Site-Logo
Site Navigation

Interview mit Sergej Kiritschuk von Borotba

11/6/2014 · Von Initiativ e.V.
„Von Anfang unterstützte der Maidan das Freihandelsabkommen mit der EU – wir waren von Anfang an gegen die EU, die nichts anderes zum Ziel hat, als die als die ukrainische Wirtschaft auszurauben und zu zerstören.“
Bild
Initiativ: Wie und wann ist Borotba entstanden? S.K. : Wir sind eine sehr junge und neue Organisation. Gegründet wurde Borotba 2011 als Ergebnis einer Vereinigung von verschiedenen linken Gruppen. Einige stammen von marxistischen Vereinigungen, andere kamen von der Kommunistischen Partei der Ukraine (KPU) und auch von deren Jugendorganisation. Unterschiedliche Leute mit unterschiedlichem Hintergrund. Wir haben Stalinisten, Trotzkisten, Maoisten und mit anderen politischen Hintergründen in unserer Organisation. In einem bestimmten Moment haben wir verstanden, das es nicht mehr so wichtig ist, wie es einmal war. In verschiedenen Kampagnen haben alle zusammengearbeitet und dabei festgestellt, dass diese Differenzen nicht mehr so bedeutend sind. Wir können gemeinsam etwas Neues … [weiterlesen]

Der Welthandel und die Globalisierung: Thomas Mun

6/6/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 6: Theorien über den Mehrwert1
[Ich nehme die Serie über Politische Ökonomie wieder auf und werde die nächste Tranche der Entstehung des ökonomischen Denkens bzw. der ökonomischen Theorie widmen.] Warum Dogmengeschichte? "Theorien über den Mehrwert" ist der Titel, den die Herausgeber den umfangreichen Marx'schen Exzerpten, Vorbereitungen und Reflexionen über die Entwicklung der Politischen Ökonomie bis in seine Zeit gaben (MEW 26.1 – 3). Denn darauf kommt es an: Wer eignet sich wieviel gesellschaftliches Produkt an? Heute nennt man die Geschichte der Ökonomie meist Dogmengeschichte. Der Anklang an religiöse Fragen ist zwar sicher nicht beabsichtigt, aber in manchen Fragen nicht unpassend. Aber wen interessiert die Geschichte der Disziplin und wofür soll sie gut sein? "Who, after Samuelson, needs Adam … [weiterlesen]

Forderungskatalog zur Lage in der Ukraine

6/6/2014
Von Aug und Ohr Gegeninformationsinitiative/Diskussionsplattform Ukraine
A) Forderungen, gerichtet an die Kiewer Regierung: 1. Verbot aller eindeutig sich auf faschistisch/nationalsozialistische Traditionen beziehenden Organisationen, d. h. aller Komponenten des Rechten Sektors. Ebenso ist die eng mit den heutigen nationalsozialistischen Organisationen kooperierende und vom Nationalsozialismus herstammende Svoboda mit ihren expliziten antisemitischen Haßtiraden, was die Akzeptanz betrifft, den reinen Naziorganisationen der Ukraine gleichzusetzen und muß ebenfalls verboten werden. Auflösung der mit den rechtsextremen und nazistischen Selbstverteidigungskräften des Maidan bestückten Nationalgarde. 2. Einstellung aller Kriegshandlungen seitens der ukrainischen Regierung. Entfernung aller Söldner. 3. Kein Beitritt zu NATO und EU. 4. Die … [weiterlesen]

Ein aufrechter Antiimperialist hat uns verlassen

6/6/2014
Nachruf auf Michael Bacher
Viel zu früh ist Michael Bacher aus dem Leben geschieden. Von Kindheit an mit einer Gehbehinderung belastet, gesundheitlich angeschlagen und zunehmend geschwächt, hat er es sich nicht nehmen lassen, politisch aktiv zu sein und sein Leben, so es ging, auch zu genießen. Michael Bacher war eines jener wenigen Wiener linken Urgesteine aus der autonomen Szene der 70er und 80er Jahre, die sich weder ins Privatleben zurückgezogen, noch ihre politischen Überzeugungen auf Seiten der unterdrückten Völker aufgegeben haben. Mit der AIK ging er seit den späten 1990er Jahren ein Stück seines politischen Weges. Michi nahm an den antiimperialistischen Sommerlagern in Assisi, Italien teil, an den Bewegungen in Solidarität mit der palästinensischen Intifada und gegen die imperialistische … [weiterlesen]

Proteste gegen Karls-Preis-Verleihung in Aachen

4/6/2014 · Von Thomas Zmrzly
Am Donnerstag, den 29.5. hatten sich morgens gegen 11 Uhr erst wenige Menschen am Elisenbrunnen eingefunden, zu dem das Bündnis gegen die diesjährige Preisverleihung aufgerufen hatte. Politisch war dazu aufgerufen worden, gegen die Teilnahme von Jazenjuk, dem sogenannten Premierminister der ukrainischen „Übergangsregierung“ zu protestieren.
Bild
Dieser sollte in diesem Jahr die Laudatio für Hermann von Rompuy halten, den diesjährigen Karls-Preis Träger. Neben ihm waren noch die Minister aus Georgien und Moldawien geladen. Die diesjährige Preisverleihung konnte also als klares politisches Signal gegen Rußland verstanden werden, denn zumindest Moldawien gilt als nächster Beitrittskandidat, auch wenn dies im Land selber sehr umstritten ist. Die frühe Kundgebung gab verschiedenen Linken aus der Ukraine, wie aus der Region die Möglichkeiten ihre Sicht der Dinge, wie auch ihren Forderungen vorzutragen. Und natürlich stand der Krieg der ukrainischen Regierung gegen die Ostukraine im Vordergrund. Mittlerweile hatten sich den Linken sehr viele russischsprachige Menschen, oder solche die auf eine russische Einflussnahme hoffen … [weiterlesen]

Proteste gegen den ukrainischen Premier Jazenjuk anlässlich der Karlspreisverleihung in Aachen

