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Antisemitismus – wer will ihn wirklich?

27/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Wer sich heute nicht gegen Israel und seine Politik stellt, hat jedes Recht verloren, in Hinkunft das Wort "Menschenrechte" auch nur in den Mund zu nehmen.
Gibt es Antisemitismus in Österreich, Deutschland, .... ? Wahrscheinlich schon. Ich sage wahrscheinlich. Denn jene, die darüber Untersuchungen anstellen, wollen ihn finden. Sie liefern daher keine zuverlässigen Belege. Seriöse Leute wie etwa Wolfgang Benz aus Berlin gibt es in Österreich leider nicht. Trotzdem: Aus der langen Erfahrung meiner Kontakte mit katholisch-ländlichem Milieu würde es mich höchst verwundern, wenn der alte, teils christliche, teils rassistische Antisemitismus verschwunden wäre. Und heute? Die Unterstützer Israels, die Israelitische Kultusgemeinde, ein erheblicher Teil der liberalen Intellektuellen und die politische Klasse reden und wünschen sich einen Antisemitismus herbei. Damit können sie mit gutem Gewissen verteidigen, was sie unterstützen … [weiterlesen]

Die Politische Ökonomie entdeckt den Wert: William Petty – Großkorruptionist und lucider Theoretiker

21/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 9: Theorien über den Mehrwert 4
"The most grinding poverty is a trifling evil compared with the inequality of classes." William Morris, 31 "Die ratio formalis des Reichtums liegt eher in der Verhältnismäßigkeit als in der Quantität" (Petty, 34). Um 1662 war Ire in Irland sein ein hartes Los. Die Engländer hatten unter Cromwell eben das Land wieder "befriedet". Nun gingen sie daran, die Beute zu verteilen und, wenn möglich, die Bevölkerung "umzuvolken": Wenn möglich sollte in Hinkunft die Mehrzahl aus Engländern bestehen. Es gelang auch teilweise, im Norden zumindest. Einer der Hauptakteure in diesem Prozess war William Petty. William Petty (1623 – 1687) stammte aus dem britischen Handwerker-Milieu. Er hatte aber Gelegen­heit, sich die Bildung seiner Zeit umfassend anzueignen. Darauf baute er eine … [weiterlesen]

Noch haben wir Zeit, den Krieg zu stoppen

21/7/2014
Erklärung an die ukrainische und internationale Presse von der Fact Finding Mission im Auftrag der Europäischen Linken, des Netzwerks gegen Rechtsextremismus und Populismus – Prague Spring II und verschiedener Netzwerke der internationalen Friedensbewegung, die sich vor kurzem auf dem Peace Event Sarajevo 2014 versammelt haben
16. Juni, 2014 Das große Missverständnis zwischen zwei verschiedenen Sektoren der ukrainischen Gesellschaft wird zum blutigen Krieg von noch unbekannter Dimension. Mit dem Ziel der sofortigen Beendigung dieses Krieges hat eine Delegation aus Vertretern der oben genannten Organisationen und Initiativen Kiew, Charkow und Donezk im Rahmen einer politischen Informationsreise besucht. Folgende überraschende Ergebnisse wurden zutage gebracht: 1. Dialog und politische Verhandlungen sind noch möglich, wenn die gemäßigten Teile von den beiden Seiten der ukrainischen Zivilgesellschaft ihre Peace Building Kriterien gegen die militaristischen Flügel ihrer jeweiligen Allianzen durchsetzen können. 2. Die internationale Friedensbewegung kann diesen Prozess unterstützen, wenn die … [weiterlesen]

Kundgebung gegen israelischen Staatsterror

Termin: 23/1/2025
21.7.2014, Wien
Solidarität mit Gaza Wir rufen alle fortschrittlichen, internationalistischen und antiimperialistischen Kräfte auf, sich aktiv an unserer Kundgebung zu beteiligen. Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich (ATIGF) Anatolische Föderation (AFA) Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) Kommunistischer StudentInnenverband (KSV) Kommunistische Gewerkschaftsinitiative international (KOMintern) Partei der Arbeit (PdA) Neue Demokratische Jugend … [weiterlesen]

HEUTE: Demonstration zur israelischen Botschaft

Termin: 23/1/2025
Samstag, 19. Juli 2014 13:00 Uhr
Schluss mit dem Massaker in Gaza! Heute früh hat die israelische Arme ihre täglichen Bombenangriffe auf den Gazastreifen mit einer Bodenoffensive verstärkt. Unmittelbar vor und nach der Waffenruhe gestern Donnerstag stand Gaza unter weiterem massiven Beschuss. Mehr als 260 getötete Menschen im Gazastreifen, darunter zahlreiche Kinder und Tausende Verletzte, für deren Behandlung es kaum medizinische Versorgung und Strom gibt, sind die Folge. Allein bei der gestern gestarteten Bodenoffensive, begleitet durch Luftangriffe, wurden erneut 28 Menschen ermordet. Derzeit wird besonders auf Medieneinrichtungen gezielt. Israelische Apache Hubschrauber haben heute früh (4:00 Uhr Ortszeit) den al-Jawhara Turm in Gaza Stadt unter Beschuss genommen. Mindestens 10 Appartments mit … [weiterlesen]

