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Replik II auf: 2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Boris Lechthaler
Zur Diskussion um die Bedeutung des 200. Geburtstages von Karl Marx, Antwort an A. Reiterer
Dein Aufsatz macht das Marx-Jubliäum samt seiner offiziellen Peinlichkeiten etwas erträglicher… Besonders Deine Überlegungen zu den Intellektuellen und der Herausbildung eines emanzipativen (revolutionären) Subjekts zeigen auf Kernfragen unseres Tuns. Auf einen Aspekt möchte ich aufmerksam machen: "Die Ingenieure, die Buchhalter oder die EDV-Menschen" sind sicherlich nicht die Intellektuellen. Aber m. E. sind es mehrheitlich jene Schichten, deren Anbindung an den Herrschaftswillen, die Intellektuellen, aus Perspektive der dominanten Klassen, gewährleisten müssen. Für die Arbeiter/innen hat man den Antiintellektualismus der Rechtsextremen. Ich habe verschiedentlich den Begriff der staatsnahen Bildungsschichten verwendet, bin aber nicht sicher, ob er zutreffend und … [weiterlesen]

Replik I auf: 2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Michael Wengraf
Bemerkungen zum Text anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx
„Aus dem Intellektuellen der radikalen Demokratie wurde ein Intellektueller, der eine konsequente Emanzipation aller Menschen anstrebte. Das nannte er Sozialismus / Kommunismus.“ Marx zeigte sich in seinen Äußerungen über Sozialismus/ Kommunismus vorsichtig. Weder die Emanzipation selbst noch das hehre Streben danach waren für Marx Sozialismus/Kommunismus, sondern vielmehr die reale Bewegung dorthin. Die Unterscheidung ist wichtig, weil sie das im Prozess tätige Subjekt von bloßer Gegenständlichkeit entfernt, das aktive Moment gegenüber dem anschauenden verstärkt. Marx und Engels meinen in der Deutschen Ideologie (MEW, Bd 3, 35) dazu: „Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben … [weiterlesen]

2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Albert F. Reiterer
Was uns Marx und der Marxismus bedeutet - Eine Biographie und ihre politische Bedeutung
Am 5. Mai 1818, vor zwei Jahrhunderten, wurde Karl Marx geboren. Die Heilige Allianz beherrschte unangefochten Europa. Eben hatte sie das Wartburgfest und damit die Vorhut der national-liberalen Bewegung erfolgreich unterdrückt. In Großbritannien und Frankreich begannen die frühsozialistischen Theoretiker gerade ihre Sekten zu gründen. Zwei Jahrzehnte später, als Marx zu studieren begann, wies das bleierne und scheinbar so unerschütterliche System bereits eine Reihe von Sprüngen und Rissen auf, die einen Zusammenbruch ankündigten. Die bürgerlichen Liberalen stellten sich in ganz Europa gegen das Alte System. In Frankreich war die umfassende Restauration bereits einem kurzen revolutionären Aufruhr zum Opfer gefallen (1830). Und jenseits des Kanals kontrollierten die britischen … [weiterlesen]

Aktion am 1. Mai: sind wir alle Terroristen?

Termin: 20/9/2024
1. Mai 2018, Wien, 9 Uhr Burgtheater gegenüber dem Rathausplatz
20080606SoliWien
Die Angeklagten im Prozess gegen den linken Wiener Verein "Anatolische Föderation" fragen in Form einer Aktion, warum Demonstrieren am 1. Mai nun eine terroristische Straftat geworden ist. Ebenso wenig sollte es oppositionelle Meinungsäußerung zur Türkei sein. Veranstaltet vom Solidaritätskomitee Anatolische Föderation gemeinsam mit dem Verein selbst … [weiterlesen]

Treffen Solidaritätskomitee Anatolische Föderation

Termin: 20/9/2024
Dienstag, 8. Mai 2018, 19 Uhr, Wien
Am 26.4. findet am Wiener Landesgericht die erste Verhandlung in einer Reihe von Anklagen statt. Im Hauptprozess sind sechs Personen der Bildung einer terroristischen Vereinigung angeklagt, in Nebenprozessen mittlerweile neun weitere, davon zwei Minderjährige, wegen Aufforderung zum und Gutheißung von Terror. Wir besprechen unser weiteres Vorgehen als Solidaritätskomitee. … [weiterlesen]

Vier Jahre Massaker von Odessa

25/4/2018 · Von Komitee Frieden für die Ukraine
Ukraine: nur Demokratie und Selbstbestimmung kann den Konflikt Gedenkkundgebung Wien Stock-im-Eisen-Platz 2. Mai 2018, 18h lösen
gedenken-massaker-odesa
Am 2.Mai 2014 verbrannten Neonazis mehr als 50 Menschen im Gewerkschaftshaus von Odessa. Polizei und Feuerwehr schauten zu. Bis heute gibt es keine Strafverfolgung. Und sowohl die Kiewer Regierung als auch EU und USA hüllen den Mantel des Schweigens über das so schreckliche wie entlarvende Ereignis. Denn es rührt am Kern ihrer Darstellung, nachdem der einzige Schuldige Russland wäre. Das Massaker von Odessa ist Symbol geworden: Es steht dafür, dass in weiten Teilen des Ostens und des Südens der Ukraine der rechte und ausschließende Nationalismus der Kiewer Regierung keine Mehrheit hat und diese daher des Terrors der Rechtsradikalen bedarf, um an der Macht zu bleiben. Im Donbass, einer zutiefst von der sowjetischen Arbeiterkultur geprägten schwerindustriellen Region, kam … [weiterlesen]

