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Syrien-Gespräche für einen demokratischen Übergang

Termin: 23/1/2025
Am 8. und 9. März treffen sich syrische Persönlichkeiten aller Seiten auf Burg Schlaining
Bild
Am Wochenende vom 8./9. März sollen auf der Friedensburg Schlaining rund 50 syrischen Aktivisten, Intellektuelle, Professoren, Journalisten, Ärzte, Künstler und religiöse Würdenträger aller Richtungen, Konfessionen, Nationalitäten, Identitäten zusammenkommen, um über die konkreten Möglichkeiten der Beendigung des Bürgerkriegs und eines demokratischen Übergangs in Syrien zu beraten. Für das Organisationskomitee von www.peaceinsyria.org in Österreich: Leo Gabriel – Institut für Interkulturelle Forschung und Zusammenarbeit [lgabriel@gmx.net] Wilhelm Langthaler - Aktivist für globale und soziale Gerechtigkeit [wilhelm.langthaler@gmx.at] Waseem Haddad - Religionswissenschafter und syrischer Demokrat [waseem.haddad.sy@gmail.com] Aufruf für die Schlaininger … [weiterlesen]

Nach Genf: Syrien-Symposium für einen demokratischen Übergang

Presseerklärung
2/3/2014
Am 8. und 9. März treffen sich syrische Persönlichkeiten aller Seiten auf Burg Schlaining
7636
Am Wochenende vom 8./9. März sollen auf der Friedensburg Schlaining rund 50 syrischen Aktivisten, Intellektuelle, Professoren, Journalisten, Ärzte, Künstler und religiöse Würdenträger aller Richtungen, Konfessionen, Nationalitäten, Identitäten zusammenkommen, um über die konkreten Möglichkeiten der Beendigung des Bürgerkriegs und eines demokratischen Übergangs in Syrien zu beraten. Aktuelle Teilnehmerliste: siehe Dateianhang. Dieses Symposium geht auf die „Initiative für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts“ (www.peaceinsyria.org) zurück, die auf die Unterstützung von namhaften internationalen Persönlichkeiten (u.a. die NobelpreisträgerInnen Adolfo Perez Esquivel und Mairead Maguire, Jean Ziegler, Hans von Sponeck, Bischof Raul Vera etc.) zählen kann. … [weiterlesen]

Ukraine-Russland: kapitalistische Oligarchen und Selbstbestimmung

2/3/2014 · Antiimperialistische Koordination
Wie vielerorts hat sich sozialer Protest gegen das Wüten der kapitalistischen Oligarchie mit Kampf um Identität und Ausschluss anderer verbunden. Von Anfang an hatte der Konflikt auch eine geopolitische Dimension. Grundsätzlich meinen wir, dass für die Ukraine selbst und ihre Volksmassen eine äquidistante Haltung zwischen westlichen und russischen Großmachtinteressen die beste Lösung wäre. Schlägt das Pendel so wie gerade eben aus, so kann von einem demokratischen Gesichtspunkt das Selbstbestimmungsrecht nicht verweigert werden – auch nicht für Russen.
1) Geopolitk erdrosselt Soziales: Die Logik der Geopolitik treibt die Ukraine Richtung Katastrophe. Das „Pro-russisch“ und „Anti-russisch“ verdeckt die sozialen Probleme des Landes, vergiftet den sozialen Charakter jeder sozio-politischen Konfrontation. Besonders begünstigt wird das durch die ausländische Intervention. Diese ist auch russisch, aber nicht in erster Linie: Die Einmischung der EU, ihre bedingungslose Unterstützung der Opposition im Sinne eines „Roll-Back“ Russlands, hat dort die radikalsten und faschistischen Teile gestärkt. Die Einmischung der EU und der USA haben es der Opposition erlaubt eine Regierung zu bilden, die auf jeglichen Konsens verzichtet und offene Rechtsextremisten und Antisemiten in entscheidende sicherheitspolitische Positionen bringt und … [weiterlesen]

Von Marx zu Sraffa und Morishima – Arbeit, Kapital und Transformation

17/2/2014
Tendenzen der Politischen Ökonomie 4: Überlegungen zum Wert 3
In Österreich machte das gesamte Kapital (ohne Geld) im Jahr 2000 743 Mrd. € aus. Das BIP dieses Jahres betrug 207 Mrd. Damit wäre der Kapitalkoeffizient k = K / Y = 3,59. Hier sind allerdings auch die Wohnbauten enthalten. Sie werden in den Investitionen und der Investi­tionsquote üblicher Weise mitgerechnet. Denn sie sind auch Mittel, Geld zu verdienen, indem man die Wohnungen und Häuser vermietet. In einer kapitalistischen Wirtschaft wird grund­sätzlich jedes Vermögen als Kapital aufgefasst, nicht nur die materiellen Produktionsmittel. Es gibt Anspruch auf Einkommen, und wenn dies nur potenziell ist. Wohnt man im eigenen Haus, so muss man nach dieser Überlegung eine Verzinsung des Marktwerts als entgangenes Einkommen oder als nicht geleistete Miete rechnen. Das … [weiterlesen]

Italien: Wahlgesetz für die Euro-Diktatur

17/2/2014
Das Wahlgesetz (in den Medien als „Italicum“ bezeichnet) das aus der Vereinbarung zwischen Matteo Renzi (PD – Demokratische Partei) und Silvio Berlusconi (Forza Italia) entstanden ist, ist antidemokratisch und oligarchisch und muss ohne zu zögern bekämpft werden.
Eckpunkte und Besonderheiten des Gesetzesentwurfs sind: - Eine Mehrheitsklausel, die nur 37% als Mindestanteil an Wählerstimmen vorsieht, um die Mehrheitsprämie (= 52% der Sitze im Parlament, also die absolute Mehrheit) zu bekommen; im Fall einer Allianz von Parteien gilt dies für die Wahlallianz. - Unterschiedliche Sperrklauseln: 4,5% für Parteien, die Teil einer Wahlallianz sind (die Allianz selbst muss mindestens 12% der Stimmen erreicht haben); 8% für Parteien die den Alleingang wagen (höher ist die Hürde nur in der Türkei mit 10%). - Gesperrte Listen: es gibt keine Vorzugsstimmen, sondern die Kandidaten und ihr Listenrang werden zentral entschieden, sodass die Wähler keine eigene Präferenzen ausdrücken können. Mit einer Mehrheitsprämie, die nirgendwo auf der … [weiterlesen]