31/5/2014 · von Marc Treude
Alljährlich wird am letzten Donnerstag im Mai (Christi Himmelfahrt) in Aachen der Karlspreis verliehen, angeblich für besondere Verdienste um die Einigung Europas.
Das who-is-who der bisherigen Preisträger liest sich wie eine Liste des Horrors: Kriegstreiber wie Henry Kissinger 1987, Anthony Blair 1999 oder Bill Clinton 2000, und neoliberale Vertreter aggressiver Kürzungspolitik wie Wolfgang Schäuble 2008, Angela Merkel 2012 oder die lettische Ministerpräsidentin Dalia Grybauskaite 2013. Im Jahre 2002 bekam ihn: Der Euro. Trotzdem kein Grund für Heiterkeit! In diesem Jahr war der Auserkorene der Präsident des Europäischen Rates Herman van Rompuy. Aber nicht dieser Herr war Anlas zu massiveren Protesten als sonst, sondern einer der drei Laudatoren. Denn vor dem Hintergrund des sich entwickelnden Bürgerkriegs in der Ukraine hatte das Karlspreis-Direktorium es sich nicht nehmen lassen, eine besondere Provokation abzulassen: Der amtierende … [weiterlesen]

Die unbezwingbare Sehnsucht nach der Sozialdemokratie

31/5/2014 · Von A.F.Reiterer
Die alte „Neue Linke“ und ihre Stellung heute
Die alte Hure NZZ liegt schwach und krank und siech im Bett. Nach ausgelassner Jugendzeit übt sie sich in der Heiligkeit. Einst war sie ein jungfrisches Blut, trieb manchen tollen Übermut mit ihrem Schwager Bakunin, doch jetzt hat sie den Geldsackspleen … Das Gedichtchen von Ulrich Dürrenmatt von 1905 fällt mir ein. Eben las ich „Il manifesto“. Ende der 1960er und in den 1970ern waren Rosanna Rossanda, Luigi Pintor, Aldo Natoli die Heroen der konsequenten Linken in Europa. Heute jubelt „Il manifesto“ über den Erfolg des Matteo Renzi bei den EP-Wahlen in Italien. Beppe Grillo machte einen geschmacklosen machistischen Witz ˗ wenn es denn wahr ist, denn in den anderen Zeitungen finde ich nichts davon! Und das ist der Anlass, ihn und die Cinque Stelle außerhalb der … [weiterlesen]

Euro-Hilfe und Hypo-Desaster: Rettung der großen Geldvermögen

Diskussion 24.6. Okaz
Termin: 23/1/2025
Nein zur Privatisierung der Gewinne und zur Sozialisierung der Verluste
Bild
Es diskutieren*: Albert F. Reiterer, Soziologe Michael Smrcka, Initiative Tatort Hypo Martin Mair, Aktive Arbeitslose Österreich Moderation: Stefan Hinsch, Wirtschaftspublizist Seit 2007/8 wird die österreichische und europäische Wirtschaft von einer Finanz-Katastrophe nach der anderen erschüttert. Finanzkrise 2008, Eurokrise seit 2011, Hypo-Desaster, dessen ganzes Ausmaß erst 2014 bekannt wurde… Diese Krisen hängen zusammen: Während bis 2007 ein gewaltiges Finanzmarkt- und Kreditbonanza alle möglichen zweifelhaften Aktivitäten ohne nachzufragen finanziert hat, versiegt im Anschluss die Kreditflut und eine ganze Reihe fundamentaler Probleme tritt zu Tage: Immobilienblase von San Francisco bis Barcelona, Dublin und Tallinn – 2007 beginnen Sie zu platzen. Ein … [weiterlesen]

Der Piketty-Hype, die Große U-Kurve und die Linke

Einkommensverteilung in Österreich und der westlichen Welt
Termin: 23/1/2025
15.10.: Diskussion über Ungleichheit von Einkommen, von Vermögen und von Klassen.
Bild
Diskussion über Einkommensverteilung global und im Besonderen in Österreich: Albert F. Reiterer, Sozialwissenschaftler (i.R.) Hannes Hofbauer, Verleger und Autor Gerhard Kohlmaier, Steuerinitiative im ÖGB Piketty's Buch über die stark wachsende Ungleichheit und den unverschämten Raubzug der Eliten schlug ein. Es ist der reinste Hype. Es gab kaum je eine derartige Reaktion auf ein wissenschaftliches Buch. Die Kettenhunden des Kapitals versuchen den Autor zu zerreißen. Die Frankfurter Allgemeine (15. Mai 2014) hat jene Namen organisiert, welche als große Kaliber in der deutschen Ökonomie gelten. Die Arbeit hat sie auf dem falschen Fuß erwischt. Die Fakten können sie kaum bestreiten, obwohl einige auch dazu Neigung zeigen (Homburg: "Während der letzten Jahrhunderte … [weiterlesen]

Verfolgte ukrainische Linke in Österreich

Termin: 28/5/2014
Sergej Kiritschuk, Führungsmitglied von Borotba, spricht über die Krise im Land, 12. (Graz) und 13. Juni (Wien) 2014
Bild
Sergej Kiritschuk ist Koordinator der ukrainischen linken Sammelbewegung Borotba (»Kampf«). Seit Jahren kämpfen sie gegen die neoliberale Politik der Regierung Janukowitsch und seiner Oligarchen. An der Maidan-Bewegung hatten sie sich anfangs beteiligt, doch nach der Überhandnahme rechter Tendenzen zurückgezogen. Mit der vom Westen unterstützten Machtübernahme einer nationalistischen Regierung unter Beteiligung der radikalen Rechten von und der Regularisierung ihrer Schlägerbanden begann eine regelrechte Verfolgungswelle. Unter dem Schlagwort »Terroristen und Separatisten« werden alle kritischen Stimmen physisch verfolgt. Borotba wurde in Kiew, Charkiw und Dnipropetrowsk in den Untergrund gedrängt. Beim Massaker von Odessa wurde eines ihrer Mitglieder vom Rechten Sektor … [weiterlesen]

"Die Staatsgewalt verstößt gegen jedes Recht"