Erneut Terroranklage gegen politische NGO

25/4/2018 · Von Thomas Pierer
Seit dem zu trauriger Berühmtheit gekommenen Tierschützerprozess von 2010/11 sind Anklagen wegen der berüchtigten Paragraphen 278 des Strafgesetzbuches nicht seltener geworden. Im Gegenteil. Die Wiener Zeitung berichtet etwa darüber, dass Anklagen wegen Terrordelikten zwischen 2012 bis 2016 um satte 260 Prozent zugenommen haben.
20080606SoliWien
Begründet wird das (vor allem von Seiten der Medien) mit dem verstärkten Kampf gegen den islamistischen Terror. Denn fast alle Anklagen (95 Prozent) beruhen auf dem Vorwurf islamistischen Terrors. - Viele davon wohl ebenfalls unbegründet. Doch es trifft, wie der folgende Fall zeigt, auch andere unliebsame Formen der politische Opposition. Im Fadenkreuz der Justiz steht nun der in Wien gemeldete migrantische Kulturverein „Anatolische Föderation Österreich“, der sich für eine politische Veränderung in der Türkei einsetzt und eine scharfe kritische Stellung gegen das herrschende AKP-Erdogan-Regime einnimmt. Angeklagt sind derzeit 12 Personen, darunter ein noch 15-jähriger Junge. Der Vorwurf lautet auf „Mitgliedschaft“ bzw. „Gutheißung und Förderung einer … [weiterlesen]

Fahnenschwingen am 1. Mai: Terroranklage!

Termin: 20/9/2024
Veranstaltung zur Verteidigung: 24. April 2018, Wien
1
Nun sind zusätzlich zu den Hauptangeklagten vor einem Schöffengericht, noch ein weiteres halbes Dutzend junger Leute wegen der Teilnahme am Ersten Mai 2015 des Terrorismus angeklagt worden -- ihr Verbrechen: sie marschierten im Block der Anatolischen Föderation. Wir organisieren eine … [weiterlesen]

Solettifüße

22/4/2018 · Von Kurt Kann, pensionierter Versicherungsangestellter, Internationales Solidaritätsforum
Terroranklage gegen den Verein „Anatolische Föderation“
Am 13.10.2015 fand in Wien im Vereinslokal der "ANATOLISCHEN FÖDERATION ÖSTERREICH" eine Polizeirazzia statt. Der hierfür notwendige Hausdurchsuchungsbefehl wurde von der Staatsanwaltschaft Wien mit Ablaufdatum 31.21.2015 ausgestellt. Zeitgleich im Rahmen der Razzia wurde eine Person in Neunkirchen, eine Person in Innsbruck und 5 Personen in Wien festgenommen. Bei den Festnahmen wurde manchen mündlich angedroht, sie werden, wenn sie nicht kooperieren, wie einst die linken türkischen Genossen Yusuf TAS und Özgür ASLAN nach Deutschland ausgeliefert. Evin TIMTIK, Vorstandsmitglied der "ANATOLISCHEN FÖDERATION ÖSTERREICH" ist eine davon. Ihr wurde der Konventionspass seit März 2015 mit der Begründung, dass sie eine Gefährdung für die innere und äußere Sicherheit sei, nicht mehr … [weiterlesen]

Aktionskonferenz für ein lebenswertes Österreich

Nein zur Regierung der Industriellenvereinigung!
Termin: 20/9/2024
demokratisch - sozial - souverän - neutral 28. April 2018, Linz
Aktionskonferenz_SBOe_kurz300px
Die neue türkis-blaue Regierung ist eine Regierung der Industriellenvereinigung. Weite Teile des Regierungsprogramms stammen aus der Feder der Industriellenvereinigung und ihrem Umfeld. Angriffe beim Budget, beim Arbeitsmarkt, bei Sozialem, bei Strukturen der Interessensorganisationen, bei Freihandelsverträgen, bei der Demokratie sind angekündigt. Diese Angriffe stellen jedoch keinen Systembruch dar. Sie knüpfen an die Politik der letzten 30 Jahre an. Aus der Perspektive der gesellschaftlichen Macht ist die Politik der letzten 30 Jahre ein permanenter Angriff auf die Demokratie. Mit den Dogmen des schlanken Staates und des ungezügelten Freihandels als alternativlosen Sachzwängen wurden die Möglichkeiten zur demokratischen Steuerung der wirtschaftlichen und sozialen Prozesse … [weiterlesen]

Prozess gegen Anatolische Föderation - Solidarität

Termin: 20/9/2024
Sozialisten erstmals aufgrund der „Terror“Paragraphen § 278/282 vor Gericht Treffen: 12. April 2018, Wien
grup-yorum-konser3
Gemeinsam Dämme setzen gegen die Kriminalisierung und justizielle Verfolgung der Linken in Österreich jetzt! Die im Zuge der „Terror“-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen 278/282 sind – wie sich bereits im sog. Tierschützerprozess zeigte – brandgefährliche justizielle Geschütze der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Kriminalisierung linker Oppositioneller. Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des seit 2004 offiziell registrierten wie tätigen türkisch-linken Vereins „Anatolische Föderation Österreich“. Weitere Information: Siehe https://www.antiimperialista.org/2018-04-05-sozialisten-erstmals-aufgrund-der-terrorparagraphen-%c2%a7-278282-vor-gericht/ organisiert vom … [weiterlesen]

Sozialisten erstmals aufgrund der „Terror“Paragraphen § 278/282 vor Gericht

Gemeinsam Dämme setzen gegen die Kriminalisierung und justizielle Verfolgung der Linken in Österreich jetzt!
5/4/2018
Die im Zuge der „Terror“-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen 278/282 sind – wie sich bereits im sog. Tierschützerprozess zeigte – brandgefährliche justizielle Geschütze der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Kriminalisierung linker Oppositioneller.
Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des seit 2004 offiziell registrierten wie tätigen türkisch-linken Vereins „Anatolische Föderation Österreich“. In offensichtlicher willfähriger Auftragsarbeit für das türkische Erdoğan-Regime sowie als gleichzeitiges Pilotverfahren gegen Linke wie kämpferische migrantische Strukturen in Österreich hat die Staatsanwaltschaft Wien einen „Terrorprozess“ nach § 278 und § 282 gegen fünf Vorstandmitglieder und einen zusätzlichen Vereinsaktivisten der „Anatolischen Föderation“ eingeleitet. Gegen neun weitere Personen werden zurzeit zudem jeweils weitere, abgesonderte Ermittlungen geführt. Der Vorwurf: Sie sollen mutmaßliche Mitglieder resp. SympathisantInnen der – in der Türkei … [weiterlesen]

