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Kein Krieg gegen Syrien

Nur politische Lösung kann konfessionellen Bürgerkrieg beenden, Tür für demokratische Entwicklung für die Volksmassen öffnen
30/8/2013 · Antiimperialistische Koordination, Initiativ e.V. Duisburg
Abermals droht der notorische „humanitäre Luftkrieg“ der USA und ihrer Verbündeten, den wir bereits so oft erleben mussten. Die ganze Welt weiß mittlerweile sehr gut, dass es weder um Menschenrechte noch um Demokratie geht, sondern auch dieses Mal um nichts anderes als um Macht. Wir verurteilen den drohenden Angriff auf das Schärfste. Wir rufen zum Kampf gegen die Aggression auf und hoffen auf eine Niederlage der USA und ihrer globalen Ordnung.
Dass Giftgas zum Einsatz kam, scheint nicht bestritten werden zu können. Aber wer dies tat, bleibt unklar. Wir haben weder die polizeilichen Mittel das festzustellen, noch wird es sich in absehbarer Zeit zweifelsfrei feststellen lassen – zu hoch ist der politische Einsatz von beiden Seiten. Wir haben auch kein Interesse daran, ein weiteres Steinchen zu einer nutzlosen und impotenten Verschwörungstheorie hinzuzufügen. Das einzige Beurteilungskriterium kann die politische Logik eines solchen Ereignisses sein – und diese erschließt sich nur schwer. Ist es denkbar, dass das Assad-Regime absichtlich und wissentlich eine ausländische Militärintervention provoziert? Oder zielt es politisch darauf ab, sich antiimperialistischen Widerstand auf die Brust zu heften – bedenkt man, wie … [weiterlesen]

Vermögen und Macht

Was brächte eine andere Verteilung?
28/8/2013 · Von A.F.Reiterer
Die EU hat auch ihre positiven Seiten, es ist nicht zu leugnen. Die Bürokraten wollen Bescheid wissen. Dank dessen haben wir also seit fast einem Jahrzehnt eine jährliche Einkommens-Statistik, SILC, wie es sie in dieser Genauigkeit vorher nicht gab. Und neuerdings haben wir auch eine Vermögens-Statistik.
Der HFCS (Household Finance and Consumption Survey) wird von der EZB und in ihrem Auftrag in Österreich von der Nationalbank durchgeführt. So was hat es in Österreich überhaupt noch nie gegeben. Auch die, welche von Rechts wegen sehr daran interessiert sein müssten, die AK z. B., haben sich vor harten Daten offenbar gefürchtet: Man könnte dann ja sehen, dass die hoch gerühmte Sozialpartnerschaft doch eher den Vermögenden was bringt, weniger den Lohnabhängigen. Aber selbst das ändert sich gegenwärtig. Die Linke war bisher zu Recht stets höchst kritisch gegenüber der Sozialpartnerschaft. Aber mittlerweile wird die Sozialpartnerschaft von der Oligarchie zu Grabe getragen, mit tatkräftiger Mithilfe der Sozialdemokratie: Man braucht sie offenbar nicht mehr ... Doch zurück zum … [weiterlesen]

Demonstration anlässlich des Internationalen Antikriegstages

Termin: 20/9/2024
Freitag, den 30.08.2013, Duisburg
#Bundeswehr raus aus Afghanistan #Für Frieden in Syrien - keine ausländische Intervention #Kein Krieg gegen den Iran #Für den Schutz von Whistleblowern - Freiheit für Manning, Assange und Snowden! Veranstalter: Duisburger Netzwerk gegen Rechts Unterstützer: Yek-kom e.V, DTK (Kongress für eine demokratische Gesellschaft), ATIK, Friedensforum Duisburg, Initiativ e.V, Verein für demokratische Rechte Duisburg, http://netzwerk-gegen-rechts.org/2013/08/24/demonstration-freitag-den-30-08-2013-16-30-uhr-bundeswehr-raus-aus-afghanistanfuer-frieden-in-syrien-keine-auslaendische-interventionkein-krieg-gegen-den-iran-fuer-den-schutz-von-whistleblowern-freihe/ … [weiterlesen]

Unterbrochene Wechselwirkung

Kurdische Selbstbestimmung in Syrien zwischen Demokratiebewegung und Geopolitik
26/8/2013 · von Wilhelm Langthaler
In den vergangenen Wochen kam es zu den bisher heftigsten militärischen Zusammenstößen zwischen der PKK-nahen kurdisch-syrischen PYD und der bewaffneten Rebellion gegen das Assad-Regime. Der Konflikt ist nicht monokausal, sondern vielschichtig. Doch der wichtigste Grund dafür ist der exklusive Machtanspruch der Jihadisten bzw. deren militärische Dominanz innerhalb der bewaffneten Bewegung.
Es ist umgekehrt bemerkenswert, dass bis zur gegenwärtigen Eskalation größere Auseinandersetzungen vermieden werden konnten. Die PYD hatte versucht sich möglichst aus dem bewaffneten Konflikt heraus zu halten. Gleichzeitig profitierte sie vom Bürgerkrieg unter der arabischen Mehrheit und dem dadurch entstandenen Kräftegleichgewicht durch Übernahme von mehrheitlich kurdischen Territorien. Der linksdemokratische Teil der Rebellion um Michel Kilo war und ist bis heute bemüht, den Konflikt mit den Kurden zu dämpfen. Für die Stadt Ras al-Ain (kurdisch Sere Kaniye) vermittelte es ein beispielgebendes Stillhalteabkommen, das von diversen lokalen, islamischen und islamistischen Kräften mitgetragen worden war. Selbst die jihadistische Nusra-Front war zu dem Zeitpunkt gezwungen die … [weiterlesen]

Haft in Österreich nach deutschem Auslieferungsbegehren

Termin: 20/9/2024
Pressekonferenz, 23.8.2013
Sehr geehrte Damen und Herren, bisher haben die österreichischen Medien nur spärlich über mehrere Razzien und Verhaftungen berichtet, die aufgrund eines Rechtshilfeersuchens der deutschen Behörden in Österreich durchgeführt wurden. Dabei war es doch mehr als ungewöhnlich, als am 26. Juni 2013 deutsche Polizisten in Kooperation mit österreichischen Exekutivbeamten mehrere Wohnungen und Arbeitsstätten in Wien und Niederösterreich durchsuchten. Bei dieser Razzia wurde der seit 20 Jahren in Österreich als anerkannter Flüchtling lebende Yusuf Tas verhaftet. Bei einer weiteren Polizeiaktion am 17. Juli 2013 wurde schließlich auch der aus der Türkei stammende und seit 1997 in Österreich wohnhafte Özgür Aslan in Übergabehaft genommen. Die deutschen Behörden … [weiterlesen]