28/5/2014 · Von Giuseppe Acconcia - Kairo
Interview mit Moneim Aboul Fotouh, Führer der "Mitte-Linken"
Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen in eckigen Klammern: Gewerkschaftsforum Hannover Kontakt: gewerkschaftsforum-H@web.de In Ägypten vollzieht sich eine klassische Konterrevolution. Ausgerechnet die britische "Financial Times" hatte das bereits kurz nach dem, mit Hilfe eines erheblichen Teils der so genannten "Zivilgesellschaft" (in Gestalt der Tamarod-Bewegung) durchgeführten, Militärputsch gegen den gewählten Präsidenten Mursi vor knapp einem Jahr kühl diagnostiziert. Von den meisten Gewerkschaftsführungen in Europa und am Nil wurde dies hingegen lange Zeit ebenso bestritten wie von machen radikalen Linken, die in den Ereignissen gar eine "zweite Phase der ägyptischen Revolution" erblickten. Die monatelangen Blutbäder, die Polizei, Armee und Geheimdienst … [weiterlesen]

Opposition gegen EU bestätigt

Uneinheitlichkeit Ausdruck der Gärung
28/5/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Es scheint schwer starke Aussagen aus den EU-Wahlen herauszulesen. Einerseits können die kapitalistischen Eliten nur mit Mühe ein einheitliches Projekt darstellen. Andererseits gibt es eine konsolidierte Opposition gegen die EU, oft von rechts aber nicht nur. Das deutsche Zentrum bleibt indes stabil, aber zunehmend isoliert.
1) In Frankreich, England und Dänemark haben Unions-feindliche Parteien Mehrheiten erobert und in vielen anderen stellen sie konsistente Minderheiten dar. Oft sind sie rechts orientiert und fremdenfeindlich, aber nicht überall, wie beispielsweise Peppe Grillos Movimento 5 Stelle in Italien. 2) Das deutsche Zentrum Europas mit Satelliten wie Österreich oder Holland bleibt im Wesentlichen stabil. Die kapitalistischen Eliten sitzen fest im Sattel und ihr politisches System funktioniert noch. Doch auch dort regt sich Opposition gegen die Union. 3) In Italien steigt der neoliberale Populismus Renzis mit 40% wie ein Phönix aus der Asche und zeigt, dass das System noch immer nicht ganz am Ende ist. Doch das M5S kommt abermals auf 20%. Wenn die soziale Krise andauert, was wir annehmen, … [weiterlesen]

Für Demokratie und Frieden in der Ukraine - gegen einseitige Einmischung

Petition
25/5/2014 · Von A. Almeder
Im Sinne der als Anti-These zum Nationalsozialismus 1945 entstandenen 2. Republik
Wir als Unterzeichner dieser Petition fordern: 1. Einstellung jeglicher (finanzieller und politischer) Unterstützung der dzt. Regierung in Kiev, solange offen faschistische - in der Tradition des mit dem NS-Regime verbündeter Kräfte - an dieser beteiligt sind. Dies bedingt auch die sofortige Auflösung der sogenannten Nationalgarde (= die als ukrain. Waffen-SS von den mit St.Georgs-Bändern als Antifaschisten sich deklarierende Widerstandsbewegung angesehen wird) bei denen diese Gruppierungen noch staatlich legitimiert Waffengewalt gegen die ukrainische Bevölkerung, die sich in Opposition zur dzt. Regierung befindet, einsetzen kann. 2. Forderung nach sofortiger Dialogeröffnung seitens der Kiever Regierung mit der Unabhängigkeitsbewegung im Donbass (inkludiert deren … [weiterlesen]

Merkel, Obama, Putin: Hände weg von der Ukraine!

Termin: 23/1/2025
Schluss mit der Unterstützung des Regimes in Kiew!
Bild
Die Menschen in der Ukraine sind Opfer der Großmachtpolitik der USA, der EU und Russlands. Im Kampf um Einflusssphären, Absatzmärkte und geostrategische Positionen wird die Ukraine zerrieben und wurden rechts-nationalistische Kräfte gestärkt, die das Land jetzt an den Rand eines Bürgerkriegs entlang ethnischer Linien gebracht haben. Wir, das ‚Bündnis Karlspreisprotest 2014′, ein Zusammenschluss friedenspolitischer und fortschrittlicher Gruppen aus Aachen und der Region, stehen weder auf Seiten von Obama und Merkel noch auf Seiten Putins. Wir unterstützen weder den ehemaligen Präsidenten Janukowitsch noch die neuen Machthaber in Kiew. Wir stehen auf Seiten der einfachen Bevölkerung in der Ukraine, die sich nach Frieden, Demokratie und sozialen Rechten sehnt – unabhängig … [weiterlesen]

Europawahl: Ist genug jetzt.

24/5/2014 · Von Antiimperialistische Koordination
Die Europäische Union steckt in einer gewaltigen Krise, einer Krise mit langer Geschichte. Sie beginnt mit der Ablehnung des Maastricht-Vertrages durch die dänische Bevölkerung, einem ersten Anzeichen des Hegemonieverlustes des EU-Projektes auf der Ebene der Bevölkerung. Seither waren die europäischen Eliten nicht mehr in der Lage, zentrale Weichenstellungen durch demokratische Volksabstimmungen zu bringen.
Und seit Neuestem werden die Eliten selbst von Unsicherheit zerrissen. Der Hintergrund all dieser Schwierigkeiten ist der Verlust einer strategischen Idee. Die Eliten sind sich selbst nicht einig, wie sie der Krise ihrer Institutionen begegnen wollen. Das EU-Projekt beginnt als Integration des liberal-kapitalistischen Westeuropa gegen den Osten des Kontinents. Heute oft in Vergessenheit geraten: Die erste „Europa-Idee“ war jene einer gemeinsamen Armee, welche die Wiederaufrüstung Westdeutschlands leichter verdaubar machen sollte. Dieses „Friedensprojekt“ scheiterte dann an der französischen Nationalversammlung, und man wandte sich einer stärker wirtschaftlichen Agenda zu. Mit den 1980er Jahren wird die europäische Integration zur Speerspitze der neoliberalen … [weiterlesen]

