weiterlesen]Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, ein demokratischer Staat sowie die Trennung von Staat und Religion
7/6/2010 · Erklärung des Vorbereitungskomitees der 2. Konferenz von Haifa
Für die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge und für einen nicht-religiösen demokratischen Staat im historischen Palästina
Angenommen von einer Sitzung des Komitees in Jaffa am 9. April 2010
Das Vorbereitungskomitee
Das Vorbereitungskomitee ist eine Gruppe von Aktivist/innen und Einzelpersonen von verschiedenen politischen Bewegungen und Parteien, Menschenrechtsorganisationen, Organisationen der Zivilgesellschaft und verschiedener Bereiche des öffentlichen Lebens wie Kunst, akademische Forschung und Kultur. Wir haben beschlossen, gemeinsam diese Konferenz zu organisie-ren, da wir überzeugt sind, dass ihre Botschaft wichtig ist.
Warum fordern wir die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, einen demokratischen Staat sowie die Trennung von Staat und Religion?
Dem palästinensischen Volk werden das Recht auf Selbstbestimmung und Menschenrechte vorenthalten; es leidet an ethnischer …
[weiterlesen]Israelisches Massakers an der Gaza-Solidaritätsflottille
Protestkundgebung in Wien
2/6/2010 · AIK
Heute, 1. Juni, versammelten sich anlässlich des Angriffes des israelischen Militärs auf die Gaza-Solidaritätsflotte ungefähr 2000 Menschen um 14:00 vor der israelischen Botschaft. Aufrufende und mobilisierende Gruppen waren vor allem türkische religiöse und Kulturvereine, darunter die Organisation IHH, die auch die Hauptrolle im türkischen Teil der Freiheitsflotille spielte.
Präsent waren ebenfalls Vertreter der arabischen und islamischen Vereine, sowie auch die österreichischen solidarischen Organisationen, wie etwa "Gaza Muss Leben", die Antiimperialistische Koordination, LSR, Linkswende, Dar-El-Janub und andere.
Auffällig war vor allem die Vielzahl an jungen DemonstrantInnen, welche nach der Kundgebung vor der israelischen Botschaft die Zügel der Demonstration spontan an sich rissen und die Kundgebung in einen Marsch durch Währing verwandelten. Die Demonstration zog von der israelischen Botschaft in die Stadt an der US-Botschaft vorbei, um vor dem Parlament eine Abschlusskundgebung abzuhalten.
Lange schon haben die Straßen von Wien nicht mehr eine derart kraftvolle Demonstration gesehen. Die Demonstration war die größte seit dem israelischen …
[weiterlesen]Israelisches Massaker im internationalen Gewässer. Keine Konsequenzen?
1/6/2010 · Antiimperialistische Koordination; Initiativ e.V.
Nicht dass der Staat Israel von einer Gruppe verrückter Generäle regiert wird, welche die Konsequenzen nicht einschätzen würden. Vielmehr wissen die Generäle und Politiker Israels, dass es für sie keine Konsequenzen geben wird. Genau so wenig Konsequenzen gab es beim Gaza-Krieg Ende 2008, als z.B. die deutsche Bundeskanzlerin "bedingungslose Solidarität" mit dem Angreifer verkündete.
Das Ausmaß an Gewalt beim israelischen Angriff auf die Gaza-Solidaritätsflotte überstieg jede Erwartung. Die israelische Marine griff im Morgengrauen des 31. Mai in internationalem Gewässer die Freiheitsflotte an. Laut der letzten Meldung des Al-Jazeera-Jounalisten am Bord (bevor die Verbindung unterbrochen wurde) fingen die Elitesoldaten der israelischen Marine an zu schießen, "sobald ihre Füße den Boden berührten". Die ersten Zählungen sprechen von neunzehn ermordeten Solidaritätsaktivist/innen und 27 verletzten. Die sechs Schiffe samt 750 Teilnehmer/innen der Aktion Freiheitsflotille wurden in den israelischen Hafen Aschdod verschleppt. Nach weiteren Meldungen wurden 18 Personen aus dem für diesen Zweck vorbereiteten Gefangenenlager zum berüchtigten Gefängnis von Aschkelon …
[weiterlesen]Sumud kehrt nach Ein el-Hilweh zurück
Kreative, konstruktive und politische Solidarität
30/5/2010 · SUMUD
In diesem Jahr beginnt die zweite Phase für Sumud: Eine neue Brigade wird das Lager besuchen. Mit Hilfe von gesammelten Spenden sollen weitere Restaurationsarbeiten und die Möblierung des Hauses in Angriff genommen werden. Das Ziel ist aber noch höher gesteckt: Neben der Freiwilligenarbeit im Gebäude wird es einen Film-Workshop für palästinensische und libanesische Jugendliche sowie die internationalen Freiwilligen geben, die eine Videodokumentation über das Lager und das Projekt drehen werden.
