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KPÖ: Ein unmoralisches Angebot

19/8/2017 · Von Michael Wengraf
In Mitteilungen der Klahr-Gesellschaft wird EU-Verbleib propagiert und gegen Euroexit polemisiert
In ihrem materiellen Kern ist die Europäische Union ein Vehikel zur Beförderung der Angelegenheiten ganz bestimmter – vor allem deutscher – Kapitaleigner und Konzernchefs. Denen gelingt es allerdings perfekt, dieses Instrument von Herrschaft als im allgemeinen, die ganze Gesellschaft umfassenden, Interesse stehend darzustellen. In krassem Gegensatz zu allen verfügbaren Fakten wird die EU als Friedensprojekt, Mehrer des Wohlstands und ebenso demokratischer wie alternativloser Überwinder nationaler Borniertheit inszeniert. Um solch einen realitätsfernen Narrativ durchzusetzen, bedarf es einiger Arbeit. Für deren Erledigung wiederum ist die sogenannte Zivilgesellschaft, von Antonio Gramsci als „zweite Front“ des Kapitalismus beschrieben, zuständig. Neben den … [weiterlesen]

Nation Österreich – Neutralität gegen Großmachtwahn

Termin: 10/4/2025
Diskussion, 25. Oktober 2017 18:00
Am 7. März 1938 beschloss eine Vertrauensleutekonferenz der illegalen Arbeiterorganisationen im Arbeiterheim Floridsdorf den Kampf um die österreichische Unabhängigkeit, während sich der austrofaschistische Bundeskanzler Schuschnigg bis zuletzt weigerte, der illegalen Arbeiterbewegung demokratische Rechte zurückzugeben. Diese Versammlung war wahrscheinlich der höchste Punkt des österreichischen antifaschistischen Widerstands.
Diskutanten: * Ernst Bruckmüller, em. Prof. Univ. Wien, ÖAW * Wilfried Garscha, Historiker, Mitarbeiter der Alfred Klahr Gesellschaft und des DÖW * Albert F. Reiterer, Demograph und Sozialwissenschaftler, Wien und Innsbruck Moderation: * Andrea Komlosy, Professorin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Uni Wien „Der Staat, den keiner wollte“ (H. Andics), der „Staats wider Willen“ (W. Lorenz): noch tief in der Zweiten Republik finden wir diese Phrasen. Die Eliten und ihre Intellektuellen wollten die Republik Österreich nicht, als der Habsburgerstaat zerfiel; ein Großteil der Bevölkerung aber umso mehr. So richtete die politische Klasse Österreich damals zu Grunde. Sie wollte den Kleinstaat nicht und trauerte einer Großmacht nach. Da es nicht mehr … [weiterlesen]

Für ein aufständisches und souveränes Italien

Zweite Versammlung der „Konföderation für die Nationale Befreiung“ (CLN*)
Termin: 10/4/2025
1.-3. September 2017, Hotel Posta, Chianciano Terme, Toskana, Italien
italien2
Freitag, 1. September 10-13h Die italienische Krise und ihre möglichen Ausgänge 15,30-19h Unser Vorschlag: ein aufständisches und souveränes Italien 21-23h Ein freies und souveränes Sizilien: zu den Wahlen am 5. November Samstag, 2. September 10-13h Griechenland: nach Syriza die Goldene Morgenröte? Deutschland: Ist „Die Linke“ eine Alternative zur Sozialdemokratie? Großbritannien: vom Brexit zu den Erwartungen in Jeremy Corbyn 15,30-19h Spanien: Podemos und Katalonien: Abspaltung oder föderales Spanien? Frankreich: der neue Patriotismus von France insoumise Sonntag, 3. September 9-13h Abstimmung über die Dokumente und Wahl der Organe * Confederazione per la Liberazione Nazionale (CLN, Konföderation für die Nationale Befreiung) in Anlehnung an das … [weiterlesen]

Venezuela nach der Einberufung und Wahl einer neuen verfassungsgebenden Versammlung.

4/8/2017
Warum wir in diesem historischen Augenblick die Regierung Maduro gegen die rechtgerichtete Opposition unterstützen, aber gleichzeitig wenig Hoffnung in sie setzen.
1. Nach allen international anerkannten Regeln hat die Bevölkerung mit knapp mehr als 40% Wahlbeteiligung eine neue verfassungsgebende Versammlung gewählt, wie auch von der internationalen Wahlbeobachterkommission bestätigt wurde. Diese soll und wird in den nächsten Wochen zusammentreten, um eine Reform der Verfassung zu diskutieren und zu beschließen. Entgegen der allermeisten Erklärungen der internationalen Presse soll und kann diese nicht das Parlament ersetzen. Im Gegensatz zu den Meldungen der Mainstreampresse ist dies kein Schritt in Richtung Diktatur, wie die Opposition behauptet. Grundsätzlich ist die Medienhetze gegen die Regierung Maduro wieder einmal von besonderer Qualität. Kein Artikel, selbst in den linksliberalen Medien, indem nicht mindestens vor der totalen … [weiterlesen]

Was der Oktober lehrt

Die Revolution und das Prinzip Hoffnung
13/7/2017 · von Michael Wengraf
„Wo also die Vorstellung eines besseren, schließlich wohl vollkommenen, da findet Wünschen statt, gegebenenfalls ungeduldiges, forderndes“, so Ernst Bloch.(1)
Am Beginn jeder bewussten Veränderung steht der Wunsch nach Verbesserung. Zuerst macht er sich individuell bemerkbar. Und zwar als das Interesse, die eigene Situation erträglich und endlich lebenswert zu gestalten. Wenn dies aber der individuelle Wunsch vieler ist, dann wird er schließlich zum kollektiven Verlangen. Das kollektive Verlangen als Triebkraft der Oktoberrevolution, die sich heuer zum hundertsten Mal jährt, hatte sicher wenig mit einem voll ausgeprägten Bild der neuen perfekten Welt, also kaum etwas mit Sozialismus unmittelbar, zu tun. Es waren die einzelnen elementaren Bedürfnisse der Individuen, die als Triebkräfte wirkten. Wie zum Beispiel jene nach Brot und Kleidung sowie nach Beendigung eines für das Volk desaströsen Krieges: Sich satt essen, es warm haben und … [weiterlesen]