Am Kern vorbei

Zu Haytham Mannas Kritik an den Genfer Syrien-Gesprächen
15/2/2014 · von Wilhelm Langthaler
Haytham Manna, sowohl als Vertreter des National Co-ordination Body als auch als Person, war bei den Verhandlungen in Genf der wichtigste „anwesende Abwesende“. So sehr man versuchte, seine Tendenz auszuschließen, so wichtig ist seine Stellung. Diesmal enttäuscht sie jedoch: das meiste an der Kritik ist richtig, doch eine Perspektive bietet sie nicht.
Ich lese grundsätzlich jeden übersetzten Artikel Haythams mit großer Aufmerksamkeit. Denn es ist aus dieser Ecke des syrischen Spektrums von dem ich mir am ehesten Lösungen, Perspektiven oder zumindest plausible Erklärung erwarte. Doch der am 13.2.14 erschienene Kommentar zum Scheitern der Verhandlungen „Beyond Geneva“ enttäuscht. Nicht nur, dass ich ihn drei Mal lesen musste, um die Quintessenz herauszukitzeln – das mag der schwachen Übersetzung geschuldet sein. Vor allem lässt er keine Konturen eines alternativen Weges erkennen, der zu einer Verhandlungslösung für einen demokratischen Übergang führen könnte. „Die Beteiligten töteten Genf II.“ Das ist zweifellos richtig. Haytham kritisiert nicht nur die Großmächte und vor allem die USA, die die … [weiterlesen]

Zerfall des EURO - Zerfall der EU?

Termin: 23/1/2025
Aufbau des Imperiums, Krise und Ende des "demokratischen Kapitalismus", die übernationale Organisation des europäischen Finanzkapitalismus – man kann die EU auf manche Weise beschreiben. Als Krönung dieses Projekts war immer der Euro gedacht.
Vortrag von Albert F. Reiterer Aber der € wurde zum zweischneidigen Instrument. Er soll alle Gesellschaften zur unbefragten und selbstverständlichen Unterordnung unter das Finanzkapital und die Bürokratie zwingen. Aber die Logik des Markts selbst bringt mit ihm die Zerstörung der Peripherie, und dann ... ? Er ruft also politischen Widerstand hervor. Aber der hat sich noch nicht von den alten Illusionen gelöst. Zu stark ist die Kraft der Hegemonie und zu heiß der Wunsch nach einem "sozialen Europa". Aber auf der anderen Seite gibt es ebenso Illusionen: Der € und die EU wird nicht "zerfallen". Der € muss zerschlagen … [weiterlesen]

Arbeit und Wertbestimmung – ein technologischer oder ein politischer Vorgang?

8/2/2014
Tendenzen der Politischen Ökonomie 2: Überlegungen zum Wert 2
Der Reichtum der Menschheit, das Weltprodukt und sein Wert, hängt von der investierten Arbeit ab. Wieviele Stunden arbeiten die Menschen, die Welt insgesamt genommen, in einem Jahr? Das ist nicht leicht zu beantworten. Und wir werden gleich sehen, dass die Schwierig­keit nicht allein in den vielerorts fehlenden statistischen Unterlagen liegt. Versuchen wir trotzdem eine Schätzung! Wir gehen am besten von gut dokumentierten Fällen aus. Für Österreich gibt die Arbeits­kräfte-Erhebung der amtlichen Statistik für 2012 7,08 Mrd. Stunden an, geringfügig über den 6,91 Mrd. des Jahres 2004. Das macht für das Jahr 2012 also ein Brutto-Produkt von rund 44 €  pro Arbeitsstunde aus. Zieht man die Abschreibungen ab, also den Wert, welcher aus den vorherigen Jahren stammt … [weiterlesen]

Bericht von der Veranstaltung "Ist Syrien noch zu retten?"

28/1/2014 · Von Leo Gabriel
Unter diesem provokanten Titel trafen sich am vergangenen Freitag im Bürgerzentrum der katholischen Kirchengemeine in Aachen verschiedene Repräsentanten der wichtigsten Organisationen der syrischen Opposition, um über die Perspektiven der Genfer Staatenkonferenz zu diskutieren, die nächste Woche über Krieg und Frieden in diesem leidgeprüften Land zu diskutieren.
Bild
Vor einem Publikum von über 100 Interessierten, das vor allem aus türkischen und syrischen Kurden bestand machte gleich zu Beginn Zuhat Kobani, der Sprecher der der PKK nahestehenden kurdischen PYD (Partei der demokratischen Einheit), einen interessanten Vorschlag: wenn die Kämpfer tatsächlich die Demokratie umsetzen wollten, mögen sie sich an den 59 kurdischen Selbstverwaltungsgemeinden im Nordosten Syriens ein Beispiel nehmen, die - dem syrischen „Mosaik an Ethnien und Religionen“ Rechnung tragend - einen Dritten Weg eingeschlagen hätten. Die Kurden bedauerten zutiefst, dass sie, ebenso wie der „National Body for Democratic Change“ (NBC), dem sie angehörten, nicht nach Genf eingeladen wären, was die NBC so sehr verstimmt hatte, dass sie am Vortag bereits ihren … [weiterlesen]

Weltproduktion und Wert – eine eindeutig messbare Größe?

26/1/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 2
Im Jahr 2008 erzeugte die Menschheit – nach den Daten der Weltbank – ein Gesamtprodukt, also Waren und Dienste (Welt-BIP) von 61,2 Bill. US-$, und 2013 72,7 Bill. Zur Erinnerung: 1 Bill. = 1.000 Mrd. = 1 mit 12 Nullen. Man könnte die Größe auch in € ausdrücken. Dann sänke sie um ein knappes Viertel; oder in norwegischen Kronen, dann stiege sie um das Sechsfache. Die Denomination mag beliebig sein. Aber die Größe selbst ist nicht beliebig. Und das ist der springende Punkt. Sie ergibt sich aus der eingesetzten Arbeitskraft und ihrer, in unterschiedlichen Wirtschaften unterschiedlichen Produktivität. Quelle: Weltbank - WEO Probleme vieler Art, und manche fast unlöslich, sind mit der Bestimmung dieser Größe ver­bunden. Sie ist in bestimmtem Ausmaß tautologisch. Denn … [weiterlesen]