"Sind auf der Schwarzen Liste der EU“

Termin: 23/1/2025
So 20.7. Wien: Bericht von einer Fact-Finding-Mission in die Ukraine einschließlich Donetsk
Bild
Es berichtet Thomas Zmrzly, Sprecher von Initiative e.V. Duisburg, antikapitalistischer und antiimperialistischer Aktivist (per Skype) Mitte Juli befand sich eine vierköpfige Friedensdelegation unter anderen mit Leo Gabriel und Thomas Zmrzly in der Ukraine. Sie besuchten die Städte Kiew, Charkow und Donetsk. Dabei sprachen sie mit beiden Seiten, sowohl der Pro- als auch der Anti-Maidan-Linken. Sie begaben sich auch in den Donbass und trafen Spitzenvertreter des Volksrepublik … [weiterlesen]

Stoppt die Bombardierung Gazas – Für ein Ende der Eskalation im Nahen Osten

Termin: 23/1/2025
Aufruf zur Kundgebung in Essen
Bild
In den vergangenen Wochen haben die Angriffe der israelischen Armee auf die palästinensische Zivilbevölkerung zugenommen. Während die Bevölkerung im von der Welt abgeschotteten Gaza unter Bombardierungen leidet und hohe Opferzahlen beklagen muss, hat die israelische Armee über Hebron eine Ausgangssperre verhängt und bei Hausdurchsuchungen mehrere Menschen verletzt und getötet. Infolge der Hausdurchsuchungen wurden mehr als 450 Menschen inhaftiert, darunter auch Abgeordnete und AktivistInnen des zivilen Widerstands. Wir sehen diese Gewalt im Zusammenhang mit der zunehmenden Destabilisierung im gesamten Nahen Osten und fordern daher: -Sofortigen Stopp der militärischen Aggressionen der israelischen Armee und die Freilassung der politischen Gefangenen. -Ein Ende der deutschen … [weiterlesen]

Verteidigt Gaza!

Termin: 23/1/2025
Kundgebung 20.7. Wien
Bild
Solidarität mit Palästina! * Schluss mit dem israelischen Terror gegen das palästinensische Volk! * Freiheit für Palästina! * Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand! angekündigt von Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG … [weiterlesen]

MiFID ˗ Der Staat der Finanz-Oligarchie, die EU

11/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Das EP, das Pseudo-Parlament der EU, hat Mitte April 2014, in seiner letzten Sitzung in der alten Zusammensetzung, eine neue Version von MiFID angenommen ˗ „Markets in Financial Instruments Directive“. Publiziert im Amtsblatt und damit Recht (aber noch nicht in Kraft) wurde 2014/65/EU am 15. Mai 2014. „Das Zocken hat ein Ende“, freut sich ein Herr Thomas Ulmer, MdEP, CDU. Aha! Sehen, was ein Börsenmensch dazu sagt (NZZ, 17. 6. 2014: EU-Richtlinie mit Nebenwirkungen): „Für die europäischen Börsen hat die erste Mifid-Richtlinie ein dereguliertes Umfeld mit sich gebracht, … (insbesondere) durch Plattformen, die nicht den gleichen Regeln wie Börsen unterworfen sind.“
Insbesondere hat MiFID den Hochfre­quenzhandel massiv gefördert und ausgeweitet, diese besonders gefährliche und schmutzige Form der Spekulation (Christoph Boschan, Börse Stuttgart). Und ein anderer Betroffener, ein Finanzberater, charakterisiert die Änderungen von MiFID II gegenüber MiFID lapidar: „Viel Lärm um wenig… Insgesamt präsentieret sich das neue Regime aber eher harmlos“ (Fonds professionell 18. April 2014). Es kann schon sein, dass der EP-Abgeordnete MiFID einfach nicht verstanden hat. Das wäre wenig verwunderlich. Sorgt sich doch die Einleitung zum Vorschlag der Richtlinie seitens der Kommission auch darum, dass „die Mitglieder des Leitungsorgans [der handelnden Unterneh­men] über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen und die Risiken … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Termin: 23/1/2025
9. Juli 2014: 10 Jahre nach dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs gegen den Bau der Apartheidmauer in Palästina
2014 - Internationales Jahr der Solidarität mit dem Palästinensischen Volk THE WALL MUST FALL! Im Jahre 2004 entscheidet der Internationale Gerichtshof in Den Haag (IGH), dass „der Bau einer Mauer in den besetzten palästinensischen Gebieten durch Israel und das damit in Zusammenhang stehende Regime internationalem Recht widerspricht“: „... Israel ist verpflichtet, den Bruch internationalen Rechts zu beenden; es ist verpflichtet, unverzüglich die Arbeiten am Bau der Mauer, die in den besetzten palästinensischen Gebieten gebaut wird, einschließlich in und um Jerusalem herum, zu beenden, unverzüglich die ihr innewohnenden Strukturen abzubauen und unverzüglich alle Gesetze und Erlässe, die sich damit befassen, aufzuheben oder außer Kraft zu setzen“ „... … [weiterlesen]

Schluss mit dem israelischen Terror gegen das palästinensische Volk!