Im August 2009 besuchte eine internationale Jugendbrigade das palästinensische Flüchtlingslager Ein El-Hilweh. Der Einsatz war Teil des gemeinsamen Projektes der europäischen Freiwilligenorganisation Sumud (arabisch für „Standhaftigkeit“) mit der palästinensisch-libanesischen Organisation Nashet. Junge Palästinenser/innen und Europäer/innen renovierten gemeinsam ein Gebäude, das im Zuge der aufeinander folgenden Belagerungen und Bombardierungen des Lagers zerstört worden war. Das wieder hergestellte Gebäude wurde ein vielseitig nutzbares Gemeinschaftszentrum, ein Ort des Austauschs, des Erinnerns und des zivilen Engagements, ein Treffpunkt für die Jugend im palästinensischen Flüchtlingslager: Das Kulturzentrum trägt nun den Namen „Sumud“.
In diesem Jahr beginnt …
[weiterlesen]Der „antideutsche“ Neokonservatismus als Klassenkampf von oben
Eine Veranstaltung der Tierrechts-Aktion-Nord (TAN)
30/5/2010 · TAN - Hamburg
„Dieses Verständnis des Kapitalismus ist verkürzt und damit strukturell antisemitisch“ – so oder ähnlich klingt es immer öfter aus den Reihen der linken, autonomen und Antifa-Szene, wenn Kritiker der kapitalistischen Ausbeutungsordnung die Profiteure dieser Ordnung beim Namen nennen. Kapitalismus, heißt es dagegen aus der Szene, sei ein „abstraktes System“, in dem es Kapitalisten gar nicht gebe. Wer das trotzdem behaupte, personifiziere das „apersonale“ System Kapitalismus – wer von „Kapitalisten“ rede, meine eigentlich „die Juden“. Antikapitalismus und Antiimperialismus werden so als „antisemitisch“ diskreditiert.
Der „antideutsche“ Neokonservatismus als Klassenkampf von oben
Wo immer Menschen gegen kapitalistische Ausbeutung aktiv werden, sehen sie sich mit (Verbal-)Attacken und Denunziationen konfrontiert. Gewerkschaftliche Aktionen für die Regulierung der Finanzmärkte werden ebenso unter Antisemitismusverdacht gestellt wie zuletzt die Demonstration zum Revolutionären 1. Mai in Hamburg, auf der der Kampf zwischen Kapital und Arbeit – Klasse gegen Klasse – im Mittelpunkt stand.
Weil die Theoretiker der „verkürzten Kapitalismuskritik“ ihre Traktate mit marxistisch klingenden Begriffen garnieren, wirkt es oft so, als handele es sich um eine linke Kritik an rechten Tendenzen. Aber in Wahrheit richtet sich diese Kritik am Antikapitalismus – entstanden in der …
[weiterlesen]Israel mobilisiert Marine gegen Solidaritätsflotte
29/5/2010 · Mohammed Aburous
Von den deutschsprachigen Mainstream-Medien weitgehend ignoriert, findet in diesen Tagen am Mittelmeer eine weitere Konfrontation zwischen der „Freiheitsflotte“ der Solidaritätsbewegung und der israelischen Marine statt.
Ein Konvoi von mehreren Schiffen segelt in Richtung Gaza, um Hilfsgüter und eine Solidaritätsbotschaft zum belagerten Streifen zu bringen.
Die rechtsextreme israelische Regierung gab am Mittwoch 26. Mai der Armee und der Marine die Anweisung, den Schiffkonvoi daran zu hindern, Gaza zu erreichen.
Die israelische Marine droht, die Schiffe mit Gewalt zu kapern. Im israelischen Hafen Aschdod wurden provisorische Baracken errichtet, um inhaftierte Schiffinsassen einzuquartieren.
Aussagen des israelischen Sozialministers Itzak Herzog, der eine Landeerlaubnis für die Schiffe mit der Freilassung des von Hamas gefangenen israelischen Soldaten verknüpft, stellt die Ernsthaftigkeit israelischer Sicherheitsbedenken in Frage und entlarvt die israelische Haltung als eine erpresserische …
[weiterlesen]Stellungnahme der israelischen “StörerInnen” der Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 27.4.2010
Es ist Zeit Tacheles zu reden!