Nach dem G20-Gipfel in Hamburg

Was war und was bleibt? Ein Kommentar.
9/7/2017 · von Thomas Zmrzly
Wer auch nur einige Tage in Hamburg während des G20-Gipfels verbracht hat, der oder die konnte neben einer Schule der Demokratie das eine oder andere Problem oder das Fehlen eines oder mehrerer gemeinsamer Ziele und dessen Auswirkungen zur Kenntnis nehmen.
WP_20170707_15_29_54_Pro
1. Wie fast nach allen großen Versammlungen der letzten Jahre (G7, G8, EU-Gipfel), bleibt offiziell oder besser in den Mainstreamnachrichten von den Gegenprotesten nur mehr die Gewaltfrage als wesentlicher Baustein mit Nachrichtenwert übrig. Die Auseinandersetzungen im Schanzenviertel Freitag- und Samstagnacht mit ihren Bildern von brennenden Autos und Barrikaden einerseits, und einer martialisch aufgerüsteten Polizei(armee) aus Räumpanzern, Wasserwerfern und Polizeirobocops überstrahlen alles. Tatsächlich aber wurde das ganze Geschehen von Anfang an durch die Staatsmacht und ihre Repressionskräfte in diese Richtung gelenkt. Anfang der Woche waren mehrfach angemeldete Zeltlager widerrechtlich durch die Polizei geräumt worden, obwohl jeweils höhere Instanzen deren Bestand … [weiterlesen]

Wehret den Anfängen!

Israel-Lobby versucht Meinungsäußerung zu unterbinden
Termin: 10/4/2025
In jüngster Zeit häufen sich die Fälle, bei denen massiver Druck von pro-israelischen Lobbygruppen gegen israelkritische Veranstaltungen ausgeübt worden sind.
Israel_Propaganda_Machine_by_Latuff2
Dies führte dazu, dass Lokalzusagen zurückgezogen wurden, wie dies bei Filmvorführungen der "Frauen in Schwarz" und zuletzt auch bei einer Informationsveranstaltung von BDS (Boykott, Divestment and Sanctions) geschehen ist. Der aktuellste Fall von Meinungsterror und Diskussionverweigerung ereignete sich vor wenigen Tagen. Ein bereits fixiertes und angekündigten Konzert des bekannten - und auch israelkritischen - britischen Jazzmusikers Gilad Atzmon im Rahmen des Jazzfestival Wien wurde unter höchst fragwürdigen Umständen abgesagt, eine Alternativveranstaltung in einem kleineren Kreis wurde - nach Aussage des Veranstalters - aufgrund von politischen Interventionen ebenfalls verhindert. Wir können diesen undemokratischen und erpresserischen Manövern der israelischen Lobby nicht … [weiterlesen]

Ukraine: weiterer Schlag gegen Oppositionsmedien

Der fortgesetzte Fall Igor Guzhva
2/7/2017 · von Sergei Kiritschuk
Die ukrainischen Behörden erhöhen den Druck auf die wenigen verbliebenen Medien oppositioneller Kräfte. Journalisten, die sich noch getrauen die Regierungspolitik zu kritisieren oder Korruptionsvorwürfe gegen Regierungsfunktionäre zu erheben, werden mundtot gemacht.
Igor Guzhva
Am 22. Juni 2017 stürmten zwei Dutzend Mann des ukrainischen Geheimdienstes SBU die Räumlichkeiten von strana.ua, einer wichtigen Website der Opposition. Der Chefredakteur Igor Guzhva wurde festgenommen und in Untersuchungshaft verbracht. Die Arbeit der Redaktion wurde mit der Begründung blockiert, dass Untersuchungen wegen Fälschungen im Gange seien. Seine Stellvertreterin, Svetlana Kryukova, gab an, dass die Redaktionsräume vom SBU besetzt worden wären. Ein Gericht in Kiew bestimmte, dass Guzhva durch die Hinterlegung einer Kaution von rund USD 20.000 auf freien Fuß gesetzt werden könnte. Doch seine Anwältin Olena Lukash, die frühere Justizministerin, gab bekannt, dass die Kaution bereits bezahlt worden wäre doch Guzhva dennoch nicht frei wäre. Guzhva wird … [weiterlesen]

Islamische Welt, Krieg & Demokratie

Termin: 10/4/2025
Die Türkei und das "Referendum", Islam und Demokratie. 23. Juli, Duisburg
plakat
Die Türkei und das "Referendum", Islam und Demokratie. Ein Gegensatz? Oder gibt es einen demokratischen Islam? Wie kann ein breites Bündnis geschaffen werden, um die politische Krise zu überwinden und eine konfessionelle Spaltung zu verhindern? Wie betrachtet die islamische Welt die Demokratie und in welche Richtung sollte sie sich entwickeln? Die kurdische Frage: Was sind die Vorschläge der islamischen Bewegung, insbesondere die eigenen Vorstellungen und Motive für eine Lösung des Konflikts? Veranstalter: Initiativ.e.V (Verein für Demokratie und Kultur von Unten), Duisburger Netzwerk gegen Rechts Redner: Hafız Ahmet Turhanlı, Vorsitzender der Islamischen Gesellschaft Kurdistan (CIK) Dr. Bekir Tank, Universität Istanbul, Fakultät für Geistes-und … [weiterlesen]

Golf-Monarchien: Streit über Instrumentalisierung des Islamismus

Was uns das Zerwürfnis zwischen Riad und Doha sagen kann
25/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Viele sind von der Wucht des saudischen Angriffs auf ihren kleinen Bruder Qatar überrascht – haben sie nicht alle den Jihadismus unterstützt? Ein Blick auf den Kern des Streits kann helfen allzu simple Erklärungsmuster zu überwinden.
einwohner gcc
Formal gesehen ist Qatar der Saud-Monarchie am ähnlichsten, denn das Thani-Regime bekennt sich offiziell ebenfalls zum Wahabismus, was für die anderen Golfdiktaturen nicht gilt. Doch gerade diese scheinbare Übereinstimmung ist hilfreich um zu verstehen, dass der ideologisch-konfessionelle Faktor trotz allem für die Sauds nicht der entscheidende ist. Die Saud-Monarchie ist – neben Israel – die wichtigste Stütze der von den USA geführten globalen Ordnung in der Region. Der Arabische Frühling war akutes Zeichen deren Brüchigkeit. Die Sauds kennen da nur eine Sprache – hau drauf, direkte Repression. Sie sind die offenen Feinde jeglicher demokratischen und linkssäkularen Bestrebungen, aber eben auch jeder Infragestellung des monarchischen Prinzips und sei es durch islamische … [weiterlesen]