Solidarität mit Yusuf Tas und Özgür Aslan

Termin: 20/9/2024
Am Donnerstag, den 22. August 2013 findet vor dem Landesgericht für Strafsachen um 11:00 Uhr die Übergabe-Verhandlung von Özgür Aslan statt.
Lassen wir nicht zu, dass Özgür Aslan und Yusuf Tas an Deutschland ausgeliefert und willkürlich in Isolationshaft gesteckt werden! Gegen Kriminalisierung und Repression, für politische Meinungsfreiheit! Die Willkür begann bereits, als deutsche Polizisten mit Hilfe eines Rechtshilfeersuchens in Österreich Wohnungen unschuldiger Menschen stürmten.... Sie setzte sich bei der als "fremdenpolizeiliche Maßnahme" getarnten Polizeiaktion gegen das Sommercamp der Anatolischen Föderation in Kärnten fort, bei der die Anwesenheit deutscher Zivilpolizisten den wahren Zusammenhang verriet.... Sie wird auch jetzt im Zuge der Auslieferungshaft von Yusuf und Özgür in der Justizanstalt Josefstadt fortgesetzt, indem bei Besuchsanträgen für die beiden Gefangenen mehrmals erklärt wurde … [weiterlesen]

Konterrevolution am Nil

Die tödliche Transformation vom Tahrir zu Tamarrud
19/8/2013 · Von Wilhelm Langthaler
Vieles deutet darauf hin, dass der Militärputsch und die äußerst blutige Unterdrückung der Muslimbrüder nicht nur eine weitere Episode des ägyptischen Dramas darstellen, sondern eine tiefgreifende Konterrevolution bedeuten. Die demokratische Volksrevolte läuft Gefahr, in der Sackgasse des Kulturkampfes zwischen Islamisten und Säkularisten von Soldatenstiefeln zertrampelt zu werden.
Unmittelbar nach der Machtergreifung der Generäle hieß das Wall Street Journal in einem vielzitierten Editorial den Putsch nicht nur willkommen, sondern verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Junta dem chilenischen Vorbild folgen werde. Zwar sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür nicht vorzufinden, doch politisch hat die alt-neue Elite einen echten, weitreichenden Erfolg erzielt, nämlich die Volksbewegung, in deren Zuge auch Mubarak gestürzt wurde, zu stoppen. Es handelt sich um einen mächtigen Schritt in Richtung Restauration der alten Ordnung auch in der gesamten Region. Im Allgemeinen zeigen sich die westlichen Staatskanzleien jedoch vorsichtiger als das neokonservative WSJ. Sie fürchten die Konsequenzen des Ausschlusses und der Unterdrückung der Muslimbrüder … [weiterlesen]

Stoppt das Militärregime!

Demokratie muss für alle gelten, auch für die Muslimbrüder
15/8/2013 · Von Wilhelm Langthaler
Mit dem Militärputsch, der blutigen Unterdrückung der Muslimbrüder und der neuerlichen Ausrufung des Ausnahmezustands versuchen die Generäle, die Herrschaft der alten sozialen und (teilweise) auch der politischen Eliten wiederherzustellen. Die Armee ist und bleibt die zentrale Stütze und Garant der Ordnung des globalen kapitalistischen Systems in Ägypten. All jene, die glaubten, dass die Bewegung gegen die Muslimbrüder sich die Armee dienstbar machen könnte, wurden eines Besseren belehrt – das Gegenteil ist der Fall.
Als Demokraten und Revolutionäre verurteilen wir die Militärherrschaft und deren gegenwärtiges Massaker an den Muslimbrüdern. Wir fordern alle demokratischen Rechte auch für die Muslimbrüder, obwohl sie ihrerseits jene nicht allen gewähren wollten. In Ägypten sind der strategische Hauptfeind der revolutionären Demokraten jenseits der politischen Konjunktur die um die Generäle gruppierten alten Eliten. Die Differenzen mit den diversen Islamisten einschließlich der Muslimbrüder dürfen nicht dazu führen, die alte Oligarchie und ihren Machtapparat aus den Augen zu verlieren. Der Militärputsch und das diktatorische Roll-back bringen die demokratische Volksrevolte in ernsthafte Gefahr – die größte Bedrohung in der wechselvollen Geschichte der vergangenen zwei Jahre seit … [weiterlesen]

ABGESAGT! 20 Jahre Oslo-Abkommen

Veranstaltungen mit Raji Sourani in der Schweiz und Deutschland
Termin: 20/9/2024
Die Ernte: Eine neue Art der Apartheid - Perspektiven für einen gerechten Frieden in Palästina
Raji Sourani
Liebe Freundinnen und Freunde, zu unserem großen Bedauern müssen wir die Veranstaltung „20 Jahre nach dem Oslo-Abkommen“ in Stuttgart mit dem Menschenrechtsanwalt Raji Sourani absagen. Es ist jetzt endgültig klar, Raji Sourani wird es nicht schaffen, rechtzeitig für die geplanten Veranstaltungen in Bern (19.09.2013), Schweiz, und Stuttgart (21.09.2013), BRD, aus dem Gazastreifen auszureisen. Das ägyptische Militär hält Rafah, den einzigen Grenzübergang für die Bevölkerung aus Gaza, bereits seit Wochengeschlossen. Raji schreibt dazu: „This is Gaza, this is the closure, this is the illegal and collective punishment for our people“ Wir bitten euch um Verständnis. Als kleinen Ersatz für die Veranstaltung, in der wir mit Raji Bilanz ziehen und nach neuen … [weiterlesen]

Ägyptens Armee eine Armee des Volkes?

