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Eurozone auflösen

sonst führt uns Berlin in die Katastrophe
4/5/2013 · Von Wilhelm Langthaler
Die deutsche Elite verordnet Europa extreme Austerität. Die Ideologie dahinter: man würde daran genesen, dem deutschen lohndeflationären Exportmodell nachzueifern. Nur mittels dieser Rosskur könne die EU-Peripherie wieder wettbewerbsfähig werden. Sie stürzt dabei zunächst die Volkswirtschaften der Peripherie in eine tiefe Rezession, die unabsehbar lange dauern kann. Dutzende Millionen Menschen werden ins Elend gedrängt, in einer Form wie sie seit Jahrzehnten für das kapitalistische Europa als endgültig überwunden gehalten wurde. Letztlich wird sich Deutschland im krisenhaften globalen Umfeld selbst mit in den Strudel reißen. Der einzige Ausweg aus dem Desaster: die Auflösung der Eurozone. Die große Chance in dieser katastrophalen Krise: in einigen Peripherieländern könnte die EU-Finanzoligarchie von der Macht verdrängt werden.
I Krise der Ungleichverteilung. II EU unter deutscher Vorherrschaft III Einzige Lösung: Auflösung der Eurozone. IV Bruch mit dem Kasino-Kapitalismus.   Versuchen wir die akute Krise der vergangenen fünf Jahre und ihren davorliegenden Aufbau zu analysieren, so drängt sich eine grobe Trennung in zwei grundlegende Ebenen auf: Ein globales Moment auf der einen Seite und ein spezifisch europäisches, das mit der Realverfassung der EU mit der wirtschaftliche Dominanz der BRD bei gleichzeitiger politischer Schwäche ihrer Elite zusammenhängt, auf der anderen Seite. Dieses entfaltet eine derart verstärkende Wirkung, dass Europa zum Zentrum dieser Krise geworden ist und das Potential aufbaut, das gesamte System zu sprengen.   I Krise der Ungleichverteilung   §1 Die … [weiterlesen]

Der Dialog ist möglich

Ergebnisse der Düsseldorfer Tagung für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts
29/4/2013
Am 13. April 2013 kamen in Düsseldorf Deutsch-Syrer zusammen, die aus allen am Konflikt beteiligten politischen Milieus stammen. Den Rahmen bildeten VertreterInnen der deutschsprachigen Friedensbewegung. Das erklärte Ziel war einem Dialog für eine Verhandlungslösung behilflich zu sein – und für diesen wurde zumindest ein erster Schritt gemacht.
S. Abulaban (l), L. Gabriel, M. Sayegh, C. Haydt
Bereits zu Beginn der Tagung entwickelte sich ein weitreichender Konsens über die Notwendigkeit, angesichts der Ruinenlandschaften von Daraa über die Randviertel von Damaskus bis hin nach Aleppo einen politischen Dialog anzupeilen, der in der Lage wäre, das unermessliche Leid der syrischen Bevölkerung zu lindern. Der Vorschlag, durch verstärkte Interaktion mit der Bevölkerung lokale Waffenstillstände herbeizuführen und humanitären Hilfsorganisationen sowie internationalen Menschenrechtsbeobachtern freies Geleit zu geben wurde sowohl von den Verteidigern der Regierung als auch der Opposition ebenso akzeptiert wie der Plan, in nächster Zukunft eine Friedenskonferenz in Wien zu veranstalten. Aber auch das Problem der zunehmenden „Konfessionalisierung“ der … [weiterlesen]

Eurozone auflösen?

Diskussion am Runden Tisch
Termin: 22/1/2025
Wien, 14.5.13.: Die im Namen des Euro diktierte Politik der Verarmung der Bevölkerung führt vor allem Südeuropa in eine ungeahnte soziale Katastrophe.
Bild
Doch auch das deutsch dominierte Zentrum schlittert zunehmend in die Rezession. Die Rettung der Banken und großen Gläubiger wird ungebrochen als alternativlos dargestellt. Der Erhalt der sagenhaften Spekulationsgewinne des vergangenen Jahrzehnts und die Interessen der Halter der Staatsschulden bleiben sakrosankt. Muss das wirklich so sein? In vielen Ländern erhebt sich immer lauter die Forderung nach dem Austritt aus dem Euro. Damit werden bisweilen Ideen für eine andere Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik verknüpft, die in Opposition zur Finanzoligarchie steht. Franz Stephan Parteder, ehemaliger Vorsitzender der steirischen KPÖ Hannes Hofbauer, Autor und Verleger Albert F. Reiterer, Soziologe Leo Gabriel, Mitglied des Rats des Weltsozialforums Stefan Hinsch, … [weiterlesen]

Ausstellung: syrischer Karrikaturist Ali Farzat

Termin: 22/1/2025
Ausstellung in der Aula, Akademie der bildenden Künste, Schillerplatz 3, 1010 Wien; Eröffnung: Montag, 6. Mai 2013, 18.00 – 22.00 Uhr, Ausstellung: Dienstag, 7. Mai, 10.00 – 19 Uhr
Ali Farzat, der syrische Künstler, gebürtig in Hama, steht heute an der Spitze der arabischen Karikaturzeichner, gleich gestuft mit Seinesgleichen weltweit. Er veröffentlichte seine ersten Zeichnungen im Alter von zwölf Jahren. Seit dieser Zeit wurde er in den lokalen Zeitungen Syriens aber auch in der arabischen Presse allgegenwärtig. Seine Zeichnungen schlugen Bahnen zur internationalen Presse ein, wie die französische Zeitung „Le Monde“. Er veranstaltete lokale und internationale Vernissagen. Er ist derjenige Künstler, der seinen Pinsel auf die Ungerechten und Ungerechtigkeit, auf die Diktatur, auf den Kolonialismus, auf den Fanatismus und auf alle Übergriffe gegen die arabische Welt, erhob. Ali Farzat macht aus der Ironie kein Mittel zur Bloßstellung oder zur Verspottung, … [weiterlesen]