Geld – Bargeld – "Vollgeld" – Geldmengen

18/1/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 1
Wieviel Bargeld gibt es in Österreich, also Geld in €-Noten und -Münzen? Das ist heute nicht mehr wirklich zu eruieren. Menschen aus anderen Gebieten der €-Zone kommen nach Öster­reich und geben Geld aus; Österreicher fahren in die Slowakei, die BRD und Italien zum Ein­kaufen. Und über die Ausgabe der Banknoten wie zu Schilling-Zeiten lässt sich die Bargeldmenge verlässlich nur auf €-Ebene messen. Legt man die Verhältnisse der gesamten €-Zone auf Österreich um, dann müssten hier 20 – 25 Mrd. € in Umlauf sein – 1/12tel oder 1/13tel des BIP. Aber ist das überhaupt wichtig? An jeder Supermarkt-Kasse muss man heute warten, weil irgend jemand den Einkauf von 3,56 € mit der Bankomat-Karte bezahlt, weil man ihr einge­redet hat: Bargeldloses Zahlen ist … [weiterlesen]

Amerika auf dem Rückzug?

Termin: 18/1/2014
Vor rund einem Jahrzehnt erreichte Bushs „Krieg gegen den Terror“ seinen Höhepunkt. Die Neokonservativen waren dabei ihren Traum vom „American Empire“ in die Tat umzusetzen, der für viele ein Alptraum war. Im Zentrum des Konflikts standen damals die Besatzung des Iraks und der Widerstand dagegen.
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Diskussion: Anton Pelinka, Politologe und Autor des Buches „Wir sind alle Amerikaner“ (2013) Wilhelm Langthaler, Aktivist und Koautor des Buches „Ami go home“ (2004) Moderation: Hannes Hofbauer, Publizist und Verleger Was hat sich seit damals verändert? Die Obamania, ausgedrückt im Vorschuss-Friedensnobelpreis, schien die Kritik an den USA zum Verstummen gebracht zu haben. Abzug aus dem Irak und aus Afghanistan statt christlich-fundamentalistischem Kreuzzug, versöhnliche Töne gegenüber dem Islam und dem arabischen Frühling, das Zögern gegenüber einem Militäreinsatz in Syrien, und zu guter Letzt das Abkommen mit dem Iran, kurz: eine vernünftige Weltherrschaft oder gar das Ende der US-Hegemonie? Auf der anderen Seite haben die Widersacher des US-Systems … [weiterlesen]

Kommunist, kritischer Geist, Grantler

Werner Pirker hat uns verlassen
16/1/2014 · von Wilhelm Langthaler
Werner war ein wirklicher Kommunist, mit Herz und Hirn, mit Leib und Seele.
Werner Pirker 2008 in Kairo
Als ich ihn Anfang der 90er Jahre kennenlernte, lag das wichtigste Ereignis seines Lebens schon hinter ihm: der Zusammenbruch der Sowjetunion. Diese historische Niederlage, das Scheitern eines ganzen Jahrhunderts der Emanzipation, prägte ihn zutiefst. Es war die tiefere Ursache seines Zorns nach außen, der bisweilen in Grant – auch nach innen gerichtet – umschlagen konnte. So sehr er am Ziel des Kommunismus festhielt, so sehr suchte sein kritischer Intellekt nach den Ursachen des Scheiterns. Diejenigen, die ihn als Dogmatiker sehen wollten, irrten. So verstand unter seinen Freunden kaum jemand, warum er die Chrustschow’schen Reformen auch retrospektiv befürwortete. Wozu er sich niemals durchringen konnte, war den ungarischen Arbeiteraufstand von 1956 zu unterstützen – so … [weiterlesen]

Buchpräsentation: "The General's Son"

Termin: 23/1/2025
Der israelische Friedensaktivist, Autor und Karatelehrer Miko Peled kommt nach Wien und spricht über sein Buch "The General's Son" und die politische Sackgasse in Palästina/Israel.
Miko Peled ist der Sohn des israelischen Generals Matti Peled, der nach dem Krieg von 1967, also nach der militärischen Besatzung von Ostjerusalem, dem Westjordanland, Gaza, Sinaï und den Golanhöhen, versucht hat, die israelische Politik zu ändern und sich bis zu seinem Tod für eine Friedenspolitik Israels bemüht hat. Die Schwester von Miko, Nurit Peled hat vor kurzem ein Buch über den Unterricht in den israelischen Schulen geschrieben und die Indoktrinierung der rassistischen zionistischen Ideologie in diesen Schulbüchern aufgezeigt. Miko Peled setzt sich für einen Staat im historischen Palästina ein, der allen seinen Bürgern die gleichen Rechte gewährt, ob Juden, Muslime oder Christen, Araber oder Nachkommen anderer Völker im Nahen Osten, in gegenseitiger Anerkennung … [weiterlesen]

Anti-Euro-Bewegung im Aufwind – jenseits von Grillo

Italien: neues, souveränistisches, linkes Subjekt in Entstehung
14/1/2014 · von Wilhelm Langthaler
Am Wochenende vom 11.-12. Januar 2014 fand bei Siena eine Konferenz mit dem Titel „Jenseits des Euro – die Krise, die Linke, die Alternative“ statt. Sowohl die starke, auch von den InitiatorInnen nicht erwartete Beteiligung von knapp 400 Menschen als auch die politische Breite der Redner bringen eine wachsende Tendenz in der italienischen Gesellschaft zum Ausdruck, die zum Bruch mit dem Euro-Regime drängt.
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Gesellschaftlicher Hintergrund Die soziale Protestbewegung vom 9. Dezember vergangenen Jahres, die bis um Weihnachten andauerte, hat wie ein Blitz in das politische System Italiens eingeschlagen. Im Grunde handelte es sich um die erste Massenbewegung seit Beginn der Krise vor fünf Jahren. Es ist kein Zufall, dass sie sofort in die politische Sphäre vorstieß und sich frontal gegen den Euro wendete. Klar, die Proteste wiesen wichtige Widersprüche und enorme Schwächen auf. Zudem reicht ihre Größe und Tiefe noch lange nicht aus, um wirklich entscheidende Änderungen zu bewirken. Ihre Bedeutung erlangt die Mobilisierung jedoch als Indikator dafür, dass die Massen nicht mehr lange passiv bleiben werden. Das herrschende Regime, gestützt auf die institutionelle Linke um die PD … [weiterlesen]

Ist Syrien noch zu retten?

