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Kurz kreißte und Khorchide gebar eine Maus

Zur ersten Publikation der Dokustelle Politischer Islam
9/2/2021 · von Wilhelm Langthaler
Die erste Publikation der „Dokumentationsstelle Politischer Islam“ erklärt uns, dass politische MuslimInnen gefährlich sind und wie sie sich dennoch politisch korrekt äußern dürfen
Die Freie Welt am Werk - Picasso: Massaker in Korea 1951
Vergegenwärtigen wir uns nochmals den politischen Sinn der Dokustelle. Bundeskanzler Sebastian Kurz glaubt mit der ständigen Kampagne gegen MuslimInnen ein Erfolgsrezept gefunden zu haben. Um nicht offen kulturchauvinistisch zu erscheinen, nennt er es den Kampf gegen den Politischen Islam (absichtlich wie von der Dokustelle großgeschrieben, um auf Begriffsbildung hinzuweisen). Dieser wird landauf, landab als Feindbild gepflegt, das unsere Gesellschaft bedrohe. Was ist nun der Unterschied zur FPÖ, außer das Epitheton „Politisch“? Es geht darum, die so erfolgversprechende Anti-Islam-Identität vom rechten Stallgeruch zu befreien und zumindest auch Teile des Linksliberalismus einzuspannen, also die Querfront gegen MuslimInnen zu festigen. Als Vorreiter dafür diente das … [weiterlesen]

Imperium EU – ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr

Termin: 18/2/2021
Online Veranstaltung, 18.2.2021, 19 Uhr
Referent:  Werner Rügemer (Buchautor des gleichnamigen Buches) Die EU hat seit ihren Vorstufen in den 1950er Jahren (Montanunion, EWG) die Arbeitsmigration aus armen südeuropäischen Staaten in Unternehmen der reichen westlichen EU-Gründungsstaaten gefördert, seit den 1990er Jahren mit der „Osterweiterung“ auch aus den ex-sozialistischen Staaten wie dem Baltikum, Polen, Ungarn, Rumänien und aus Ex-Jugoslawien. Gleichzeitig fördert die EU in diesen Staaten die Auslagerung von Filial- und Zulieferbetrieben westlicher Konzerne mit der Folge von Niedriglöhnerei, Auswanderung und geschrumpfter Volkswirtschaften. Aktuell wurde dies durch die ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse in der deutschen Fleischindustrie deutlich, vor allem in den Schlachtbetrieben von Tönnies, … [weiterlesen]

„Friede, Freiheit, Souveränität“?

Zur Bewegung gegen den Lockdown
6/2/2021 · von Wilhelm Langthaler
Der Bewegung gegen den Lockdown einen progressiven Impuls mittels konkreter sozialer Forderungen geben – mit gleichzeitiger Ablehnung des organisierten rechten Kerns
"Kurz muss weg"
Anfang 2021 demonstrieren mehrere Wochenenden lang zehntausende Menschen für die Aufhebung des Corona-Ausnahmezustands – eine für österreichische Verhältnisse außerordentlich starke Mobilisierung. Da diese nicht vom Regime promotet wurde, lediglich von seinen rechten Rändern, kann man durchaus annehmen, dass sie zwischen 10-20% der Bevölkerung repräsentiert. Am 31.1. verbot der Innenminister in präzedenzloser Weise alle Demonstrationen (pro und kontra und auch andere) mit dem Hinweis auf die Abstandsregeln. Diese direkte Einschränkung des Versammlungsrechts ist ein Zeichen dafür, welche Gefahr für die politischen Grundrechte vom Corona-Ausnahmezustand ausgeht. Schon im Frühjahr, am Höhepunkt der Angstmache, hatte Türkisgrün schon versucht, das Versammlungsrecht außer … [weiterlesen]

Ist Nawalny eine wirkliche Gefahr für Putin?

Online-Debatte mit Alexej Sachnin
Termin: 1/3/2021
Eine Analyse der aktuellen Protestbewegung – und die Position der antiimperialistischen und demokratischen Kräfte in Russland
Alexej Sachnin
Online-Debatte (Übersetzung russisch-deutsch; als Rückfalllösung in englischer Sprache) mit Alexej Sachnin, Koordinator der Linken Front und einer der Anführer der Protestbewegung 2011-13. Autor des hervorstechenden Artikels „Alexej Nawalny – vom Nationalisten zum Held der Neoliberalen“ https://us02web.zoom.us/j/82172791193?pwd=aWl0NC9HUndkQlFSVGRZOXJkaHF0Zz09 Навальный - реальная угроза Путину? Он-лайн дебаты с Алексеем Сахниным Понедельник, 1 марта 2021 г. - 19:00   Алексей Сахнин Анализ современного протестного движения - и позиции антиимпериалистических и демократических сил в … [weiterlesen]

Nein zum Demoverbot!

6/2/2021 · Antiimperialistische Koordination
Die Untersagung größerer politischer Versammlungen am letzten Jänner-Wochenende zeigt abermals auf, dass die Pandemie, die durchaus ernst zu nehmen ist, von den Regierunden dazu genutzt wird, um eine autoritäre Politik einzuschlagen.
Es wären auch sozial und demokratisch verträgliche Corona-Maßnahmen möglich
Statt auf den vielschichtigen und differenzierten Unmut großer Teile der Bevölkerung einzugehen, setzt die türkis-grüne Regierung eine undemokratische Maßnahme, und zwar das Verbot von politischen Versammlungen (Demoverbot). Dies stellt einen massiven Eingriff in die Grundrechte der Bürger*innen dar. Auch wenn die Inhalte der Demos variieren, Teile dieser von uns nicht geteilt werden und wir auch einige der beteiligten politischen Gruppen ablehnen, rechtfertigt dies ein Demoverbot nicht. Die epidemiologische Argumentation, dass der 2-Meter-Abstand nicht gewahrt wird, stellt in Anbetracht der Verhältnismäßigkeit keinen Grund für ein Verbot politischer Versammlungen dar, wie auch die generalisierende Anwendung dieses Arguments einen Bruch der Verfassung bedeutet. Deshalb fordern … [weiterlesen]

EU nach Corona: lässt sich die Rückkehr zur Austerität durchsetzen?