Diskussion mit Ali Farzat, syrischer Zeichner

Termin: 22/1/2025
Diskussionsveranstaltung mit Ali Farzat
Diskussionsveranstaltung “IMPULS von und für Syrien” mit Ali Farzat Ali Farzat, der syrische Künstler, gebürtig in Hama, steht heute an der Spitze der arabischen Karikaturzeichner, gleich gestuft mit Seinesgleichen weltweit. Er veröffentlichte seine ersten Zeichnungen im Alter von zwölf Jahren. Seit dieser Zeit wurde er in den lokalen Zeitungen Syriens aber auch in der arabischen Presse allgegenwärtig. Seine Zeichnungen schlugen Bahnen zur internationalen Presse ein, wie die französische Zeitung „Le Monde“. Er veranstaltete lokale und internationale Vernissagen. Er ist derjenige Künstler, der seinen Pinsel auf die Ungerechten und Ungerechtigkeit, auf die Diktatur, auf den Kolonialismus, auf den Fanatismus und auf alle Übergriffe gegen die arabische Welt, erhob. Ali … [weiterlesen]

Die Antriebskraft von Chávez wird der Revolution fehlen

13/4/2013 · von Mustafa Ilhan
Interview mit Gernot Bodner (Antiimperialistische Koordination) für Özgür Politika über Venezuela und Lateinamerika nach dem Tod von Hugo Chávez.
Wie kann man Hugo Chávez als Mensch fassen? Die westlichen Medien sind sich da einig: Chavez war ein Populist. Jeder der heute einen Wandel der Gesellschaft zugunsten der Armen anstrebt und sich nicht 100 % dem kapitalistischen Mainstream unterordnet gehört für die Medien in diese Kategorie. Für uns als Antiimperialisten und Sozialisten war Chavez ohne Zweifel ein Revolutionär. Er stammte aus dem Volk, war Sohn einer einfachen Lehrerfamilie und ging, wie in Venezuela viele Menschen aus der Unterschicht, zum Militär. Dort wurde er zum Kämpfer für die Revolution. Das Militär hat ihn stark geprägt. Er strebte eine straffe und effiziente Organisation an und versuchte das mit der PSUV auch umzusetzen. Das ist zweifellos für die Revolution nötig – gerade in Venezuela, wo … [weiterlesen]

Zwei Jahre syrische Revolte

Termin: 22/1/2025
Diskussion zwischen Wiener Aktivisten
· Sami Ajouri, Künstler; verbrachte die letzten Monate im Grenzgebiet zu Syrien · Waseem Haddad, Religionswissenschaftler Evangelische Fakultät Universität Wien · Mohamed Bassam Kabbani, Religions- und Islamwissenschaftler · Willi Langthaler, Antiimperialist Moderation: Leo Gabriel, Initiator PeaceInSyria.org Ist der arabische Frühling ist in Syrien in eine Sackgasse geraten? Die demokratische Bewegung wurde vom Regime niedergeschlagen und es entwickelte sich ein blutiger Bürgerkrieg mit massiver internationaler Einmischung. Militärisch herrscht seit Monaten ein Patt vor, während die Zivilbevölkerung in unvorstellbarem Ausmaß leidet. · Wie kann den zunehmenden konfessionellen Spannungen entgegengewirkt werden? · Ist ein Waffenstillstand und politische Lösung … [weiterlesen]

Türkei-Kurden: vor historischem Ausgleich?

Scheinbar bedarf es der Islamisten, um den kemalistischen Chauvinismus niederzuringen
31/3/2013 · von Wilhelm Langthaler
Was sich in Kleinasien langsam aber zunehmend wahrscheinlich anbahnt, schickt sich an, ein Bruch von historischer Bedeutung zu werden. Ein Jahrhundert lang fungierte der Kemalismus als Kern und Stütze des türkischen Staates, der seinerseits als unerschütterliches Bollwerk des kapitalistischen Weltsystems in der Region galt. Als ideologischer Panzer diente ihm ein modernistischer türkischer Nationalismus. Dieser richtete sich in höchst chauvinistischer Art gegen alle Minderheiten jeglichen Typs, gegen die Linken und auch gegen den zuletzt aufkommenden politischen Islam. Doch seinen Erzfeind erkannte er in den Kurden. Gelingt es nun der islamischen AKP dieses Monster zu bändigen und den Weg zu einem Friedensabkommen mit den Kurden freizumachen?
Kurdish settlement areas
Nachruf auf den Kemalismus? Der Kemalismus ist ein ganz besonderes und einmaliges Phänomen. Es handelt sich um eine der ganz wenigen Nationalbewegungen gegen die europäischen Kolonialmächte, in der die aufkommenden kapitalistischen Eliten das Heft in der Hand behalten konnten. Natürlich gelang ihnen das nicht ohne die Unterstützung breiter Schichten des Volkes und der subalternen Klassen. Doch bei deren Mobilisierung verloren sie nie die Kontrolle, wurden nie ernsthaft herausgefordert. Angesichts der von der jungen Sowjetunion ausgehenden Gefahr für das kapitalistische Weltsystem und der Grenzlage der Türkei, gaben sich die europäischen Mächte schließlich gegenüber dem Kemalismus konziliant. Er wurde rasch in das Weltsystem eingegliedert und gegen die zum Kommunismus … [weiterlesen]

„Geschäftsmodell Zypern“, die Bankenrettung und die EU

31/3/2013 · Von A.F.Reiterer
16 Milliarden Euro braucht „Zypern“, um zu überleben.
16 Milliarden Euro braucht „Zypern“, um zu überleben. Aha. Zu Jahresende 2012 hatte die Regierung Gesamtschulden von etwas über 15 Mrd. Das laufende Defizit des Jahres 2012 betrug hohe 1,1 Mrd. €, knapp 6 % des BIP. Ist das Defizit im laufenden Jahr wieder etwa gleich hoch, so betrüge der Finanzbedarf nur rund 7 % der Summe, von der nun die Rede ist. Und die bald fällige Rückzahlung einer Anleihe könnte man rollen. Damit ist eigentlich schon Alles gesagt. Oder auch nicht. Zypern ist eine Off-shore-Wirtschaft. In einer verständlichen Sprache: Das Land betreibt systematisch die Politik, Steuerhinterzieher aus Russland und Großbritannien und Geldwäscher aus der ganzen übrigen Welt anzulocken, ihnen einen sicheren Hafen anzubieten und sie noch zu privilegieren, z. B. … [weiterlesen]