3/8/2013 · Von C. Kraiem
Die Armee war ein Problem, solange sie hinter Mubarak stand, sie war ein Problem, solange sie alleine regierte, und sie bleibt auch jetzt ein Problem, solange die Macht ihrer Führung nicht gebrochen und sie ebenso wie das Innenministerium reformiert und gesäubert wird.
So sehr der Sturz der Muslimbrüder, nicht nur aus linker sondern generell aus demokratischer Sicht, zu begrüßen war (sie waren demokratisch gewählt, mit einem eindeutigen Auftrag ausgestattet und haben versagt) muss man die jetzige Militärherrschaft doch sehr kritisch sehen. Es mag doch einige Schwärmer geben, die sich immer noch einreden dass die Armee eine Armee des Volkes sei. Das mag vielleicht bei den niedrigen Rängen stimmen. Aber die gesamte Führung hat ihre Karriere unter Mubarak gemacht, ohne sich je gegen ihn zu wenden. Das macht sie entweder zu seinen Anhängern oder zu mitlaufenden Opportunisten. Das ist nicht die Armee Nassers, im Gegenteil, die Führung hat ganz klar kein Interesse an einer Konfrontation mit Israel, stattdessen wird Gaza wieder abgesperrt, und … [weiterlesen]

Kommentar zur Ermordung von Mohamed Brahmi

Krise der Regierenden in Tunesien eskaliert
28/7/2013 · Von Imad Garbaya
Mohamed Brahmi, der zur Panarabischen Linken gehört und jahrelang in der Nasseristischen Bewegung und zuletzt in der Führung der "Front populaire" aktiv war, war sicher nicht so präsent wie damals Chokri Belaid, auch wenn er ein sehr aktiver Abgeordneter innerhalb der Verfassungsgebenden Versammlung war und die Fehler der Ennahda-Partei scharf kritisiert hat, insbesondere in der sozialen Frage und in Bezug auf ihren Beziehungen zu Katar.
Seine Ermordung aber lässt sicher die schon längst vorhandene Krise der Regierenden in Tunesien eskalieren und schafft heute eine ähnliche Situation wie in Ägypten vor dem 30. Juni. Heute (27.7.2013) ist das Begräbnis von Brahmi in Tunis: das ist höchstwahrscheinlich der 30. Juni von Tunesien. Die diesmal - im Vergleich zum Fall Chokri Belaid - schnelle Reaktion des Innenministers, der den Täter, der laut dem Minister die selbe Person mit der selben Waffe war wie im Fall Belaid und angeblich auf der Flucht ist, innerhalb der Salafistischen Bewegung entlarvt hat, kommt bei den Tunesiern nicht an und wird als unglaubwürdig bezeichnet und zwar sowohl von Befürwortern als auch Gegnern der Regierung. Heute steht die Ennahda-Regierung in einer Sackgasse und versucht sich durch … [weiterlesen]

Freiheit für Yusuf & Özgür!

Vom Komitee für die Verteidigung politischer Grundrechte
Termin: 20/9/2024
Sofortige Freilassung von Yusuf Tas und Özgür Aslan & keine Auslieferung nach Deutschland
Wer Menschenrechtler Edward Snowden verteidigt, sollte auch Yusuf und Özgür verteidigen! Der Zirkus, welchen die US-Regierung seit Wochen um den angeblichen Mega-Spion und Verräter Edward Snowden inszeniert, ist vielen aus den Medien bekannt. Ist Ihnen aber auch bekannt, dass zurzeit in ganz Europa auf Befehl Deutschlands eine Menschenjagd durchgeführt wird? Tatsache ist, dass am 26. Juni 2013 in Niederösterreich und Wien auf Befehl und unter der Leitung deutscher Polizeibeamter mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. Bei diesen fast zeitgleich stattfindenden Polizeieinsätzen wurden - wie in schlechten Hollywood-Filmen - Wohnungen mit Hunden durchsucht und verwüstet. Kinder wurden aus dem Schlaf gerissen, unbescholtene Menschen wurden wie Terroristen behandelt. 5 … [weiterlesen]

Jugend- und Familiencamp von Polizei umstellt

25/7/2013 · Von Internationale Plattform gegen Isolation
11. Jugend- und Familiencamp der Anatolischen Föderation in Kärnten umstellt
Heute (25.7.2013) um 7.00 Uhr früh wurde das von der Anatolischen Föderation jährlich organisierte 11. Jugend- und Familiencamp in Kärnten Döbriach von rund 100 Polizisten umstellt. Menschen in Zelten wurden aus dem Schlaf gerissen, kleine Kinder erschreckt und zum Weinen gebracht. Auch ein Hubschrauber kreiste über das Camp. Die Polizei drang schnell ins Camp ein, ohne Durchsuchungsbefehl, und begann es von allen Seiten zu umstellen. Vorwand für die Durchsuchung waren fremdenpolizeiliche Maßnahmen. Die Leute weigerten sich lange gegen diese Willkür und dagegen, ihre Daten herzuzeigen. Sie empörten sich über dieses Vorgehen und handelten in dem Bewusstsein, dass dies politischen Hintergrund hat. Gerade deshalb, weil erst kürzlich deutsche Behörden in Österreich ihr … [weiterlesen]

Griechenland: Es geht Zehntausenden an den Kragen!

20/7/2013 · Von Aug und Ohr, Gegeninformationsinitiative
Die unglaubliche Brutalität und Rücksichtslosigkeit, mit der tausende und zehntausende Existenzen von der EU-EZB-Mafia und der hündischen, willfährigen Regierung Samaras vernichtetet werden, hat, wohl gegen die Absicht dieser Junten, Mobilisierungen hervorgebracht, die sich ihrer Möglichkeiten und ihrer Stärke vielleicht noch gar nicht so richtig bewußt sind.
Der Vernichtung der Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor steht zusätzlich die Vernichtung von Arbeitsplätzen in zahlreichen Privatunternehmen zur Seite, was wiederum den Protest der „Öffentlichen“ und der „Privaten“ bündelt. Das Terrain vor dem Rundfunk- und Fernsehgebäude (1) in Athen ist zum Aufmarschort und Treffpunkt sowohl der Gewerkschaften des öffentlichen Bereiches als auch der von Kündigung bedrohten Arbeiter und Arbeiterinnen in zahlreichen privaten Betrieben geworden – und diese Kündigungen häufen sich zusehends. Neue Bündelungen. Zu den bereits „radikal“ (um einen Ausdruck zu gebrauchen, der bei uns eher einen blassen, studentischen Charakter hat) gewordenen Gewerkschaften, das heißt denen, die sich von der Vormundschaft der Sozialdemokratie … [weiterlesen]

Der Arabische Frühling und seine giftigen Blüte

20/7/2013 · Von A.F.Reiterer
Die ägyptische Bourgeoisie und ihre Koalition mit Lumpenproletariern und Kompradoren
Im Sommer 1850 schrieb Friedrich Engels eine historische Arbeit: "Der deutsche Bauernkrieg", nämlich von 1525. Man wundert sich: Hatte der Revolutionär nichts Besseres zu tun? Ein Jahr nach der Niederschlagung der europäischen und vor allem der deutschen Revolution sucht er im Spätmittelalter und in der Frühneuzeit eine andere Niederlage? Aber der "Deutsche Bauernkrieg" war eine eminent politische Arbeit. Engels wollte demonstrieren: Schon 1525, wie dann wieder 1848/49, machte das Bürgertum die ersten Schritte einer Revolution mit. Dann aber kam die Angst. Die Revolution radikalisierte sich. So ließen die meisten Städter, nicht alle, die Bauern sein und traten auf die Seite der Fürsten und des Adels über. Luther geiferte und überschlug sich in blutrünstigen Mordaufrufen. … [weiterlesen]