Immer an vorderster Front und trotzdem hinten

Podiumsdiskussion in Wien mit tunesischen Linken
3/4/2018 · von Wilhelm Langthaler
Am 3. April lud die Flüchtlingsaktivistin Monika Mokre zu einer bemerkenswerten Veranstaltung mit dem Titel „Tunesien - Die Revolution ist noch nicht zu Ende“. Das Podium teilten sich Firas Hamda, ein Aktivist der Front Populaire (FP, Volksfront) sowie ehemaliger politischer Häftling, und Imad Garbaya, ein seit drei Jahrzehnten in Österreich lebender und aktiver tunesischer Linker.
Firas Hamda, Imad Garbaya, Monika Mokre
Zum Einstieg eine ernüchternde Beobachtung: Das Land durchlebte im letzten halben Jahrhundert eine nicht abreißen wollende Kette von sozialen Bewegungen und Revolutionen, in denen die Linke immer am vorderster Front stand. Dies gilt auch für die Revolte von 2008, die unmittelbar Vorspiel für den Sturz des prowestlichen Diktators Ben Ali 2010 war und den Arabischen Frühling einleitete. Doch statt an der sozialen Frage dran zu bleiben, hätte sich die Linke in einen identitären Konflikt mit den Islamisten eingelassen und hätte so die Rolle des fünften Rads am Wagen des alten Regimes gespielt. Trotzdem die Koalitionsregierung aus alten Eliten und Islamisten keine Vision für das Land hätte, die altbekannten neoliberalen Rezepte wiederholte und die soziale Situation sich nicht … [weiterlesen]

EU-Dominator BRD stützt spanisches Klein-Imperium

Katalonien - Abhängigkeit von Brüssel bringt keine Unabhängigkeit
30/3/2018 · von Albert F. Reiterer
Die Verhaftung von Puigdemont in der BRD vulgo Deutschland wirft ein grelles Licht auf einige Züge der EU. Die sind es wert, näher betrachtet zu werden. Wert sind es auch die Schlussfolgerungen, welche die bürgerlichen Nationalisten in Katalonien daraus ziehen müssten – es aber aller Wahrscheinlichkeit nicht tun werden.
Die EU ist als Eliten-Union konfiguriert. Sie ist regional fraktioniert, als europäischer Ver­waltungs-Föderalismus aufgebaut, hat aber eindeutig eine Zentrum-Peripherie-Struktur. Das erfordert, dass die „nationalen“ politischen Klassen das politische (Verwaltungs-) Handeln der jeweils anderen als rechtens anerkennen. Aber ich habe das Wort „national“ in Anführungs­zeichen gesetzt. Denn die meisten dieser regionalen Gruppen haben ihren nationalen, d. h. selbstbestimmten Charakter schon verloren. Aber da gibt es eine imperiale Vormacht, die gerade deswegen noch Züge ihres nationalen Charakters und ihrer nationalen Interessen wahren kann, die BRD. Das gibt ihrem Agieren auch mehr Bedeutung als dem anderer Staaten. Andere, wie Belgien, sind so belanglos, dass ihr Handeln nur … [weiterlesen]

Festnahme von Kataloniens Exilpräsidenten Carles Puigdemont

Der ungelöste Krise nächser Akt
29/3/2018 · von Gernot Bodner
Am Sonntag wurde der seit Oktober im belgischen Exil lebende vormalige Präsident Kataloniens und neuerliche Wahlsieger des Urnengangs im Dezember in Deutschland festgenommen. Die deutschen Behörden haben nun über seine Auslieferung an Spanien zu entscheiden, wo er wegen des katalanischen Unabhängigkeitsreferendums angeklagt ist.
Arrest of Puigdemont - EU shame on you
Damit setzt sich die ausschließlich auf polizeiliche Unterdrückung und juristische Verfolgung gebaute Politik des spanischen Staates gegenüber der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung und ihren institutionellen Repräsentanten ungebrochen fort. Dutzenden Politikern der Regierung Puigdemont drohen jahrzehntelange Haftstrafen wegen Rebellion, Veruntreuung öffentlicher Gelder und anderer „Delikte“: politische Prozesse und Verurteilungen, mit denen Rajoy‘s Volkspartei ein Kernelement der Franco-Ideologie- die Unteilbarkeit Spaniens - bedient und durch die damit erzielte gesellschaftliche Polarisierung erhofft, ihr von Korruption zeitweise tief erschüttertes politische Gewicht langfristig wieder zu stärken. Mit mäßigem Erfolg, wie Umfragen zeigen: der Gewinner der katalanischen … [weiterlesen]

Sozialismus, Entwicklung und unsere Grundlagen

Eine Abgrenzung
26/3/2018 · Von Albert F. Reiterer
Vorbemerkung: Der folgende Text greift einige Probleme auf, die in der sozialistischen Bewegung keineswegs neu sind. Ich denke aber, dass sie in neuem Licht debattiert werden müssen, wenn wir unser eigenes politisches Engagement ernst nehmen. Der Ausgangspunkt ist eine Polemik über einen Blick auf China.
„Sozialismus“ ist der Zentralbegriff für alle politisch Engagierten auf der Linken. Und doch sind wir uns nicht darüber einig, was das eigentlich sei – Sozialismus. Seit eineinhalb Jahr-hunderten, seit die sozialistische und die Arbeiter-Bewegung erst recht eigentlich entstanden, ist das die entscheidende Frage. Die zwei Pole des Versuchs, das zu definieren, können wir als eine sehr diffuse Festlegung auf einige Ziele auf der einen Seite sehen, auf ein ziemlich strikt ausgebautes Modell von politischer Herrschaft und von sozialen Strukturen auf der anderen Seite. Ich will mich hier vor allem mit der zweiten Annäherung auseinandersetzen. Seit Kautsky seine Schrift „Die soziale Revolution“ schrieb, vor allem aber nach der Oktober-Revolution und dem Aufbau der Sowjetunion … [weiterlesen]