Buchpräsentation: Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina

Termin: 22/1/2025
Buchpräsentation und Diskussion mit der Autorin Petra Wild
Über die Palästina-Frage scheint schon alles gesagt. Das Buch von Petra Wild beweist das Gegenteil. Es orientiert sich an den neuesten Erkenntnissen der Kolonialismus- und Genozidforschung, die den Zionismus als eine Form des europäischen Siedlerkolonialismus ausweisen. Nach einer Einführung in den Ursprung des palästinensisch-israelischen Konflikts und den ethnischen Charakter des Staates Israel wird in diesem Werk detailliert auf die israelische Politik gegenüber den Palästinensern innerhalb der Grenzen Israels und in den 1967 besetzten Gebieten eingegangen. Diese wird von israelischen, palästinensischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen wie auch von UN-Organisationen als Apartheid und ethnische Säuberung bezeichnet. Im ersten Teil des Buches legt die … [weiterlesen]

Hinaus zum Ersten Mai!

Termin: 22/1/2025
Einladung des Österreichisch Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) zum Grillen
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Es gibt viele gute Gründe am 1. Mai - dem historischen Kampftag für Freiheit und soziale Gerechtigkeit - auch dieses Jahr auf die Straße zu gehen: Wir erinnern uns an unzählige Bankenrettungspakete der letzten Jahre die durch Einschnitte im soziale Bereich begleitet wurden. Wir erinnern an den anhaltenden Krieg und die Unterdrückung durch die herrschende globale kapitalistische Elite – symbolisch repräsentiert durch Palästina. Es gibt auch gute Gründe den ersten Mai zu feiern: Die zunehmenden Proteste in Südeuropa und andernorts gegen das bestehende Wirtschaftssystem, seine Eliten, und die politische Entrechtung der Völker. Nicht nur in Griechenland und Italien wurden diese Eliten von vielen abgewählt und das bestehende System damit massiv in Frage gestellt. Die lauten … [weiterlesen]

PKK-Verbot sofort aufheben

Den Friedensprozess zwischen Türken und Kurden mit Solidaritätsinitiativen unterstützen
30/3/2013 · von Mustafa Ilhan
Interview mit Wilhelm Langthaler, Aktivist der Antiimperialistischen Koordination
Frage: Wie bewertest Du den Aufruf Abdullah Öcalans für einen Waffenstillstand und eine friedliche Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts? Antwort: Der einseitige Waffenstillstand ist ein ganz wichtiger Schritt und ein abermaliges Angebot nicht nur an die AKP-Regierung, sondern an das türkische Volk Frieden zu schließen. Der Ball ist nun auf der türkischen Seite, war es eigentlich immer, denn die Schuld am Konflikt ist nicht gleich verteilt. Das darf nie verschleiert werden, so wie es türkischerseits immer versucht wird. Die Kurden werden unterdrückt, der türkische Staat unterdrückt mit mehr oder weniger Konsens des türkischen Volkes. Doch die Zeichen seitens der AKP als auch vom türkischen Volk via Zivilgesellschaft sind viel versprechend. Auch wenn nicht alles glatt … [weiterlesen]

Zypern: Rebellion des Mittelstandes

Die Explosivkraft der Krise und die Kurzsichtigkeit der europäischen Elite
25/3/2013 · Wilhelm Langthaler
Im Angesicht der drohenden Insolvenz der zypriotischen Banken und des Staates selbst, erzwang die Troika erstmals eine Beteiligung des Bankkapitals an der Abdeckung der Schulden – offensichtlich weil es sich nicht vorwiegend um den Besitz der europäischen Finanzoligarchie selbst handelt. Doch die Profiteure des Kasino-Kapitalismus sollten zumindest symbolisch geschont werden. Man versuchte die Einlagensicherung für „Kleinsparer“ (politisch stellvertretend für den Mittelstand) aufzuheben und sie mit 6% zu belangen. Das führte zur Rebellion und musste schließlich zurückgezogen werden – ein Omen für die Euro-Zone.
Bei den Notkrediten an Griechenland, Portugal und Irland hatte die Troika auf das Prinzip der Sicherung des gesamten investierten Finanzkapitals bestanden. Selbst die risikoreichste Form der Spekulation wurde auf Kosten der öffentlichen Hand abgedeckt, um sich in der Folge mittels Austerität an den unteren Schichten schadlos zu halten. Das Prinzip „Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen“ wurde eisern verteidigt. Dem isländischen Beispiel, die Banken in den Bankrott zu schicken und dabei nicht nur ihr Eigen-, sondern auch ihr Fremdkapital auszulöschen, wollte man keinesfalls folgen. Nicht umsonst halten der britische und holländische Staat, deren Kapitalien die größten Gläubiger waren, die Forderungen gegen die nördliche Insel weiterhin aufrecht. Anders gegenüber … [weiterlesen]

Der gefährlichste Mann Europas

20/3/2013 · Von Moreno Pasquinelli
Beppe Grillo? „Der gefährlichste Mann Europas“ . So betitelte Jan Fleischhauer, einer der bekanntesten Kolumnisten der renommierten deutschen Wochenzeitung Der Spiegel seinen Artikel in der online Ausgabe vom 16.3.2013.
Der Spiegel-Artikel zeigt deutlich die Verwirrung und die Furcht die die italienischen Wahlen in der deutschen Bourgeoisie ausgelöst haben. Das „Vierte Reich“ hatte sich eine Erschütterung erwartet aber nicht ein Erdbeben von diesem gewaltigen Ausmaß. In Berlin hat man ruhig geschlafen, man glaubte dass der antideutsche Berlusconi schon im Graben lag und dass dem treu zum deutschen Austeritätsdiktat stehenden Duo Monti-Bersani der Wahlsieg gelingen werde. Doppelte Ohrfeige: der antideutsche Berlusconi ist immer noch sehr lebendig und, noch schlimmer, die Flut der Fünf Sterne Bewegung ist gewaltiger als gedacht. Die Italiener haben nicht nur all jene Opfer, die man ihnen aufzwingen will um einen wackligen Euro zu retten, abgelehnt. Sie haben, wenn auch noch chaotisch und in … [weiterlesen]