Genfer Verhandlungen: ferne Hoffnung oder konkrete Möglichkeit
Termin: 23/1/2025
Aachen, 17. Januar: Hassan al Hachimi, Zuhat Kobani, Samir Aita, Salah-Aldin Siedo, Huda Zein, Wilhelm Langthaler, Leo Gabriel
Diskutanten: Hassan al Hachimi, politischer Sekretär der syrischen Muslimbrüder Zuhat Kobani, Europäischer Sprecher der kurdischen PYD (Partei der demokratischen Einheit), die Mitglied des National Co-ordination Body for Democratic Change (NCB) ist Samir Aita, Mitbegründer des Syrischen Demokratischen Forums Salah-Aldin Siedo, Autor und islamischer Gelehrter aus Syrien Huda Zein, Dozentin an der Universität Köln, Aktivistin für Demokratie und Frauenrechte aus Idlib Wilhelm Langthaler, Mitbegründer der Initiative für eine politische Lösung peaceinsyria.org Leo Gabriel, Sozialanthropologe und Mitglied des Internationalen Rats des Weltsozialforums Moderation: Erhard Crome, Rosa Luxemburg Stiftung Syrien versinkt in einem nicht enden wollenden … [weiterlesen]

Syrien: Prinzip Hoffnung

Verfasst für die Zeitschrift „Denken+Glauben“ Nr. 170.
5/1/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Als der heterodoxe Philosoph Ernst Bloch die Hoffung als Prinzip proklamierte, stieß er sowohl unter Marxisten als auch unter Christen auf rege Zustimmung. Vielen Marxisten waren des bleiernen Determinismus der sowjetischen Schule überdrüssig, während viele intellektuelle Christen am Hineinstehen ihrer religiösen Prinzipien in das Diesseits Gefallen fanden.
Die Zeiten haben sich radikal gewandelt und Bloch ist in Vergessenheit geraten. Die aktive Gestaltung der Gesellschaft durch die Mehrheit wird wieder diversen Eliten als exklusives Geschäft anheim gestellt. Syrien durchlief diesen Bogen von mehr als drei Jahrzehnten in weniger als drei Jahren. Dennoch kommen wir in Syrien ohne Bloch nicht weiter, gerade weil die Hoffnung dort kontrafaktisch erscheint. Eine demokratische und soziale Revolte der Mittel- und Unterschichten verfängt sich im Spinnennetz der umgebenden Interessen und wandelt sich in einen äußerst blutigen konfessionellen Bürgerkrieg an dem sich alle regionalen und globalen Mächte rege beteiligen. Einsatz sind regionale Machtpositionen sowie die globale Ordnung zwischen Uni- und Multipolarismus – eine Last, die das … [weiterlesen]

Der Baltische Tiger und seine Opfer

22/12/2013 · Von A.F.Reiterer
Die Eurozone wird ab 1. Jänner ein neues Mitglied haben. Und Lettland ist ein würdiger Teilhaber dieses Klubs!
Auf dem HDI (Human Development Index) steht das Land knapp vor Argentinien, aber deutlich nach Chile; seit 2007 glitt es um vier Plätze ab. Das BIP pro Kopf machte 2012 (letzter erhältlicher Wert) 10.900 € aus, das wären 30 % des Werts der Nieder­lande (um nicht immer von Österreich zu sprechen) oder 63 % von Griechenland. Rechnet man in KKP, dann steigt der Wrt im Vergleich zu den Niederlanden zwar auf etwa< die Hälfte. Doch gerade mit der Übernahme des € wird dieser günstigere Berechnungsmodus ja weitgehend sinnlos. Als die drei baltischen Staaten sich 1990 aus der damaligen Sowjetunion lösten, hatte Lettland 2.668.000 Einwohner. Es war seit 1959 in ansehnlicher Weise gewachsen. Mittlerweile hat das Land noch 2.024.000 Einwohner. Es hat also ein Viertel seiner … [weiterlesen]

Italien im Aufruhr

22/12/2013
Seit mehr als eine Woche ist Italien von einem Wind des Aufstands erschüttert, obwohl die internationale Presse weitgehend schweigt. Vom Nord-Osten bis Sizilien, das ganze Land ist von einer Bewegung geprägt die „Bewegung der Mistgabeln (Forconi)“ genannt wird.
In Wirklichkeit sind die sizilianischen Forconi nur ein Teil der Bewegung, die seit dem 9. Dezember die Italienischen Schlagzeilen beschäftigt. Am 9. Dezember hat die Mobilisierung, zu der unterschiedliche Organisationen der freien Berufe (Bauern, Lastwagenfahrer, Kleinunternehmer) aufgerufen hatte, angefangen. Die Mobilisierung war aber auch stark durch die von der Krise und der Europäischen Union aufgezwungenen Opfer getroffenen Unterschichten getragen. Die hauptsächliche Kampfform war die Blockade von Straßen: wo es möglich war wurden die Autobahneinfahrten und die wichtigsten Hauptstraßen blockiert, in den meisten Fällen aber wurde eine Form der Verlangsamung des Straßenverkehrs genutzt, die die Teilnahme von vorbeifahrender Autofahrern und Lkw-Fahrer zu ermöglichen. Es war … [weiterlesen]

Deutschland in Europa – eine neue Vorherrschaft

Termin: 23/1/2025
Veranstaltung im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu Europa/EU
Seit Ausbruch der Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrise, mit deren Fortwirkungen wir es noch immer zu tun haben, beschäftigen sich nicht nur die „Normalbürger“, sondern auch Wissenschaftler, Publizisten und Politiker mit dem Schicksal der Europäischen Union und des Euro. Zeitweilig jagte ein EU-Gipfel den nächsten, ohne dass eine dauerhaft tragfähige Lösung erreicht werden konnte. Wahrscheinlich gibt es eine solche auch nicht, solange kein grundlegender Bruch mit dem Denken und Handeln sowie den Institutionalisierungen erfolgt, die die neoliberale Strömung in den vergangenen Jahrzehnten durchgesetzt hat. Vor diesem Hintergrund steigen auch immer mal wieder die Gespenster einer angeblich beherrschbaren Euro-Auflösung aus den Nebeln. In Deutschland heißt eines davon … [weiterlesen]