V. Rao, Rebellendichter, spricht zu Wiener Indien-Debatte

Telugu-Schriftsteller und Literaturkritiker, sowie Exponent der Bauernbewegung und Kämpfer für den Teilstaat Telangana
18/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Varavara Rao hat die moderne Literatur in Telugu begründet und ist gleichzeitig ihr wichtigster Philologe. Er hat die Dichtung mit der sozialen Bewegung der Unterdrückten verbunden, über Jahrzehnte Literaturzeitschriften herausgebracht und Teleugu gelehrt.
Varavara Rao
Ursprünglich aus der Brahmanen-Kaste stammend, hat er sich bereits in den 1950er Jahren den Befreiungsbewegungen der Bauern und Dalits (Unberührbaren) angeschlossen. In den 1970er Jahren wuchsen die Naxaliten, die vom Maoismus inspirierte Bauernguerilla, in Andra Pradesh zur Massenbewegung an. Rao wurde verhaftet. Er verbrachte viele Jahre seines Lebens in Gefängnissen. In den 2000ern war er als Vermittler in Friedensgesprächen zwischen Regierung und Maoisten tätig. Rao war auch Fürsprecher für einen separaten Teilstaat Telangana, in dem sich alle politischen, sozialen und kulturellen Forderungen der Volksopposition bündelten. Tatsächlich wurde dieser Staat dann 2014 geschaffen. Heute ist Varavara Rao Präsident der teil-illegalisierten Revolutionary Democratic Front. Ihr … [weiterlesen]

Demokratisch-sozial-souverän-neutral

Demokratisch-sozial-souverän-neutral
11/6/2017 · Von Wilhelm Langthaler, unter Mitarbeit von Michael Wengraf
Vorschläge für eine österreichische Systemopposition
Neuwahlen – und wieder keine Hoffnung auf Veränderung im Sinne der Mehrheit?! Dieser unerträgliche Zustand treibt uns um und an. Wir wollen unter den Interessierten ausloten, wie man einer Opposition der Unter- und Mittelschichten, die sich in einigen europäischen Ländern bereits zu artikulieren beginnt, Wege ebnen kann. Dafür schlagen wir vier programmatische Achsen vor. Sie sollen dazu dienen, eine wirkungsvolle Systemopposition zu entwickeln. Es handelt sich um die Begriffe: „demokratisch“, „sozial“, „souverän“ und „neutral“. Was sie politisch bedeutsam macht, ist, dass ihnen fast jeder zustimmen würde. Allerdings, das ist gleichzeitig problematisch an ihnen, sind alle vier so allgemein und so unverbindlich, dass auch die herrschenden Eliten sie für sich in … [weiterlesen]

Alles oder nichts – Weichenstellungen für die syrischen Kurden vor Raqqa

Benutzen oder benutzt werden?
9/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Die Kurden sind mit dutzenden Millionen die größte Volksgruppe der Welt mit nationalen Ambitionen. Ein Jahrhundert lang wurden ihnen von den Groß- und Regionalmächten mittels blutiger Repression nicht nur ein Nationalstaat, sondern auch substantielle Minderheitenrechte verweigert. Der US-Krieg gegen den Irak hat das Bild jedoch geändert – allerdings mit der Folge des anhaltenden Bürgerkriegs, der dauerhaften Präsenz fremder Truppen sowie blockierter Entwicklung und sozialen Zerfalls. Kündigt sich in Syrien Ähnliches an, sowohl im Allgemeinen und insbesondere was die Kurden betrifft?
US-Soldat mit YPG-Insigne
Kurden im Irak – Präzedenz? Solange die Nachkriegsordnung halbwegs stabil war, gab es für die irakischen Kurden wenig Spielraum, wenn auch noch mehr als in den anderen Ländern. Seit dem US-geführten Krieg gegen den Irak 1991 betrachtet Washington die irakischen Kurden jedoch als Bündnispartner, was ihnen die Erlangung eines Autonomiestatus ermöglichte. Mit dem US-Krieg 2003 kam es dann zu einer De-facto-Selbständigkeit einschließlich der Verfügung über die Erdölressourcen. Nur die De-Jure-Unabhängigkeit wollten die USA nie einräumen – aus Rücksicht auf ihre Verbündeten, deren Grenzen damit auch indirekt in Frage gestellt werden würden. Das gilt vor allem für die Türkei, die auch ein Mitglied der Nato ist. Auch Israel unterstützt die irakischen Kurden, weil … [weiterlesen]

Das Referendum im Nordirak und der Angriff auf Raqqa

Der Beginn eines neuen Krieges im Irak? Oder eine historische Chance für einen demokratischen Staat Kurdistan?
8/6/2017 · Von Jörg Ulrich
Am 07.06.2017 kündigte der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Irak, Massud Barzani, für den 25. September 2017 ein Referendum zur Unabhängigkeit an. Diese Ankündigung folgte dem Beginn der sog. Großen Schlacht zu Eroberung der arabischen Stadt Raqqa am 06.07.2017 durch ein Bündnis kurdischer Einheiten und den USA. Mit dem Beginn der "großen Schlacht" zur Eroberung von Raqqa zeichnet sich zunehmend die Niederlage der Aufständischen von Anbar ab.
Die Ankündigung eines Referendums über die Abtrennung der kurdischen Autonomiegebiete im Irak lassen die Konturen einer "Neuordnung" für die politische Ordnung der Region erahnen. Doch wer nun glaubt die aus historischen Gründen verständliche Freude der Kurden teilen zu müssen - oder gar den Sieg der "Revolution" in "Rojawa" herannahen zu glauben meint, wird sich meiner Befürchtung nach schnell die Augen reiben. Denn die Unabhängigkeit eines von US-amerikanischen Gnaden abhängigen Kurdistans wird der Auftakt einer neuen Runde im Bürgerkrieg im Irak und in Syrien sein: nämlich um die Ressourcen dieser Länder. Die Sieger dieser erreichten Unabhängigkeit werden nicht die "Helden" und "Befreier" der US-amerikanischen Hilfstruppen der SDF sein! Vielmehr wird sich der politische … [weiterlesen]

Nach den Landtagswahlen in NRW: Eine etwas andere Wahlauswertung oder was ist eine siegreiche Niederlage?