26/1/2021
Hofbauer
* Hannes Hofbauer, Autor „Europa – ein Nachruf“ * Walter Ötsch, Ökonom und Sozialwissenschaftler, Kritiker der Neoklassik, Koautor „Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“ * Peter Wahl, Mitbegründer von Attac Deutschland, des Vereins Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung und der Plan B-Gruppe * Willi Langthaler, Autor „Europa zerbricht am Euro“ (Moderation) Die neoliberale Politik der Ungleichheit und Verarmung, die die EU zumindest seit der Weltwirtschaftskrise 2007/8 prägt, hatte zu großen Spannungen geführt. Der Brexit, die Kuratel über Griechenland, die Anti-Euro-Stimmung in Italien und dessen kurze souveränistische Regierung, die Opposition zu politischen Eingriffen der Kommission in Osteuropa etc. Die Corona-Krise hat zu dezidiert … [weiterlesen]

Zur Anti-Corona-Mobilisierung

Den Protest sinnvoll machen und konkrete soziale Forderungen hineintragen
25/1/2021 · Von Wilhelm Langthaler
Gedanken zur Großdemo am 16.1.21 aus der Sicht einer demokratischen und sozialen Opposition
corona-demos
1) Die Demo war sehr groß, eine Art Volksmobilisierung. Klar hat die Haltung der FP, Straches und diverser rechter Apparate bewirkt, dass die Medien darüber auch im Vorfeld berichtet haben. Aber wir wissen auch, dass FP & Co an sich wenig auf der Straße mobilisieren können. Anders gesagt, die Forderung nach dem Ende des Lockdowns trifft schon einen Nerv in einem gewichtigen Teil der Bevölkerung. 2) Die Ziele der Mobilisierung sind über ein Ende des Lockdowns hinaus unspezifisch. Gegen Impfzwang ist noch das konkreteste - wobei klar ist, dass die Regierung sich keinen Impfzwang zutraut – und wenn nur in speziellen Sektoren und indirekt, das heißt durch Diskriminierung von nicht Geimpften. Die Demonstranten treten für die Erhaltung der Grundrechte ein, was unterstützungswert … [weiterlesen]

Tunesien: 10 Jahre Revolution

24/1/2021 · Von Imad Garbaya
Mehr als zehn Jahre nach dem Start der ersten Aufstände in Tunesien, die zum Sturz des Diktators Ben Ali geführt haben, steht das Land wieder in einer tiefen wirtschaftlichen und sozialen Krise. Die sozialen Aufstände entflammen das ganze Land, vor allem aber in den Städten, Dörfer und Vierteln, wo alles damals begann.
WhatsApp Image 2021-01-23 at 18
Heute können wir sagen: Zehn Jahre Revolution in Tunesien sind auch zehn Jahre soziale Aufstände mit den gleichen Forderungen: Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Die Aufstände von 2010/2011 waren im Kern eine soziale Bewegung mit demokratisch-politischen Forderungen. Seit damals ist vieles auf der demokratischen Ebene erreicht worden (Mehrparteiensystem, neue Verfassung, mehrere Regierungswechsel, ...), aber so gut wie nichts von den sozialen Forderungen. Die Enttäuschung und die Perspektivenlosigkeit bei den jungen Menschen sind groß. Alle Regierungen die seit 2011 regiert haben, und die hauptsächlich von den alten Eliten in Koalition mit den Islamisten der Ennahda Partei (mehrfach Wahlgewinner) bestanden oder bestehen, haben nichts unternommen, um neue Wege einzuschlagen. Den … [weiterlesen]

Aktion gegen Extremismus-Gesetz

23/1/2021 · Von Wilhelm Langthaler
Am 19.1.21 fand am Wiener Stephansplatz eine kraftvolle Kundgebung gegen das von der Regierung entworfene Extremismus-Gesetz statt, das wir als Anschlag auf die Demokratie durch die Bundesregierung verstehen – weil es die Meinungsfreiheit einschränkt.
Zahlreiche Menschen aus unterschiedlichen politischen, konfessionellen und kulturellen Bereichen haben den Aufruf für die Protestaktion unterstützt, der noch immer hier unterschrieben werden kann. Daraus entwickelte sich ein Ad-hoc-Komitee für die Verteidigung der Grundrechte.Die gesellschaftliche Koalition, die nicht nur das Gesetz, sondern überhaupt die regierungsamtliche Kampagnenführung gegen Muslime ablehnt, wird durch mehrere Grußbotschaften repräsentiert:Der Superintendent der Reformierten Kirche, Thomas Hennefeld, fasste die Befürchtungen dieses wichtigen Teils der Gesellschaft zusammen, als dessen Ausdruck sich das Komitee für Grundrechte versteht: das Gesetz richte sich gegen Muslime als solche, es spalte die Gesellschaft und es schränke die Meinungsfreiheit ein. Der … [weiterlesen]

Wissenschaftlern folgen? Ja doch, aber welchen?