Syrien-Gespräche für einen demokratischen Übergang

Termin: 23/1/2025
Am 8. und 9. März treffen sich syrische Persönlichkeiten aller Seiten auf Burg Schlaining
Bild
Am Wochenende vom 8./9. März sollen auf der Friedensburg Schlaining rund 50 syrischen Aktivisten, Intellektuelle, Professoren, Journalisten, Ärzte, Künstler und religiöse Würdenträger aller Richtungen, Konfessionen, Nationalitäten, Identitäten zusammenkommen, um über die konkreten Möglichkeiten der Beendigung des Bürgerkriegs und eines demokratischen Übergangs in Syrien zu beraten. Für das Organisationskomitee von www.peaceinsyria.org in Österreich: Leo Gabriel – Institut für Interkulturelle Forschung und Zusammenarbeit [lgabriel@gmx.net] Wilhelm Langthaler - Aktivist für globale und soziale Gerechtigkeit [wilhelm.langthaler@gmx.at] Waseem Haddad - Religionswissenschafter und syrischer Demokrat [waseem.haddad.sy@gmail.com] Aufruf für die Schlaininger … [weiterlesen]

Nach Genf: Syrien-Symposium für einen demokratischen Übergang

Presseerklärung
2/3/2014
Am 8. und 9. März treffen sich syrische Persönlichkeiten aller Seiten auf Burg Schlaining
7636
Am Wochenende vom 8./9. März sollen auf der Friedensburg Schlaining rund 50 syrischen Aktivisten, Intellektuelle, Professoren, Journalisten, Ärzte, Künstler und religiöse Würdenträger aller Richtungen, Konfessionen, Nationalitäten, Identitäten zusammenkommen, um über die konkreten Möglichkeiten der Beendigung des Bürgerkriegs und eines demokratischen Übergangs in Syrien zu beraten. Aktuelle Teilnehmerliste: siehe Dateianhang. Dieses Symposium geht auf die „Initiative für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts“ (www.peaceinsyria.org) zurück, die auf die Unterstützung von namhaften internationalen Persönlichkeiten (u.a. die NobelpreisträgerInnen Adolfo Perez Esquivel und Mairead Maguire, Jean Ziegler, Hans von Sponeck, Bischof Raul Vera etc.) zählen kann. … [weiterlesen]

Ukraine-Russland: kapitalistische Oligarchen und Selbstbestimmung

2/3/2014 · Antiimperialistische Koordination
Wie vielerorts hat sich sozialer Protest gegen das Wüten der kapitalistischen Oligarchie mit Kampf um Identität und Ausschluss anderer verbunden. Von Anfang an hatte der Konflikt auch eine geopolitische Dimension. Grundsätzlich meinen wir, dass für die Ukraine selbst und ihre Volksmassen eine äquidistante Haltung zwischen westlichen und russischen Großmachtinteressen die beste Lösung wäre. Schlägt das Pendel so wie gerade eben aus, so kann von einem demokratischen Gesichtspunkt das Selbstbestimmungsrecht nicht verweigert werden – auch nicht für Russen.
1) Geopolitk erdrosselt Soziales: Die Logik der Geopolitik treibt die Ukraine Richtung Katastrophe. Das „Pro-russisch“ und „Anti-russisch“ verdeckt die sozialen Probleme des Landes, vergiftet den sozialen Charakter jeder sozio-politischen Konfrontation. Besonders begünstigt wird das durch die ausländische Intervention. Diese ist auch russisch, aber nicht in erster Linie: Die Einmischung der EU, ihre bedingungslose Unterstützung der Opposition im Sinne eines „Roll-Back“ Russlands, hat dort die radikalsten und faschistischen Teile gestärkt. Die Einmischung der EU und der USA haben es der Opposition erlaubt eine Regierung zu bilden, die auf jeglichen Konsens verzichtet und offene Rechtsextremisten und Antisemiten in entscheidende sicherheitspolitische Positionen bringt und … [weiterlesen]

Von Marx zu Sraffa und Morishima – Arbeit, Kapital und Transformation

17/2/2014
Tendenzen der Politischen Ökonomie 4: Überlegungen zum Wert 3
In Österreich machte das gesamte Kapital (ohne Geld) im Jahr 2000 743 Mrd. € aus. Das BIP dieses Jahres betrug 207 Mrd. Damit wäre der Kapitalkoeffizient k = K / Y = 3,59. Hier sind allerdings auch die Wohnbauten enthalten. Sie werden in den Investitionen und der Investi­tionsquote üblicher Weise mitgerechnet. Denn sie sind auch Mittel, Geld zu verdienen, indem man die Wohnungen und Häuser vermietet. In einer kapitalistischen Wirtschaft wird grund­sätzlich jedes Vermögen als Kapital aufgefasst, nicht nur die materiellen Produktionsmittel. Es gibt Anspruch auf Einkommen, und wenn dies nur potenziell ist. Wohnt man im eigenen Haus, so muss man nach dieser Überlegung eine Verzinsung des Marktwerts als entgangenes Einkommen oder als nicht geleistete Miete rechnen. Das … [weiterlesen]

Italien: Wahlgesetz für die Euro-Diktatur

17/2/2014
Das Wahlgesetz (in den Medien als „Italicum“ bezeichnet) das aus der Vereinbarung zwischen Matteo Renzi (PD – Demokratische Partei) und Silvio Berlusconi (Forza Italia) entstanden ist, ist antidemokratisch und oligarchisch und muss ohne zu zögern bekämpft werden.
Eckpunkte und Besonderheiten des Gesetzesentwurfs sind: - Eine Mehrheitsklausel, die nur 37% als Mindestanteil an Wählerstimmen vorsieht, um die Mehrheitsprämie (= 52% der Sitze im Parlament, also die absolute Mehrheit) zu bekommen; im Fall einer Allianz von Parteien gilt dies für die Wahlallianz. - Unterschiedliche Sperrklauseln: 4,5% für Parteien, die Teil einer Wahlallianz sind (die Allianz selbst muss mindestens 12% der Stimmen erreicht haben); 8% für Parteien die den Alleingang wagen (höher ist die Hürde nur in der Türkei mit 10%). - Gesperrte Listen: es gibt keine Vorzugsstimmen, sondern die Kandidaten und ihr Listenrang werden zentral entschieden, sodass die Wähler keine eigene Präferenzen ausdrücken können. Mit einer Mehrheitsprämie, die nirgendwo auf der … [weiterlesen]