4J Massaker von Odessa – Gedenken

Termin: 20/9/2024
Mittwoch, 2. Mai 18:00 - 20:00, Wien
odessa4
Es sprechen: Wilhelm Langthaler, Moderation David Stockinger, Vorsitzender der SPÖ Schwechat und Vorstandsmitglied der Solidarwerkstatt Hannes Hofbauer, Autor und Verleger David Macura, Student und Aktivist der humanitären Organisation „Serben für Serben“ Leo Gabriel, Sozialanthropologe und Mitglied des Rats des Weltsozialforums Peter Bachmaier, Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft Antifaschistische Aktion Partei der Arbeit Minsker Abkommen durchsetzen – Selbstverwaltung für den Donbass! Nein zu den faschistischen Milizen und dem ausschließenden ukrainischen Nationalismus – keine österreichische Unterstützung für das Kiewer Regime! Wiederherstellung demokratischer Rechte insbesondere für den oppositionellen Osten … [weiterlesen]

In Verteidigung des Netzwerks Muslimische Zivilgesellschaft (NMZ)

Nicht Feindbildproduktion, sondern demokratische Integration brauchen wir
18/3/2018 · von Wilhelm Langthaler
Im Vorfeld der Antirassismusdemo vom 17.3. kam es von einem Teil der Organisatoren zu einer Attacke auf das NMZ. Ihm wurde vorgeworfen, verlängerter Arm Erdogans zu sein. Es sollte so aus der Demo gedrängt werden. Nicht nur, dass auf einmal die Kronenzeitung ihre Liebe zu Asylhelfer Genner entdeckte, der den Angriff ritt, sollte zu denken geben. Sondern auch die Tatsache, dass Schwarzblau den Neoliberalismus mittels eines antiislamischen Chauvinismus abstützen – zu diesem sehr spezifischen Mechanismus schweigt die Plattform.
Forderungen des NMZ an die IGGiÖ
1) Der Kontext: die antiislamische identitäre Mobilisierung 2) Das NMZ als demokratische Initiative des Dialogs 3) „Bomb Iran“ und alle anderen „Islamofaschisten“ 4) Warum Afrin als zentrales Kriterium – und nicht Gaza? 5) Schlussfolgerungen Anti-Islam-Regierung Die Auseinandersetzung findet nicht im luftlehren Raum statt, sondern vor dem Hintergrund der schwarzblauen Regierung. Die Demo will das Kabinett Kurz-Strache wegen „Rassismus und Faschismus“ anklagen. Das ist reichlich abstrakt und teilweise irreführend, weil es vom neoliberalen Kern des Regimes und dessen Kontinuität zu Rotschwarz ablenkt. Die FPÖ stammt zwar von der NSdAP und dem Deutschnationalismus ab, doch befindet sie sich nun gänzlich am Nasenring von Raiffeisen & Co. Hauptfeind muss der … [weiterlesen]

Prozess gegen türkische Linke in Wien wegen angeblicher Terror-Unterstützung

Berüchtigte Paragraphen §278/282 StGB werden gegen Oppositionelle eingesetzt
Termin: 20/9/2024
Einladung zur Verteidigung, Mo 19.3.2018, 18h, Wien
P1000677klein
Die im Zuge der Terror-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen §278/282 sind brandgefährlich, weil sie die Meinungsfreiheit einschränken. Sie sind beispielsweise gegen Tierschützer und Linke eingesetzt worden. Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des angemeldeten Vereins „Anatolische Föderation“ in Wien. Mittels § 282a StGB Aufforderung zu terroristischen Straftaten und Gutheißung terroristischer Straftaten soll die Berichterstattung und Kommentierung der politischen Auseinandersetzungen in der Türkei kriminalisiert werden. Es ist bekannt wie sehr in der Türkei demokratische Grundrechte einschließlich des kollektiven Rechts auf nationale Selbstbestimmung mit Füßen getreten werden. Der türkische … [weiterlesen]

Bombenkrieg gegen Serbien - eine Schande für die Zivilisation am Ende des 20. Jahrhunderts

1/3/2018 · Von Tatjana Kojic
Zum 19. Gedenktag an die Opfer der NATO-Aggression
Das Zentrum der Stadt Ćuprija ist nach dem NATO-Bombardement schwer getroffen. Quelle: novosti.rs
Die Bombardierung Serbiens wurde am 24. März 1999 durch 19 Staaten der NATO ohne Autorisierung des UN Sicherheitsrates begonnen. Der Luftkrieg gegen Serbien hatte drei Ziele: die Entschlossenheit und Macht der NATO zu zeigen, in jedem Winkel der Erde mit Waffengewalt „Demokratie“ zu erbomben, einen unliebsamen Politiker – Milosevic - zu stürzen und Serbien im Kampf gegen die bewaffneten albanischen Kräfte militärisch in die Schranken zu weisen, um letztendlich den Kosovo von Serbien abzuspalten, also Serbien zu schwächen. In der medialen Sprache wurde erstmals der Begriff „humanitäre Intervention“ verwendet. Bomben gegen serbische Zivilisten, mitten in Europa, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern? Stattdessen wurde eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt. An … [weiterlesen]