Italien, die BRD und der EURO

Quando cadet Roma, cadet et Mundus (Wenn Rom fällt, fällt die Welt).
16/3/2013 · Von A.F.Reiterer
Die Neue Plebeische Linke als europäische Kraft?
In den 1970ern und den 1980ern waren die österreichischen Bauern und die Holzexporteure auf Italien sauer. Immer, wenn sie glaubten, sie hätten dort eine unerschütterliche Stellung errungen, kam ganz unerwartet eine Abwertung der Lira. 1967 bekam man für einen Schilling noch 24 Lire, 1990 waren es schon 140. Wie sollte da ein österreichischer Exporteur seine Ware gewinnbringend an den Mann oder die Frau bringen? Freilich war dies nur ein Teilprozess dessen, was man in Österreich Hartwährungspolitik nannte. Und die hat dem Land nicht übel bekommen. Sie diente als Peitsche, welche das Produktionswachstum antrieb. Italien ging anders vor. Die Serie von Abwertungen hatte System. Und es hatte Erfolg damit. Von der BRD stellte sich stets als Wirtschaftswunder vor. Das war … [weiterlesen]

Die 10-jährige Besetzung des Irak

Die anhaltende Tragödie
Termin: 22/1/2025
Einladung zum Symposium der irakischen Gemeinde zum zehnten Jahrestag der Besetzung des Irak
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- Das Ende der kulturellen Rolle des Irak - Demontage des irakischen Staates - seither herrscht Anarchie - Die Zerstörung der nationalen Einheit des Irak Diskussionen mit: Dr. Hans-Christof von Sponeck, Präsident des Genfer Internationalen Zentrums für Justiz Dr. Sabah Al-Mukhtar, Präsident der arabischen Rechtsanwälte in Großbritannien und Mitglied des Executive Commitee des Brüsseler Tribunals Dr. Abdul Salam al-Taii, Professor für Soziologie Mit irakischem Kulturprogramm, Musik und orientalischer … [weiterlesen]

Italien: Europas Süden im Aufruhr

Termin: 22/1/2025
Bericht und Analyse aus Italien von Moreno Pasquinelli (Movimento Popolare di Liberazione), 23.3.2013, Wien
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Aus Anlass der Parlamentswahlen in Italien ein Bericht zur Krise des italienischen politischen Systems, der Bewegung von Beppe Grillo und den Möglichkeiten für eine neue Linke. Moreno Pasquinelli ist seit den 70er Jahren Aktivist der italienischen Linken und Gründungsmitglied der Movimento Popolare di Liberazione (MPL). Wie auch andere linke Organisationen engagierte sich die MPL für die Wahl von Beppe Grillos Movimento 5 Stelle bei den italienischen Parlamentswahlen. Warum unterstützen wichtige Kräfte der Linken Beppe Grillo? Ist er wirklich der Populist ohne Programm, wie ihn die Medien darstellen? Welche Bedeutung hat seine Movimento 5 Stelle in der Krise des italienischen politischen Systems und für die neuen sozialen Kämpfe? Diese Fragen wollen wir anhand von … [weiterlesen]

Syrien: politische Lösung möglich?

Initiative: Ja zur Demokratie. Nein zur ausländischen Intervention.
Termin: 22/1/2025
Tagung Sa. 13.4.13 Düsseldorf mit: Michel Kilo; Salem el Hamid, langjähriger Generalsekretär der Deutsch-Syrischen Gesellschaft mit guten Beziehungen zur syrischen Regierung; Samir Abulaban, Muslimbruder; Inana Othman, Studentin und Aktivistin aus einer konfessionell gemischten Familie, wuchs im allawitischen Umfeld auf; Samir Abulaban, Muslimbruder; Waseem Haddad, Religionswissenschaftler; Huda Zein, ehemaliges Mitglied des National Co-ordination Body for Democratic Change; Tarek Hammo, syrischer Kurde, Journalist bei Rohani TV u.v.m.
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Als im Gefolge der demokratischen Massenbewegungen die Diktatoren in Tunesien und Ägypten stürzten, hofften viele auf eine ähnliche Entwicklung in Syrien. Die anfangs friedliche Bewegung wurde jedoch blutig niedergeschlagen und es entfaltete sich eine Dialektik aus militärischer Eskalation und Konfessionalismus, die immer mehr Formen eines Bürgerkriegs annimmt. Wesentlich daran beteiligt sind die die globalen und regionalen Mächte, denen es um ihre geopolitischen Interessen geht. Militärisch hat sich seit längerem eine Pattsituation eingestellt, die den blutigen Krieg auf unbestimmte Zeit verlängert. Mittlerweile sind viele Zehntausend ums Leben gekommen, Millionen vertrieben oder geflüchtet, während sich eine humanitäre Katastrophe größten Ausmaßes anbahnt. Eine … [weiterlesen]

Aufbruch der Kurden?

Chancen und Gefahren durch die syrische Revolte sowie die feindliche Haltung der Türkei und Europas
Termin: 22/1/2025
Duisburg So 17.3.13 Diskussion mit Salih Muslim, Andrej Hunko und Wilhelm Langthaler
Salih Muslim
Syrien versinkt in einem immer gewalttätigerem Konflikt. Die Auseinandersetzung wird auf beiden Seiten von militaristischen Kräften angeheizt, die selbst nur "Spielbälle" auf dem syrischen Kriegsschauplatz der Großmächte sind. Der demokratische Kampf der syrischen Bevölkerung für seine Würde und Freiheit droht immer mehr in einen konfessionellen Bürgerkrieg umzuschlagen. Die Forderungen derjenigen Teile der Volksbewegung die für einen demokratischen Neuanfang Syriens unter Einbeziehung aller politischen Kräfte und der Einstellung des Blutvergießen eintreten, sind in den letzten Monaten durch die syrische Armee, wie auch durch die vom Ausland unterstützten Teile der Opposition zum Schweigen gebracht worden. Ein wichtiger Akteur und Teil der demokratischen Bewegung in … [weiterlesen]