Kundgebung gegen die Verhaftung von Yusuf Tas

Von Anatolische Föderation
Termin: 20/9/2024
Die grenzüberschreitenden Razzien und die Verhaftung von Yusuf Tas sind ein massiver Angriff auf demokratische Grundrechte.
In ganz Europa wird auf Befehl Deutschlands eine Menschenjagd durchgeführt. Am 26. Juni 2013 wurden in unseren Bundesländern Niederösterreich und Wien auf Befehl und unter der Leitung deutscher Polizeibeamter mehrere Häuserrazzien durchgeführt. Bei diesen fast zeitgleich stattfindenden Polizeieinsätzen wurden die Wohnungen mit Hunden durchsucht und verwüstet. Unbescholtene Menschen wurden wie Terroristen behandelt, Kinder aus dem Schlaf gerissen und Menschen gegen die Wand gedrückt. Nach Festnahmen und stundenlangen Verhören wurden 4 von 5 Personen freigelassen, Yusuf Tas wurde in Übergabehaft genommen. Ein Onkel von Yusuf Tas, der zugleich sein Hausbesitzer ist wurde dreimal von der deutschen Polizei verhört, psychisch unter Druck gesetzt und zur Aussage gezwungen. Er wurde … [weiterlesen]

Demokratischer Putsch?

Armee zurückdrängen und islamische Basis ansprechen
6/7/2013 · von Wilhelm Langthaler
Die Muslimbrüder haben es zu weit getrieben, den Bogen überspannt. Selbst den Massenansturm zum Schluss konnten sie nicht als Einflussverlust lesen und sie zu einem ernsthaften Kompromiss bewegen. Um einer weiteren Eskalation vorzubeugen und die Volksbewegung nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, schritt die ägyptische Armee mit einem sanften Coup ein.
Erfolg des Tahrir Zunächst muss festgestellt werden, dass die außerordentliche Wucht der Massenproteste alle überraschte. Unzählige Millionen im ganzen Land drängten sich auf die Straßen und verschoben die Kräfteverhältnisse in nur wenigen Tagen entscheidend. Die Mobilisierung reichte somit weit über das klassische Milieu des Tahrir hinaus. (Es reicht sich die zahlreichen Frauen mit Kopftuch bei den Anti-Mursi-Demos vor Augen zu führen, um zu verstehen, wie weit die Ablehnung in den islamischen Kulturbereich hineinreichte.) Letztlich wurde der Druck so groß, dass sich die Generäle gezwungen sahen einzugreifen. Versagen der Muslimbrüder Auf der anderen Seite der Medaille steht das totale Versagen der Muslimbrüder. Sie konnten weder die demokratischen noch die … [weiterlesen]

Friedensdelegation Damaskus 2013

23/6/2013
Delegation: Campell (...), Gabriel, Pissias, Reymann, Vera (...), Bendana, Fanon
Anfang Juni 2013 besuchte eine internationale Delegation Intellektueller, Aktivisten und Aktivistinnen Damaskus um hohe Regierungsvertreter und Vertreter der legalen Opposition zu treffen. In den Monaten zuvor hatte es bereits mehrere Treffen mit verschiedenen Kräften der Opposition außerhalb des Landes gegeben. Das Ziel der Initiative ist es dabei zu helfen, Bedingungen für eine politische Lösung des Konfliktes zu schaffen, die auf eine demokratische Transformation und gegen jede ausländische Intervention ausgerichtet ist. Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Delegation Politische Plattform der Initiative für eine politische Lösung Liste der mehr als 1000 Unterstützer und … [weiterlesen]

Revolutionäre und Aleviten

Nachtrag zur Gezi-Park-Bewegung
23/6/2013 · von Wilhelm Langthaler
Der Beitrag „Gezi-Park: Zwischen Demokratie und Kemalismus, Chance und Gefahr für eine sozialrevolutionäre Linke“ schloss mit folgender Bemerkung: „Allein auf die Aleviten gestützt, lässt sich indes nur Kulturkampf führen und keine Revolution machen.“ Verständnislose Reaktionen laden zu einer Erklärung ein:
Türkische Soldaten mit Gefangenen des Dersim-Aufstandes 1938
Die radikale Linke speziell unter der Militärdiktatur, die den Anspruch auf bewaffneten Kampf aufrecht erhielt und unter sehr großen Opfern auch zu führen versuchte, speiste sich überwiegend aus der alevitischen Minderheit. Der Krieg der Junta gegen die Kurden, der mit den schmutzigsten Methoden der Vertreibung geführt und auch mit großen Staudammprojekten in Ostanatolien kombiniert wurde, rief eine gewaltige Fluchtbewegung in die Metropolen des türkischen Westens hervor – zusätzlich zu den wirtschaftlichen Faktoren, die in der gesamten globalen Peripherie das Land leerfegt und die Städte anschwellen lässt. Millionen entwurzelter und verarmter Aleviten befanden sich nun plötzlich inmitten einer städtischen Umgebung. Die Aleviten galten als soziale Rebellen. Sie hatten … [weiterlesen]

Everybody’s darling?

Ein paar rohe Gedanken zur Wahl Rohanis
22/6/2013 · von Wilhelm Langthaler
Alle Seiten scheinen mit dem unerwarteten Ausgang der iranischen Präsidentenwahlen zufrieden zu sein – mit der notorischen Ausnahme Isräls. Da kann doch was nicht stimmen, fragt sich der internationale Beobachter, angesichts der explosiven globalen Spannungen zumal in der Region.
Das zentrale Establishment Zu aller erst kann der oberste Führer Khameini glücklich sein. Das System der Islamischen Republik, dem er vorsteht, hat sich als außerordentlich flexibel erwiesen. Nicht nur zeigt die hohe Wahlbeteiligung letztendlich des Systems politische Stärke an, sondern auch die Zulassung einer Figur, die nicht als der dominanten Fraktion zugehörig gilt. Wenn da nicht die Berichte wären, dass Khameini auf die konservativen Kandidaten gesetzt hatte (die alle zusammengenommen weniger Stimmen auf sich vereinigen konnten), wollte man meinen, er habe Rohani höchstselbst erfunden. Denn er erwischt damit gleich mehrere Fliegen auf einen Schlag: Das System entledigt sich sanft des in Ungnade gefallenen und verbrauchten Präsidenten Ahmadinejad, der bei seinem … [weiterlesen]