Replik II auf: 2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Boris Lechthaler
Zur Diskussion um die Bedeutung des 200. Geburtstages von Karl Marx, Antwort an A. Reiterer
Dein Aufsatz macht das Marx-Jubliäum samt seiner offiziellen Peinlichkeiten etwas erträglicher… Besonders Deine Überlegungen zu den Intellektuellen und der Herausbildung eines emanzipativen (revolutionären) Subjekts zeigen auf Kernfragen unseres Tuns. Auf einen Aspekt möchte ich aufmerksam machen: "Die Ingenieure, die Buchhalter oder die EDV-Menschen" sind sicherlich nicht die Intellektuellen. Aber m. E. sind es mehrheitlich jene Schichten, deren Anbindung an den Herrschaftswillen, die Intellektuellen, aus Perspektive der dominanten Klassen, gewährleisten müssen. Für die Arbeiter/innen hat man den Antiintellektualismus der Rechtsextremen. Ich habe verschiedentlich den Begriff der staatsnahen Bildungsschichten verwendet, bin aber nicht sicher, ob er zutreffend und … [weiterlesen]

Replik I auf: 2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Michael Wengraf
Bemerkungen zum Text anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx
„Aus dem Intellektuellen der radikalen Demokratie wurde ein Intellektueller, der eine konsequente Emanzipation aller Menschen anstrebte. Das nannte er Sozialismus / Kommunismus.“ Marx zeigte sich in seinen Äußerungen über Sozialismus/ Kommunismus vorsichtig. Weder die Emanzipation selbst noch das hehre Streben danach waren für Marx Sozialismus/Kommunismus, sondern vielmehr die reale Bewegung dorthin. Die Unterscheidung ist wichtig, weil sie das im Prozess tätige Subjekt von bloßer Gegenständlichkeit entfernt, das aktive Moment gegenüber dem anschauenden verstärkt. Marx und Engels meinen in der Deutschen Ideologie (MEW, Bd 3, 35) dazu: „Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben … [weiterlesen]

2018 – 1818: Karl Marx – der Intellektuelle, der „Sozialismus“ und die Geschichte

Zum 200. Geburtstag von Karl Marx, 5. Mai
28/4/2018 · Von Albert F. Reiterer
Was uns Marx und der Marxismus bedeutet - Eine Biographie und ihre politische Bedeutung
Am 5. Mai 1818, vor zwei Jahrhunderten, wurde Karl Marx geboren. Die Heilige Allianz beherrschte unangefochten Europa. Eben hatte sie das Wartburgfest und damit die Vorhut der national-liberalen Bewegung erfolgreich unterdrückt. In Großbritannien und Frankreich begannen die frühsozialistischen Theoretiker gerade ihre Sekten zu gründen. Zwei Jahrzehnte später, als Marx zu studieren begann, wies das bleierne und scheinbar so unerschütterliche System bereits eine Reihe von Sprüngen und Rissen auf, die einen Zusammenbruch ankündigten. Die bürgerlichen Liberalen stellten sich in ganz Europa gegen das Alte System. In Frankreich war die umfassende Restauration bereits einem kurzen revolutionären Aufruhr zum Opfer gefallen (1830). Und jenseits des Kanals kontrollierten die britischen … [weiterlesen]

Aktion am 1. Mai: sind wir alle Terroristen?

Termin: 20/9/2024
1. Mai 2018, Wien, 9 Uhr Burgtheater gegenüber dem Rathausplatz
20080606SoliWien
Die Angeklagten im Prozess gegen den linken Wiener Verein "Anatolische Föderation" fragen in Form einer Aktion, warum Demonstrieren am 1. Mai nun eine terroristische Straftat geworden ist. Ebenso wenig sollte es oppositionelle Meinungsäußerung zur Türkei sein. Veranstaltet vom Solidaritätskomitee Anatolische Föderation gemeinsam mit dem Verein selbst … [weiterlesen]

Treffen Solidaritätskomitee Anatolische Föderation

Termin: 20/9/2024
Dienstag, 8. Mai 2018, 19 Uhr, Wien
Am 26.4. findet am Wiener Landesgericht die erste Verhandlung in einer Reihe von Anklagen statt. Im Hauptprozess sind sechs Personen der Bildung einer terroristischen Vereinigung angeklagt, in Nebenprozessen mittlerweile neun weitere, davon zwei Minderjährige, wegen Aufforderung zum und Gutheißung von Terror. Wir besprechen unser weiteres Vorgehen als Solidaritätskomitee. … [weiterlesen]

Vier Jahre Massaker von Odessa

25/4/2018 · Von Komitee Frieden für die Ukraine
Ukraine: nur Demokratie und Selbstbestimmung kann den Konflikt Gedenkkundgebung Wien Stock-im-Eisen-Platz 2. Mai 2018, 18h lösen
gedenken-massaker-odesa
Am 2.Mai 2014 verbrannten Neonazis mehr als 50 Menschen im Gewerkschaftshaus von Odessa. Polizei und Feuerwehr schauten zu. Bis heute gibt es keine Strafverfolgung. Und sowohl die Kiewer Regierung als auch EU und USA hüllen den Mantel des Schweigens über das so schreckliche wie entlarvende Ereignis. Denn es rührt am Kern ihrer Darstellung, nachdem der einzige Schuldige Russland wäre. Das Massaker von Odessa ist Symbol geworden: Es steht dafür, dass in weiten Teilen des Ostens und des Südens der Ukraine der rechte und ausschließende Nationalismus der Kiewer Regierung keine Mehrheit hat und diese daher des Terrors der Rechtsradikalen bedarf, um an der Macht zu bleiben. Im Donbass, einer zutiefst von der sowjetischen Arbeiterkultur geprägten schwerindustriellen Region, kam … [weiterlesen]