aus: Frankfurter Allgemeine – 11.1.2021, S. 13
17/1/2021 · Von Wolfgang Streeck
Wenn es darum geht, wie der Pandemie zu begegnen wäre, wird wissenschaftliches Expertentum als höchste Instanz beschworen. Die unterschiedlichen Disziplinen weisen aber unterschiedliche Wege.
Einer der vernünftigsten Beiträge, die es in die Regimemedien geschafft haben. Wolfgang Streeck erklärt, dass "Fakten" allein nichts heißen, dass der Umgang mit der Epidemie eine politisch-soziale Frage ist und dass eine Nutzen-Schaden-Abwegung notwendig sei. Die Redaktion Wissenschaftlern folgen? Ja doch, aber welchen? Wenn es darum geht, wie der Pandemie zu begegnen wäre, wird wissenschaftliches Expertentum als  höchste Instanz beschworen. Die unterschiedlichen Disziplinen weisen aber unterschiedliche Wege.   Von Wolfgang Streeck Irgendwann im Frühjahr, auf dem Höhepunkt der ersten Welle. Ein Bekannter, in grauer Vorzeit eine politische Macht, am Telefon, so nebenbei: „Jetzt müssen Sie als Wissenschaftler doch zufrieden sein, die Politik tut, was die … [weiterlesen]

Mahnwachen für Julian Assange

Termin: 3/2/2021
Aus der Aussendng des Aktionsradius Wien
Fast ein Jahr ist vergangen seit der Julian-Assange-Veranstaltung im Aktionsradius und seit den ersten Mahnwachen in Wien. Eine Auslieferung von Assange wäre das Ende des investigativen Journalismus, ein Präzendenzfall, ein Exempel. Die Pressefreiheit steht auf dem Spiel! Für JULIAN ASSANGE begann am 24. Februar in London der Prozess bezüglich seiner Auslieferung an die USA. Am 4. Jänner 2021 war Gerichtsverhandlung in London. Wir nehmen das zum Anlass, die Aussendung der Initiative candles4assange_vienna an Euch zu übermitteln: Die Entscheidung der Richterin, Julian aus gesundheitlichen Gründen nicht auszuliefern, war ein schlanker Erfolg. Wenn man bedenkt, daß sie ihn nicht nur ins Belmarsh-Gefängnis („Britian‘s Guantanamo“,) zurückgeschickt hat, um ihn in einer … [weiterlesen]

Warum ich für einen politischen Islam bin

17/1/2021
PolIslam
Martin Weinberger kommentiert die erste Publikation der Dokumentationsstelle Politischer Islam. Letztlich hält die Regierung Muslime vom Engagement für eine gerechtere und demokratischere gesellschaftliche und globale Ordnung … [weiterlesen]

EU nach Corona: lässt sich die Rückkehr zur Austerität durchsetzen?

Termin: 25/1/2021
Online Veranstaltung am 25. Januar 2021, 18 Uhr
EU
Es diskutieren: Hannes Hofbauer, Autor „Europa – ein Nachruf“ Walter Ötsch, Ökonom und Sozialwissenschaftler, Kritiker der Neoklassik, Koautor „Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“ Peter Wahl, Mitbegründer von Attac Deutschland, des Vereins Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung und der Plan B-Gruppe Es moderiert: Willi Langthaler, Autor „Europa zerbricht am Euro“ Die neoliberale Politik der Ungleichheit und Verarmung, die die EU zumindest seit der Weltwirtschaftskrise 2007/8 prägt, hatte zu großen Spannungen geführt. Der Brexit, die Kuratel über Griechenland, die Anti-Euro-Stimmung in Italien und dessen kurze souveränistische Regierung, die Opposition zu politischen Eingriffen der Kommission in Osteuropa etc. … [weiterlesen]

Ausgerechnet jetzt

14/1/2021 · Von Kurt Winterstein
Ausgerechnet jetzt, nach einem Anschlag eines Djihadisten fällt mir dieses Gedicht ein, das ich nach Peter Turrinis „Wer hilft den jungen Nazis“ geschrieben habe?
DSC_0184_kurti
Djihadist? Ich habe einen Freund, der Djihad heißt und der mit seinem Namen seine Probleme hier bei uns hat. Besser Islamist? Nennen wir die katholischen Nazis Katholizisten?   Warum nennen wir sie nicht Faschisten? Parallelen zwischen rechtsradikalen und islamistischen Terroristen sind nicht übersehbar und sie arbeiten sich gegenseitig zu. Beide hinter den Terroristen stehende Ideologien sehen in einer aufgeklärten, demokratischen, solidarischen, multikulturellen und weltoffenen Gesellschaft ihren Hauptfeind. Wir sind die Guten, die Edlen, die Starken und du gehörst zu uns. Die anderen, die Ungläubigen, die Juden, die Schwulen, die Schwachen, die Fremden, die Volksfeinde, die Asozialen, die Faulen sind schuld dass es bei dir nicht so richtig klappt, die müssen bekämpft … [weiterlesen]

Ist der wilde Westen zurück?

9/1/2021 · von Leo X. Gabriel
Ein Auftakt zum autoritären Liberalismus („extreme Mitte“)
Ist der wilde Westen zurück?
„Ist der wilde Westen zurück“? Diese Frage stellten sich weltweit viele, die die Szenen, die sich im Kapitol (Washington D.C) abgespielt haben, verfolgt haben: Demonstrierenden, die mit Gewalt in das Kapitol eingedrungen sind, die sich immer wiederholende Parole „We are the people“, das Hissen von diversen Flaggen, und wer genau bei den Übertragungen zu gehört hat, konnte zahlreiche Proklamationen von Bibelversen heraus hören, um zu erklären warum die USA korrupt ist und Trump (and the people) sich dagegen wehren müssen. Die klaren Forderungen der Demonstrierenden: Trump muss Präsident bleiben (bzw. er hat nie die Wahl verloren). Natürlich ist der politische Zeigefinger schnell da und benennt die Teilnehmenden als Rassist oder Faschist. Hierbei soll diese Stellungnahme … [weiterlesen]

Demo: Nein zum Extremismus-Gesetz!