Kein Krieg gegen Syrien

Nur politische Lösung kann konfessionellen Bürgerkrieg beenden, Tür für demokratische Entwicklung für die Volksmassen öffnen
30/8/2013 · Antiimperialistische Koordination, Initiativ e.V. Duisburg
Abermals droht der notorische „humanitäre Luftkrieg“ der USA und ihrer Verbündeten, den wir bereits so oft erleben mussten. Die ganze Welt weiß mittlerweile sehr gut, dass es weder um Menschenrechte noch um Demokratie geht, sondern auch dieses Mal um nichts anderes als um Macht. Wir verurteilen den drohenden Angriff auf das Schärfste. Wir rufen zum Kampf gegen die Aggression auf und hoffen auf eine Niederlage der USA und ihrer globalen Ordnung.
Dass Giftgas zum Einsatz kam, scheint nicht bestritten werden zu können. Aber wer dies tat, bleibt unklar. Wir haben weder die polizeilichen Mittel das festzustellen, noch wird es sich in absehbarer Zeit zweifelsfrei feststellen lassen – zu hoch ist der politische Einsatz von beiden Seiten. Wir haben auch kein Interesse daran, ein weiteres Steinchen zu einer nutzlosen und impotenten Verschwörungstheorie hinzuzufügen. Das einzige Beurteilungskriterium kann die politische Logik eines solchen Ereignisses sein – und diese erschließt sich nur schwer. Ist es denkbar, dass das Assad-Regime absichtlich und wissentlich eine ausländische Militärintervention provoziert? Oder zielt es politisch darauf ab, sich antiimperialistischen Widerstand auf die Brust zu heften – bedenkt man, wie … [weiterlesen]

Vermögen und Macht

Was brächte eine andere Verteilung?
28/8/2013 · Von A.F.Reiterer
Die EU hat auch ihre positiven Seiten, es ist nicht zu leugnen. Die Bürokraten wollen Bescheid wissen. Dank dessen haben wir also seit fast einem Jahrzehnt eine jährliche Einkommens-Statistik, SILC, wie es sie in dieser Genauigkeit vorher nicht gab. Und neuerdings haben wir auch eine Vermögens-Statistik.
Der HFCS (Household Finance and Consumption Survey) wird von der EZB und in ihrem Auftrag in Österreich von der Nationalbank durchgeführt. So was hat es in Österreich überhaupt noch nie gegeben. Auch die, welche von Rechts wegen sehr daran interessiert sein müssten, die AK z. B., haben sich vor harten Daten offenbar gefürchtet: Man könnte dann ja sehen, dass die hoch gerühmte Sozialpartnerschaft doch eher den Vermögenden was bringt, weniger den Lohnabhängigen. Aber selbst das ändert sich gegenwärtig. Die Linke war bisher zu Recht stets höchst kritisch gegenüber der Sozialpartnerschaft. Aber mittlerweile wird die Sozialpartnerschaft von der Oligarchie zu Grabe getragen, mit tatkräftiger Mithilfe der Sozialdemokratie: Man braucht sie offenbar nicht mehr ... Doch zurück zum … [weiterlesen]

Demonstration anlässlich des Internationalen Antikriegstages

Termin: 20/9/2024
Freitag, den 30.08.2013, Duisburg
#Bundeswehr raus aus Afghanistan #Für Frieden in Syrien - keine ausländische Intervention #Kein Krieg gegen den Iran #Für den Schutz von Whistleblowern - Freiheit für Manning, Assange und Snowden! Veranstalter: Duisburger Netzwerk gegen Rechts Unterstützer: Yek-kom e.V, DTK (Kongress für eine demokratische Gesellschaft), ATIK, Friedensforum Duisburg, Initiativ e.V, Verein für demokratische Rechte Duisburg, http://netzwerk-gegen-rechts.org/2013/08/24/demonstration-freitag-den-30-08-2013-16-30-uhr-bundeswehr-raus-aus-afghanistanfuer-frieden-in-syrien-keine-auslaendische-interventionkein-krieg-gegen-den-iran-fuer-den-schutz-von-whistleblowern-freihe/ … [weiterlesen]

Unterbrochene Wechselwirkung

Kurdische Selbstbestimmung in Syrien zwischen Demokratiebewegung und Geopolitik
26/8/2013 · von Wilhelm Langthaler
In den vergangenen Wochen kam es zu den bisher heftigsten militärischen Zusammenstößen zwischen der PKK-nahen kurdisch-syrischen PYD und der bewaffneten Rebellion gegen das Assad-Regime. Der Konflikt ist nicht monokausal, sondern vielschichtig. Doch der wichtigste Grund dafür ist der exklusive Machtanspruch der Jihadisten bzw. deren militärische Dominanz innerhalb der bewaffneten Bewegung.
Es ist umgekehrt bemerkenswert, dass bis zur gegenwärtigen Eskalation größere Auseinandersetzungen vermieden werden konnten. Die PYD hatte versucht sich möglichst aus dem bewaffneten Konflikt heraus zu halten. Gleichzeitig profitierte sie vom Bürgerkrieg unter der arabischen Mehrheit und dem dadurch entstandenen Kräftegleichgewicht durch Übernahme von mehrheitlich kurdischen Territorien. Der linksdemokratische Teil der Rebellion um Michel Kilo war und ist bis heute bemüht, den Konflikt mit den Kurden zu dämpfen. Für die Stadt Ras al-Ain (kurdisch Sere Kaniye) vermittelte es ein beispielgebendes Stillhalteabkommen, das von diversen lokalen, islamischen und islamistischen Kräften mitgetragen worden war. Selbst die jihadistische Nusra-Front war zu dem Zeitpunkt gezwungen die … [weiterlesen]

Haft in Österreich nach deutschem Auslieferungsbegehren

Termin: 20/9/2024
Pressekonferenz, 23.8.2013
Sehr geehrte Damen und Herren, bisher haben die österreichischen Medien nur spärlich über mehrere Razzien und Verhaftungen berichtet, die aufgrund eines Rechtshilfeersuchens der deutschen Behörden in Österreich durchgeführt wurden. Dabei war es doch mehr als ungewöhnlich, als am 26. Juni 2013 deutsche Polizisten in Kooperation mit österreichischen Exekutivbeamten mehrere Wohnungen und Arbeitsstätten in Wien und Niederösterreich durchsuchten. Bei dieser Razzia wurde der seit 20 Jahren in Österreich als anerkannter Flüchtling lebende Yusuf Tas verhaftet. Bei einer weiteren Polizeiaktion am 17. Juli 2013 wurde schließlich auch der aus der Türkei stammende und seit 1997 in Österreich wohnhafte Özgür Aslan in Übergabehaft genommen. Die deutschen Behörden … [weiterlesen]