Wir verabschieden uns von einem revolutionären Kameraden

Nachruf auf den verstorbenen Präsidenten Venezuelas Hugo Chávez Frías
7/3/2013 · Antiimperialistische Koordination
„Wir haben unsere Ziele vorerst nicht erreichen können … .“ Mit diesen Worten richtet sich Hugo Chávez 1992 an sein Volk und verkündet das Scheitern des zivil-militärischen Umsturzversuchs gegen die Regierung Carlos Andres Pérez. „Aber es werden sich neue Möglichkeiten ergeben“, so ruft der Fallschirmjägeroffizier sein Volk zur Zuversicht auf. Mit seinem Wahlsieg 1998 sollte Hugo Chávez nicht nur Venezuela, sondern ganz Lateinamerika grundlegend verändern. Sein Ziel: ein neuer Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Nun, am 5. März 2013, stirbt Hugo Chavez mit nur 58 Jahren an den Folgen eines schweren Krebsleidens.
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Chavez war ohne Zweifel ein großer Führer der armen Massen und ein Revolutionär von ganzem Herzen. Der ungarische Marxist György Lukács schrieb 1924 in seiner Schrift zum Tode Lenins, dass dieser der herausragenste Führer unter den bolschewistischen Kadern war, nicht da er unbedingt der brillanteste Marxist war, sondern da er ein zutiefst russischer Revolutionär war, der die Stimmungen, die Ängste und Hoffnungen seines Volkes in jedem Moment in seinem Inneren zu empfinden vermochtet und darauf seine Politik gründen konnte. Chavez war in eben diesem Sinne ein zutiefst venezolanischer Revolutionär, der den Charakter, die Kultur, das Denken und Empfinden des venezolanischen Volkes verkörperte wie kein anderer, und der daher auch um die tiefen soziokulturellen Hindernisse der … [weiterlesen]

Eurozone auflösen

sonst führt uns Berlin in die Katastrophe
4/5/2013 · Von Wilhelm Langthaler
Die deutsche Elite verordnet Europa extreme Austerität. Die Ideologie dahinter: man würde daran genesen, dem deutschen lohndeflationären Exportmodell nachzueifern. Nur mittels dieser Rosskur könne die EU-Peripherie wieder wettbewerbsfähig werden. Sie stürzt dabei zunächst die Volkswirtschaften der Peripherie in eine tiefe Rezession, die unabsehbar lange dauern kann. Dutzende Millionen Menschen werden ins Elend gedrängt, in einer Form wie sie seit Jahrzehnten für das kapitalistische Europa als endgültig überwunden gehalten wurde. Letztlich wird sich Deutschland im krisenhaften globalen Umfeld selbst mit in den Strudel reißen. Der einzige Ausweg aus dem Desaster: die Auflösung der Eurozone. Die große Chance in dieser katastrophalen Krise: in einigen Peripherieländern könnte die EU-Finanzoligarchie von der Macht verdrängt werden.
I Krise der Ungleichverteilung. II EU unter deutscher Vorherrschaft III Einzige Lösung: Auflösung der Eurozone. IV Bruch mit dem Kasino-Kapitalismus.   Versuchen wir die akute Krise der vergangenen fünf Jahre und ihren davorliegenden Aufbau zu analysieren, so drängt sich eine grobe Trennung in zwei grundlegende Ebenen auf: Ein globales Moment auf der einen Seite und ein spezifisch europäisches, das mit der Realverfassung der EU mit der wirtschaftliche Dominanz der BRD bei gleichzeitiger politischer Schwäche ihrer Elite zusammenhängt, auf der anderen Seite. Dieses entfaltet eine derart verstärkende Wirkung, dass Europa zum Zentrum dieser Krise geworden ist und das Potential aufbaut, das gesamte System zu sprengen.   I Krise der Ungleichverteilung   §1 Die … [weiterlesen]

Der Dialog ist möglich

Ergebnisse der Düsseldorfer Tagung für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts
29/4/2013
Am 13. April 2013 kamen in Düsseldorf Deutsch-Syrer zusammen, die aus allen am Konflikt beteiligten politischen Milieus stammen. Den Rahmen bildeten VertreterInnen der deutschsprachigen Friedensbewegung. Das erklärte Ziel war einem Dialog für eine Verhandlungslösung behilflich zu sein – und für diesen wurde zumindest ein erster Schritt gemacht.
S. Abulaban (l), L. Gabriel, M. Sayegh, C. Haydt
Bereits zu Beginn der Tagung entwickelte sich ein weitreichender Konsens über die Notwendigkeit, angesichts der Ruinenlandschaften von Daraa über die Randviertel von Damaskus bis hin nach Aleppo einen politischen Dialog anzupeilen, der in der Lage wäre, das unermessliche Leid der syrischen Bevölkerung zu lindern. Der Vorschlag, durch verstärkte Interaktion mit der Bevölkerung lokale Waffenstillstände herbeizuführen und humanitären Hilfsorganisationen sowie internationalen Menschenrechtsbeobachtern freies Geleit zu geben wurde sowohl von den Verteidigern der Regierung als auch der Opposition ebenso akzeptiert wie der Plan, in nächster Zukunft eine Friedenskonferenz in Wien zu veranstalten. Aber auch das Problem der zunehmenden „Konfessionalisierung“ der … [weiterlesen]

Eurozone auflösen?