Termin: 23/1/2025
Aufruf der Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG zur Solidaritätskundgebung
Die Unterdrückung des palästinensischen Volkes durch den israelischen Staat hat einen neuerlichen Höhepunkt gefunden. Der 16-jährige Jugendliche Mohammed Abu Khdeir wurde von einer Gruppe israelischer Faschisten entführt und bei lebendigem Leib verbannt. Sein 15-jähriger Cousin Tariq wurde von der Polizei brutalst zusammengeschlagen und im Gesicht entstellt. Tagtäglich bombardiert die israelische Luftwaffe den Gaza und tötete alleine am 6. Juli neun Menschen. Wir sagen: Schluss mit dem israelischen Terror gegen das palästinensische Volk! Freiheit für Palästina! Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand! Kommt Alle zur Solidaritätskundgebung am 9. Juli in Wien! … [weiterlesen]

Die Wahlen in Griechenland

4/7/2014 · Von Aug und Ohr Gegeninformationsinitiative
Einleitende Überlegungen: Wahlen kann man unter folgenden Gesichtspunkten betrachten: Sie führen letztlich ins Nichts, einmal gerät man an die Grenze, Bewegung ist alles, der Kampf von unten ist das einzig Entscheidende, vom Parlamentarismus wird man immer betrogen. Daher lege ich kein Augenmerk darauf.
 Kollateralnutzen von Wahlen   Diese unbezweifelbare Wahrheit muß man ein bißchen relativieren. Wenn ich zwar mit vollem Recht eine Auffassung vertrete, mit der ich  Bewegung als prioritär setze, ist es dann denn nicht doch auch legitim, den Wert von Kämpfen, die zusätzlich zum Bewegungs-Kampf, verstärkend und sichernd ablaufen, anzuerkennen, wenn sie sich als ein wesentlicher strategischer Begleitfaktor der primären Basiskämpfe erweisen, der Kämpfe in der unabhängigen, radikalen Publizistik, auf der Straße, in den Fabriken?                             … [weiterlesen]

Der Finanzkapitalismus und die Neandertaler

3/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Hegemonie als zentrales Herrschaftsmittel
Was geht einen politisch interessierten Beobachter des Finanzkapitalismus und seiner Manöver der Neandertaler an? Gar nichts, sagt man vorschnell, wenn man nicht zufällig ein Archäologe oder allgemein neugierig ist. Doch Hegemonie und Dominanz beruhen auf einem umfassenden Weltbild. Es sind zwei Säulen, welche dieses Bild heute bestimmen. Die eine ist die Wirtschaftsauffassung, die Ökonomie auf der Grundlage der neoklassischen Ideologie. Die andere aber ist der Biologismus und Naturalismus, der inzwischen zur säkularen Religion wurde. Seine wichtigste Funktion ist, Ungleichheit zu rechtfertigen. Vor 1 1/2 Jahrhunderten schrieb Friedrich Engels eine Reihe von Arbeiten, die man heute als "naturphilosophisch" qualifiziert: den "Anti-Dühring", die "Dialektik der Natur" und auch den … [weiterlesen]

System und Gleichgewicht, Steuern und Staat: Boisguilbert

29/6/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 8: Theorien über den Mehrwert 3
Man hat Pierre Le Pesant de Boisguilbert (1646 – 1714 Rouen) als einen der Väter der politischen Ökonomie bezeichnet. Er stammt aus der noblesse de robe, dem französischen Beamtenadel des 17. Jahrhunderts, und gehörte als hoher Verwaltungsbeamter selbst dazu. Vieles aus seiner Gedankenwelt und nicht zuletzt sein Stil findet hier seine Erklärung. Als er sich mit der Situation Frankreichs zu beschäftigen beginnt, sieht er den allgemeinen Verfall und schreibt ihn mit viel Recht der Politik und den Kriegen Ludwig XIV. zu. Insbesondere ist es das Steuersystem, das ruinös wirkt. Mit Blick auf seinen Ertrag ist es völlig ineffizient. In einer auf Privateigentum, auf privatem Kapitalbesitz beruhenden Wirtschaft ist das Steuer­system das Interface zwischen Politik und Wirtschaft, … [weiterlesen]

Terrorherrschaft oder Volksaufstand?

Diskussion mit ehemaligem UN-Botschafter des Irak
Termin: 23/1/2025
Mo, 7.7.: Der ehemalige irakische Spitzendiplomat aus der Zeit von Saddam Hussein, Dr. Said al Moussawi, berichtet. Mit Fastenbrechen. In Englisch mit Flüsterübersetzung.
ISIS-kontrollierte Gebiete
Der blitzartige Vormarsch der ISIS und der faktische Zusammenbruch des Maliki-Regimes im Nordirak hat die Welt überrascht. Offensichtlich ist, dass die Bevölkerung der betroffenen Regionen mit der Bagdader Regierung höchst unzufrieden sein muss. Doch warum akzeptieren sie die Herrschaft extremer Jihadisten? Wie stark ist das Moment des Volksaufstandes und welche Rolle spielt der Konfessionalismus? Kommt es tatsächlich zur Dreiteilung des Landes, wie es die US-Besatzer vor zehn Jahren vorgesehen hatten? Veranstaltet von der Irakischen Gemeinde … [weiterlesen]

Die Inthronisierung des Pharao

21/6/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Geringe Wahlbeteiligung trotz Teilnahme Sabahis
Die ägyptische Präsidentenwahl diente dazu, dem blutigen Militärputsch vom vergangenen Jahr Legitimität zu verleihen. Die Methoden der Junta sind bekannt aus den bleiernen Jahrzehnten der jüngeren Vergangenheiten. Die Frage ist, ob wir einem lang anhaltenden arabischen Winter entgegen gehen oder der Tyrann auf tönernen Füßen steht. Jeder, der das Spiel durchschaut, weiß, dass es vor allem um die Wahlbeteiligung ging, denn der Beschluss der Krönung war bereits lange davor gefällt worden. Das Regime traute sich etwas unter 50% anzugeben. Die Fotos von der gähnenden Leere in den Wahllokalen spricht indes eine andere Sprache, genauso wie die plötzliche Verlängerung des Referendums um einen ganzen Tag. In jedem Fall gibt es keinen Vergleich mit den trotz aller … [weiterlesen]

Geld oder Kapital?