EP-Wahl und Pseudoparlament

"Besitz und Bildung": Die Oligarchie und die Mittelschicht
22/5/2014 · Von A.F.Reiterer
Und wieder einmal stehen wir vor "EU-Wahlen", wie uns der ORF Tag für Tag in die Ohren dröhnt. Und? Ist das nicht wichtig?
Das EP, das Europäische Parlament, trägt nur die Maske eines Parlaments. Es ist aber kein Parlament; es ist Teil der EU-Zentralbürokratie. Aber es wird doch gewählt! Warum ist es dann kein Parlament? Vielleicht ist der Ausdruck ein wenig ungenau. Man müsste sagen: Das EP ist trotz allge­meinem Wahlrechts kein Parlament der Bevölkerung insgesamt, dessen, was man in der politischen Theorie den Demos nennt. Denn es gibt keinen allgemeinen europäischen Demos. Wenn hier gewählt wird, dann hat es die von den Grünen so gewünschte Qualität von EU-Volksabstimmungen: Dass also z. B. 10 Millionen Bayern und 700.000 Tiroler bzw. ihre Wahlberechtigten abstimmen, ob die bairischen LKWs ungehindert durch Tirol fahren dürfen. Diese Art von Demokratie wird am deutlichsten am … [weiterlesen]

Der Kongress des Bürgerfront

Valencia 9.-11. Mai
19/5/2014
Ein Bericht der Nationalen Koordination der Linke gegen den Euro (Italien)
Bild
Vor gerade einem Jahr, in Mai 2013, wurde die Frente Civico (Bürgerfront) mit dem Manifest „Raus aus dem Euro“, gegründet. Einer seiner ersten Unterstützer (Gründer) ist Julio Anguita, historischer Führer zuerst der Kommunistischen Partei, dann von Izquierda Unida (Vereinigte Linke). Die Bürgerfront vereinigt die linke Minderheit der Spanische Kommunistischen Partei sowie andere politische Gruppen und Vereine, die teilweise aus der Vereinigten Linken, teils auch von außerhalb sind. Der Front ist in Spanien gut verankert, von Andalusien bis zum Baskenland, von Katalonien bis Galizien. Interessant ist dabei, dass der Beitritt nur als Individuum möglich ist und nicht als Organisation. Auch wenn einige der besten Intellektuellen der spanischen Linken Mitglieder der Front sind, … [weiterlesen]

„Wir lassen uns nichts von Rechtsnationalisten beherrschen“

Donbass-Referenden eindeutige Willensäußerung
18/5/2014 · Antiimperialistische Koordination / Initiativ e.V.
Die Abstimmungen in den Oblasten Donetsk und Lugansk wurden vom Westen von Anfang an verurteilt und von Kiew gar als terroristisch bezeichnet. Selbst Putin, der hierzulande als Drahtzieher allem Bösen gehandelt wird, rief zu deren Verschiebung auf. Dennoch wurde das Referendum zum durchschlagenden Erfolg – die Bilder von den langen Schlagen vor den Wahllokalen legen davon unbestreitbares Zeugnis ab. Umso mehr als es gegen den Willen der Mächtigen aus West und Ost geschah!
Donetzker Volksrepublik
Die Aussage ist klar: Man will nicht mehr unter der Botmäßigkeit des Kiewer Regimes leben, das auf Dissens einzig mit roher Gewalt antwortet. Die Kiewer Verweigerung von Verhandlungen wird verständlicherweise als Unmöglichkeit eines Kompromisses verstanden. Der Ausweg: die Unabhängigkeit. Nun kommt noch die Einstellung der Kiewer Zahlungen an die öffentliche Verwaltung im Südosten hinzu, in eines gewissen Sinn die Anerkennung der Unabhängigkeit ex negativo. Es handelt sich um eine klassische demokratische Entscheidung, die respektiert werden muss (auch wenn sie nicht dem Völkerrecht entspricht und die Abstimmung nicht den Standards einer staatlich organisierten Wahl, sondern mehr einer politischen Massendemonstration entsprach). Noch mehr, als Antifaschisten können wir es nur … [weiterlesen]

Südostukraine: Linke werden gesäubert

Kommunisten tauchen in den Untergrund ab
15/5/2014 · von Alexander Muth
Borotba ist gezwungen, sich auch im Osten, soweit möglich, auf illegale Arbeit zu verlegen, nachdem man gehofft hatte, man würde dort sicherer sein.
Aus Kiew mußte Borotba ja fast ganz abziehen. Bereits im Februar hatten faschistische Sturmtruppen das dortige Büro gestürmt (1), und es wurden Todeslisten aufgestellt, auf denen damals insgesamt 8 Borotba-Aktivisten aufschienen (2), aber auch Aktivisten anderer Organisationen. Das war der Anlaß, sich ganz, mit Ausnahme einiger verdeckt arbeitender Kräfte, aus Kiew zurückzuziehen. In Kharkow wurde ein erstes Mal am 15. April die Parteizentrale von der Polizei gestürmt und verwüstet (3). In der Zeitschrift LINKS (4) wird berichtet, daß dies am 2. Mai in Kharkow ein zweites Mal stattfand. Zahlreiche politische Materialien wurden auch diesmal beschlagnahmt, ebenso Fahnen, glücklicherweise ist dabei niemand verletzt oder verhaftet worden. Dmitry Kolesnik von Borotba vermutet, … [weiterlesen]

Soziale Medien in Palästina

Blogger-Gründungsväter in Wien
Termin: 23/1/2025
Vortrag und Diskussion mit Muhannad Abu-Ghosh und Oraib Awad, Di, 20. Mai 2014, 19h, OKAZ
417178_380831621935264_803924603_n
Die rasante Entwicklung der modernen „Social Media“ brachte auch in Palästina eine Wende in der politischen Artikulierung und den Organisationsformen. En Palästinenser in Gaza kann heute mit einem in Brasilien lebenden Exilpalästinenser über einen im Moment stattfindenden Protest der Beduinen in Negev (Naqab) diskutieren. Aktionen, ob real oder virtuell, wurden koordinierter. Die Zugänglichkeit der Information einerseits und die relative Freiheit der Meinungsäußerung andererseits rüttelten bald an den Mythen, zogen das Heilige ins Lächerliche und beschleunigten die politische Debatte. Das Resultat ist eine neue politische Bewegung, die sowohl für die israelischen und arabischen Opressoren als auch für die traditionellen palästinensischen Organisationen eine Herausforderung … [weiterlesen]