29/5/2017 · Von Thomas Zmrzly
Analyse zu dem Ausgang der Wahlen in NRW
nrw
1. Allgemeine Stimmung vor den einzelnen Landtagswahlen war und ist, dass in verschiedensten Umfragen zwischen 60 – 80% der Befragten mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation zufrieden oder sehr zufrieden sind. Im Gegensatz dazu haben bis zu 80% der Wählerinnen und Wähler in Frankreich vor den Präsidentschaftswahlen geäußert mit ihrer Situation unzufrieden zu sein. Hier wird deutlich wie sonst nirgends, dass Deutschland Gewinner der Krise und des €uro-Regimes ist, während selbst Frankreichs Ökonomie darunter grundsätzlich leidet. Obwohl es einigen Wechsel der Wählerinnen und Wähler aus dem Nichtwählerlager und zwischen den Parteien gegeben hat, ist dies nicht einfach in Stimmen für die Linke umzusetzen. Der Wechsel hat allein überwiegend im bürgerlichen Lager statt … [weiterlesen]

Indien kämpft!

Termin: 10/4/2025
Veranstaltung 22. Juni 2017, Wien
indien
mit dem Telegu-Rebellenpoet Varavara Rao Indien wird immer wieder als die „größte Demokratie der Welt“ bezeichnet. Die Realität sieht aber anders aus. In dieser „größten Demokratie“ leben ein drittel der ärmsten Menschen weltweit, viele davon ohne irgendwelche demokratischen Rechte, da sie zu den untersten Kasten zählen, oder sogar völlig vom Kastensystem ausgeschlossen sind. Durch großflächigen Landraub von Großkonzernen wie Monsanto kommt es zu tausenden Selbstmorden von armen BäuerInnen. Kleidung die in europäischen Kaufhäusern zum Spottpreis verkauft wird, sind mit dem Blut der entrechteten ArbeiterInnen bezahlt. Ganze Landstriche sind verseucht, weil Chemiekonzerne die indischen Flüsse als Abwasser für den Westen benutzen. Gegen Zustände die … [weiterlesen]

Leben und Sterben im Donbass

Termin: 10/4/2025
Infoabend mit A, Kochetov, Vertreter des Lugansker Gewerkschaftsverbandes, 23.5.2017, Wien
lugansk
Infoabend mit Andrey Kochetov, Vertreter des Lugansker Gewerkschaftsverbandes Beinahe täglich erreichen uns Nachrichten aus dem Donbass, Kollege Kochetov informiert uns über das tägliche Leben und über Vorschläge des Lugansker Gewerkschaftsverbandes zu einer friedlichen Lösung des Konflikts in der Ukraine. Veranstalter: Gewerkschaftlicher … [weiterlesen]

Nachlese zur Veranstaltung "Frieden in der Türkei?"

Video der Veranstaltung von "Idealism prevails" zur Verfügung gestellt
7/5/2017
Seit Monaten beherrscht der Diskurs um und über die Türkei die nationalen und europäischen Schlagzeilen. Erdogan hier, Kopftuch da, Putsch dort, Kurdenfrage, Todesstrafe, Verfassungsreferendum, NATO Mitgliedschaft, Syrienkrieg, Flüchtlingswelle und in der Folge Deal mit der EU usw… Hier gibt es das Video der Veranstaltung
Viele Fragen werden offenbar erst gar nicht gestellt, da man dann ja womöglich die gewohnten Erzählungen hinter sich lassen müsste… Wir von Idealism prevails haben uns daher vorgenommen hinter diese Kulissen zu schauen, tiefer zu blicken und nachzusehen. Also warum ist Erdogan so populär bei so vielen Türken? Was hat es jetzt genau mit der HDP, der AKP, den Kemalisten und den Religiösen auf sich und wer kann nun mit wem oder auch nicht und warum? Welche Rolle spielen die USA und Russland in all dem? Und vor allem wer schiebt hier wen warum und weshalb durch die Gegend? Eine tolle Gelegenheit all diesen Fragen auf den Grund zu gehen bot eine hoch karätig besetzte Veranstaltung der Antiimperialistischen Koordination (AIK), die am 19. April 2017 im Amerlinghaus … [weiterlesen]

Globalisierung am Ende?

Diskussion
Termin: 10/4/2025
Brüche für eine soziale und demokratische Alternative 4.5.2017, Wien
der-welthandel-in-schieflage-
Mit: · Rainer Handlfinger, SP-Bürgermeister von Ober-Grafendorf · Boris Lechthaler, Solidarwerkstatt und Euroexit · Hanna Lichtenberger, Politikwissenschaftlerin Uni Wien, Blog Mosaik · Christian Zeller, Professor für Wirtschaftsgeographie Uni Salzburg Moderation: Wilhelm Langthaler, Buchautor „Europa zerbricht am Euro“ Brexit, Trump, Euro-Desaster in Südeuropa – immer mehr Menschen verlieren den Glauben an die effizienten Märkte, die Deregulierung und das Freihandelsregime. Das neoliberale Dogma, dass das Aufgehen der sozialen Schere letztlich für alle gut sei, wird nicht nur ganz unten, sondern zunehmend auch im Mittelstand als elitäre Verhöhnung empfunden. Sie fühlen sich politisch-sozial ausgeschlossen und verspüren die … [weiterlesen]

Alitalia als Symbol für das Land

Regierung will zusperren, Belegschaft verstaatlichen
2/5/2017 · Von Wilhelm Langthaler
Gespräch mit Fabio Frati, einem der Köpfe des Widerstands und Vorsitzendem der Basisgewerkschaft CUB Trasporti
Wider Erwarten haben mehr als Zweidrittel der Belegschaft der Fluglinie gegen den drakonischen „Rettungsplan“ gestimmt. Die Oligarchie, die italienische wie die europäische, sowie ihren Medien schreien „Selbstmord“. Seit zehn Jahren will man die nationale Industrieikone des Wirtschaftswunders durch Privatisierung, Personalabbau, Verkleinerung und Präkarisierung sanieren. Die Beschäftigen sind nicht mehr bereit der neoliberalen Erzählung Gehör zu schenken und fordern die Verstaatlichung – zur Rettung ihrer Würde. Die Lage von Alitalia ist verzweifelt. Die Regierung hat mit der Schließung gedroht, sollte ihrem Programm nicht zugestimmt werden. Warum habt ihr trotzdem dagegen gestimmt? Unsere Arbeitsbedingungen, unsere Situation insgesamt, ist dramatisch. Die … [weiterlesen]