19/6/2014 · Von A.F.Reiterer
John Law (1671 – 1729): Spekulant-Bankrotteur und Geldtheoretiker Tendenzen der Politischen Ökonomie 7: Theorien über den Mehrwert 2
John Law ist ein schlechter Schriftsteller. Er ist auch kein guter Theoretiker, trotz seines Rufs in der Dogmengeschichte. Aber er hat sein Leben mit Verbissenheit der Geldfrage gewidmet und ist ein wichtiger Zeitzeuge. Seine Beobachtungen sind teils naiv, teils klug, und er ver-sucht, ein System hineinzubringen. Die Rechnungen in der Schrift von 1705 sind allerdings häufig nicht nachvollziehbar. Die Formulierungen sind schlampig, und es ist auch nicht klar, ob er immer richtig räsoniert. Seine Überlegungen sind teils volkswirtschaftlich. Teils sind sie einfach kaufmännisch aus der Zeit heraus. Geboren in Edinburgh, war Law der Sohn eines Goldschmieds. Die hatten zu dieser Zeit auch oft die Funktion von kleinen Banken und gaben für Einlagen Noten ("Goldschmiednoten"), Papiergeld, … [weiterlesen]

Die Rache des „irakischen Widerstands“

Malikis konfessionelles Regime provoziert konfessionelle Antwort
15/6/2014 · von Wilhelm Langthaler
Der Erfolg von ISIS ist offensichtlich. Innerhalb nicht einmal einer Woche fiel ihnen der halbe Nordirak fast kampflos in die Hände. Warum? Große Teile der sunnitischen Bevölkerung betrachten die schiitische Regierung in Bagdad als Hauptfeind. De facto hat eine sunnitische Koalition, die in etwa dem „irakischen Widerstand“ gegen die US-Besatzung vor zehn Jahren entspricht, das proiranische Regime zurückgedrängt.
1) Nicht nur ISIS Mosul und Tikrit konnten nur kampflos fallen, weil a) die irakische Armee nicht zu kämpfen bereit war und b) die lokale Bevölkerung ebenfalls keinen Widerstand leistete oder den Aufstand sogar unterstützte. Mit ein paar Tausend oder vielleicht Zehntausenden Kämpfern ohne schwere Waffen können sonst nicht derartig große Territorien eingenommen werden. 2) Alter irakischer Widerstand und neuer Volksaufstand Welche Kräfte sind nun beteiligt? Neben den Jihadis sind da einerseits die Kräfte um die alte irakische Armee und die Baath-Partei. Izzat al Durri, aus der Saddam-Führung, steht dem Naqshbandiya-Orden vor, unter dessen ideologischem Schild bewaffnete Kräfte operieren. Andererseits gibt es die Stammesstrukturen, die in gewissen Bereichen über … [weiterlesen]

„Straße unter Kontrolle der Rechten“

Führender Aktivist der ukrainischen Linken sprach in Wien
15/6/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Auf Einladung der Antiimperialistischen Koordination (AIK) sprach Sergej Kiritschuk von der linken Organisation Borotba („Kampf“) am 13. Juni 2014 im Wiener Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (Okaz).
Sein Bericht über die Lage aus den Gebieten unter Kontrolle der neuen Kiewer Regierung ist dramatisch. Trotz des schwachen Wahlergebnisses für die offenen Faschisten beherrschen diese nicht nur die Straße, sondern Teile der Sicherheitsapparate. „Die Nationalgarde ist eine legale Form des Faschismus.“ Während in Kiew und Lwiw/Lwow die Rechte laut Kiritschuk über politische Hegemonie verfügt, gilt das nicht für die Großstädte Charkiw/Charkow und Odessa. Dadurch ist dort die Repression besonders heftig, die von faschistischen Gruppen unter Duldung oder Beteiligung der offiziellen Sicherheitsorgane betrieben wird. Sergej Kiritschuk berichtete von der Zerstörung ihrer Lokale, den Angriff auf Demonstrationen sowie von Entführungen.   Das zwang die gesamte Führung ihrer … [weiterlesen]

Steuerreform?

11/6/2014 · Von A.F.Reiterer
Eine überfällige Debatte und was die österreichischen Parteien daraus machen
Die subjektive oder Nutzenwertlehre ist das Herzstück der neoklassischen Ökonomie. Sie beruht auf den "Gossenschen Gesetzen". Das erste dieser "Gesetze" lautet in der umständ­lichen Formulierung des Originals von 1853 (Gossen 1889, 4 f.): "Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt." Oder in heutiger Sprache kurz: Je mehr ich von irgend etwas besitze, desto weniger entgeht mir, wenn eine Einheit weg kommt. Der Grenznutzen des "letzten" Stücks geht gegen Null. Es ist aber, laut Neoklassik, dieser Grenznutzen, welcher den "Wert" bestimmt. Auf das Geld bzw. das Einkommen angewandt, kann jeder die Schlussfolgerung selbst ziehen. Das ist der erste Pfeiler, auf dem … [weiterlesen]

Antisemitismus – wer will ihn wirklich?