Solidarität mit Yusuf Tas und Özgür Aslan

Termin: 20/9/2024
Am Donnerstag, den 22. August 2013 findet vor dem Landesgericht für Strafsachen um 11:00 Uhr die Übergabe-Verhandlung von Özgür Aslan statt.
Lassen wir nicht zu, dass Özgür Aslan und Yusuf Tas an Deutschland ausgeliefert und willkürlich in Isolationshaft gesteckt werden! Gegen Kriminalisierung und Repression, für politische Meinungsfreiheit! Die Willkür begann bereits, als deutsche Polizisten mit Hilfe eines Rechtshilfeersuchens in Österreich Wohnungen unschuldiger Menschen stürmten.... Sie setzte sich bei der als "fremdenpolizeiliche Maßnahme" getarnten Polizeiaktion gegen das Sommercamp der Anatolischen Föderation in Kärnten fort, bei der die Anwesenheit deutscher Zivilpolizisten den wahren Zusammenhang verriet.... Sie wird auch jetzt im Zuge der Auslieferungshaft von Yusuf und Özgür in der Justizanstalt Josefstadt fortgesetzt, indem bei Besuchsanträgen für die beiden Gefangenen mehrmals erklärt wurde … [weiterlesen]

Konterrevolution am Nil

Die tödliche Transformation vom Tahrir zu Tamarrud
19/8/2013 · Von Wilhelm Langthaler
Vieles deutet darauf hin, dass der Militärputsch und die äußerst blutige Unterdrückung der Muslimbrüder nicht nur eine weitere Episode des ägyptischen Dramas darstellen, sondern eine tiefgreifende Konterrevolution bedeuten. Die demokratische Volksrevolte läuft Gefahr, in der Sackgasse des Kulturkampfes zwischen Islamisten und Säkularisten von Soldatenstiefeln zertrampelt zu werden.
Unmittelbar nach der Machtergreifung der Generäle hieß das Wall Street Journal in einem vielzitierten Editorial den Putsch nicht nur willkommen, sondern verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Junta dem chilenischen Vorbild folgen werde. Zwar sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür nicht vorzufinden, doch politisch hat die alt-neue Elite einen echten, weitreichenden Erfolg erzielt, nämlich die Volksbewegung, in deren Zuge auch Mubarak gestürzt wurde, zu stoppen. Es handelt sich um einen mächtigen Schritt in Richtung Restauration der alten Ordnung auch in der gesamten Region. Im Allgemeinen zeigen sich die westlichen Staatskanzleien jedoch vorsichtiger als das neokonservative WSJ. Sie fürchten die Konsequenzen des Ausschlusses und der Unterdrückung der Muslimbrüder … [weiterlesen]

Stoppt das Militärregime!

Demokratie muss für alle gelten, auch für die Muslimbrüder
15/8/2013 · Von Wilhelm Langthaler
Mit dem Militärputsch, der blutigen Unterdrückung der Muslimbrüder und der neuerlichen Ausrufung des Ausnahmezustands versuchen die Generäle, die Herrschaft der alten sozialen und (teilweise) auch der politischen Eliten wiederherzustellen. Die Armee ist und bleibt die zentrale Stütze und Garant der Ordnung des globalen kapitalistischen Systems in Ägypten. All jene, die glaubten, dass die Bewegung gegen die Muslimbrüder sich die Armee dienstbar machen könnte, wurden eines Besseren belehrt – das Gegenteil ist der Fall.
Als Demokraten und Revolutionäre verurteilen wir die Militärherrschaft und deren gegenwärtiges Massaker an den Muslimbrüdern. Wir fordern alle demokratischen Rechte auch für die Muslimbrüder, obwohl sie ihrerseits jene nicht allen gewähren wollten. In Ägypten sind der strategische Hauptfeind der revolutionären Demokraten jenseits der politischen Konjunktur die um die Generäle gruppierten alten Eliten. Die Differenzen mit den diversen Islamisten einschließlich der Muslimbrüder dürfen nicht dazu führen, die alte Oligarchie und ihren Machtapparat aus den Augen zu verlieren. Der Militärputsch und das diktatorische Roll-back bringen die demokratische Volksrevolte in ernsthafte Gefahr – die größte Bedrohung in der wechselvollen Geschichte der vergangenen zwei Jahre seit … [weiterlesen]

ABGESAGT! 20 Jahre Oslo-Abkommen

Veranstaltungen mit Raji Sourani in der Schweiz und Deutschland
Termin: 20/9/2024
Die Ernte: Eine neue Art der Apartheid - Perspektiven für einen gerechten Frieden in Palästina
Raji Sourani
Liebe Freundinnen und Freunde, zu unserem großen Bedauern müssen wir die Veranstaltung „20 Jahre nach dem Oslo-Abkommen“ in Stuttgart mit dem Menschenrechtsanwalt Raji Sourani absagen. Es ist jetzt endgültig klar, Raji Sourani wird es nicht schaffen, rechtzeitig für die geplanten Veranstaltungen in Bern (19.09.2013), Schweiz, und Stuttgart (21.09.2013), BRD, aus dem Gazastreifen auszureisen. Das ägyptische Militär hält Rafah, den einzigen Grenzübergang für die Bevölkerung aus Gaza, bereits seit Wochengeschlossen. Raji schreibt dazu: „This is Gaza, this is the closure, this is the illegal and collective punishment for our people“ Wir bitten euch um Verständnis. Als kleinen Ersatz für die Veranstaltung, in der wir mit Raji Bilanz ziehen und nach neuen … [weiterlesen]

Ägyptens Armee eine Armee des Volkes?