KPÖ: Ein unmoralisches Angebot

19/8/2017 · Von Michael Wengraf
In Mitteilungen der Klahr-Gesellschaft wird EU-Verbleib propagiert und gegen Euroexit polemisiert
In ihrem materiellen Kern ist die Europäische Union ein Vehikel zur Beförderung der Angelegenheiten ganz bestimmter – vor allem deutscher – Kapitaleigner und Konzernchefs. Denen gelingt es allerdings perfekt, dieses Instrument von Herrschaft als im allgemeinen, die ganze Gesellschaft umfassenden, Interesse stehend darzustellen. In krassem Gegensatz zu allen verfügbaren Fakten wird die EU als Friedensprojekt, Mehrer des Wohlstands und ebenso demokratischer wie alternativloser Überwinder nationaler Borniertheit inszeniert. Um solch einen realitätsfernen Narrativ durchzusetzen, bedarf es einiger Arbeit. Für deren Erledigung wiederum ist die sogenannte Zivilgesellschaft, von Antonio Gramsci als „zweite Front“ des Kapitalismus beschrieben, zuständig. Neben den … [weiterlesen]

Nation Österreich – Neutralität gegen Großmachtwahn

Termin: 10/4/2025
Diskussion, 25. Oktober 2017 18:00
Am 7. März 1938 beschloss eine Vertrauensleutekonferenz der illegalen Arbeiterorganisationen im Arbeiterheim Floridsdorf den Kampf um die österreichische Unabhängigkeit, während sich der austrofaschistische Bundeskanzler Schuschnigg bis zuletzt weigerte, der illegalen Arbeiterbewegung demokratische Rechte zurückzugeben. Diese Versammlung war wahrscheinlich der höchste Punkt des österreichischen antifaschistischen Widerstands.
Diskutanten: * Ernst Bruckmüller, em. Prof. Univ. Wien, ÖAW * Wilfried Garscha, Historiker, Mitarbeiter der Alfred Klahr Gesellschaft und des DÖW * Albert F. Reiterer, Demograph und Sozialwissenschaftler, Wien und Innsbruck Moderation: * Andrea Komlosy, Professorin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Uni Wien „Der Staat, den keiner wollte“ (H. Andics), der „Staats wider Willen“ (W. Lorenz): noch tief in der Zweiten Republik finden wir diese Phrasen. Die Eliten und ihre Intellektuellen wollten die Republik Österreich nicht, als der Habsburgerstaat zerfiel; ein Großteil der Bevölkerung aber umso mehr. So richtete die politische Klasse Österreich damals zu Grunde. Sie wollte den Kleinstaat nicht und trauerte einer Großmacht nach. Da es nicht mehr … [weiterlesen]

Für ein aufständisches und souveränes Italien

Zweite Versammlung der „Konföderation für die Nationale Befreiung“ (CLN*)
Termin: 10/4/2025
1.-3. September 2017, Hotel Posta, Chianciano Terme, Toskana, Italien
italien2
Freitag, 1. September 10-13h Die italienische Krise und ihre möglichen Ausgänge 15,30-19h Unser Vorschlag: ein aufständisches und souveränes Italien 21-23h Ein freies und souveränes Sizilien: zu den Wahlen am 5. November Samstag, 2. September 10-13h Griechenland: nach Syriza die Goldene Morgenröte? Deutschland: Ist „Die Linke“ eine Alternative zur Sozialdemokratie? Großbritannien: vom Brexit zu den Erwartungen in Jeremy Corbyn 15,30-19h Spanien: Podemos und Katalonien: Abspaltung oder föderales Spanien? Frankreich: der neue Patriotismus von France insoumise Sonntag, 3. September 9-13h Abstimmung über die Dokumente und Wahl der Organe * Confederazione per la Liberazione Nazionale (CLN, Konföderation für die Nationale Befreiung) in Anlehnung an das … [weiterlesen]

Venezuela nach der Einberufung und Wahl einer neuen verfassungsgebenden Versammlung.

4/8/2017
Warum wir in diesem historischen Augenblick die Regierung Maduro gegen die rechtgerichtete Opposition unterstützen, aber gleichzeitig wenig Hoffnung in sie setzen.
1. Nach allen international anerkannten Regeln hat die Bevölkerung mit knapp mehr als 40% Wahlbeteiligung eine neue verfassungsgebende Versammlung gewählt, wie auch von der internationalen Wahlbeobachterkommission bestätigt wurde. Diese soll und wird in den nächsten Wochen zusammentreten, um eine Reform der Verfassung zu diskutieren und zu beschließen. Entgegen der allermeisten Erklärungen der internationalen Presse soll und kann diese nicht das Parlament ersetzen. Im Gegensatz zu den Meldungen der Mainstreampresse ist dies kein Schritt in Richtung Diktatur, wie die Opposition behauptet. Grundsätzlich ist die Medienhetze gegen die Regierung Maduro wieder einmal von besonderer Qualität. Kein Artikel, selbst in den linksliberalen Medien, indem nicht mindestens vor der totalen … [weiterlesen]

Was der Oktober lehrt

Die Revolution und das Prinzip Hoffnung
13/7/2017 · von Michael Wengraf
„Wo also die Vorstellung eines besseren, schließlich wohl vollkommenen, da findet Wünschen statt, gegebenenfalls ungeduldiges, forderndes“, so Ernst Bloch.(1)
Am Beginn jeder bewussten Veränderung steht der Wunsch nach Verbesserung. Zuerst macht er sich individuell bemerkbar. Und zwar als das Interesse, die eigene Situation erträglich und endlich lebenswert zu gestalten. Wenn dies aber der individuelle Wunsch vieler ist, dann wird er schließlich zum kollektiven Verlangen. Das kollektive Verlangen als Triebkraft der Oktoberrevolution, die sich heuer zum hundertsten Mal jährt, hatte sicher wenig mit einem voll ausgeprägten Bild der neuen perfekten Welt, also kaum etwas mit Sozialismus unmittelbar, zu tun. Es waren die einzelnen elementaren Bedürfnisse der Individuen, die als Triebkräfte wirkten. Wie zum Beispiel jene nach Brot und Kleidung sowie nach Beendigung eines für das Volk desaströsen Krieges: Sich satt essen, es warm haben und … [weiterlesen]