Interview mit Sergej Kiritschuk von Borotba

11/6/2014 · Von Initiativ e.V.
„Von Anfang unterstützte der Maidan das Freihandelsabkommen mit der EU – wir waren von Anfang an gegen die EU, die nichts anderes zum Ziel hat, als die als die ukrainische Wirtschaft auszurauben und zu zerstören.“
Bild
Initiativ: Wie und wann ist Borotba entstanden? S.K. : Wir sind eine sehr junge und neue Organisation. Gegründet wurde Borotba 2011 als Ergebnis einer Vereinigung von verschiedenen linken Gruppen. Einige stammen von marxistischen Vereinigungen, andere kamen von der Kommunistischen Partei der Ukraine (KPU) und auch von deren Jugendorganisation. Unterschiedliche Leute mit unterschiedlichem Hintergrund. Wir haben Stalinisten, Trotzkisten, Maoisten und mit anderen politischen Hintergründen in unserer Organisation. In einem bestimmten Moment haben wir verstanden, das es nicht mehr so wichtig ist, wie es einmal war. In verschiedenen Kampagnen haben alle zusammengearbeitet und dabei festgestellt, dass diese Differenzen nicht mehr so bedeutend sind. Wir können gemeinsam etwas Neues … [weiterlesen]

Der Welthandel und die Globalisierung: Thomas Mun

6/6/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 6: Theorien über den Mehrwert1
[Ich nehme die Serie über Politische Ökonomie wieder auf und werde die nächste Tranche der Entstehung des ökonomischen Denkens bzw. der ökonomischen Theorie widmen.] Warum Dogmengeschichte? "Theorien über den Mehrwert" ist der Titel, den die Herausgeber den umfangreichen Marx'schen Exzerpten, Vorbereitungen und Reflexionen über die Entwicklung der Politischen Ökonomie bis in seine Zeit gaben (MEW 26.1 – 3). Denn darauf kommt es an: Wer eignet sich wieviel gesellschaftliches Produkt an? Heute nennt man die Geschichte der Ökonomie meist Dogmengeschichte. Der Anklang an religiöse Fragen ist zwar sicher nicht beabsichtigt, aber in manchen Fragen nicht unpassend. Aber wen interessiert die Geschichte der Disziplin und wofür soll sie gut sein? "Who, after Samuelson, needs Adam … [weiterlesen]

Forderungskatalog zur Lage in der Ukraine

6/6/2014
Von Aug und Ohr Gegeninformationsinitiative/Diskussionsplattform Ukraine
A) Forderungen, gerichtet an die Kiewer Regierung: 1. Verbot aller eindeutig sich auf faschistisch/nationalsozialistische Traditionen beziehenden Organisationen, d. h. aller Komponenten des Rechten Sektors. Ebenso ist die eng mit den heutigen nationalsozialistischen Organisationen kooperierende und vom Nationalsozialismus herstammende Svoboda mit ihren expliziten antisemitischen Haßtiraden, was die Akzeptanz betrifft, den reinen Naziorganisationen der Ukraine gleichzusetzen und muß ebenfalls verboten werden. Auflösung der mit den rechtsextremen und nazistischen Selbstverteidigungskräften des Maidan bestückten Nationalgarde. 2. Einstellung aller Kriegshandlungen seitens der ukrainischen Regierung. Entfernung aller Söldner. 3. Kein Beitritt zu NATO und EU. 4. Die … [weiterlesen]

Ein aufrechter Antiimperialist hat uns verlassen

6/6/2014
Nachruf auf Michael Bacher
Viel zu früh ist Michael Bacher aus dem Leben geschieden. Von Kindheit an mit einer Gehbehinderung belastet, gesundheitlich angeschlagen und zunehmend geschwächt, hat er es sich nicht nehmen lassen, politisch aktiv zu sein und sein Leben, so es ging, auch zu genießen. Michael Bacher war eines jener wenigen Wiener linken Urgesteine aus der autonomen Szene der 70er und 80er Jahre, die sich weder ins Privatleben zurückgezogen, noch ihre politischen Überzeugungen auf Seiten der unterdrückten Völker aufgegeben haben. Mit der AIK ging er seit den späten 1990er Jahren ein Stück seines politischen Weges. Michi nahm an den antiimperialistischen Sommerlagern in Assisi, Italien teil, an den Bewegungen in Solidarität mit der palästinensischen Intifada und gegen die imperialistische … [weiterlesen]

Proteste gegen Karls-Preis-Verleihung in Aachen

4/6/2014 · Von Thomas Zmrzly
Am Donnerstag, den 29.5. hatten sich morgens gegen 11 Uhr erst wenige Menschen am Elisenbrunnen eingefunden, zu dem das Bündnis gegen die diesjährige Preisverleihung aufgerufen hatte. Politisch war dazu aufgerufen worden, gegen die Teilnahme von Jazenjuk, dem sogenannten Premierminister der ukrainischen „Übergangsregierung“ zu protestieren.
Bild
Dieser sollte in diesem Jahr die Laudatio für Hermann von Rompuy halten, den diesjährigen Karls-Preis Träger. Neben ihm waren noch die Minister aus Georgien und Moldawien geladen. Die diesjährige Preisverleihung konnte also als klares politisches Signal gegen Rußland verstanden werden, denn zumindest Moldawien gilt als nächster Beitrittskandidat, auch wenn dies im Land selber sehr umstritten ist. Die frühe Kundgebung gab verschiedenen Linken aus der Ukraine, wie aus der Region die Möglichkeiten ihre Sicht der Dinge, wie auch ihren Forderungen vorzutragen. Und natürlich stand der Krieg der ukrainischen Regierung gegen die Ostukraine im Vordergrund. Mittlerweile hatten sich den Linken sehr viele russischsprachige Menschen, oder solche die auf eine russische Einflussnahme hoffen … [weiterlesen]

Proteste gegen den ukrainischen Premier Jazenjuk anlässlich der Karlspreisverleihung in Aachen