3/8/2013 · Von C. Kraiem
Die Armee war ein Problem, solange sie hinter Mubarak stand, sie war ein Problem, solange sie alleine regierte, und sie bleibt auch jetzt ein Problem, solange die Macht ihrer Führung nicht gebrochen und sie ebenso wie das Innenministerium reformiert und gesäubert wird.
So sehr der Sturz der Muslimbrüder, nicht nur aus linker sondern generell aus demokratischer Sicht, zu begrüßen war (sie waren demokratisch gewählt, mit einem eindeutigen Auftrag ausgestattet und haben versagt) muss man die jetzige Militärherrschaft doch sehr kritisch sehen. Es mag doch einige Schwärmer geben, die sich immer noch einreden dass die Armee eine Armee des Volkes sei. Das mag vielleicht bei den niedrigen Rängen stimmen. Aber die gesamte Führung hat ihre Karriere unter Mubarak gemacht, ohne sich je gegen ihn zu wenden. Das macht sie entweder zu seinen Anhängern oder zu mitlaufenden Opportunisten. Das ist nicht die Armee Nassers, im Gegenteil, die Führung hat ganz klar kein Interesse an einer Konfrontation mit Israel, stattdessen wird Gaza wieder abgesperrt, und … [weiterlesen]

Kommentar zur Ermordung von Mohamed Brahmi

Krise der Regierenden in Tunesien eskaliert
28/7/2013 · Von Imad Garbaya
Mohamed Brahmi, der zur Panarabischen Linken gehört und jahrelang in der Nasseristischen Bewegung und zuletzt in der Führung der "Front populaire" aktiv war, war sicher nicht so präsent wie damals Chokri Belaid, auch wenn er ein sehr aktiver Abgeordneter innerhalb der Verfassungsgebenden Versammlung war und die Fehler der Ennahda-Partei scharf kritisiert hat, insbesondere in der sozialen Frage und in Bezug auf ihren Beziehungen zu Katar.
Seine Ermordung aber lässt sicher die schon längst vorhandene Krise der Regierenden in Tunesien eskalieren und schafft heute eine ähnliche Situation wie in Ägypten vor dem 30. Juni. Heute (27.7.2013) ist das Begräbnis von Brahmi in Tunis: das ist höchstwahrscheinlich der 30. Juni von Tunesien. Die diesmal - im Vergleich zum Fall Chokri Belaid - schnelle Reaktion des Innenministers, der den Täter, der laut dem Minister die selbe Person mit der selben Waffe war wie im Fall Belaid und angeblich auf der Flucht ist, innerhalb der Salafistischen Bewegung entlarvt hat, kommt bei den Tunesiern nicht an und wird als unglaubwürdig bezeichnet und zwar sowohl von Befürwortern als auch Gegnern der Regierung. Heute steht die Ennahda-Regierung in einer Sackgasse und versucht sich durch … [weiterlesen]

Freiheit für Yusuf & Özgür!

Vom Komitee für die Verteidigung politischer Grundrechte
Termin: 20/9/2024
Sofortige Freilassung von Yusuf Tas und Özgür Aslan & keine Auslieferung nach Deutschland
Wer Menschenrechtler Edward Snowden verteidigt, sollte auch Yusuf und Özgür verteidigen! Der Zirkus, welchen die US-Regierung seit Wochen um den angeblichen Mega-Spion und Verräter Edward Snowden inszeniert, ist vielen aus den Medien bekannt. Ist Ihnen aber auch bekannt, dass zurzeit in ganz Europa auf Befehl Deutschlands eine Menschenjagd durchgeführt wird? Tatsache ist, dass am 26. Juni 2013 in Niederösterreich und Wien auf Befehl und unter der Leitung deutscher Polizeibeamter mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. Bei diesen fast zeitgleich stattfindenden Polizeieinsätzen wurden - wie in schlechten Hollywood-Filmen - Wohnungen mit Hunden durchsucht und verwüstet. Kinder wurden aus dem Schlaf gerissen, unbescholtene Menschen wurden wie Terroristen behandelt. 5 … [weiterlesen]

Jugend- und Familiencamp von Polizei umstellt

25/7/2013 · Von Internationale Plattform gegen Isolation
11. Jugend- und Familiencamp der Anatolischen Föderation in Kärnten umstellt
Heute (25.7.2013) um 7.00 Uhr früh wurde das von der Anatolischen Föderation jährlich organisierte 11. Jugend- und Familiencamp in Kärnten Döbriach von rund 100 Polizisten umstellt. Menschen in Zelten wurden aus dem Schlaf gerissen, kleine Kinder erschreckt und zum Weinen gebracht. Auch ein Hubschrauber kreiste über das Camp. Die Polizei drang schnell ins Camp ein, ohne Durchsuchungsbefehl, und begann es von allen Seiten zu umstellen. Vorwand für die Durchsuchung waren fremdenpolizeiliche Maßnahmen. Die Leute weigerten sich lange gegen diese Willkür und dagegen, ihre Daten herzuzeigen. Sie empörten sich über dieses Vorgehen und handelten in dem Bewusstsein, dass dies politischen Hintergrund hat. Gerade deshalb, weil erst kürzlich deutsche Behörden in Österreich ihr … [weiterlesen]

Griechenland: Es geht Zehntausenden an den Kragen!

20/7/2013 · Von Aug und Ohr, Gegeninformationsinitiative
Die unglaubliche Brutalität und Rücksichtslosigkeit, mit der tausende und zehntausende Existenzen von der EU-EZB-Mafia und der hündischen, willfährigen Regierung Samaras vernichtetet werden, hat, wohl gegen die Absicht dieser Junten, Mobilisierungen hervorgebracht, die sich ihrer Möglichkeiten und ihrer Stärke vielleicht noch gar nicht so richtig bewußt sind.
Der Vernichtung der Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor steht zusätzlich die Vernichtung von Arbeitsplätzen in zahlreichen Privatunternehmen zur Seite, was wiederum den Protest der „Öffentlichen“ und der „Privaten“ bündelt. Das Terrain vor dem Rundfunk- und Fernsehgebäude (1) in Athen ist zum Aufmarschort und Treffpunkt sowohl der Gewerkschaften des öffentlichen Bereiches als auch der von Kündigung bedrohten Arbeiter und Arbeiterinnen in zahlreichen privaten Betrieben geworden – und diese Kündigungen häufen sich zusehends. Neue Bündelungen. Zu den bereits „radikal“ (um einen Ausdruck zu gebrauchen, der bei uns eher einen blassen, studentischen Charakter hat) gewordenen Gewerkschaften, das heißt denen, die sich von der Vormundschaft der Sozialdemokratie … [weiterlesen]

Der Arabische Frühling und seine giftigen Blüte

20/7/2013 · Von A.F.Reiterer
Die ägyptische Bourgeoisie und ihre Koalition mit Lumpenproletariern und Kompradoren
Im Sommer 1850 schrieb Friedrich Engels eine historische Arbeit: "Der deutsche Bauernkrieg", nämlich von 1525. Man wundert sich: Hatte der Revolutionär nichts Besseres zu tun? Ein Jahr nach der Niederschlagung der europäischen und vor allem der deutschen Revolution sucht er im Spätmittelalter und in der Frühneuzeit eine andere Niederlage? Aber der "Deutsche Bauernkrieg" war eine eminent politische Arbeit. Engels wollte demonstrieren: Schon 1525, wie dann wieder 1848/49, machte das Bürgertum die ersten Schritte einer Revolution mit. Dann aber kam die Angst. Die Revolution radikalisierte sich. So ließen die meisten Städter, nicht alle, die Bauern sein und traten auf die Seite der Fürsten und des Adels über. Luther geiferte und überschlug sich in blutrünstigen Mordaufrufen. … [weiterlesen]