Nach dem G20-Gipfel in Hamburg

Was war und was bleibt? Ein Kommentar.
9/7/2017 · von Thomas Zmrzly
Wer auch nur einige Tage in Hamburg während des G20-Gipfels verbracht hat, der oder die konnte neben einer Schule der Demokratie das eine oder andere Problem oder das Fehlen eines oder mehrerer gemeinsamer Ziele und dessen Auswirkungen zur Kenntnis nehmen.
WP_20170707_15_29_54_Pro
1. Wie fast nach allen großen Versammlungen der letzten Jahre (G7, G8, EU-Gipfel), bleibt offiziell oder besser in den Mainstreamnachrichten von den Gegenprotesten nur mehr die Gewaltfrage als wesentlicher Baustein mit Nachrichtenwert übrig. Die Auseinandersetzungen im Schanzenviertel Freitag- und Samstagnacht mit ihren Bildern von brennenden Autos und Barrikaden einerseits, und einer martialisch aufgerüsteten Polizei(armee) aus Räumpanzern, Wasserwerfern und Polizeirobocops überstrahlen alles. Tatsächlich aber wurde das ganze Geschehen von Anfang an durch die Staatsmacht und ihre Repressionskräfte in diese Richtung gelenkt. Anfang der Woche waren mehrfach angemeldete Zeltlager widerrechtlich durch die Polizei geräumt worden, obwohl jeweils höhere Instanzen deren Bestand … [weiterlesen]

Wehret den Anfängen!

Israel-Lobby versucht Meinungsäußerung zu unterbinden
Termin: 10/4/2025
In jüngster Zeit häufen sich die Fälle, bei denen massiver Druck von pro-israelischen Lobbygruppen gegen israelkritische Veranstaltungen ausgeübt worden sind.
Israel_Propaganda_Machine_by_Latuff2
Dies führte dazu, dass Lokalzusagen zurückgezogen wurden, wie dies bei Filmvorführungen der "Frauen in Schwarz" und zuletzt auch bei einer Informationsveranstaltung von BDS (Boykott, Divestment and Sanctions) geschehen ist. Der aktuellste Fall von Meinungsterror und Diskussionverweigerung ereignete sich vor wenigen Tagen. Ein bereits fixiertes und angekündigten Konzert des bekannten - und auch israelkritischen - britischen Jazzmusikers Gilad Atzmon im Rahmen des Jazzfestival Wien wurde unter höchst fragwürdigen Umständen abgesagt, eine Alternativveranstaltung in einem kleineren Kreis wurde - nach Aussage des Veranstalters - aufgrund von politischen Interventionen ebenfalls verhindert. Wir können diesen undemokratischen und erpresserischen Manövern der israelischen Lobby nicht … [weiterlesen]

Ukraine: weiterer Schlag gegen Oppositionsmedien

Der fortgesetzte Fall Igor Guzhva
2/7/2017 · von Sergei Kiritschuk
Die ukrainischen Behörden erhöhen den Druck auf die wenigen verbliebenen Medien oppositioneller Kräfte. Journalisten, die sich noch getrauen die Regierungspolitik zu kritisieren oder Korruptionsvorwürfe gegen Regierungsfunktionäre zu erheben, werden mundtot gemacht.
Igor Guzhva
Am 22. Juni 2017 stürmten zwei Dutzend Mann des ukrainischen Geheimdienstes SBU die Räumlichkeiten von strana.ua, einer wichtigen Website der Opposition. Der Chefredakteur Igor Guzhva wurde festgenommen und in Untersuchungshaft verbracht. Die Arbeit der Redaktion wurde mit der Begründung blockiert, dass Untersuchungen wegen Fälschungen im Gange seien. Seine Stellvertreterin, Svetlana Kryukova, gab an, dass die Redaktionsräume vom SBU besetzt worden wären. Ein Gericht in Kiew bestimmte, dass Guzhva durch die Hinterlegung einer Kaution von rund USD 20.000 auf freien Fuß gesetzt werden könnte. Doch seine Anwältin Olena Lukash, die frühere Justizministerin, gab bekannt, dass die Kaution bereits bezahlt worden wäre doch Guzhva dennoch nicht frei wäre. Guzhva wird … [weiterlesen]

Islamische Welt, Krieg & Demokratie

Termin: 10/4/2025
Die Türkei und das "Referendum", Islam und Demokratie. 23. Juli, Duisburg
plakat
Die Türkei und das "Referendum", Islam und Demokratie. Ein Gegensatz? Oder gibt es einen demokratischen Islam? Wie kann ein breites Bündnis geschaffen werden, um die politische Krise zu überwinden und eine konfessionelle Spaltung zu verhindern? Wie betrachtet die islamische Welt die Demokratie und in welche Richtung sollte sie sich entwickeln? Die kurdische Frage: Was sind die Vorschläge der islamischen Bewegung, insbesondere die eigenen Vorstellungen und Motive für eine Lösung des Konflikts? Veranstalter: Initiativ.e.V (Verein für Demokratie und Kultur von Unten), Duisburger Netzwerk gegen Rechts Redner: Hafız Ahmet Turhanlı, Vorsitzender der Islamischen Gesellschaft Kurdistan (CIK) Dr. Bekir Tank, Universität Istanbul, Fakultät für Geistes-und … [weiterlesen]

Golf-Monarchien: Streit über Instrumentalisierung des Islamismus

Was uns das Zerwürfnis zwischen Riad und Doha sagen kann
25/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Viele sind von der Wucht des saudischen Angriffs auf ihren kleinen Bruder Qatar überrascht – haben sie nicht alle den Jihadismus unterstützt? Ein Blick auf den Kern des Streits kann helfen allzu simple Erklärungsmuster zu überwinden.
einwohner gcc
Formal gesehen ist Qatar der Saud-Monarchie am ähnlichsten, denn das Thani-Regime bekennt sich offiziell ebenfalls zum Wahabismus, was für die anderen Golfdiktaturen nicht gilt. Doch gerade diese scheinbare Übereinstimmung ist hilfreich um zu verstehen, dass der ideologisch-konfessionelle Faktor trotz allem für die Sauds nicht der entscheidende ist. Die Saud-Monarchie ist – neben Israel – die wichtigste Stütze der von den USA geführten globalen Ordnung in der Region. Der Arabische Frühling war akutes Zeichen deren Brüchigkeit. Die Sauds kennen da nur eine Sprache – hau drauf, direkte Repression. Sie sind die offenen Feinde jeglicher demokratischen und linkssäkularen Bestrebungen, aber eben auch jeder Infragestellung des monarchischen Prinzips und sei es durch islamische … [weiterlesen]