Termin: 19/1/2021
Meinungsfreiheit in Gefahr: Nein zum Extremismus-Gesetz! Demo am 19.1.2021, 17:30, Wien
Meinungsfreiheit in Gefahr: Nein zum Extremismus-Gesetz!
RednerInnen (vorläufig): •    Bischof der Altkatholiken Bernard Heitz, emer. •    Helga Suleiman, Steirische Friedensplattform •    Sami Ayad, Arzt in Wien und seit fünf Jahrzehnten aktiv für Palästina •    Boris Lechthaler, Solidarwerkstatt Österreich •    Leo Gabriel senior, Sozialanthropologe •    Stephan Bartunek, Alternativmedienbetreiber, Gruppe 42 •    Markus Drechsler, Selbst- und Interessensvertretung zum Maßnahmenvollzug, war selbst im Maßnahmenvollzug •    Fritz Edlinger, Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, Herausgeber INTERNATIONAL •    Karim Rihan, Neos Meidling •    Peter Weish, Umweltaktivist der ersten Stunde Das Konstrukt „Politischer Islam“ – maskierter … [weiterlesen]

Extremismusgesetz bedroht Meinungsfreiheit

4/1/2021
Extremismusgesetz
Die türkisgrüne Regierung spricht von einem Anti-Terror-Paket. Wilhelm Langthaler erklärt, warum es die Grundrechte verletzt. Eine Demonstration ist in … [weiterlesen]

Halbwarmer Brexit

3/1/2021 · Von Wilhelm Langthaler
In letzter Minute einigte man sich doch noch auf ein Freihandelsabkommen. Die neoliberalen Eliten auf beiden Seiten zeigen sich erleichtert, insbesondere die deutsche Autoindustrie. Das ist schon ein starker Hinweis darauf, dass das demokratische und soziale Potential des Brexits begrenzt wurde.
Brexit
Was ist der Kern des Abkommens? Waren können nun doch zollfrei bewegt werden – solange die EU-Vorgaben zu Wettbewerb, Umwelt und Arbeitsrecht eingehalten werden. De facto meinen „gleich lange Spieße“ (Kommissionspräsidentin von der Leyen), dass die Stärkeren die schwächere Konkurrenz vernichten dürfen. Das ist auch der Sinn des globalen Freihandelsregimes. Hier liegt natürlich auch die Krux der Sache. Sobald es zu politischen Schutzmaßnahmen im Sinne der Mehrheit kommt, zum Beispiel in Form von öffentlichen Subventionen an Unternehmen, dann kann von einer sich benachteiligt fühlenden Firma ein Schiedsgericht angerufen werden. Zu Recht verbucht es Boris Johnson als Erfolg, dass der EuGH nicht unmittelbar zuständig ist. Die zu bildenden Schiedsgerichte werden nicht … [weiterlesen]

Die neue US-Administration und der Mittlere Osten

Termin: 13/1/2021
Vortrag und Diskussion 13. Januar 2021, 18 Uhr, online
Flyer Die neue US-Administration und der Mittlere Osten
Wird die neue US-Administration unter Joe Biden die Krise der US-amerikanischen Außenpolitik lösen können? Die Liste der Konflikte in der Krisenregion Mittlerer Osten ist lang: von den sich zuspitzenden Gegensätzen mit der Republik Iran, dem Verhältnis zur Türkei, der kurdischen Frage in Syrien bis zum Palästina-Konflikt. Die angestrebte Neuordnung der politischen Verhältnisse im Mittleren und Nahen Osten, um diese Region im Kontext eines "US-amerikanischen Jahrhunderts" zu sichern, versinkt zunehmend im politischen Chaos. Die Hoffnung, dass mit dem Ende der großen Blockauseinandersetzungen 1989 eine demokratische Entwicklung der Region stattfinden würde, hat sich unter dem Eindruck der Kriege und der staatlichen Repressionen weitgehend zerschlagen. Der alte Gegensatz im … [weiterlesen]

Türkisgrünes Terrorpaket zum Rohrkrepierer machen

Die ÖVP kann ihr Feindbild politische Muslime nur mit halber Wucht treffen – trotzdem ist das Gesetz eine Gefahr für die Grund- und Freiheitsrechte, die es vorgibt zu schützen
16/12/2020 · von Wilhelm Langthaler
Fast trotzig verkündet die VP-Ministerin für Desintegration, Susanne Raab, dass sich das Gesetz sehr wohl gegen den Politischen Islam richten würde. Die Türkisen führen damit ihre Kampagne gegen die Muslime fort, die sie von der FP übernommen und zur Regierungslinie gemacht haben – obwohl ihr Kampfbegriff „Politischer Islam“ nicht im Gesetz auftaucht und von der FP auch gleich angekreidet wurde.
Das ist für österreichische Gerichte "Gutheißung des Terrorismus"
Die im Sommer aus der Taufe gehobene „Dokustelle gegen den Politischen Islam“ sollte das dazugehörige Gesetz bekommen. VP-Parlamentspräsident Sobotka ist sich wohl als genialer Taktiker vorgekommen, die ex-linken „Antisemitismus“schreier des DÖW in seinen Sold zu nehmen, (politische) Muslime zu Nazis umzudefinieren und sie dann mit einem Verbotsgesetz totzuschlagen. Doch dieser geschickt mit Antifa getarnte Anschlag auf die Meinungsfreiheit ist nicht im vollen Umfang gelungen. Zunächst hatte man nach der Bluttat in Wien angekündigt, die islamischen Unmenschen noch dieses Jahr legistisch zur Strecke zu bringen – einschließlich der alten Schutzhaft. Dann diskutierte man wochenlang und kritische Stimmen wurden lauter: Einerseits dämmerte es, dass die Rambo-Razzia gegen … [weiterlesen]