7/5/2010 · Von Israelis gegen die Besatzung
Nachdem in vielen Berichten zu dem Geschehnis letzten Dienstag im Zentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, bestimmte Tatsachen bewusst verschwiegen wurden, fühlen wir uns dazu veranlasst diese Stellungnahme zu veröffentlichen.
Nachdem in vielen Berichten zu dem Geschehnis letzten Dienstag im Zentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, bestimmte Tatsachen bewusst verschwiegen wurden, fühlen wir uns dazu veranlasst diese Stellungnahme zu veröffentlichen. Letzten Dienstag wollten RepräsentantInnen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin eine Veranstaltung mit dem Namen “Pilgerfahrt nach Auschwitz - Zum Umgang deutscher Medien mit Erinnerungskultur, Israelkritik und Antisemitismus” durchführen. Obwohl der Anlass zu dieser Veranstaltung ein Artikel der israelischen Autorin Iris Hefets war, der vor einigen Wochen in der taz veröffentlicht worden war, wurde sie nicht eingeladen.
Der Einladungstext und die Aussagen von MitarbeiterInnen der Jüdischen Gemeinde ließen von vornherein keinen Zweifel daran, dass es in …
[weiterlesen]Was der Liberalismus sät, kann der Rechtspopulismus ernten!
Duisburg, 05.05.2010
7/5/2010 · Von Initiativ e.V
Nun ist es soweit. Nach zwei Jahrzehnten tritt wieder eine Vereinigung mit wahrscheinlich einigem Erfolg zu den Landtagswahlen in NRW an, um mit Parolen gegen eine Minderheit im Lande für eine neue „eigene“ Identität zu werben. Gemeint ist die so genannte „Bürgerbewegung PRO-NRW“ mit ihrer Ein-Punkt-Agenda gegen den Islam bzw. gegen alles, was als islamisch identifiziert wird. Dagegen soll das „christliche“ Europa in Stellung gebracht werden. Die neue Identität speist sich aus der Ablehnung des äußeren Feindes, der zunehmend auch als innere Bedrohung dargestellt wird....
1.) Nun ist es soweit. Nach zwei Jahrzehnten tritt wieder eine Vereinigung mit wahrscheinlich einigem Erfolg zu den Landtagswahlen in NRW an, um mit Parolen gegen eine Minderheit im Lande für eine neue „eigene“ Identität zu werben. Gemeint ist die so genannte „Bürgerbewegung PRO-NRW“ mit ihrer Ein-Punkt-Agenda gegen den Islam bzw. gegen alles, was als islamisch identifiziert wird. Dagegen soll das „christliche“ Europa in Stellung gebracht werden. Die neue Identität speist sich aus der Ablehnung des äußeren Feindes, der zunehmend auch als innere Bedrohung dargestellt wird.
2.) Um erfolgreich zu sein trennt man sich zunehmend von seinen eigenen Wurzeln, die nachweisbar in der radikalen Rechten und der faschistischen Bewegung zu finden sind. Orientierend versucht …
[weiterlesen]Den Griechen helfen wir gerne – den Banken nicht
Kommentar zur Pleite in Griechenland
6/5/2010 · Von Stefan Hirsch
Das „Rettungspaket“ von EU und IWF rettet nicht Griechenland, sondern Europas Banken. Der griechische Ministerpräsident Papandreu spricht von der Notwendigkeit die Katastrophe der Staatspleite zu verhindern....
1. Das „Rettungspaket“ von EU und IWF rettet nicht Griechenland, sondern Europas Banken. Der griechische Ministerpräsident Papandreu spricht von der Notwendigkeit die Katastrophe der Staatspleite zu verhindern. Wo er recht hat: Staatspleiten sind unangenehm. Allerdings: Schlimmer als das, was jetzt in Griechenland passiert? Gehaltseinbußen von 25 Prozent im öffentlichen Dienst? Mehrwertsteuer auf 23 Prozent – in einer Wirtschaft die ohnehin mit steigenden Preisen zu kämpfen hat? Schlimmer als ein Liter Benzin für 2 Euro? Das verordnete Sparpaket ist derartig brutal, das die griechische Wirtschaft nach Schätzung des IWF in diesem Jahr um vier Prozent schrumpfen wird. Damit wird zwar das aktuelle Defizit verringert, die Gesamtschulden in Prozent der Wirtschaftsleistung wiegen …
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