Kundgebung gegen die Verhaftung von Yusuf Tas

Von Anatolische Föderation
Termin: 20/9/2024
Die grenzüberschreitenden Razzien und die Verhaftung von Yusuf Tas sind ein massiver Angriff auf demokratische Grundrechte.
In ganz Europa wird auf Befehl Deutschlands eine Menschenjagd durchgeführt. Am 26. Juni 2013 wurden in unseren Bundesländern Niederösterreich und Wien auf Befehl und unter der Leitung deutscher Polizeibeamter mehrere Häuserrazzien durchgeführt. Bei diesen fast zeitgleich stattfindenden Polizeieinsätzen wurden die Wohnungen mit Hunden durchsucht und verwüstet. Unbescholtene Menschen wurden wie Terroristen behandelt, Kinder aus dem Schlaf gerissen und Menschen gegen die Wand gedrückt. Nach Festnahmen und stundenlangen Verhören wurden 4 von 5 Personen freigelassen, Yusuf Tas wurde in Übergabehaft genommen. Ein Onkel von Yusuf Tas, der zugleich sein Hausbesitzer ist wurde dreimal von der deutschen Polizei verhört, psychisch unter Druck gesetzt und zur Aussage gezwungen. Er wurde … [weiterlesen]

Demokratischer Putsch?

Armee zurückdrängen und islamische Basis ansprechen
6/7/2013 · von Wilhelm Langthaler
Die Muslimbrüder haben es zu weit getrieben, den Bogen überspannt. Selbst den Massenansturm zum Schluss konnten sie nicht als Einflussverlust lesen und sie zu einem ernsthaften Kompromiss bewegen. Um einer weiteren Eskalation vorzubeugen und die Volksbewegung nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, schritt die ägyptische Armee mit einem sanften Coup ein.
Erfolg des Tahrir Zunächst muss festgestellt werden, dass die außerordentliche Wucht der Massenproteste alle überraschte. Unzählige Millionen im ganzen Land drängten sich auf die Straßen und verschoben die Kräfteverhältnisse in nur wenigen Tagen entscheidend. Die Mobilisierung reichte somit weit über das klassische Milieu des Tahrir hinaus. (Es reicht sich die zahlreichen Frauen mit Kopftuch bei den Anti-Mursi-Demos vor Augen zu führen, um zu verstehen, wie weit die Ablehnung in den islamischen Kulturbereich hineinreichte.) Letztlich wurde der Druck so groß, dass sich die Generäle gezwungen sahen einzugreifen. Versagen der Muslimbrüder Auf der anderen Seite der Medaille steht das totale Versagen der Muslimbrüder. Sie konnten weder die demokratischen noch die … [weiterlesen]

Friedensdelegation Damaskus 2013

23/6/2013
Delegation: Campell (...), Gabriel, Pissias, Reymann, Vera (...), Bendana, Fanon
Anfang Juni 2013 besuchte eine internationale Delegation Intellektueller, Aktivisten und Aktivistinnen Damaskus um hohe Regierungsvertreter und Vertreter der legalen Opposition zu treffen. In den Monaten zuvor hatte es bereits mehrere Treffen mit verschiedenen Kräften der Opposition außerhalb des Landes gegeben. Das Ziel der Initiative ist es dabei zu helfen, Bedingungen für eine politische Lösung des Konfliktes zu schaffen, die auf eine demokratische Transformation und gegen jede ausländische Intervention ausgerichtet ist. Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Delegation Politische Plattform der Initiative für eine politische Lösung Liste der mehr als 1000 Unterstützer und … [weiterlesen]

Revolutionäre und Aleviten

Nachtrag zur Gezi-Park-Bewegung
23/6/2013 · von Wilhelm Langthaler
Der Beitrag „Gezi-Park: Zwischen Demokratie und Kemalismus, Chance und Gefahr für eine sozialrevolutionäre Linke“ schloss mit folgender Bemerkung: „Allein auf die Aleviten gestützt, lässt sich indes nur Kulturkampf führen und keine Revolution machen.“ Verständnislose Reaktionen laden zu einer Erklärung ein:
Türkische Soldaten mit Gefangenen des Dersim-Aufstandes 1938
Die radikale Linke speziell unter der Militärdiktatur, die den Anspruch auf bewaffneten Kampf aufrecht erhielt und unter sehr großen Opfern auch zu führen versuchte, speiste sich überwiegend aus der alevitischen Minderheit. Der Krieg der Junta gegen die Kurden, der mit den schmutzigsten Methoden der Vertreibung geführt und auch mit großen Staudammprojekten in Ostanatolien kombiniert wurde, rief eine gewaltige Fluchtbewegung in die Metropolen des türkischen Westens hervor – zusätzlich zu den wirtschaftlichen Faktoren, die in der gesamten globalen Peripherie das Land leerfegt und die Städte anschwellen lässt. Millionen entwurzelter und verarmter Aleviten befanden sich nun plötzlich inmitten einer städtischen Umgebung. Die Aleviten galten als soziale Rebellen. Sie hatten … [weiterlesen]

Everybody’s darling?

Ein paar rohe Gedanken zur Wahl Rohanis
22/6/2013 · von Wilhelm Langthaler
Alle Seiten scheinen mit dem unerwarteten Ausgang der iranischen Präsidentenwahlen zufrieden zu sein – mit der notorischen Ausnahme Isräls. Da kann doch was nicht stimmen, fragt sich der internationale Beobachter, angesichts der explosiven globalen Spannungen zumal in der Region.
Das zentrale Establishment Zu aller erst kann der oberste Führer Khameini glücklich sein. Das System der Islamischen Republik, dem er vorsteht, hat sich als außerordentlich flexibel erwiesen. Nicht nur zeigt die hohe Wahlbeteiligung letztendlich des Systems politische Stärke an, sondern auch die Zulassung einer Figur, die nicht als der dominanten Fraktion zugehörig gilt. Wenn da nicht die Berichte wären, dass Khameini auf die konservativen Kandidaten gesetzt hatte (die alle zusammengenommen weniger Stimmen auf sich vereinigen konnten), wollte man meinen, er habe Rohani höchstselbst erfunden. Denn er erwischt damit gleich mehrere Fliegen auf einen Schlag: Das System entledigt sich sanft des in Ungnade gefallenen und verbrauchten Präsidenten Ahmadinejad, der bei seinem … [weiterlesen]
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