Diskussion am Runden Tisch
Termin: 22/1/2025
Wien, 14.5.13.: Die im Namen des Euro diktierte Politik der Verarmung der Bevölkerung führt vor allem Südeuropa in eine ungeahnte soziale Katastrophe.
Bild
Doch auch das deutsch dominierte Zentrum schlittert zunehmend in die Rezession. Die Rettung der Banken und großen Gläubiger wird ungebrochen als alternativlos dargestellt. Der Erhalt der sagenhaften Spekulationsgewinne des vergangenen Jahrzehnts und die Interessen der Halter der Staatsschulden bleiben sakrosankt. Muss das wirklich so sein? In vielen Ländern erhebt sich immer lauter die Forderung nach dem Austritt aus dem Euro. Damit werden bisweilen Ideen für eine andere Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik verknüpft, die in Opposition zur Finanzoligarchie steht. Franz Stephan Parteder, ehemaliger Vorsitzender der steirischen KPÖ Hannes Hofbauer, Autor und Verleger Albert F. Reiterer, Soziologe Leo Gabriel, Mitglied des Rats des Weltsozialforums Stefan Hinsch, … [weiterlesen]

Ausstellung: syrischer Karrikaturist Ali Farzat

Termin: 22/1/2025
Ausstellung in der Aula, Akademie der bildenden Künste, Schillerplatz 3, 1010 Wien; Eröffnung: Montag, 6. Mai 2013, 18.00 – 22.00 Uhr, Ausstellung: Dienstag, 7. Mai, 10.00 – 19 Uhr
Ali Farzat, der syrische Künstler, gebürtig in Hama, steht heute an der Spitze der arabischen Karikaturzeichner, gleich gestuft mit Seinesgleichen weltweit. Er veröffentlichte seine ersten Zeichnungen im Alter von zwölf Jahren. Seit dieser Zeit wurde er in den lokalen Zeitungen Syriens aber auch in der arabischen Presse allgegenwärtig. Seine Zeichnungen schlugen Bahnen zur internationalen Presse ein, wie die französische Zeitung „Le Monde“. Er veranstaltete lokale und internationale Vernissagen. Er ist derjenige Künstler, der seinen Pinsel auf die Ungerechten und Ungerechtigkeit, auf die Diktatur, auf den Kolonialismus, auf den Fanatismus und auf alle Übergriffe gegen die arabische Welt, erhob. Ali Farzat macht aus der Ironie kein Mittel zur Bloßstellung oder zur Verspottung, … [weiterlesen]

Diskussion mit Ali Farzat, syrischer Zeichner

Termin: 22/1/2025
Diskussionsveranstaltung mit Ali Farzat
Diskussionsveranstaltung “IMPULS von und für Syrien” mit Ali Farzat Ali Farzat, der syrische Künstler, gebürtig in Hama, steht heute an der Spitze der arabischen Karikaturzeichner, gleich gestuft mit Seinesgleichen weltweit. Er veröffentlichte seine ersten Zeichnungen im Alter von zwölf Jahren. Seit dieser Zeit wurde er in den lokalen Zeitungen Syriens aber auch in der arabischen Presse allgegenwärtig. Seine Zeichnungen schlugen Bahnen zur internationalen Presse ein, wie die französische Zeitung „Le Monde“. Er veranstaltete lokale und internationale Vernissagen. Er ist derjenige Künstler, der seinen Pinsel auf die Ungerechten und Ungerechtigkeit, auf die Diktatur, auf den Kolonialismus, auf den Fanatismus und auf alle Übergriffe gegen die arabische Welt, erhob. Ali … [weiterlesen]

Die Antriebskraft von Chávez wird der Revolution fehlen

13/4/2013 · von Mustafa Ilhan
Interview mit Gernot Bodner (Antiimperialistische Koordination) für Özgür Politika über Venezuela und Lateinamerika nach dem Tod von Hugo Chávez.
Wie kann man Hugo Chávez als Mensch fassen? Die westlichen Medien sind sich da einig: Chavez war ein Populist. Jeder der heute einen Wandel der Gesellschaft zugunsten der Armen anstrebt und sich nicht 100 % dem kapitalistischen Mainstream unterordnet gehört für die Medien in diese Kategorie. Für uns als Antiimperialisten und Sozialisten war Chavez ohne Zweifel ein Revolutionär. Er stammte aus dem Volk, war Sohn einer einfachen Lehrerfamilie und ging, wie in Venezuela viele Menschen aus der Unterschicht, zum Militär. Dort wurde er zum Kämpfer für die Revolution. Das Militär hat ihn stark geprägt. Er strebte eine straffe und effiziente Organisation an und versuchte das mit der PSUV auch umzusetzen. Das ist zweifellos für die Revolution nötig – gerade in Venezuela, wo … [weiterlesen]

Zwei Jahre syrische Revolte

Termin: 22/1/2025
Diskussion zwischen Wiener Aktivisten
· Sami Ajouri, Künstler; verbrachte die letzten Monate im Grenzgebiet zu Syrien · Waseem Haddad, Religionswissenschaftler Evangelische Fakultät Universität Wien · Mohamed Bassam Kabbani, Religions- und Islamwissenschaftler · Willi Langthaler, Antiimperialist Moderation: Leo Gabriel, Initiator PeaceInSyria.org Ist der arabische Frühling ist in Syrien in eine Sackgasse geraten? Die demokratische Bewegung wurde vom Regime niedergeschlagen und es entwickelte sich ein blutiger Bürgerkrieg mit massiver internationaler Einmischung. Militärisch herrscht seit Monaten ein Patt vor, während die Zivilbevölkerung in unvorstellbarem Ausmaß leidet. · Wie kann den zunehmenden konfessionellen Spannungen entgegengewirkt werden? · Ist ein Waffenstillstand und politische Lösung … [weiterlesen]

Türkei-Kurden: vor historischem Ausgleich?