27/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Wer sich heute nicht gegen Israel und seine Politik stellt, hat jedes Recht verloren, in Hinkunft das Wort "Menschenrechte" auch nur in den Mund zu nehmen.
Gibt es Antisemitismus in Österreich, Deutschland, .... ? Wahrscheinlich schon. Ich sage wahrscheinlich. Denn jene, die darüber Untersuchungen anstellen, wollen ihn finden. Sie liefern daher keine zuverlässigen Belege. Seriöse Leute wie etwa Wolfgang Benz aus Berlin gibt es in Österreich leider nicht. Trotzdem: Aus der langen Erfahrung meiner Kontakte mit katholisch-ländlichem Milieu würde es mich höchst verwundern, wenn der alte, teils christliche, teils rassistische Antisemitismus verschwunden wäre. Und heute? Die Unterstützer Israels, die Israelitische Kultusgemeinde, ein erheblicher Teil der liberalen Intellektuellen und die politische Klasse reden und wünschen sich einen Antisemitismus herbei. Damit können sie mit gutem Gewissen verteidigen, was sie unterstützen … [weiterlesen]

Die Politische Ökonomie entdeckt den Wert: William Petty – Großkorruptionist und lucider Theoretiker

21/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 9: Theorien über den Mehrwert 4
"The most grinding poverty is a trifling evil compared with the inequality of classes." William Morris, 31 "Die ratio formalis des Reichtums liegt eher in der Verhältnismäßigkeit als in der Quantität" (Petty, 34). Um 1662 war Ire in Irland sein ein hartes Los. Die Engländer hatten unter Cromwell eben das Land wieder "befriedet". Nun gingen sie daran, die Beute zu verteilen und, wenn möglich, die Bevölkerung "umzuvolken": Wenn möglich sollte in Hinkunft die Mehrzahl aus Engländern bestehen. Es gelang auch teilweise, im Norden zumindest. Einer der Hauptakteure in diesem Prozess war William Petty. William Petty (1623 – 1687) stammte aus dem britischen Handwerker-Milieu. Er hatte aber Gelegen­heit, sich die Bildung seiner Zeit umfassend anzueignen. Darauf baute er eine … [weiterlesen]

Noch haben wir Zeit, den Krieg zu stoppen

21/7/2014
Erklärung an die ukrainische und internationale Presse von der Fact Finding Mission im Auftrag der Europäischen Linken, des Netzwerks gegen Rechtsextremismus und Populismus – Prague Spring II und verschiedener Netzwerke der internationalen Friedensbewegung, die sich vor kurzem auf dem Peace Event Sarajevo 2014 versammelt haben
16. Juni, 2014 Das große Missverständnis zwischen zwei verschiedenen Sektoren der ukrainischen Gesellschaft wird zum blutigen Krieg von noch unbekannter Dimension. Mit dem Ziel der sofortigen Beendigung dieses Krieges hat eine Delegation aus Vertretern der oben genannten Organisationen und Initiativen Kiew, Charkow und Donezk im Rahmen einer politischen Informationsreise besucht. Folgende überraschende Ergebnisse wurden zutage gebracht: 1. Dialog und politische Verhandlungen sind noch möglich, wenn die gemäßigten Teile von den beiden Seiten der ukrainischen Zivilgesellschaft ihre Peace Building Kriterien gegen die militaristischen Flügel ihrer jeweiligen Allianzen durchsetzen können. 2. Die internationale Friedensbewegung kann diesen Prozess unterstützen, wenn die … [weiterlesen]

Kundgebung gegen israelischen Staatsterror

Termin: 23/1/2025
21.7.2014, Wien
Solidarität mit Gaza Wir rufen alle fortschrittlichen, internationalistischen und antiimperialistischen Kräfte auf, sich aktiv an unserer Kundgebung zu beteiligen. Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich (ATIGF) Anatolische Föderation (AFA) Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) Kommunistischer StudentInnenverband (KSV) Kommunistische Gewerkschaftsinitiative international (KOMintern) Partei der Arbeit (PdA) Neue Demokratische Jugend … [weiterlesen]

HEUTE: Demonstration zur israelischen Botschaft

Termin: 23/1/2025
Samstag, 19. Juli 2014 13:00 Uhr
Schluss mit dem Massaker in Gaza! Heute früh hat die israelische Arme ihre täglichen Bombenangriffe auf den Gazastreifen mit einer Bodenoffensive verstärkt. Unmittelbar vor und nach der Waffenruhe gestern Donnerstag stand Gaza unter weiterem massiven Beschuss. Mehr als 260 getötete Menschen im Gazastreifen, darunter zahlreiche Kinder und Tausende Verletzte, für deren Behandlung es kaum medizinische Versorgung und Strom gibt, sind die Folge. Allein bei der gestern gestarteten Bodenoffensive, begleitet durch Luftangriffe, wurden erneut 28 Menschen ermordet. Derzeit wird besonders auf Medieneinrichtungen gezielt. Israelische Apache Hubschrauber haben heute früh (4:00 Uhr Ortszeit) den al-Jawhara Turm in Gaza Stadt unter Beschuss genommen. Mindestens 10 Appartments mit … [weiterlesen]