Kurz kreißte und Khorchide gebar eine Maus

Zur ersten Publikation der Dokustelle Politischer Islam
9/2/2021 · von Wilhelm Langthaler
Die erste Publikation der „Dokumentationsstelle Politischer Islam“ erklärt uns, dass politische MuslimInnen gefährlich sind und wie sie sich dennoch politisch korrekt äußern dürfen
Die Freie Welt am Werk - Picasso: Massaker in Korea 1951
Vergegenwärtigen wir uns nochmals den politischen Sinn der Dokustelle. Bundeskanzler Sebastian Kurz glaubt mit der ständigen Kampagne gegen MuslimInnen ein Erfolgsrezept gefunden zu haben. Um nicht offen kulturchauvinistisch zu erscheinen, nennt er es den Kampf gegen den Politischen Islam (absichtlich wie von der Dokustelle großgeschrieben, um auf Begriffsbildung hinzuweisen). Dieser wird landauf, landab als Feindbild gepflegt, das unsere Gesellschaft bedrohe. Was ist nun der Unterschied zur FPÖ, außer das Epitheton „Politisch“? Es geht darum, die so erfolgversprechende Anti-Islam-Identität vom rechten Stallgeruch zu befreien und zumindest auch Teile des Linksliberalismus einzuspannen, also die Querfront gegen MuslimInnen zu festigen. Als Vorreiter dafür diente das … [weiterlesen]

Imperium EU – ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr

Termin: 18/2/2021
Online Veranstaltung, 18.2.2021, 19 Uhr
Referent:  Werner Rügemer (Buchautor des gleichnamigen Buches) Die EU hat seit ihren Vorstufen in den 1950er Jahren (Montanunion, EWG) die Arbeitsmigration aus armen südeuropäischen Staaten in Unternehmen der reichen westlichen EU-Gründungsstaaten gefördert, seit den 1990er Jahren mit der „Osterweiterung“ auch aus den ex-sozialistischen Staaten wie dem Baltikum, Polen, Ungarn, Rumänien und aus Ex-Jugoslawien. Gleichzeitig fördert die EU in diesen Staaten die Auslagerung von Filial- und Zulieferbetrieben westlicher Konzerne mit der Folge von Niedriglöhnerei, Auswanderung und geschrumpfter Volkswirtschaften. Aktuell wurde dies durch die ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse in der deutschen Fleischindustrie deutlich, vor allem in den Schlachtbetrieben von Tönnies, … [weiterlesen]

„Friede, Freiheit, Souveränität“?

Zur Bewegung gegen den Lockdown
6/2/2021 · von Wilhelm Langthaler
Der Bewegung gegen den Lockdown einen progressiven Impuls mittels konkreter sozialer Forderungen geben – mit gleichzeitiger Ablehnung des organisierten rechten Kerns
"Kurz muss weg"
Anfang 2021 demonstrieren mehrere Wochenenden lang zehntausende Menschen für die Aufhebung des Corona-Ausnahmezustands – eine für österreichische Verhältnisse außerordentlich starke Mobilisierung. Da diese nicht vom Regime promotet wurde, lediglich von seinen rechten Rändern, kann man durchaus annehmen, dass sie zwischen 10-20% der Bevölkerung repräsentiert. Am 31.1. verbot der Innenminister in präzedenzloser Weise alle Demonstrationen (pro und kontra und auch andere) mit dem Hinweis auf die Abstandsregeln. Diese direkte Einschränkung des Versammlungsrechts ist ein Zeichen dafür, welche Gefahr für die politischen Grundrechte vom Corona-Ausnahmezustand ausgeht. Schon im Frühjahr, am Höhepunkt der Angstmache, hatte Türkisgrün schon versucht, das Versammlungsrecht außer … [weiterlesen]

Ist Nawalny eine wirkliche Gefahr für Putin?

Online-Debatte mit Alexej Sachnin
Termin: 1/3/2021
Eine Analyse der aktuellen Protestbewegung – und die Position der antiimperialistischen und demokratischen Kräfte in Russland
Alexej Sachnin
Online-Debatte (Übersetzung russisch-deutsch; als Rückfalllösung in englischer Sprache) mit Alexej Sachnin, Koordinator der Linken Front und einer der Anführer der Protestbewegung 2011-13. Autor des hervorstechenden Artikels „Alexej Nawalny – vom Nationalisten zum Held der Neoliberalen“ https://us02web.zoom.us/j/82172791193?pwd=aWl0NC9HUndkQlFSVGRZOXJkaHF0Zz09 Навальный - реальная угроза Путину? Он-лайн дебаты с Алексеем Сахниным Понедельник, 1 марта 2021 г. - 19:00   Алексей Сахнин Анализ современного протестного движения - и позиции антиимпериалистических и демократических сил в … [weiterlesen]

Nein zum Demoverbot!

6/2/2021 · Antiimperialistische Koordination
Die Untersagung größerer politischer Versammlungen am letzten Jänner-Wochenende zeigt abermals auf, dass die Pandemie, die durchaus ernst zu nehmen ist, von den Regierunden dazu genutzt wird, um eine autoritäre Politik einzuschlagen.
Es wären auch sozial und demokratisch verträgliche Corona-Maßnahmen möglich
Statt auf den vielschichtigen und differenzierten Unmut großer Teile der Bevölkerung einzugehen, setzt die türkis-grüne Regierung eine undemokratische Maßnahme, und zwar das Verbot von politischen Versammlungen (Demoverbot). Dies stellt einen massiven Eingriff in die Grundrechte der Bürger*innen dar. Auch wenn die Inhalte der Demos variieren, Teile dieser von uns nicht geteilt werden und wir auch einige der beteiligten politischen Gruppen ablehnen, rechtfertigt dies ein Demoverbot nicht. Die epidemiologische Argumentation, dass der 2-Meter-Abstand nicht gewahrt wird, stellt in Anbetracht der Verhältnismäßigkeit keinen Grund für ein Verbot politischer Versammlungen dar, wie auch die generalisierende Anwendung dieses Arguments einen Bruch der Verfassung bedeutet. Deshalb fordern … [weiterlesen]

EU nach Corona: lässt sich die Rückkehr zur Austerität durchsetzen?

