Vor zwanzig Jahren griff die NATO Jugoslawien an. Die Operation Allied Force, der erste große Krieg auf europäischem Boden seit 1945, war weder durch ein UNO-Mandat gedeckt noch durch das Eintreten des Bündnisfalls zu rechtfertigen. Dieser völkerrechtwidrigen Militärintervention war ein Jahrzehnt von bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen vorausgegangen, mit starker ausländischer Einmischung. Österreich und die EU hatten ihre Hände mit im Spiel. Nach wie vor dominiert ein Gut-Böse-Narrativ, in dem sich der Westen die Rolle der für Humanität und Ordnung sorgenden Polizei zuschreibt, während Serbien, damals Jugoslawien, noch immer der Part des Aggressors zuteil wird. Tatsache ist jedoch, dass danach ein Staat nicht mehr existierte, der einen selbstständigen Entwicklungsweg …
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