"Sind auf der Schwarzen Liste der EU“

Termin: 23/1/2025
So 20.7. Wien: Bericht von einer Fact-Finding-Mission in die Ukraine einschließlich Donetsk
Bild
Es berichtet Thomas Zmrzly, Sprecher von Initiative e.V. Duisburg, antikapitalistischer und antiimperialistischer Aktivist (per Skype) Mitte Juli befand sich eine vierköpfige Friedensdelegation unter anderen mit Leo Gabriel und Thomas Zmrzly in der Ukraine. Sie besuchten die Städte Kiew, Charkow und Donetsk. Dabei sprachen sie mit beiden Seiten, sowohl der Pro- als auch der Anti-Maidan-Linken. Sie begaben sich auch in den Donbass und trafen Spitzenvertreter des Volksrepublik … [weiterlesen]

Stoppt die Bombardierung Gazas – Für ein Ende der Eskalation im Nahen Osten

Termin: 23/1/2025
Aufruf zur Kundgebung in Essen
Bild
In den vergangenen Wochen haben die Angriffe der israelischen Armee auf die palästinensische Zivilbevölkerung zugenommen. Während die Bevölkerung im von der Welt abgeschotteten Gaza unter Bombardierungen leidet und hohe Opferzahlen beklagen muss, hat die israelische Armee über Hebron eine Ausgangssperre verhängt und bei Hausdurchsuchungen mehrere Menschen verletzt und getötet. Infolge der Hausdurchsuchungen wurden mehr als 450 Menschen inhaftiert, darunter auch Abgeordnete und AktivistInnen des zivilen Widerstands. Wir sehen diese Gewalt im Zusammenhang mit der zunehmenden Destabilisierung im gesamten Nahen Osten und fordern daher: -Sofortigen Stopp der militärischen Aggressionen der israelischen Armee und die Freilassung der politischen Gefangenen. -Ein Ende der deutschen … [weiterlesen]

Verteidigt Gaza!

Termin: 23/1/2025
Kundgebung 20.7. Wien
Bild
Solidarität mit Palästina! * Schluss mit dem israelischen Terror gegen das palästinensische Volk! * Freiheit für Palästina! * Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand! angekündigt von Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG … [weiterlesen]

MiFID ˗ Der Staat der Finanz-Oligarchie, die EU

11/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Das EP, das Pseudo-Parlament der EU, hat Mitte April 2014, in seiner letzten Sitzung in der alten Zusammensetzung, eine neue Version von MiFID angenommen ˗ „Markets in Financial Instruments Directive“. Publiziert im Amtsblatt und damit Recht (aber noch nicht in Kraft) wurde 2014/65/EU am 15. Mai 2014. „Das Zocken hat ein Ende“, freut sich ein Herr Thomas Ulmer, MdEP, CDU. Aha! Sehen, was ein Börsenmensch dazu sagt (NZZ, 17. 6. 2014: EU-Richtlinie mit Nebenwirkungen): „Für die europäischen Börsen hat die erste Mifid-Richtlinie ein dereguliertes Umfeld mit sich gebracht, … (insbesondere) durch Plattformen, die nicht den gleichen Regeln wie Börsen unterworfen sind.“
Insbesondere hat MiFID den Hochfre­quenzhandel massiv gefördert und ausgeweitet, diese besonders gefährliche und schmutzige Form der Spekulation (Christoph Boschan, Börse Stuttgart). Und ein anderer Betroffener, ein Finanzberater, charakterisiert die Änderungen von MiFID II gegenüber MiFID lapidar: „Viel Lärm um wenig… Insgesamt präsentieret sich das neue Regime aber eher harmlos“ (Fonds professionell 18. April 2014). Es kann schon sein, dass der EP-Abgeordnete MiFID einfach nicht verstanden hat. Das wäre wenig verwunderlich. Sorgt sich doch die Einleitung zum Vorschlag der Richtlinie seitens der Kommission auch darum, dass „die Mitglieder des Leitungsorgans [der handelnden Unterneh­men] über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen und die Risiken … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Termin: 23/1/2025
9. Juli 2014: 10 Jahre nach dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs gegen den Bau der Apartheidmauer in Palästina
2014 - Internationales Jahr der Solidarität mit dem Palästinensischen Volk THE WALL MUST FALL! Im Jahre 2004 entscheidet der Internationale Gerichtshof in Den Haag (IGH), dass „der Bau einer Mauer in den besetzten palästinensischen Gebieten durch Israel und das damit in Zusammenhang stehende Regime internationalem Recht widerspricht“: „... Israel ist verpflichtet, den Bruch internationalen Rechts zu beenden; es ist verpflichtet, unverzüglich die Arbeiten am Bau der Mauer, die in den besetzten palästinensischen Gebieten gebaut wird, einschließlich in und um Jerusalem herum, zu beenden, unverzüglich die ihr innewohnenden Strukturen abzubauen und unverzüglich alle Gesetze und Erlässe, die sich damit befassen, aufzuheben oder außer Kraft zu setzen“ „... … [weiterlesen]

Schluss mit dem israelischen Terror gegen das palästinensische Volk!