V. Rao, Rebellendichter, spricht zu Wiener Indien-Debatte

Telugu-Schriftsteller und Literaturkritiker, sowie Exponent der Bauernbewegung und Kämpfer für den Teilstaat Telangana
18/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Varavara Rao hat die moderne Literatur in Telugu begründet und ist gleichzeitig ihr wichtigster Philologe. Er hat die Dichtung mit der sozialen Bewegung der Unterdrückten verbunden, über Jahrzehnte Literaturzeitschriften herausgebracht und Teleugu gelehrt.
Varavara Rao
Ursprünglich aus der Brahmanen-Kaste stammend, hat er sich bereits in den 1950er Jahren den Befreiungsbewegungen der Bauern und Dalits (Unberührbaren) angeschlossen. In den 1970er Jahren wuchsen die Naxaliten, die vom Maoismus inspirierte Bauernguerilla, in Andra Pradesh zur Massenbewegung an. Rao wurde verhaftet. Er verbrachte viele Jahre seines Lebens in Gefängnissen. In den 2000ern war er als Vermittler in Friedensgesprächen zwischen Regierung und Maoisten tätig. Rao war auch Fürsprecher für einen separaten Teilstaat Telangana, in dem sich alle politischen, sozialen und kulturellen Forderungen der Volksopposition bündelten. Tatsächlich wurde dieser Staat dann 2014 geschaffen. Heute ist Varavara Rao Präsident der teil-illegalisierten Revolutionary Democratic Front. Ihr … [weiterlesen]

Demokratisch-sozial-souverän-neutral

Demokratisch-sozial-souverän-neutral
11/6/2017 · Von Wilhelm Langthaler, unter Mitarbeit von Michael Wengraf
Vorschläge für eine österreichische Systemopposition
Neuwahlen – und wieder keine Hoffnung auf Veränderung im Sinne der Mehrheit?! Dieser unerträgliche Zustand treibt uns um und an. Wir wollen unter den Interessierten ausloten, wie man einer Opposition der Unter- und Mittelschichten, die sich in einigen europäischen Ländern bereits zu artikulieren beginnt, Wege ebnen kann. Dafür schlagen wir vier programmatische Achsen vor. Sie sollen dazu dienen, eine wirkungsvolle Systemopposition zu entwickeln. Es handelt sich um die Begriffe: „demokratisch“, „sozial“, „souverän“ und „neutral“. Was sie politisch bedeutsam macht, ist, dass ihnen fast jeder zustimmen würde. Allerdings, das ist gleichzeitig problematisch an ihnen, sind alle vier so allgemein und so unverbindlich, dass auch die herrschenden Eliten sie für sich in … [weiterlesen]

Alles oder nichts – Weichenstellungen für die syrischen Kurden vor Raqqa

Benutzen oder benutzt werden?
9/6/2017 · von Wilhelm Langthaler
Die Kurden sind mit dutzenden Millionen die größte Volksgruppe der Welt mit nationalen Ambitionen. Ein Jahrhundert lang wurden ihnen von den Groß- und Regionalmächten mittels blutiger Repression nicht nur ein Nationalstaat, sondern auch substantielle Minderheitenrechte verweigert. Der US-Krieg gegen den Irak hat das Bild jedoch geändert – allerdings mit der Folge des anhaltenden Bürgerkriegs, der dauerhaften Präsenz fremder Truppen sowie blockierter Entwicklung und sozialen Zerfalls. Kündigt sich in Syrien Ähnliches an, sowohl im Allgemeinen und insbesondere was die Kurden betrifft?
US-Soldat mit YPG-Insigne
Kurden im Irak – Präzedenz? Solange die Nachkriegsordnung halbwegs stabil war, gab es für die irakischen Kurden wenig Spielraum, wenn auch noch mehr als in den anderen Ländern. Seit dem US-geführten Krieg gegen den Irak 1991 betrachtet Washington die irakischen Kurden jedoch als Bündnispartner, was ihnen die Erlangung eines Autonomiestatus ermöglichte. Mit dem US-Krieg 2003 kam es dann zu einer De-facto-Selbständigkeit einschließlich der Verfügung über die Erdölressourcen. Nur die De-Jure-Unabhängigkeit wollten die USA nie einräumen – aus Rücksicht auf ihre Verbündeten, deren Grenzen damit auch indirekt in Frage gestellt werden würden. Das gilt vor allem für die Türkei, die auch ein Mitglied der Nato ist. Auch Israel unterstützt die irakischen Kurden, weil … [weiterlesen]

Das Referendum im Nordirak und der Angriff auf Raqqa

Der Beginn eines neuen Krieges im Irak? Oder eine historische Chance für einen demokratischen Staat Kurdistan?
8/6/2017 · Von Jörg Ulrich
Am 07.06.2017 kündigte der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Irak, Massud Barzani, für den 25. September 2017 ein Referendum zur Unabhängigkeit an. Diese Ankündigung folgte dem Beginn der sog. Großen Schlacht zu Eroberung der arabischen Stadt Raqqa am 06.07.2017 durch ein Bündnis kurdischer Einheiten und den USA. Mit dem Beginn der "großen Schlacht" zur Eroberung von Raqqa zeichnet sich zunehmend die Niederlage der Aufständischen von Anbar ab.
Die Ankündigung eines Referendums über die Abtrennung der kurdischen Autonomiegebiete im Irak lassen die Konturen einer "Neuordnung" für die politische Ordnung der Region erahnen. Doch wer nun glaubt die aus historischen Gründen verständliche Freude der Kurden teilen zu müssen - oder gar den Sieg der "Revolution" in "Rojawa" herannahen zu glauben meint, wird sich meiner Befürchtung nach schnell die Augen reiben. Denn die Unabhängigkeit eines von US-amerikanischen Gnaden abhängigen Kurdistans wird der Auftakt einer neuen Runde im Bürgerkrieg im Irak und in Syrien sein: nämlich um die Ressourcen dieser Länder. Die Sieger dieser erreichten Unabhängigkeit werden nicht die "Helden" und "Befreier" der US-amerikanischen Hilfstruppen der SDF sein! Vielmehr wird sich der politische … [weiterlesen]

Nach den Landtagswahlen in NRW: Eine etwas andere Wahlauswertung oder was ist eine siegreiche Niederlage?