Am Kern vorbei

Zu Haytham Mannas Kritik an den Genfer Syrien-Gesprächen
15/2/2014 · von Wilhelm Langthaler
Haytham Manna, sowohl als Vertreter des National Co-ordination Body als auch als Person, war bei den Verhandlungen in Genf der wichtigste „anwesende Abwesende“. So sehr man versuchte, seine Tendenz auszuschließen, so wichtig ist seine Stellung. Diesmal enttäuscht sie jedoch: das meiste an der Kritik ist richtig, doch eine Perspektive bietet sie nicht.
Ich lese grundsätzlich jeden übersetzten Artikel Haythams mit großer Aufmerksamkeit. Denn es ist aus dieser Ecke des syrischen Spektrums von dem ich mir am ehesten Lösungen, Perspektiven oder zumindest plausible Erklärung erwarte. Doch der am 13.2.14 erschienene Kommentar zum Scheitern der Verhandlungen „Beyond Geneva“ enttäuscht. Nicht nur, dass ich ihn drei Mal lesen musste, um die Quintessenz herauszukitzeln – das mag der schwachen Übersetzung geschuldet sein. Vor allem lässt er keine Konturen eines alternativen Weges erkennen, der zu einer Verhandlungslösung für einen demokratischen Übergang führen könnte. „Die Beteiligten töteten Genf II.“ Das ist zweifellos richtig. Haytham kritisiert nicht nur die Großmächte und vor allem die USA, die die … [weiterlesen]

Zerfall des EURO - Zerfall der EU?

Termin: 23/1/2025
Aufbau des Imperiums, Krise und Ende des "demokratischen Kapitalismus", die übernationale Organisation des europäischen Finanzkapitalismus – man kann die EU auf manche Weise beschreiben. Als Krönung dieses Projekts war immer der Euro gedacht.
Vortrag von Albert F. Reiterer Aber der € wurde zum zweischneidigen Instrument. Er soll alle Gesellschaften zur unbefragten und selbstverständlichen Unterordnung unter das Finanzkapital und die Bürokratie zwingen. Aber die Logik des Markts selbst bringt mit ihm die Zerstörung der Peripherie, und dann ... ? Er ruft also politischen Widerstand hervor. Aber der hat sich noch nicht von den alten Illusionen gelöst. Zu stark ist die Kraft der Hegemonie und zu heiß der Wunsch nach einem "sozialen Europa". Aber auf der anderen Seite gibt es ebenso Illusionen: Der € und die EU wird nicht "zerfallen". Der € muss zerschlagen … [weiterlesen]

Arbeit und Wertbestimmung – ein technologischer oder ein politischer Vorgang?

8/2/2014
Tendenzen der Politischen Ökonomie 2: Überlegungen zum Wert 2
Der Reichtum der Menschheit, das Weltprodukt und sein Wert, hängt von der investierten Arbeit ab. Wieviele Stunden arbeiten die Menschen, die Welt insgesamt genommen, in einem Jahr? Das ist nicht leicht zu beantworten. Und wir werden gleich sehen, dass die Schwierig­keit nicht allein in den vielerorts fehlenden statistischen Unterlagen liegt. Versuchen wir trotzdem eine Schätzung! Wir gehen am besten von gut dokumentierten Fällen aus. Für Österreich gibt die Arbeits­kräfte-Erhebung der amtlichen Statistik für 2012 7,08 Mrd. Stunden an, geringfügig über den 6,91 Mrd. des Jahres 2004. Das macht für das Jahr 2012 also ein Brutto-Produkt von rund 44 €  pro Arbeitsstunde aus. Zieht man die Abschreibungen ab, also den Wert, welcher aus den vorherigen Jahren stammt … [weiterlesen]

Bericht von der Veranstaltung "Ist Syrien noch zu retten?"

28/1/2014 · Von Leo Gabriel
Unter diesem provokanten Titel trafen sich am vergangenen Freitag im Bürgerzentrum der katholischen Kirchengemeine in Aachen verschiedene Repräsentanten der wichtigsten Organisationen der syrischen Opposition, um über die Perspektiven der Genfer Staatenkonferenz zu diskutieren, die nächste Woche über Krieg und Frieden in diesem leidgeprüften Land zu diskutieren.
Bild
Vor einem Publikum von über 100 Interessierten, das vor allem aus türkischen und syrischen Kurden bestand machte gleich zu Beginn Zuhat Kobani, der Sprecher der der PKK nahestehenden kurdischen PYD (Partei der demokratischen Einheit), einen interessanten Vorschlag: wenn die Kämpfer tatsächlich die Demokratie umsetzen wollten, mögen sie sich an den 59 kurdischen Selbstverwaltungsgemeinden im Nordosten Syriens ein Beispiel nehmen, die - dem syrischen „Mosaik an Ethnien und Religionen“ Rechnung tragend - einen Dritten Weg eingeschlagen hätten. Die Kurden bedauerten zutiefst, dass sie, ebenso wie der „National Body for Democratic Change“ (NBC), dem sie angehörten, nicht nach Genf eingeladen wären, was die NBC so sehr verstimmt hatte, dass sie am Vortag bereits ihren … [weiterlesen]

Weltproduktion und Wert – eine eindeutig messbare Größe?

26/1/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 2
Im Jahr 2008 erzeugte die Menschheit – nach den Daten der Weltbank – ein Gesamtprodukt, also Waren und Dienste (Welt-BIP) von 61,2 Bill. US-$, und 2013 72,7 Bill. Zur Erinnerung: 1 Bill. = 1.000 Mrd. = 1 mit 12 Nullen. Man könnte die Größe auch in € ausdrücken. Dann sänke sie um ein knappes Viertel; oder in norwegischen Kronen, dann stiege sie um das Sechsfache. Die Denomination mag beliebig sein. Aber die Größe selbst ist nicht beliebig. Und das ist der springende Punkt. Sie ergibt sich aus der eingesetzten Arbeitskraft und ihrer, in unterschiedlichen Wirtschaften unterschiedlichen Produktivität. Quelle: Weltbank - WEO Probleme vieler Art, und manche fast unlöslich, sind mit der Bestimmung dieser Größe ver­bunden. Sie ist in bestimmtem Ausmaß tautologisch. Denn … [weiterlesen]