Erneut Terroranklage gegen politische NGO

25/4/2018 · Von Thomas Pierer
Seit dem zu trauriger Berühmtheit gekommenen Tierschützerprozess von 2010/11 sind Anklagen wegen der berüchtigten Paragraphen 278 des Strafgesetzbuches nicht seltener geworden. Im Gegenteil. Die Wiener Zeitung berichtet etwa darüber, dass Anklagen wegen Terrordelikten zwischen 2012 bis 2016 um satte 260 Prozent zugenommen haben.
20080606SoliWien
Begründet wird das (vor allem von Seiten der Medien) mit dem verstärkten Kampf gegen den islamistischen Terror. Denn fast alle Anklagen (95 Prozent) beruhen auf dem Vorwurf islamistischen Terrors. - Viele davon wohl ebenfalls unbegründet. Doch es trifft, wie der folgende Fall zeigt, auch andere unliebsame Formen der politische Opposition. Im Fadenkreuz der Justiz steht nun der in Wien gemeldete migrantische Kulturverein „Anatolische Föderation Österreich“, der sich für eine politische Veränderung in der Türkei einsetzt und eine scharfe kritische Stellung gegen das herrschende AKP-Erdogan-Regime einnimmt. Angeklagt sind derzeit 12 Personen, darunter ein noch 15-jähriger Junge. Der Vorwurf lautet auf „Mitgliedschaft“ bzw. „Gutheißung und Förderung einer … [weiterlesen]

Fahnenschwingen am 1. Mai: Terroranklage!

Termin: 20/9/2024
Veranstaltung zur Verteidigung: 24. April 2018, Wien
1
Nun sind zusätzlich zu den Hauptangeklagten vor einem Schöffengericht, noch ein weiteres halbes Dutzend junger Leute wegen der Teilnahme am Ersten Mai 2015 des Terrorismus angeklagt worden -- ihr Verbrechen: sie marschierten im Block der Anatolischen Föderation. Wir organisieren eine … [weiterlesen]

Solettifüße

22/4/2018 · Von Kurt Kann, pensionierter Versicherungsangestellter, Internationales Solidaritätsforum
Terroranklage gegen den Verein „Anatolische Föderation“
Am 13.10.2015 fand in Wien im Vereinslokal der "ANATOLISCHEN FÖDERATION ÖSTERREICH" eine Polizeirazzia statt. Der hierfür notwendige Hausdurchsuchungsbefehl wurde von der Staatsanwaltschaft Wien mit Ablaufdatum 31.21.2015 ausgestellt. Zeitgleich im Rahmen der Razzia wurde eine Person in Neunkirchen, eine Person in Innsbruck und 5 Personen in Wien festgenommen. Bei den Festnahmen wurde manchen mündlich angedroht, sie werden, wenn sie nicht kooperieren, wie einst die linken türkischen Genossen Yusuf TAS und Özgür ASLAN nach Deutschland ausgeliefert. Evin TIMTIK, Vorstandsmitglied der "ANATOLISCHEN FÖDERATION ÖSTERREICH" ist eine davon. Ihr wurde der Konventionspass seit März 2015 mit der Begründung, dass sie eine Gefährdung für die innere und äußere Sicherheit sei, nicht mehr … [weiterlesen]

Aktionskonferenz für ein lebenswertes Österreich

Nein zur Regierung der Industriellenvereinigung!
Termin: 20/9/2024
demokratisch - sozial - souverän - neutral 28. April 2018, Linz
Aktionskonferenz_SBOe_kurz300px
Die neue türkis-blaue Regierung ist eine Regierung der Industriellenvereinigung. Weite Teile des Regierungsprogramms stammen aus der Feder der Industriellenvereinigung und ihrem Umfeld. Angriffe beim Budget, beim Arbeitsmarkt, bei Sozialem, bei Strukturen der Interessensorganisationen, bei Freihandelsverträgen, bei der Demokratie sind angekündigt. Diese Angriffe stellen jedoch keinen Systembruch dar. Sie knüpfen an die Politik der letzten 30 Jahre an. Aus der Perspektive der gesellschaftlichen Macht ist die Politik der letzten 30 Jahre ein permanenter Angriff auf die Demokratie. Mit den Dogmen des schlanken Staates und des ungezügelten Freihandels als alternativlosen Sachzwängen wurden die Möglichkeiten zur demokratischen Steuerung der wirtschaftlichen und sozialen Prozesse … [weiterlesen]

Prozess gegen Anatolische Föderation - Solidarität

Termin: 20/9/2024
Sozialisten erstmals aufgrund der „Terror“Paragraphen § 278/282 vor Gericht Treffen: 12. April 2018, Wien
grup-yorum-konser3
Gemeinsam Dämme setzen gegen die Kriminalisierung und justizielle Verfolgung der Linken in Österreich jetzt! Die im Zuge der „Terror“-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen 278/282 sind – wie sich bereits im sog. Tierschützerprozess zeigte – brandgefährliche justizielle Geschütze der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Kriminalisierung linker Oppositioneller. Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des seit 2004 offiziell registrierten wie tätigen türkisch-linken Vereins „Anatolische Föderation Österreich“. Weitere Information: Siehe https://www.antiimperialista.org/2018-04-05-sozialisten-erstmals-aufgrund-der-terrorparagraphen-%c2%a7-278282-vor-gericht/ organisiert vom … [weiterlesen]

Sozialisten erstmals aufgrund der „Terror“Paragraphen § 278/282 vor Gericht

Gemeinsam Dämme setzen gegen die Kriminalisierung und justizielle Verfolgung der Linken in Österreich jetzt!
5/4/2018
Die im Zuge der „Terror“-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen 278/282 sind – wie sich bereits im sog. Tierschützerprozess zeigte – brandgefährliche justizielle Geschütze der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Kriminalisierung linker Oppositioneller.
Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des seit 2004 offiziell registrierten wie tätigen türkisch-linken Vereins „Anatolische Föderation Österreich“. In offensichtlicher willfähriger Auftragsarbeit für das türkische Erdoğan-Regime sowie als gleichzeitiges Pilotverfahren gegen Linke wie kämpferische migrantische Strukturen in Österreich hat die Staatsanwaltschaft Wien einen „Terrorprozess“ nach § 278 und § 282 gegen fünf Vorstandmitglieder und einen zusätzlichen Vereinsaktivisten der „Anatolischen Föderation“ eingeleitet. Gegen neun weitere Personen werden zurzeit zudem jeweils weitere, abgesonderte Ermittlungen geführt. Der Vorwurf: Sie sollen mutmaßliche Mitglieder resp. SympathisantInnen der – in der Türkei … [weiterlesen]