Scheinbar bedarf es der Islamisten, um den kemalistischen Chauvinismus niederzuringen
31/3/2013 · von Wilhelm Langthaler
Was sich in Kleinasien langsam aber zunehmend wahrscheinlich anbahnt, schickt sich an, ein Bruch von historischer Bedeutung zu werden. Ein Jahrhundert lang fungierte der Kemalismus als Kern und Stütze des türkischen Staates, der seinerseits als unerschütterliches Bollwerk des kapitalistischen Weltsystems in der Region galt. Als ideologischer Panzer diente ihm ein modernistischer türkischer Nationalismus. Dieser richtete sich in höchst chauvinistischer Art gegen alle Minderheiten jeglichen Typs, gegen die Linken und auch gegen den zuletzt aufkommenden politischen Islam. Doch seinen Erzfeind erkannte er in den Kurden. Gelingt es nun der islamischen AKP dieses Monster zu bändigen und den Weg zu einem Friedensabkommen mit den Kurden freizumachen?
Kurdish settlement areas
Nachruf auf den Kemalismus? Der Kemalismus ist ein ganz besonderes und einmaliges Phänomen. Es handelt sich um eine der ganz wenigen Nationalbewegungen gegen die europäischen Kolonialmächte, in der die aufkommenden kapitalistischen Eliten das Heft in der Hand behalten konnten. Natürlich gelang ihnen das nicht ohne die Unterstützung breiter Schichten des Volkes und der subalternen Klassen. Doch bei deren Mobilisierung verloren sie nie die Kontrolle, wurden nie ernsthaft herausgefordert. Angesichts der von der jungen Sowjetunion ausgehenden Gefahr für das kapitalistische Weltsystem und der Grenzlage der Türkei, gaben sich die europäischen Mächte schließlich gegenüber dem Kemalismus konziliant. Er wurde rasch in das Weltsystem eingegliedert und gegen die zum Kommunismus … [weiterlesen]

„Geschäftsmodell Zypern“, die Bankenrettung und die EU

31/3/2013 · Von A.F.Reiterer
16 Milliarden Euro braucht „Zypern“, um zu überleben.
16 Milliarden Euro braucht „Zypern“, um zu überleben. Aha. Zu Jahresende 2012 hatte die Regierung Gesamtschulden von etwas über 15 Mrd. Das laufende Defizit des Jahres 2012 betrug hohe 1,1 Mrd. €, knapp 6 % des BIP. Ist das Defizit im laufenden Jahr wieder etwa gleich hoch, so betrüge der Finanzbedarf nur rund 7 % der Summe, von der nun die Rede ist. Und die bald fällige Rückzahlung einer Anleihe könnte man rollen. Damit ist eigentlich schon Alles gesagt. Oder auch nicht. Zypern ist eine Off-shore-Wirtschaft. In einer verständlichen Sprache: Das Land betreibt systematisch die Politik, Steuerhinterzieher aus Russland und Großbritannien und Geldwäscher aus der ganzen übrigen Welt anzulocken, ihnen einen sicheren Hafen anzubieten und sie noch zu privilegieren, z. B. … [weiterlesen]

Buchpräsentation: Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina

Termin: 22/1/2025
Buchpräsentation und Diskussion mit der Autorin Petra Wild
Über die Palästina-Frage scheint schon alles gesagt. Das Buch von Petra Wild beweist das Gegenteil. Es orientiert sich an den neuesten Erkenntnissen der Kolonialismus- und Genozidforschung, die den Zionismus als eine Form des europäischen Siedlerkolonialismus ausweisen. Nach einer Einführung in den Ursprung des palästinensisch-israelischen Konflikts und den ethnischen Charakter des Staates Israel wird in diesem Werk detailliert auf die israelische Politik gegenüber den Palästinensern innerhalb der Grenzen Israels und in den 1967 besetzten Gebieten eingegangen. Diese wird von israelischen, palästinensischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen wie auch von UN-Organisationen als Apartheid und ethnische Säuberung bezeichnet. Im ersten Teil des Buches legt die … [weiterlesen]

Hinaus zum Ersten Mai!

Termin: 22/1/2025
Einladung des Österreichisch Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) zum Grillen
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Es gibt viele gute Gründe am 1. Mai - dem historischen Kampftag für Freiheit und soziale Gerechtigkeit - auch dieses Jahr auf die Straße zu gehen: Wir erinnern uns an unzählige Bankenrettungspakete der letzten Jahre die durch Einschnitte im soziale Bereich begleitet wurden. Wir erinnern an den anhaltenden Krieg und die Unterdrückung durch die herrschende globale kapitalistische Elite – symbolisch repräsentiert durch Palästina. Es gibt auch gute Gründe den ersten Mai zu feiern: Die zunehmenden Proteste in Südeuropa und andernorts gegen das bestehende Wirtschaftssystem, seine Eliten, und die politische Entrechtung der Völker. Nicht nur in Griechenland und Italien wurden diese Eliten von vielen abgewählt und das bestehende System damit massiv in Frage gestellt. Die lauten … [weiterlesen]

PKK-Verbot sofort aufheben

Den Friedensprozess zwischen Türken und Kurden mit Solidaritätsinitiativen unterstützen
30/3/2013 · von Mustafa Ilhan
Interview mit Wilhelm Langthaler, Aktivist der Antiimperialistischen Koordination
Frage: Wie bewertest Du den Aufruf Abdullah Öcalans für einen Waffenstillstand und eine friedliche Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts? Antwort: Der einseitige Waffenstillstand ist ein ganz wichtiger Schritt und ein abermaliges Angebot nicht nur an die AKP-Regierung, sondern an das türkische Volk Frieden zu schließen. Der Ball ist nun auf der türkischen Seite, war es eigentlich immer, denn die Schuld am Konflikt ist nicht gleich verteilt. Das darf nie verschleiert werden, so wie es türkischerseits immer versucht wird. Die Kurden werden unterdrückt, der türkische Staat unterdrückt mit mehr oder weniger Konsens des türkischen Volkes. Doch die Zeichen seitens der AKP als auch vom türkischen Volk via Zivilgesellschaft sind viel versprechend. Auch wenn nicht alles glatt … [weiterlesen]