Geld – Bargeld – "Vollgeld" – Geldmengen

18/1/2014 · Von A.F.Reiterer
Tendenzen der Politischen Ökonomie 1
Wieviel Bargeld gibt es in Österreich, also Geld in €-Noten und -Münzen? Das ist heute nicht mehr wirklich zu eruieren. Menschen aus anderen Gebieten der €-Zone kommen nach Öster­reich und geben Geld aus; Österreicher fahren in die Slowakei, die BRD und Italien zum Ein­kaufen. Und über die Ausgabe der Banknoten wie zu Schilling-Zeiten lässt sich die Bargeldmenge verlässlich nur auf €-Ebene messen. Legt man die Verhältnisse der gesamten €-Zone auf Österreich um, dann müssten hier 20 – 25 Mrd. € in Umlauf sein – 1/12tel oder 1/13tel des BIP. Aber ist das überhaupt wichtig? An jeder Supermarkt-Kasse muss man heute warten, weil irgend jemand den Einkauf von 3,56 € mit der Bankomat-Karte bezahlt, weil man ihr einge­redet hat: Bargeldloses Zahlen ist … [weiterlesen]

Amerika auf dem Rückzug?

Termin: 18/1/2014
Vor rund einem Jahrzehnt erreichte Bushs „Krieg gegen den Terror“ seinen Höhepunkt. Die Neokonservativen waren dabei ihren Traum vom „American Empire“ in die Tat umzusetzen, der für viele ein Alptraum war. Im Zentrum des Konflikts standen damals die Besatzung des Iraks und der Widerstand dagegen.
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Diskussion: Anton Pelinka, Politologe und Autor des Buches „Wir sind alle Amerikaner“ (2013) Wilhelm Langthaler, Aktivist und Koautor des Buches „Ami go home“ (2004) Moderation: Hannes Hofbauer, Publizist und Verleger Was hat sich seit damals verändert? Die Obamania, ausgedrückt im Vorschuss-Friedensnobelpreis, schien die Kritik an den USA zum Verstummen gebracht zu haben. Abzug aus dem Irak und aus Afghanistan statt christlich-fundamentalistischem Kreuzzug, versöhnliche Töne gegenüber dem Islam und dem arabischen Frühling, das Zögern gegenüber einem Militäreinsatz in Syrien, und zu guter Letzt das Abkommen mit dem Iran, kurz: eine vernünftige Weltherrschaft oder gar das Ende der US-Hegemonie? Auf der anderen Seite haben die Widersacher des US-Systems … [weiterlesen]

Kommunist, kritischer Geist, Grantler

Werner Pirker hat uns verlassen
16/1/2014 · von Wilhelm Langthaler
Werner war ein wirklicher Kommunist, mit Herz und Hirn, mit Leib und Seele.
Werner Pirker 2008 in Kairo
Als ich ihn Anfang der 90er Jahre kennenlernte, lag das wichtigste Ereignis seines Lebens schon hinter ihm: der Zusammenbruch der Sowjetunion. Diese historische Niederlage, das Scheitern eines ganzen Jahrhunderts der Emanzipation, prägte ihn zutiefst. Es war die tiefere Ursache seines Zorns nach außen, der bisweilen in Grant – auch nach innen gerichtet – umschlagen konnte. So sehr er am Ziel des Kommunismus festhielt, so sehr suchte sein kritischer Intellekt nach den Ursachen des Scheiterns. Diejenigen, die ihn als Dogmatiker sehen wollten, irrten. So verstand unter seinen Freunden kaum jemand, warum er die Chrustschow’schen Reformen auch retrospektiv befürwortete. Wozu er sich niemals durchringen konnte, war den ungarischen Arbeiteraufstand von 1956 zu unterstützen – so … [weiterlesen]

Buchpräsentation: "The General's Son"

Termin: 23/1/2025
Der israelische Friedensaktivist, Autor und Karatelehrer Miko Peled kommt nach Wien und spricht über sein Buch "The General's Son" und die politische Sackgasse in Palästina/Israel.
Miko Peled ist der Sohn des israelischen Generals Matti Peled, der nach dem Krieg von 1967, also nach der militärischen Besatzung von Ostjerusalem, dem Westjordanland, Gaza, Sinaï und den Golanhöhen, versucht hat, die israelische Politik zu ändern und sich bis zu seinem Tod für eine Friedenspolitik Israels bemüht hat. Die Schwester von Miko, Nurit Peled hat vor kurzem ein Buch über den Unterricht in den israelischen Schulen geschrieben und die Indoktrinierung der rassistischen zionistischen Ideologie in diesen Schulbüchern aufgezeigt. Miko Peled setzt sich für einen Staat im historischen Palästina ein, der allen seinen Bürgern die gleichen Rechte gewährt, ob Juden, Muslime oder Christen, Araber oder Nachkommen anderer Völker im Nahen Osten, in gegenseitiger Anerkennung … [weiterlesen]

Anti-Euro-Bewegung im Aufwind – jenseits von Grillo

Italien: neues, souveränistisches, linkes Subjekt in Entstehung
14/1/2014 · von Wilhelm Langthaler
Am Wochenende vom 11.-12. Januar 2014 fand bei Siena eine Konferenz mit dem Titel „Jenseits des Euro – die Krise, die Linke, die Alternative“ statt. Sowohl die starke, auch von den InitiatorInnen nicht erwartete Beteiligung von knapp 400 Menschen als auch die politische Breite der Redner bringen eine wachsende Tendenz in der italienischen Gesellschaft zum Ausdruck, die zum Bruch mit dem Euro-Regime drängt.
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Gesellschaftlicher Hintergrund Die soziale Protestbewegung vom 9. Dezember vergangenen Jahres, die bis um Weihnachten andauerte, hat wie ein Blitz in das politische System Italiens eingeschlagen. Im Grunde handelte es sich um die erste Massenbewegung seit Beginn der Krise vor fünf Jahren. Es ist kein Zufall, dass sie sofort in die politische Sphäre vorstieß und sich frontal gegen den Euro wendete. Klar, die Proteste wiesen wichtige Widersprüche und enorme Schwächen auf. Zudem reicht ihre Größe und Tiefe noch lange nicht aus, um wirklich entscheidende Änderungen zu bewirken. Ihre Bedeutung erlangt die Mobilisierung jedoch als Indikator dafür, dass die Massen nicht mehr lange passiv bleiben werden. Das herrschende Regime, gestützt auf die institutionelle Linke um die PD … [weiterlesen]

Ist Syrien noch zu retten?