Termin: 23/1/2025
Aufruf der Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG zur Solidaritätskundgebung
Die Unterdrückung des palästinensischen Volkes durch den israelischen Staat hat einen neuerlichen Höhepunkt gefunden. Der 16-jährige Jugendliche Mohammed Abu Khdeir wurde von einer Gruppe israelischer Faschisten entführt und bei lebendigem Leib verbannt. Sein 15-jähriger Cousin Tariq wurde von der Polizei brutalst zusammengeschlagen und im Gesicht entstellt. Tagtäglich bombardiert die israelische Luftwaffe den Gaza und tötete alleine am 6. Juli neun Menschen. Wir sagen: Schluss mit dem israelischen Terror gegen das palästinensische Volk! Freiheit für Palästina! Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand! Kommt Alle zur Solidaritätskundgebung am 9. Juli in Wien! … [weiterlesen]

Die Wahlen in Griechenland

4/7/2014 · Von Aug und Ohr Gegeninformationsinitiative
Einleitende Überlegungen: Wahlen kann man unter folgenden Gesichtspunkten betrachten: Sie führen letztlich ins Nichts, einmal gerät man an die Grenze, Bewegung ist alles, der Kampf von unten ist das einzig Entscheidende, vom Parlamentarismus wird man immer betrogen. Daher lege ich kein Augenmerk darauf.
 Kollateralnutzen von Wahlen   Diese unbezweifelbare Wahrheit muß man ein bißchen relativieren. Wenn ich zwar mit vollem Recht eine Auffassung vertrete, mit der ich  Bewegung als prioritär setze, ist es dann denn nicht doch auch legitim, den Wert von Kämpfen, die zusätzlich zum Bewegungs-Kampf, verstärkend und sichernd ablaufen, anzuerkennen, wenn sie sich als ein wesentlicher strategischer Begleitfaktor der primären Basiskämpfe erweisen, der Kämpfe in der unabhängigen, radikalen Publizistik, auf der Straße, in den Fabriken?                             … [weiterlesen]

Der Finanzkapitalismus und die Neandertaler

3/7/2014 · Von A.F.Reiterer
Hegemonie als zentrales Herrschaftsmittel
Was geht einen politisch interessierten Beobachter des Finanzkapitalismus und seiner Manöver der Neandertaler an? Gar nichts, sagt man vorschnell, wenn man nicht zufällig ein Archäologe oder allgemein neugierig ist. Doch Hegemonie und Dominanz beruhen auf einem umfassenden Weltbild. Es sind zwei Säulen, welche dieses Bild heute bestimmen. Die eine ist die Wirtschaftsauffassung, die Ökonomie auf der Grundlage der neoklassischen Ideologie. Die andere aber ist der Biologismus und Naturalismus, der inzwischen zur säkularen Religion wurde. Seine wichtigste Funktion ist, Ungleichheit zu rechtfertigen. Vor 1 1/2 Jahrhunderten schrieb Friedrich Engels eine Reihe von Arbeiten, die man heute als "naturphilosophisch" qualifiziert: den "Anti-Dühring", die "Dialektik der Natur" und auch den … [weiterlesen]

System und Gleichgewicht, Steuern und Staat: Boisguilbert

29/6/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 8: Theorien über den Mehrwert 3
Man hat Pierre Le Pesant de Boisguilbert (1646 – 1714 Rouen) als einen der Väter der politischen Ökonomie bezeichnet. Er stammt aus der noblesse de robe, dem französischen Beamtenadel des 17. Jahrhunderts, und gehörte als hoher Verwaltungsbeamter selbst dazu. Vieles aus seiner Gedankenwelt und nicht zuletzt sein Stil findet hier seine Erklärung. Als er sich mit der Situation Frankreichs zu beschäftigen beginnt, sieht er den allgemeinen Verfall und schreibt ihn mit viel Recht der Politik und den Kriegen Ludwig XIV. zu. Insbesondere ist es das Steuersystem, das ruinös wirkt. Mit Blick auf seinen Ertrag ist es völlig ineffizient. In einer auf Privateigentum, auf privatem Kapitalbesitz beruhenden Wirtschaft ist das Steuer­system das Interface zwischen Politik und Wirtschaft, … [weiterlesen]

Terrorherrschaft oder Volksaufstand?

Diskussion mit ehemaligem UN-Botschafter des Irak
Termin: 23/1/2025
Mo, 7.7.: Der ehemalige irakische Spitzendiplomat aus der Zeit von Saddam Hussein, Dr. Said al Moussawi, berichtet. Mit Fastenbrechen. In Englisch mit Flüsterübersetzung.
ISIS-kontrollierte Gebiete
Der blitzartige Vormarsch der ISIS und der faktische Zusammenbruch des Maliki-Regimes im Nordirak hat die Welt überrascht. Offensichtlich ist, dass die Bevölkerung der betroffenen Regionen mit der Bagdader Regierung höchst unzufrieden sein muss. Doch warum akzeptieren sie die Herrschaft extremer Jihadisten? Wie stark ist das Moment des Volksaufstandes und welche Rolle spielt der Konfessionalismus? Kommt es tatsächlich zur Dreiteilung des Landes, wie es die US-Besatzer vor zehn Jahren vorgesehen hatten? Veranstaltet von der Irakischen Gemeinde … [weiterlesen]

Die Inthronisierung des Pharao

21/6/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Geringe Wahlbeteiligung trotz Teilnahme Sabahis
Die ägyptische Präsidentenwahl diente dazu, dem blutigen Militärputsch vom vergangenen Jahr Legitimität zu verleihen. Die Methoden der Junta sind bekannt aus den bleiernen Jahrzehnten der jüngeren Vergangenheiten. Die Frage ist, ob wir einem lang anhaltenden arabischen Winter entgegen gehen oder der Tyrann auf tönernen Füßen steht. Jeder, der das Spiel durchschaut, weiß, dass es vor allem um die Wahlbeteiligung ging, denn der Beschluss der Krönung war bereits lange davor gefällt worden. Das Regime traute sich etwas unter 50% anzugeben. Die Fotos von der gähnenden Leere in den Wahllokalen spricht indes eine andere Sprache, genauso wie die plötzliche Verlängerung des Referendums um einen ganzen Tag. In jedem Fall gibt es keinen Vergleich mit den trotz aller … [weiterlesen]

Geld oder Kapital?