29/5/2017 · Von Thomas Zmrzly
Analyse zu dem Ausgang der Wahlen in NRW
nrw
1. Allgemeine Stimmung vor den einzelnen Landtagswahlen war und ist, dass in verschiedensten Umfragen zwischen 60 – 80% der Befragten mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation zufrieden oder sehr zufrieden sind. Im Gegensatz dazu haben bis zu 80% der Wählerinnen und Wähler in Frankreich vor den Präsidentschaftswahlen geäußert mit ihrer Situation unzufrieden zu sein. Hier wird deutlich wie sonst nirgends, dass Deutschland Gewinner der Krise und des €uro-Regimes ist, während selbst Frankreichs Ökonomie darunter grundsätzlich leidet. Obwohl es einigen Wechsel der Wählerinnen und Wähler aus dem Nichtwählerlager und zwischen den Parteien gegeben hat, ist dies nicht einfach in Stimmen für die Linke umzusetzen. Der Wechsel hat allein überwiegend im bürgerlichen Lager statt … [weiterlesen]

Indien kämpft!

Termin: 10/4/2025
Veranstaltung 22. Juni 2017, Wien
indien
mit dem Telegu-Rebellenpoet Varavara Rao Indien wird immer wieder als die „größte Demokratie der Welt“ bezeichnet. Die Realität sieht aber anders aus. In dieser „größten Demokratie“ leben ein drittel der ärmsten Menschen weltweit, viele davon ohne irgendwelche demokratischen Rechte, da sie zu den untersten Kasten zählen, oder sogar völlig vom Kastensystem ausgeschlossen sind. Durch großflächigen Landraub von Großkonzernen wie Monsanto kommt es zu tausenden Selbstmorden von armen BäuerInnen. Kleidung die in europäischen Kaufhäusern zum Spottpreis verkauft wird, sind mit dem Blut der entrechteten ArbeiterInnen bezahlt. Ganze Landstriche sind verseucht, weil Chemiekonzerne die indischen Flüsse als Abwasser für den Westen benutzen. Gegen Zustände die … [weiterlesen]

Leben und Sterben im Donbass

Termin: 10/4/2025
Infoabend mit A, Kochetov, Vertreter des Lugansker Gewerkschaftsverbandes, 23.5.2017, Wien
lugansk
Infoabend mit Andrey Kochetov, Vertreter des Lugansker Gewerkschaftsverbandes Beinahe täglich erreichen uns Nachrichten aus dem Donbass, Kollege Kochetov informiert uns über das tägliche Leben und über Vorschläge des Lugansker Gewerkschaftsverbandes zu einer friedlichen Lösung des Konflikts in der Ukraine. Veranstalter: Gewerkschaftlicher … [weiterlesen]

Nachlese zur Veranstaltung "Frieden in der Türkei?"

Video der Veranstaltung von "Idealism prevails" zur Verfügung gestellt
7/5/2017
Seit Monaten beherrscht der Diskurs um und über die Türkei die nationalen und europäischen Schlagzeilen. Erdogan hier, Kopftuch da, Putsch dort, Kurdenfrage, Todesstrafe, Verfassungsreferendum, NATO Mitgliedschaft, Syrienkrieg, Flüchtlingswelle und in der Folge Deal mit der EU usw… Hier gibt es das Video der Veranstaltung
Viele Fragen werden offenbar erst gar nicht gestellt, da man dann ja womöglich die gewohnten Erzählungen hinter sich lassen müsste… Wir von Idealism prevails haben uns daher vorgenommen hinter diese Kulissen zu schauen, tiefer zu blicken und nachzusehen. Also warum ist Erdogan so populär bei so vielen Türken? Was hat es jetzt genau mit der HDP, der AKP, den Kemalisten und den Religiösen auf sich und wer kann nun mit wem oder auch nicht und warum? Welche Rolle spielen die USA und Russland in all dem? Und vor allem wer schiebt hier wen warum und weshalb durch die Gegend? Eine tolle Gelegenheit all diesen Fragen auf den Grund zu gehen bot eine hoch karätig besetzte Veranstaltung der Antiimperialistischen Koordination (AIK), die am 19. April 2017 im Amerlinghaus … [weiterlesen]

Globalisierung am Ende?

Diskussion
Termin: 10/4/2025
Brüche für eine soziale und demokratische Alternative 4.5.2017, Wien
der-welthandel-in-schieflage-
Mit: · Rainer Handlfinger, SP-Bürgermeister von Ober-Grafendorf · Boris Lechthaler, Solidarwerkstatt und Euroexit · Hanna Lichtenberger, Politikwissenschaftlerin Uni Wien, Blog Mosaik · Christian Zeller, Professor für Wirtschaftsgeographie Uni Salzburg Moderation: Wilhelm Langthaler, Buchautor „Europa zerbricht am Euro“ Brexit, Trump, Euro-Desaster in Südeuropa – immer mehr Menschen verlieren den Glauben an die effizienten Märkte, die Deregulierung und das Freihandelsregime. Das neoliberale Dogma, dass das Aufgehen der sozialen Schere letztlich für alle gut sei, wird nicht nur ganz unten, sondern zunehmend auch im Mittelstand als elitäre Verhöhnung empfunden. Sie fühlen sich politisch-sozial ausgeschlossen und verspüren die … [weiterlesen]

Alitalia als Symbol für das Land

Regierung will zusperren, Belegschaft verstaatlichen
2/5/2017 · Von Wilhelm Langthaler
Gespräch mit Fabio Frati, einem der Köpfe des Widerstands und Vorsitzendem der Basisgewerkschaft CUB Trasporti
Wider Erwarten haben mehr als Zweidrittel der Belegschaft der Fluglinie gegen den drakonischen „Rettungsplan“ gestimmt. Die Oligarchie, die italienische wie die europäische, sowie ihren Medien schreien „Selbstmord“. Seit zehn Jahren will man die nationale Industrieikone des Wirtschaftswunders durch Privatisierung, Personalabbau, Verkleinerung und Präkarisierung sanieren. Die Beschäftigen sind nicht mehr bereit der neoliberalen Erzählung Gehör zu schenken und fordern die Verstaatlichung – zur Rettung ihrer Würde. Die Lage von Alitalia ist verzweifelt. Die Regierung hat mit der Schließung gedroht, sollte ihrem Programm nicht zugestimmt werden. Warum habt ihr trotzdem dagegen gestimmt? Unsere Arbeitsbedingungen, unsere Situation insgesamt, ist dramatisch. Die … [weiterlesen]
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