Genfer Verhandlungen: ferne Hoffnung oder konkrete Möglichkeit
Termin: 23/1/2025
Aachen, 17. Januar: Hassan al Hachimi, Zuhat Kobani, Samir Aita, Salah-Aldin Siedo, Huda Zein, Wilhelm Langthaler, Leo Gabriel
Diskutanten: Hassan al Hachimi, politischer Sekretär der syrischen Muslimbrüder Zuhat Kobani, Europäischer Sprecher der kurdischen PYD (Partei der demokratischen Einheit), die Mitglied des National Co-ordination Body for Democratic Change (NCB) ist Samir Aita, Mitbegründer des Syrischen Demokratischen Forums Salah-Aldin Siedo, Autor und islamischer Gelehrter aus Syrien Huda Zein, Dozentin an der Universität Köln, Aktivistin für Demokratie und Frauenrechte aus Idlib Wilhelm Langthaler, Mitbegründer der Initiative für eine politische Lösung peaceinsyria.org Leo Gabriel, Sozialanthropologe und Mitglied des Internationalen Rats des Weltsozialforums Moderation: Erhard Crome, Rosa Luxemburg Stiftung Syrien versinkt in einem nicht enden wollenden … [weiterlesen]

Syrien: Prinzip Hoffnung

Verfasst für die Zeitschrift „Denken+Glauben“ Nr. 170.
5/1/2014 · Von Wilhelm Langthaler
Als der heterodoxe Philosoph Ernst Bloch die Hoffung als Prinzip proklamierte, stieß er sowohl unter Marxisten als auch unter Christen auf rege Zustimmung. Vielen Marxisten waren des bleiernen Determinismus der sowjetischen Schule überdrüssig, während viele intellektuelle Christen am Hineinstehen ihrer religiösen Prinzipien in das Diesseits Gefallen fanden.
Die Zeiten haben sich radikal gewandelt und Bloch ist in Vergessenheit geraten. Die aktive Gestaltung der Gesellschaft durch die Mehrheit wird wieder diversen Eliten als exklusives Geschäft anheim gestellt. Syrien durchlief diesen Bogen von mehr als drei Jahrzehnten in weniger als drei Jahren. Dennoch kommen wir in Syrien ohne Bloch nicht weiter, gerade weil die Hoffnung dort kontrafaktisch erscheint. Eine demokratische und soziale Revolte der Mittel- und Unterschichten verfängt sich im Spinnennetz der umgebenden Interessen und wandelt sich in einen äußerst blutigen konfessionellen Bürgerkrieg an dem sich alle regionalen und globalen Mächte rege beteiligen. Einsatz sind regionale Machtpositionen sowie die globale Ordnung zwischen Uni- und Multipolarismus – eine Last, die das … [weiterlesen]

Der Baltische Tiger und seine Opfer

22/12/2013 · Von A.F.Reiterer
Die Eurozone wird ab 1. Jänner ein neues Mitglied haben. Und Lettland ist ein würdiger Teilhaber dieses Klubs!
Auf dem HDI (Human Development Index) steht das Land knapp vor Argentinien, aber deutlich nach Chile; seit 2007 glitt es um vier Plätze ab. Das BIP pro Kopf machte 2012 (letzter erhältlicher Wert) 10.900 € aus, das wären 30 % des Werts der Nieder­lande (um nicht immer von Österreich zu sprechen) oder 63 % von Griechenland. Rechnet man in KKP, dann steigt der Wrt im Vergleich zu den Niederlanden zwar auf etwa< die Hälfte. Doch gerade mit der Übernahme des € wird dieser günstigere Berechnungsmodus ja weitgehend sinnlos. Als die drei baltischen Staaten sich 1990 aus der damaligen Sowjetunion lösten, hatte Lettland 2.668.000 Einwohner. Es war seit 1959 in ansehnlicher Weise gewachsen. Mittlerweile hat das Land noch 2.024.000 Einwohner. Es hat also ein Viertel seiner … [weiterlesen]

Italien im Aufruhr

22/12/2013
Seit mehr als eine Woche ist Italien von einem Wind des Aufstands erschüttert, obwohl die internationale Presse weitgehend schweigt. Vom Nord-Osten bis Sizilien, das ganze Land ist von einer Bewegung geprägt die „Bewegung der Mistgabeln (Forconi)“ genannt wird.
In Wirklichkeit sind die sizilianischen Forconi nur ein Teil der Bewegung, die seit dem 9. Dezember die Italienischen Schlagzeilen beschäftigt. Am 9. Dezember hat die Mobilisierung, zu der unterschiedliche Organisationen der freien Berufe (Bauern, Lastwagenfahrer, Kleinunternehmer) aufgerufen hatte, angefangen. Die Mobilisierung war aber auch stark durch die von der Krise und der Europäischen Union aufgezwungenen Opfer getroffenen Unterschichten getragen. Die hauptsächliche Kampfform war die Blockade von Straßen: wo es möglich war wurden die Autobahneinfahrten und die wichtigsten Hauptstraßen blockiert, in den meisten Fällen aber wurde eine Form der Verlangsamung des Straßenverkehrs genutzt, die die Teilnahme von vorbeifahrender Autofahrern und Lkw-Fahrer zu ermöglichen. Es war … [weiterlesen]

Deutschland in Europa – eine neue Vorherrschaft

Termin: 23/1/2025
Veranstaltung im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu Europa/EU
Seit Ausbruch der Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrise, mit deren Fortwirkungen wir es noch immer zu tun haben, beschäftigen sich nicht nur die „Normalbürger“, sondern auch Wissenschaftler, Publizisten und Politiker mit dem Schicksal der Europäischen Union und des Euro. Zeitweilig jagte ein EU-Gipfel den nächsten, ohne dass eine dauerhaft tragfähige Lösung erreicht werden konnte. Wahrscheinlich gibt es eine solche auch nicht, solange kein grundlegender Bruch mit dem Denken und Handeln sowie den Institutionalisierungen erfolgt, die die neoliberale Strömung in den vergangenen Jahrzehnten durchgesetzt hat. Vor diesem Hintergrund steigen auch immer mal wieder die Gespenster einer angeblich beherrschbaren Euro-Auflösung aus den Nebeln. In Deutschland heißt eines davon … [weiterlesen]
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