19/6/2014 · Von A.F.Reiterer
John Law (1671 – 1729): Spekulant-Bankrotteur und Geldtheoretiker Tendenzen der Politischen Ökonomie 7: Theorien über den Mehrwert 2
John Law ist ein schlechter Schriftsteller. Er ist auch kein guter Theoretiker, trotz seines Rufs in der Dogmengeschichte. Aber er hat sein Leben mit Verbissenheit der Geldfrage gewidmet und ist ein wichtiger Zeitzeuge. Seine Beobachtungen sind teils naiv, teils klug, und er ver-sucht, ein System hineinzubringen. Die Rechnungen in der Schrift von 1705 sind allerdings häufig nicht nachvollziehbar. Die Formulierungen sind schlampig, und es ist auch nicht klar, ob er immer richtig räsoniert. Seine Überlegungen sind teils volkswirtschaftlich. Teils sind sie einfach kaufmännisch aus der Zeit heraus. Geboren in Edinburgh, war Law der Sohn eines Goldschmieds. Die hatten zu dieser Zeit auch oft die Funktion von kleinen Banken und gaben für Einlagen Noten ("Goldschmiednoten"), Papiergeld, … [weiterlesen]

Die Rache des „irakischen Widerstands“

Malikis konfessionelles Regime provoziert konfessionelle Antwort
15/6/2014 · von Wilhelm Langthaler
Der Erfolg von ISIS ist offensichtlich. Innerhalb nicht einmal einer Woche fiel ihnen der halbe Nordirak fast kampflos in die Hände. Warum? Große Teile der sunnitischen Bevölkerung betrachten die schiitische Regierung in Bagdad als Hauptfeind. De facto hat eine sunnitische Koalition, die in etwa dem „irakischen Widerstand“ gegen die US-Besatzung vor zehn Jahren entspricht, das proiranische Regime zurückgedrängt.
1) Nicht nur ISIS Mosul und Tikrit konnten nur kampflos fallen, weil a) die irakische Armee nicht zu kämpfen bereit war und b) die lokale Bevölkerung ebenfalls keinen Widerstand leistete oder den Aufstand sogar unterstützte. Mit ein paar Tausend oder vielleicht Zehntausenden Kämpfern ohne schwere Waffen können sonst nicht derartig große Territorien eingenommen werden. 2) Alter irakischer Widerstand und neuer Volksaufstand Welche Kräfte sind nun beteiligt? Neben den Jihadis sind da einerseits die Kräfte um die alte irakische Armee und die Baath-Partei. Izzat al Durri, aus der Saddam-Führung, steht dem Naqshbandiya-Orden vor, unter dessen ideologischem Schild bewaffnete Kräfte operieren. Andererseits gibt es die Stammesstrukturen, die in gewissen Bereichen über … [weiterlesen]

„Straße unter Kontrolle der Rechten“

Führender Aktivist der ukrainischen Linken sprach in Wien
15/6/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Auf Einladung der Antiimperialistischen Koordination (AIK) sprach Sergej Kiritschuk von der linken Organisation Borotba („Kampf“) am 13. Juni 2014 im Wiener Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (Okaz).
Sein Bericht über die Lage aus den Gebieten unter Kontrolle der neuen Kiewer Regierung ist dramatisch. Trotz des schwachen Wahlergebnisses für die offenen Faschisten beherrschen diese nicht nur die Straße, sondern Teile der Sicherheitsapparate. „Die Nationalgarde ist eine legale Form des Faschismus.“ Während in Kiew und Lwiw/Lwow die Rechte laut Kiritschuk über politische Hegemonie verfügt, gilt das nicht für die Großstädte Charkiw/Charkow und Odessa. Dadurch ist dort die Repression besonders heftig, die von faschistischen Gruppen unter Duldung oder Beteiligung der offiziellen Sicherheitsorgane betrieben wird. Sergej Kiritschuk berichtete von der Zerstörung ihrer Lokale, den Angriff auf Demonstrationen sowie von Entführungen.   Das zwang die gesamte Führung ihrer … [weiterlesen]

Steuerreform?

11/6/2014 · Von A.F.Reiterer
Eine überfällige Debatte und was die österreichischen Parteien daraus machen
Die subjektive oder Nutzenwertlehre ist das Herzstück der neoklassischen Ökonomie. Sie beruht auf den "Gossenschen Gesetzen". Das erste dieser "Gesetze" lautet in der umständ­lichen Formulierung des Originals von 1853 (Gossen 1889, 4 f.): "Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt." Oder in heutiger Sprache kurz: Je mehr ich von irgend etwas besitze, desto weniger entgeht mir, wenn eine Einheit weg kommt. Der Grenznutzen des "letzten" Stücks geht gegen Null. Es ist aber, laut Neoklassik, dieser Grenznutzen, welcher den "Wert" bestimmt. Auf das Geld bzw. das Einkommen angewandt, kann jeder die Schlussfolgerung selbst ziehen. Das ist der erste Pfeiler, auf dem … [weiterlesen]
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