31/5/2014 · von Marc Treude
Alljährlich wird am letzten Donnerstag im Mai (Christi Himmelfahrt) in Aachen der Karlspreis verliehen, angeblich für besondere Verdienste um die Einigung Europas.
Das who-is-who der bisherigen Preisträger liest sich wie eine Liste des Horrors: Kriegstreiber wie Henry Kissinger 1987, Anthony Blair 1999 oder Bill Clinton 2000, und neoliberale Vertreter aggressiver Kürzungspolitik wie Wolfgang Schäuble 2008, Angela Merkel 2012 oder die lettische Ministerpräsidentin Dalia Grybauskaite 2013. Im Jahre 2002 bekam ihn: Der Euro. Trotzdem kein Grund für Heiterkeit! In diesem Jahr war der Auserkorene der Präsident des Europäischen Rates Herman van Rompuy. Aber nicht dieser Herr war Anlas zu massiveren Protesten als sonst, sondern einer der drei Laudatoren. Denn vor dem Hintergrund des sich entwickelnden Bürgerkriegs in der Ukraine hatte das Karlspreis-Direktorium es sich nicht nehmen lassen, eine besondere Provokation abzulassen: Der amtierende … [weiterlesen]

Die unbezwingbare Sehnsucht nach der Sozialdemokratie

31/5/2014 · Von A.F.Reiterer
Die alte „Neue Linke“ und ihre Stellung heute
Die alte Hure NZZ liegt schwach und krank und siech im Bett. Nach ausgelassner Jugendzeit übt sie sich in der Heiligkeit. Einst war sie ein jungfrisches Blut, trieb manchen tollen Übermut mit ihrem Schwager Bakunin, doch jetzt hat sie den Geldsackspleen … Das Gedichtchen von Ulrich Dürrenmatt von 1905 fällt mir ein. Eben las ich „Il manifesto“. Ende der 1960er und in den 1970ern waren Rosanna Rossanda, Luigi Pintor, Aldo Natoli die Heroen der konsequenten Linken in Europa. Heute jubelt „Il manifesto“ über den Erfolg des Matteo Renzi bei den EP-Wahlen in Italien. Beppe Grillo machte einen geschmacklosen machistischen Witz ˗ wenn es denn wahr ist, denn in den anderen Zeitungen finde ich nichts davon! Und das ist der Anlass, ihn und die Cinque Stelle außerhalb der … [weiterlesen]

Euro-Hilfe und Hypo-Desaster: Rettung der großen Geldvermögen

Diskussion 24.6. Okaz
Termin: 23/1/2025
Nein zur Privatisierung der Gewinne und zur Sozialisierung der Verluste
Bild
Es diskutieren*: Albert F. Reiterer, Soziologe Michael Smrcka, Initiative Tatort Hypo Martin Mair, Aktive Arbeitslose Österreich Moderation: Stefan Hinsch, Wirtschaftspublizist Seit 2007/8 wird die österreichische und europäische Wirtschaft von einer Finanz-Katastrophe nach der anderen erschüttert. Finanzkrise 2008, Eurokrise seit 2011, Hypo-Desaster, dessen ganzes Ausmaß erst 2014 bekannt wurde… Diese Krisen hängen zusammen: Während bis 2007 ein gewaltiges Finanzmarkt- und Kreditbonanza alle möglichen zweifelhaften Aktivitäten ohne nachzufragen finanziert hat, versiegt im Anschluss die Kreditflut und eine ganze Reihe fundamentaler Probleme tritt zu Tage: Immobilienblase von San Francisco bis Barcelona, Dublin und Tallinn – 2007 beginnen Sie zu platzen. Ein … [weiterlesen]

Der Piketty-Hype, die Große U-Kurve und die Linke

Einkommensverteilung in Österreich und der westlichen Welt
Termin: 23/1/2025
15.10.: Diskussion über Ungleichheit von Einkommen, von Vermögen und von Klassen.
Bild
Diskussion über Einkommensverteilung global und im Besonderen in Österreich: Albert F. Reiterer, Sozialwissenschaftler (i.R.) Hannes Hofbauer, Verleger und Autor Gerhard Kohlmaier, Steuerinitiative im ÖGB Piketty's Buch über die stark wachsende Ungleichheit und den unverschämten Raubzug der Eliten schlug ein. Es ist der reinste Hype. Es gab kaum je eine derartige Reaktion auf ein wissenschaftliches Buch. Die Kettenhunden des Kapitals versuchen den Autor zu zerreißen. Die Frankfurter Allgemeine (15. Mai 2014) hat jene Namen organisiert, welche als große Kaliber in der deutschen Ökonomie gelten. Die Arbeit hat sie auf dem falschen Fuß erwischt. Die Fakten können sie kaum bestreiten, obwohl einige auch dazu Neigung zeigen (Homburg: "Während der letzten Jahrhunderte … [weiterlesen]

Verfolgte ukrainische Linke in Österreich

Termin: 28/5/2014
Sergej Kiritschuk, Führungsmitglied von Borotba, spricht über die Krise im Land, 12. (Graz) und 13. Juni (Wien) 2014
Bild
Sergej Kiritschuk ist Koordinator der ukrainischen linken Sammelbewegung Borotba (»Kampf«). Seit Jahren kämpfen sie gegen die neoliberale Politik der Regierung Janukowitsch und seiner Oligarchen. An der Maidan-Bewegung hatten sie sich anfangs beteiligt, doch nach der Überhandnahme rechter Tendenzen zurückgezogen. Mit der vom Westen unterstützten Machtübernahme einer nationalistischen Regierung unter Beteiligung der radikalen Rechten von und der Regularisierung ihrer Schlägerbanden begann eine regelrechte Verfolgungswelle. Unter dem Schlagwort »Terroristen und Separatisten« werden alle kritischen Stimmen physisch verfolgt. Borotba wurde in Kiew, Charkiw und Dnipropetrowsk in den Untergrund gedrängt. Beim Massaker von Odessa wurde eines ihrer Mitglieder vom Rechten Sektor … [weiterlesen]

"Die Staatsgewalt verstößt gegen jedes Recht"