Immer an vorderster Front und trotzdem hinten

Podiumsdiskussion in Wien mit tunesischen Linken
3/4/2018 · von Wilhelm Langthaler
Am 3. April lud die Flüchtlingsaktivistin Monika Mokre zu einer bemerkenswerten Veranstaltung mit dem Titel „Tunesien - Die Revolution ist noch nicht zu Ende“. Das Podium teilten sich Firas Hamda, ein Aktivist der Front Populaire (FP, Volksfront) sowie ehemaliger politischer Häftling, und Imad Garbaya, ein seit drei Jahrzehnten in Österreich lebender und aktiver tunesischer Linker.
Firas Hamda, Imad Garbaya, Monika Mokre
Zum Einstieg eine ernüchternde Beobachtung: Das Land durchlebte im letzten halben Jahrhundert eine nicht abreißen wollende Kette von sozialen Bewegungen und Revolutionen, in denen die Linke immer am vorderster Front stand. Dies gilt auch für die Revolte von 2008, die unmittelbar Vorspiel für den Sturz des prowestlichen Diktators Ben Ali 2010 war und den Arabischen Frühling einleitete. Doch statt an der sozialen Frage dran zu bleiben, hätte sich die Linke in einen identitären Konflikt mit den Islamisten eingelassen und hätte so die Rolle des fünften Rads am Wagen des alten Regimes gespielt. Trotzdem die Koalitionsregierung aus alten Eliten und Islamisten keine Vision für das Land hätte, die altbekannten neoliberalen Rezepte wiederholte und die soziale Situation sich nicht … [weiterlesen]

EU-Dominator BRD stützt spanisches Klein-Imperium

Katalonien - Abhängigkeit von Brüssel bringt keine Unabhängigkeit
30/3/2018 · von Albert F. Reiterer
Die Verhaftung von Puigdemont in der BRD vulgo Deutschland wirft ein grelles Licht auf einige Züge der EU. Die sind es wert, näher betrachtet zu werden. Wert sind es auch die Schlussfolgerungen, welche die bürgerlichen Nationalisten in Katalonien daraus ziehen müssten – es aber aller Wahrscheinlichkeit nicht tun werden.
Die EU ist als Eliten-Union konfiguriert. Sie ist regional fraktioniert, als europäischer Ver­waltungs-Föderalismus aufgebaut, hat aber eindeutig eine Zentrum-Peripherie-Struktur. Das erfordert, dass die „nationalen“ politischen Klassen das politische (Verwaltungs-) Handeln der jeweils anderen als rechtens anerkennen. Aber ich habe das Wort „national“ in Anführungs­zeichen gesetzt. Denn die meisten dieser regionalen Gruppen haben ihren nationalen, d. h. selbstbestimmten Charakter schon verloren. Aber da gibt es eine imperiale Vormacht, die gerade deswegen noch Züge ihres nationalen Charakters und ihrer nationalen Interessen wahren kann, die BRD. Das gibt ihrem Agieren auch mehr Bedeutung als dem anderer Staaten. Andere, wie Belgien, sind so belanglos, dass ihr Handeln nur … [weiterlesen]

Festnahme von Kataloniens Exilpräsidenten Carles Puigdemont

Der ungelöste Krise nächser Akt
29/3/2018 · von Gernot Bodner
Am Sonntag wurde der seit Oktober im belgischen Exil lebende vormalige Präsident Kataloniens und neuerliche Wahlsieger des Urnengangs im Dezember in Deutschland festgenommen. Die deutschen Behörden haben nun über seine Auslieferung an Spanien zu entscheiden, wo er wegen des katalanischen Unabhängigkeitsreferendums angeklagt ist.
Arrest of Puigdemont - EU shame on you
Damit setzt sich die ausschließlich auf polizeiliche Unterdrückung und juristische Verfolgung gebaute Politik des spanischen Staates gegenüber der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung und ihren institutionellen Repräsentanten ungebrochen fort. Dutzenden Politikern der Regierung Puigdemont drohen jahrzehntelange Haftstrafen wegen Rebellion, Veruntreuung öffentlicher Gelder und anderer „Delikte“: politische Prozesse und Verurteilungen, mit denen Rajoy‘s Volkspartei ein Kernelement der Franco-Ideologie- die Unteilbarkeit Spaniens - bedient und durch die damit erzielte gesellschaftliche Polarisierung erhofft, ihr von Korruption zeitweise tief erschüttertes politische Gewicht langfristig wieder zu stärken. Mit mäßigem Erfolg, wie Umfragen zeigen: der Gewinner der katalanischen … [weiterlesen]

Sozialismus, Entwicklung und unsere Grundlagen

Eine Abgrenzung
26/3/2018 · Von Albert F. Reiterer
Vorbemerkung: Der folgende Text greift einige Probleme auf, die in der sozialistischen Bewegung keineswegs neu sind. Ich denke aber, dass sie in neuem Licht debattiert werden müssen, wenn wir unser eigenes politisches Engagement ernst nehmen. Der Ausgangspunkt ist eine Polemik über einen Blick auf China.
„Sozialismus“ ist der Zentralbegriff für alle politisch Engagierten auf der Linken. Und doch sind wir uns nicht darüber einig, was das eigentlich sei – Sozialismus. Seit eineinhalb Jahr-hunderten, seit die sozialistische und die Arbeiter-Bewegung erst recht eigentlich entstanden, ist das die entscheidende Frage. Die zwei Pole des Versuchs, das zu definieren, können wir als eine sehr diffuse Festlegung auf einige Ziele auf der einen Seite sehen, auf ein ziemlich strikt ausgebautes Modell von politischer Herrschaft und von sozialen Strukturen auf der anderen Seite. Ich will mich hier vor allem mit der zweiten Annäherung auseinandersetzen. Seit Kautsky seine Schrift „Die soziale Revolution“ schrieb, vor allem aber nach der Oktober-Revolution und dem Aufbau der Sowjetunion … [weiterlesen]