26/1/2021
Hofbauer
* Hannes Hofbauer, Autor „Europa – ein Nachruf“ * Walter Ötsch, Ökonom und Sozialwissenschaftler, Kritiker der Neoklassik, Koautor „Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“ * Peter Wahl, Mitbegründer von Attac Deutschland, des Vereins Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung und der Plan B-Gruppe * Willi Langthaler, Autor „Europa zerbricht am Euro“ (Moderation) Die neoliberale Politik der Ungleichheit und Verarmung, die die EU zumindest seit der Weltwirtschaftskrise 2007/8 prägt, hatte zu großen Spannungen geführt. Der Brexit, die Kuratel über Griechenland, die Anti-Euro-Stimmung in Italien und dessen kurze souveränistische Regierung, die Opposition zu politischen Eingriffen der Kommission in Osteuropa etc. Die Corona-Krise hat zu dezidiert … [weiterlesen]

Zur Anti-Corona-Mobilisierung

Den Protest sinnvoll machen und konkrete soziale Forderungen hineintragen
25/1/2021 · Von Wilhelm Langthaler
Gedanken zur Großdemo am 16.1.21 aus der Sicht einer demokratischen und sozialen Opposition
corona-demos
1) Die Demo war sehr groß, eine Art Volksmobilisierung. Klar hat die Haltung der FP, Straches und diverser rechter Apparate bewirkt, dass die Medien darüber auch im Vorfeld berichtet haben. Aber wir wissen auch, dass FP & Co an sich wenig auf der Straße mobilisieren können. Anders gesagt, die Forderung nach dem Ende des Lockdowns trifft schon einen Nerv in einem gewichtigen Teil der Bevölkerung. 2) Die Ziele der Mobilisierung sind über ein Ende des Lockdowns hinaus unspezifisch. Gegen Impfzwang ist noch das konkreteste - wobei klar ist, dass die Regierung sich keinen Impfzwang zutraut – und wenn nur in speziellen Sektoren und indirekt, das heißt durch Diskriminierung von nicht Geimpften. Die Demonstranten treten für die Erhaltung der Grundrechte ein, was unterstützungswert … [weiterlesen]

Tunesien: 10 Jahre Revolution

24/1/2021 · Von Imad Garbaya
Mehr als zehn Jahre nach dem Start der ersten Aufstände in Tunesien, die zum Sturz des Diktators Ben Ali geführt haben, steht das Land wieder in einer tiefen wirtschaftlichen und sozialen Krise. Die sozialen Aufstände entflammen das ganze Land, vor allem aber in den Städten, Dörfer und Vierteln, wo alles damals begann.
WhatsApp Image 2021-01-23 at 18
Heute können wir sagen: Zehn Jahre Revolution in Tunesien sind auch zehn Jahre soziale Aufstände mit den gleichen Forderungen: Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Die Aufstände von 2010/2011 waren im Kern eine soziale Bewegung mit demokratisch-politischen Forderungen. Seit damals ist vieles auf der demokratischen Ebene erreicht worden (Mehrparteiensystem, neue Verfassung, mehrere Regierungswechsel, ...), aber so gut wie nichts von den sozialen Forderungen. Die Enttäuschung und die Perspektivenlosigkeit bei den jungen Menschen sind groß. Alle Regierungen die seit 2011 regiert haben, und die hauptsächlich von den alten Eliten in Koalition mit den Islamisten der Ennahda Partei (mehrfach Wahlgewinner) bestanden oder bestehen, haben nichts unternommen, um neue Wege einzuschlagen. Den … [weiterlesen]

Aktion gegen Extremismus-Gesetz

23/1/2021 · Von Wilhelm Langthaler
Am 19.1.21 fand am Wiener Stephansplatz eine kraftvolle Kundgebung gegen das von der Regierung entworfene Extremismus-Gesetz statt, das wir als Anschlag auf die Demokratie durch die Bundesregierung verstehen – weil es die Meinungsfreiheit einschränkt.
Zahlreiche Menschen aus unterschiedlichen politischen, konfessionellen und kulturellen Bereichen haben den Aufruf für die Protestaktion unterstützt, der noch immer hier unterschrieben werden kann. Daraus entwickelte sich ein Ad-hoc-Komitee für die Verteidigung der Grundrechte.Die gesellschaftliche Koalition, die nicht nur das Gesetz, sondern überhaupt die regierungsamtliche Kampagnenführung gegen Muslime ablehnt, wird durch mehrere Grußbotschaften repräsentiert:Der Superintendent der Reformierten Kirche, Thomas Hennefeld, fasste die Befürchtungen dieses wichtigen Teils der Gesellschaft zusammen, als dessen Ausdruck sich das Komitee für Grundrechte versteht: das Gesetz richte sich gegen Muslime als solche, es spalte die Gesellschaft und es schränke die Meinungsfreiheit ein. Der … [weiterlesen]

Wissenschaftlern folgen? Ja doch, aber welchen?