28/5/2014 · Von Giuseppe Acconcia - Kairo
Interview mit Moneim Aboul Fotouh, Führer der "Mitte-Linken"
Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen in eckigen Klammern: Gewerkschaftsforum Hannover Kontakt: gewerkschaftsforum-H@web.de In Ägypten vollzieht sich eine klassische Konterrevolution. Ausgerechnet die britische "Financial Times" hatte das bereits kurz nach dem, mit Hilfe eines erheblichen Teils der so genannten "Zivilgesellschaft" (in Gestalt der Tamarod-Bewegung) durchgeführten, Militärputsch gegen den gewählten Präsidenten Mursi vor knapp einem Jahr kühl diagnostiziert. Von den meisten Gewerkschaftsführungen in Europa und am Nil wurde dies hingegen lange Zeit ebenso bestritten wie von machen radikalen Linken, die in den Ereignissen gar eine "zweite Phase der ägyptischen Revolution" erblickten. Die monatelangen Blutbäder, die Polizei, Armee und Geheimdienst … [weiterlesen]

Opposition gegen EU bestätigt

Uneinheitlichkeit Ausdruck der Gärung
28/5/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Es scheint schwer starke Aussagen aus den EU-Wahlen herauszulesen. Einerseits können die kapitalistischen Eliten nur mit Mühe ein einheitliches Projekt darstellen. Andererseits gibt es eine konsolidierte Opposition gegen die EU, oft von rechts aber nicht nur. Das deutsche Zentrum bleibt indes stabil, aber zunehmend isoliert.
1) In Frankreich, England und Dänemark haben Unions-feindliche Parteien Mehrheiten erobert und in vielen anderen stellen sie konsistente Minderheiten dar. Oft sind sie rechts orientiert und fremdenfeindlich, aber nicht überall, wie beispielsweise Peppe Grillos Movimento 5 Stelle in Italien. 2) Das deutsche Zentrum Europas mit Satelliten wie Österreich oder Holland bleibt im Wesentlichen stabil. Die kapitalistischen Eliten sitzen fest im Sattel und ihr politisches System funktioniert noch. Doch auch dort regt sich Opposition gegen die Union. 3) In Italien steigt der neoliberale Populismus Renzis mit 40% wie ein Phönix aus der Asche und zeigt, dass das System noch immer nicht ganz am Ende ist. Doch das M5S kommt abermals auf 20%. Wenn die soziale Krise andauert, was wir annehmen, … [weiterlesen]

Für Demokratie und Frieden in der Ukraine - gegen einseitige Einmischung

Petition
25/5/2014 · Von A. Almeder
Im Sinne der als Anti-These zum Nationalsozialismus 1945 entstandenen 2. Republik
Wir als Unterzeichner dieser Petition fordern: 1. Einstellung jeglicher (finanzieller und politischer) Unterstützung der dzt. Regierung in Kiev, solange offen faschistische - in der Tradition des mit dem NS-Regime verbündeter Kräfte - an dieser beteiligt sind. Dies bedingt auch die sofortige Auflösung der sogenannten Nationalgarde (= die als ukrain. Waffen-SS von den mit St.Georgs-Bändern als Antifaschisten sich deklarierende Widerstandsbewegung angesehen wird) bei denen diese Gruppierungen noch staatlich legitimiert Waffengewalt gegen die ukrainische Bevölkerung, die sich in Opposition zur dzt. Regierung befindet, einsetzen kann. 2. Forderung nach sofortiger Dialogeröffnung seitens der Kiever Regierung mit der Unabhängigkeitsbewegung im Donbass (inkludiert deren … [weiterlesen]

Merkel, Obama, Putin: Hände weg von der Ukraine!

Termin: 23/1/2025
Schluss mit der Unterstützung des Regimes in Kiew!
Bild
Die Menschen in der Ukraine sind Opfer der Großmachtpolitik der USA, der EU und Russlands. Im Kampf um Einflusssphären, Absatzmärkte und geostrategische Positionen wird die Ukraine zerrieben und wurden rechts-nationalistische Kräfte gestärkt, die das Land jetzt an den Rand eines Bürgerkriegs entlang ethnischer Linien gebracht haben. Wir, das ‚Bündnis Karlspreisprotest 2014′, ein Zusammenschluss friedenspolitischer und fortschrittlicher Gruppen aus Aachen und der Region, stehen weder auf Seiten von Obama und Merkel noch auf Seiten Putins. Wir unterstützen weder den ehemaligen Präsidenten Janukowitsch noch die neuen Machthaber in Kiew. Wir stehen auf Seiten der einfachen Bevölkerung in der Ukraine, die sich nach Frieden, Demokratie und sozialen Rechten sehnt – unabhängig … [weiterlesen]

Europawahl: Ist genug jetzt.

24/5/2014 · Von Antiimperialistische Koordination
Die Europäische Union steckt in einer gewaltigen Krise, einer Krise mit langer Geschichte. Sie beginnt mit der Ablehnung des Maastricht-Vertrages durch die dänische Bevölkerung, einem ersten Anzeichen des Hegemonieverlustes des EU-Projektes auf der Ebene der Bevölkerung. Seither waren die europäischen Eliten nicht mehr in der Lage, zentrale Weichenstellungen durch demokratische Volksabstimmungen zu bringen.
Und seit Neuestem werden die Eliten selbst von Unsicherheit zerrissen. Der Hintergrund all dieser Schwierigkeiten ist der Verlust einer strategischen Idee. Die Eliten sind sich selbst nicht einig, wie sie der Krise ihrer Institutionen begegnen wollen. Das EU-Projekt beginnt als Integration des liberal-kapitalistischen Westeuropa gegen den Osten des Kontinents. Heute oft in Vergessenheit geraten: Die erste „Europa-Idee“ war jene einer gemeinsamen Armee, welche die Wiederaufrüstung Westdeutschlands leichter verdaubar machen sollte. Dieses „Friedensprojekt“ scheiterte dann an der französischen Nationalversammlung, und man wandte sich einer stärker wirtschaftlichen Agenda zu. Mit den 1980er Jahren wird die europäische Integration zur Speerspitze der neoliberalen … [weiterlesen]