4J Massaker von Odessa – Gedenken

Termin: 20/9/2024
Mittwoch, 2. Mai 18:00 - 20:00, Wien
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Es sprechen: Wilhelm Langthaler, Moderation David Stockinger, Vorsitzender der SPÖ Schwechat und Vorstandsmitglied der Solidarwerkstatt Hannes Hofbauer, Autor und Verleger David Macura, Student und Aktivist der humanitären Organisation „Serben für Serben“ Leo Gabriel, Sozialanthropologe und Mitglied des Rats des Weltsozialforums Peter Bachmaier, Österreichisch-Weißrussische Gesellschaft Antifaschistische Aktion Partei der Arbeit Minsker Abkommen durchsetzen – Selbstverwaltung für den Donbass! Nein zu den faschistischen Milizen und dem ausschließenden ukrainischen Nationalismus – keine österreichische Unterstützung für das Kiewer Regime! Wiederherstellung demokratischer Rechte insbesondere für den oppositionellen Osten … [weiterlesen]

In Verteidigung des Netzwerks Muslimische Zivilgesellschaft (NMZ)

Nicht Feindbildproduktion, sondern demokratische Integration brauchen wir
18/3/2018 · von Wilhelm Langthaler
Im Vorfeld der Antirassismusdemo vom 17.3. kam es von einem Teil der Organisatoren zu einer Attacke auf das NMZ. Ihm wurde vorgeworfen, verlängerter Arm Erdogans zu sein. Es sollte so aus der Demo gedrängt werden. Nicht nur, dass auf einmal die Kronenzeitung ihre Liebe zu Asylhelfer Genner entdeckte, der den Angriff ritt, sollte zu denken geben. Sondern auch die Tatsache, dass Schwarzblau den Neoliberalismus mittels eines antiislamischen Chauvinismus abstützen – zu diesem sehr spezifischen Mechanismus schweigt die Plattform.
Forderungen des NMZ an die IGGiÖ
1) Der Kontext: die antiislamische identitäre Mobilisierung 2) Das NMZ als demokratische Initiative des Dialogs 3) „Bomb Iran“ und alle anderen „Islamofaschisten“ 4) Warum Afrin als zentrales Kriterium – und nicht Gaza? 5) Schlussfolgerungen Anti-Islam-Regierung Die Auseinandersetzung findet nicht im luftlehren Raum statt, sondern vor dem Hintergrund der schwarzblauen Regierung. Die Demo will das Kabinett Kurz-Strache wegen „Rassismus und Faschismus“ anklagen. Das ist reichlich abstrakt und teilweise irreführend, weil es vom neoliberalen Kern des Regimes und dessen Kontinuität zu Rotschwarz ablenkt. Die FPÖ stammt zwar von der NSdAP und dem Deutschnationalismus ab, doch befindet sie sich nun gänzlich am Nasenring von Raiffeisen & Co. Hauptfeind muss der … [weiterlesen]

Prozess gegen türkische Linke in Wien wegen angeblicher Terror-Unterstützung

Berüchtigte Paragraphen §278/282 StGB werden gegen Oppositionelle eingesetzt
Termin: 20/9/2024
Einladung zur Verteidigung, Mo 19.3.2018, 18h, Wien
P1000677klein
Die im Zuge der Terror-Angstkampagne der vergangenen zwei Jahrzehnte eingeführten Paragraphen §278/282 sind brandgefährlich, weil sie die Meinungsfreiheit einschränken. Sie sind beispielsweise gegen Tierschützer und Linke eingesetzt worden. Nun gibt es eine neue Anklage, diesmal gegen Aktivistinnen und Aktivisten des angemeldeten Vereins „Anatolische Föderation“ in Wien. Mittels § 282a StGB Aufforderung zu terroristischen Straftaten und Gutheißung terroristischer Straftaten soll die Berichterstattung und Kommentierung der politischen Auseinandersetzungen in der Türkei kriminalisiert werden. Es ist bekannt wie sehr in der Türkei demokratische Grundrechte einschließlich des kollektiven Rechts auf nationale Selbstbestimmung mit Füßen getreten werden. Der türkische … [weiterlesen]

Bombenkrieg gegen Serbien - eine Schande für die Zivilisation am Ende des 20. Jahrhunderts

1/3/2018 · Von Tatjana Kojic
Zum 19. Gedenktag an die Opfer der NATO-Aggression
Das Zentrum der Stadt Ćuprija ist nach dem NATO-Bombardement schwer getroffen. Quelle: novosti.rs
Die Bombardierung Serbiens wurde am 24. März 1999 durch 19 Staaten der NATO ohne Autorisierung des UN Sicherheitsrates begonnen. Der Luftkrieg gegen Serbien hatte drei Ziele: die Entschlossenheit und Macht der NATO zu zeigen, in jedem Winkel der Erde mit Waffengewalt „Demokratie“ zu erbomben, einen unliebsamen Politiker – Milosevic - zu stürzen und Serbien im Kampf gegen die bewaffneten albanischen Kräfte militärisch in die Schranken zu weisen, um letztendlich den Kosovo von Serbien abzuspalten, also Serbien zu schwächen. In der medialen Sprache wurde erstmals der Begriff „humanitäre Intervention“ verwendet. Bomben gegen serbische Zivilisten, mitten in Europa, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern? Stattdessen wurde eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt. An … [weiterlesen]
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