aus: Frankfurter Allgemeine – 11.1.2021, S. 13
17/1/2021 · Von Wolfgang Streeck
Wenn es darum geht, wie der Pandemie zu begegnen wäre, wird wissenschaftliches Expertentum als höchste Instanz beschworen. Die unterschiedlichen Disziplinen weisen aber unterschiedliche Wege.
Einer der vernünftigsten Beiträge, die es in die Regimemedien geschafft haben. Wolfgang Streeck erklärt, dass "Fakten" allein nichts heißen, dass der Umgang mit der Epidemie eine politisch-soziale Frage ist und dass eine Nutzen-Schaden-Abwegung notwendig sei. Die Redaktion Wissenschaftlern folgen? Ja doch, aber welchen? Wenn es darum geht, wie der Pandemie zu begegnen wäre, wird wissenschaftliches Expertentum als  höchste Instanz beschworen. Die unterschiedlichen Disziplinen weisen aber unterschiedliche Wege.   Von Wolfgang Streeck Irgendwann im Frühjahr, auf dem Höhepunkt der ersten Welle. Ein Bekannter, in grauer Vorzeit eine politische Macht, am Telefon, so nebenbei: „Jetzt müssen Sie als Wissenschaftler doch zufrieden sein, die Politik tut, was die … [weiterlesen]

Mahnwachen für Julian Assange

Termin: 3/2/2021
Aus der Aussendng des Aktionsradius Wien
Fast ein Jahr ist vergangen seit der Julian-Assange-Veranstaltung im Aktionsradius und seit den ersten Mahnwachen in Wien. Eine Auslieferung von Assange wäre das Ende des investigativen Journalismus, ein Präzendenzfall, ein Exempel. Die Pressefreiheit steht auf dem Spiel! Für JULIAN ASSANGE begann am 24. Februar in London der Prozess bezüglich seiner Auslieferung an die USA. Am 4. Jänner 2021 war Gerichtsverhandlung in London. Wir nehmen das zum Anlass, die Aussendung der Initiative candles4assange_vienna an Euch zu übermitteln: Die Entscheidung der Richterin, Julian aus gesundheitlichen Gründen nicht auszuliefern, war ein schlanker Erfolg. Wenn man bedenkt, daß sie ihn nicht nur ins Belmarsh-Gefängnis („Britian‘s Guantanamo“,) zurückgeschickt hat, um ihn in einer … [weiterlesen]

Warum ich für einen politischen Islam bin

17/1/2021
PolIslam
Martin Weinberger kommentiert die erste Publikation der Dokumentationsstelle Politischer Islam. Letztlich hält die Regierung Muslime vom Engagement für eine gerechtere und demokratischere gesellschaftliche und globale Ordnung … [weiterlesen]

EU nach Corona: lässt sich die Rückkehr zur Austerität durchsetzen?

Termin: 25/1/2021
Online Veranstaltung am 25. Januar 2021, 18 Uhr
EU
Es diskutieren: Hannes Hofbauer, Autor „Europa – ein Nachruf“ Walter Ötsch, Ökonom und Sozialwissenschaftler, Kritiker der Neoklassik, Koautor „Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“ Peter Wahl, Mitbegründer von Attac Deutschland, des Vereins Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung und der Plan B-Gruppe Es moderiert: Willi Langthaler, Autor „Europa zerbricht am Euro“ Die neoliberale Politik der Ungleichheit und Verarmung, die die EU zumindest seit der Weltwirtschaftskrise 2007/8 prägt, hatte zu großen Spannungen geführt. Der Brexit, die Kuratel über Griechenland, die Anti-Euro-Stimmung in Italien und dessen kurze souveränistische Regierung, die Opposition zu politischen Eingriffen der Kommission in Osteuropa etc. … [weiterlesen]

Ausgerechnet jetzt

14/1/2021 · Von Kurt Winterstein
Ausgerechnet jetzt, nach einem Anschlag eines Djihadisten fällt mir dieses Gedicht ein, das ich nach Peter Turrinis „Wer hilft den jungen Nazis“ geschrieben habe?
DSC_0184_kurti
Djihadist? Ich habe einen Freund, der Djihad heißt und der mit seinem Namen seine Probleme hier bei uns hat. Besser Islamist? Nennen wir die katholischen Nazis Katholizisten?   Warum nennen wir sie nicht Faschisten? Parallelen zwischen rechtsradikalen und islamistischen Terroristen sind nicht übersehbar und sie arbeiten sich gegenseitig zu. Beide hinter den Terroristen stehende Ideologien sehen in einer aufgeklärten, demokratischen, solidarischen, multikulturellen und weltoffenen Gesellschaft ihren Hauptfeind. Wir sind die Guten, die Edlen, die Starken und du gehörst zu uns. Die anderen, die Ungläubigen, die Juden, die Schwulen, die Schwachen, die Fremden, die Volksfeinde, die Asozialen, die Faulen sind schuld dass es bei dir nicht so richtig klappt, die müssen bekämpft … [weiterlesen]

Ist der wilde Westen zurück?

9/1/2021 · von Leo X. Gabriel
Ein Auftakt zum autoritären Liberalismus („extreme Mitte“)
Ist der wilde Westen zurück?
„Ist der wilde Westen zurück“? Diese Frage stellten sich weltweit viele, die die Szenen, die sich im Kapitol (Washington D.C) abgespielt haben, verfolgt haben: Demonstrierenden, die mit Gewalt in das Kapitol eingedrungen sind, die sich immer wiederholende Parole „We are the people“, das Hissen von diversen Flaggen, und wer genau bei den Übertragungen zu gehört hat, konnte zahlreiche Proklamationen von Bibelversen heraus hören, um zu erklären warum die USA korrupt ist und Trump (and the people) sich dagegen wehren müssen. Die klaren Forderungen der Demonstrierenden: Trump muss Präsident bleiben (bzw. er hat nie die Wahl verloren). Natürlich ist der politische Zeigefinger schnell da und benennt die Teilnehmenden als Rassist oder Faschist. Hierbei soll diese Stellungnahme … [weiterlesen]

Demo: Nein zum Extremismus-Gesetz!