EP-Wahl und Pseudoparlament

"Besitz und Bildung": Die Oligarchie und die Mittelschicht
22/5/2014 · Von A.F.Reiterer
Und wieder einmal stehen wir vor "EU-Wahlen", wie uns der ORF Tag für Tag in die Ohren dröhnt. Und? Ist das nicht wichtig?
Das EP, das Europäische Parlament, trägt nur die Maske eines Parlaments. Es ist aber kein Parlament; es ist Teil der EU-Zentralbürokratie. Aber es wird doch gewählt! Warum ist es dann kein Parlament? Vielleicht ist der Ausdruck ein wenig ungenau. Man müsste sagen: Das EP ist trotz allge­meinem Wahlrechts kein Parlament der Bevölkerung insgesamt, dessen, was man in der politischen Theorie den Demos nennt. Denn es gibt keinen allgemeinen europäischen Demos. Wenn hier gewählt wird, dann hat es die von den Grünen so gewünschte Qualität von EU-Volksabstimmungen: Dass also z. B. 10 Millionen Bayern und 700.000 Tiroler bzw. ihre Wahlberechtigten abstimmen, ob die bairischen LKWs ungehindert durch Tirol fahren dürfen. Diese Art von Demokratie wird am deutlichsten am … [weiterlesen]

Der Kongress des Bürgerfront

Valencia 9.-11. Mai
19/5/2014
Ein Bericht der Nationalen Koordination der Linke gegen den Euro (Italien)
Bild
Vor gerade einem Jahr, in Mai 2013, wurde die Frente Civico (Bürgerfront) mit dem Manifest „Raus aus dem Euro“, gegründet. Einer seiner ersten Unterstützer (Gründer) ist Julio Anguita, historischer Führer zuerst der Kommunistischen Partei, dann von Izquierda Unida (Vereinigte Linke). Die Bürgerfront vereinigt die linke Minderheit der Spanische Kommunistischen Partei sowie andere politische Gruppen und Vereine, die teilweise aus der Vereinigten Linken, teils auch von außerhalb sind. Der Front ist in Spanien gut verankert, von Andalusien bis zum Baskenland, von Katalonien bis Galizien. Interessant ist dabei, dass der Beitritt nur als Individuum möglich ist und nicht als Organisation. Auch wenn einige der besten Intellektuellen der spanischen Linken Mitglieder der Front sind, … [weiterlesen]

„Wir lassen uns nichts von Rechtsnationalisten beherrschen“

Donbass-Referenden eindeutige Willensäußerung
18/5/2014 · Antiimperialistische Koordination / Initiativ e.V.
Die Abstimmungen in den Oblasten Donetsk und Lugansk wurden vom Westen von Anfang an verurteilt und von Kiew gar als terroristisch bezeichnet. Selbst Putin, der hierzulande als Drahtzieher allem Bösen gehandelt wird, rief zu deren Verschiebung auf. Dennoch wurde das Referendum zum durchschlagenden Erfolg – die Bilder von den langen Schlagen vor den Wahllokalen legen davon unbestreitbares Zeugnis ab. Umso mehr als es gegen den Willen der Mächtigen aus West und Ost geschah!
Donetzker Volksrepublik
Die Aussage ist klar: Man will nicht mehr unter der Botmäßigkeit des Kiewer Regimes leben, das auf Dissens einzig mit roher Gewalt antwortet. Die Kiewer Verweigerung von Verhandlungen wird verständlicherweise als Unmöglichkeit eines Kompromisses verstanden. Der Ausweg: die Unabhängigkeit. Nun kommt noch die Einstellung der Kiewer Zahlungen an die öffentliche Verwaltung im Südosten hinzu, in eines gewissen Sinn die Anerkennung der Unabhängigkeit ex negativo. Es handelt sich um eine klassische demokratische Entscheidung, die respektiert werden muss (auch wenn sie nicht dem Völkerrecht entspricht und die Abstimmung nicht den Standards einer staatlich organisierten Wahl, sondern mehr einer politischen Massendemonstration entsprach). Noch mehr, als Antifaschisten können wir es nur … [weiterlesen]

Südostukraine: Linke werden gesäubert

Kommunisten tauchen in den Untergrund ab
15/5/2014 · von Alexander Muth
Borotba ist gezwungen, sich auch im Osten, soweit möglich, auf illegale Arbeit zu verlegen, nachdem man gehofft hatte, man würde dort sicherer sein.
Aus Kiew mußte Borotba ja fast ganz abziehen. Bereits im Februar hatten faschistische Sturmtruppen das dortige Büro gestürmt (1), und es wurden Todeslisten aufgestellt, auf denen damals insgesamt 8 Borotba-Aktivisten aufschienen (2), aber auch Aktivisten anderer Organisationen. Das war der Anlaß, sich ganz, mit Ausnahme einiger verdeckt arbeitender Kräfte, aus Kiew zurückzuziehen. In Kharkow wurde ein erstes Mal am 15. April die Parteizentrale von der Polizei gestürmt und verwüstet (3). In der Zeitschrift LINKS (4) wird berichtet, daß dies am 2. Mai in Kharkow ein zweites Mal stattfand. Zahlreiche politische Materialien wurden auch diesmal beschlagnahmt, ebenso Fahnen, glücklicherweise ist dabei niemand verletzt oder verhaftet worden. Dmitry Kolesnik von Borotba vermutet, … [weiterlesen]

Soziale Medien in Palästina

Blogger-Gründungsväter in Wien
Termin: 23/1/2025
Vortrag und Diskussion mit Muhannad Abu-Ghosh und Oraib Awad, Di, 20. Mai 2014, 19h, OKAZ
417178_380831621935264_803924603_n
Die rasante Entwicklung der modernen „Social Media“ brachte auch in Palästina eine Wende in der politischen Artikulierung und den Organisationsformen. En Palästinenser in Gaza kann heute mit einem in Brasilien lebenden Exilpalästinenser über einen im Moment stattfindenden Protest der Beduinen in Negev (Naqab) diskutieren. Aktionen, ob real oder virtuell, wurden koordinierter. Die Zugänglichkeit der Information einerseits und die relative Freiheit der Meinungsäußerung andererseits rüttelten bald an den Mythen, zogen das Heilige ins Lächerliche und beschleunigten die politische Debatte. Das Resultat ist eine neue politische Bewegung, die sowohl für die israelischen und arabischen Opressoren als auch für die traditionellen palästinensischen Organisationen eine Herausforderung … [weiterlesen]
Thema
Archiv