Termin: 19/1/2021
Meinungsfreiheit in Gefahr: Nein zum Extremismus-Gesetz! Demo am 19.1.2021, 17:30, Wien
Meinungsfreiheit in Gefahr: Nein zum Extremismus-Gesetz!
RednerInnen (vorläufig): •    Bischof der Altkatholiken Bernard Heitz, emer. •    Helga Suleiman, Steirische Friedensplattform •    Sami Ayad, Arzt in Wien und seit fünf Jahrzehnten aktiv für Palästina •    Boris Lechthaler, Solidarwerkstatt Österreich •    Leo Gabriel senior, Sozialanthropologe •    Stephan Bartunek, Alternativmedienbetreiber, Gruppe 42 •    Markus Drechsler, Selbst- und Interessensvertretung zum Maßnahmenvollzug, war selbst im Maßnahmenvollzug •    Fritz Edlinger, Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, Herausgeber INTERNATIONAL •    Karim Rihan, Neos Meidling •    Peter Weish, Umweltaktivist der ersten Stunde Das Konstrukt „Politischer Islam“ – maskierter … [weiterlesen]

Extremismusgesetz bedroht Meinungsfreiheit

4/1/2021
Extremismusgesetz
Die türkisgrüne Regierung spricht von einem Anti-Terror-Paket. Wilhelm Langthaler erklärt, warum es die Grundrechte verletzt. Eine Demonstration ist in … [weiterlesen]

Halbwarmer Brexit

3/1/2021 · Von Wilhelm Langthaler
In letzter Minute einigte man sich doch noch auf ein Freihandelsabkommen. Die neoliberalen Eliten auf beiden Seiten zeigen sich erleichtert, insbesondere die deutsche Autoindustrie. Das ist schon ein starker Hinweis darauf, dass das demokratische und soziale Potential des Brexits begrenzt wurde.
Brexit
Was ist der Kern des Abkommens? Waren können nun doch zollfrei bewegt werden – solange die EU-Vorgaben zu Wettbewerb, Umwelt und Arbeitsrecht eingehalten werden. De facto meinen „gleich lange Spieße“ (Kommissionspräsidentin von der Leyen), dass die Stärkeren die schwächere Konkurrenz vernichten dürfen. Das ist auch der Sinn des globalen Freihandelsregimes. Hier liegt natürlich auch die Krux der Sache. Sobald es zu politischen Schutzmaßnahmen im Sinne der Mehrheit kommt, zum Beispiel in Form von öffentlichen Subventionen an Unternehmen, dann kann von einer sich benachteiligt fühlenden Firma ein Schiedsgericht angerufen werden. Zu Recht verbucht es Boris Johnson als Erfolg, dass der EuGH nicht unmittelbar zuständig ist. Die zu bildenden Schiedsgerichte werden nicht … [weiterlesen]

Die neue US-Administration und der Mittlere Osten

Termin: 13/1/2021
Vortrag und Diskussion 13. Januar 2021, 18 Uhr, online
Flyer Die neue US-Administration und der Mittlere Osten
Wird die neue US-Administration unter Joe Biden die Krise der US-amerikanischen Außenpolitik lösen können? Die Liste der Konflikte in der Krisenregion Mittlerer Osten ist lang: von den sich zuspitzenden Gegensätzen mit der Republik Iran, dem Verhältnis zur Türkei, der kurdischen Frage in Syrien bis zum Palästina-Konflikt. Die angestrebte Neuordnung der politischen Verhältnisse im Mittleren und Nahen Osten, um diese Region im Kontext eines "US-amerikanischen Jahrhunderts" zu sichern, versinkt zunehmend im politischen Chaos. Die Hoffnung, dass mit dem Ende der großen Blockauseinandersetzungen 1989 eine demokratische Entwicklung der Region stattfinden würde, hat sich unter dem Eindruck der Kriege und der staatlichen Repressionen weitgehend zerschlagen. Der alte Gegensatz im … [weiterlesen]

Türkisgrünes Terrorpaket zum Rohrkrepierer machen

Die ÖVP kann ihr Feindbild politische Muslime nur mit halber Wucht treffen – trotzdem ist das Gesetz eine Gefahr für die Grund- und Freiheitsrechte, die es vorgibt zu schützen
16/12/2020 · von Wilhelm Langthaler
Fast trotzig verkündet die VP-Ministerin für Desintegration, Susanne Raab, dass sich das Gesetz sehr wohl gegen den Politischen Islam richten würde. Die Türkisen führen damit ihre Kampagne gegen die Muslime fort, die sie von der FP übernommen und zur Regierungslinie gemacht haben – obwohl ihr Kampfbegriff „Politischer Islam“ nicht im Gesetz auftaucht und von der FP auch gleich angekreidet wurde.
Das ist für österreichische Gerichte "Gutheißung des Terrorismus"
Die im Sommer aus der Taufe gehobene „Dokustelle gegen den Politischen Islam“ sollte das dazugehörige Gesetz bekommen. VP-Parlamentspräsident Sobotka ist sich wohl als genialer Taktiker vorgekommen, die ex-linken „Antisemitismus“schreier des DÖW in seinen Sold zu nehmen, (politische) Muslime zu Nazis umzudefinieren und sie dann mit einem Verbotsgesetz totzuschlagen. Doch dieser geschickt mit Antifa getarnte Anschlag auf die Meinungsfreiheit ist nicht im vollen Umfang gelungen. Zunächst hatte man nach der Bluttat in Wien angekündigt, die islamischen Unmenschen noch dieses Jahr legistisch zur Strecke zu bringen – einschließlich der alten Schutzhaft. Dann diskutierte man wochenlang und kritische Stimmen wurden lauter: Einerseits dämmerte es, dass die Rambo-Razzia gegen … [weiterlesen]
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