Zypern: Rebellion des Mittelstandes

Die Explosivkraft der Krise und die Kurzsichtigkeit der europäischen Elite
25/3/2013 · Wilhelm Langthaler
Im Angesicht der drohenden Insolvenz der zypriotischen Banken und des Staates selbst, erzwang die Troika erstmals eine Beteiligung des Bankkapitals an der Abdeckung der Schulden – offensichtlich weil es sich nicht vorwiegend um den Besitz der europäischen Finanzoligarchie selbst handelt. Doch die Profiteure des Kasino-Kapitalismus sollten zumindest symbolisch geschont werden. Man versuchte die Einlagensicherung für „Kleinsparer“ (politisch stellvertretend für den Mittelstand) aufzuheben und sie mit 6% zu belangen. Das führte zur Rebellion und musste schließlich zurückgezogen werden – ein Omen für die Euro-Zone.
Bei den Notkrediten an Griechenland, Portugal und Irland hatte die Troika auf das Prinzip der Sicherung des gesamten investierten Finanzkapitals bestanden. Selbst die risikoreichste Form der Spekulation wurde auf Kosten der öffentlichen Hand abgedeckt, um sich in der Folge mittels Austerität an den unteren Schichten schadlos zu halten. Das Prinzip „Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen“ wurde eisern verteidigt. Dem isländischen Beispiel, die Banken in den Bankrott zu schicken und dabei nicht nur ihr Eigen-, sondern auch ihr Fremdkapital auszulöschen, wollte man keinesfalls folgen. Nicht umsonst halten der britische und holländische Staat, deren Kapitalien die größten Gläubiger waren, die Forderungen gegen die nördliche Insel weiterhin aufrecht. Anders gegenüber … [weiterlesen]

Der gefährlichste Mann Europas

20/3/2013 · Von Moreno Pasquinelli
Beppe Grillo? „Der gefährlichste Mann Europas“ . So betitelte Jan Fleischhauer, einer der bekanntesten Kolumnisten der renommierten deutschen Wochenzeitung Der Spiegel seinen Artikel in der online Ausgabe vom 16.3.2013.
Der Spiegel-Artikel zeigt deutlich die Verwirrung und die Furcht die die italienischen Wahlen in der deutschen Bourgeoisie ausgelöst haben. Das „Vierte Reich“ hatte sich eine Erschütterung erwartet aber nicht ein Erdbeben von diesem gewaltigen Ausmaß. In Berlin hat man ruhig geschlafen, man glaubte dass der antideutsche Berlusconi schon im Graben lag und dass dem treu zum deutschen Austeritätsdiktat stehenden Duo Monti-Bersani der Wahlsieg gelingen werde. Doppelte Ohrfeige: der antideutsche Berlusconi ist immer noch sehr lebendig und, noch schlimmer, die Flut der Fünf Sterne Bewegung ist gewaltiger als gedacht. Die Italiener haben nicht nur all jene Opfer, die man ihnen aufzwingen will um einen wackligen Euro zu retten, abgelehnt. Sie haben, wenn auch noch chaotisch und in … [weiterlesen]

Italien, die BRD und der EURO

Quando cadet Roma, cadet et Mundus (Wenn Rom fällt, fällt die Welt).
16/3/2013 · Von A.F.Reiterer
Die Neue Plebeische Linke als europäische Kraft?
In den 1970ern und den 1980ern waren die österreichischen Bauern und die Holzexporteure auf Italien sauer. Immer, wenn sie glaubten, sie hätten dort eine unerschütterliche Stellung errungen, kam ganz unerwartet eine Abwertung der Lira. 1967 bekam man für einen Schilling noch 24 Lire, 1990 waren es schon 140. Wie sollte da ein österreichischer Exporteur seine Ware gewinnbringend an den Mann oder die Frau bringen? Freilich war dies nur ein Teilprozess dessen, was man in Österreich Hartwährungspolitik nannte. Und die hat dem Land nicht übel bekommen. Sie diente als Peitsche, welche das Produktionswachstum antrieb. Italien ging anders vor. Die Serie von Abwertungen hatte System. Und es hatte Erfolg damit. Von der BRD stellte sich stets als Wirtschaftswunder vor. Das war … [weiterlesen]

Die 10-jährige Besetzung des Irak

Die anhaltende Tragödie
Termin: 22/1/2025
Einladung zum Symposium der irakischen Gemeinde zum zehnten Jahrestag der Besetzung des Irak
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- Das Ende der kulturellen Rolle des Irak - Demontage des irakischen Staates - seither herrscht Anarchie - Die Zerstörung der nationalen Einheit des Irak Diskussionen mit: Dr. Hans-Christof von Sponeck, Präsident des Genfer Internationalen Zentrums für Justiz Dr. Sabah Al-Mukhtar, Präsident der arabischen Rechtsanwälte in Großbritannien und Mitglied des Executive Commitee des Brüsseler Tribunals Dr. Abdul Salam al-Taii, Professor für Soziologie Mit irakischem Kulturprogramm, Musik und orientalischer … [weiterlesen]

Italien: Europas Süden im Aufruhr

Termin: 22/1/2025
Bericht und Analyse aus Italien von Moreno Pasquinelli (Movimento Popolare di Liberazione), 23.3.2013, Wien
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Aus Anlass der Parlamentswahlen in Italien ein Bericht zur Krise des italienischen politischen Systems, der Bewegung von Beppe Grillo und den Möglichkeiten für eine neue Linke. Moreno Pasquinelli ist seit den 70er Jahren Aktivist der italienischen Linken und Gründungsmitglied der Movimento Popolare di Liberazione (MPL). Wie auch andere linke Organisationen engagierte sich die MPL für die Wahl von Beppe Grillos Movimento 5 Stelle bei den italienischen Parlamentswahlen. Warum unterstützen wichtige Kräfte der Linken Beppe Grillo? Ist er wirklich der Populist ohne Programm, wie ihn die Medien darstellen? Welche Bedeutung hat seine Movimento 5 Stelle in der Krise des italienischen politischen Systems und für die neuen sozialen Kämpfe? Diese Fragen wollen wir anhand von … [weiterlesen]

Syrien: politische Lösung möglich?

Initiative: Ja zur Demokratie. Nein zur ausländischen Intervention.
Termin: 22/1/2025
Tagung Sa. 13.4.13 Düsseldorf mit: Michel Kilo; Salem el Hamid, langjähriger Generalsekretär der Deutsch-Syrischen Gesellschaft mit guten Beziehungen zur syrischen Regierung; Samir Abulaban, Muslimbruder; Inana Othman, Studentin und Aktivistin aus einer konfessionell gemischten Familie, wuchs im allawitischen Umfeld auf; Samir Abulaban, Muslimbruder; Waseem Haddad, Religionswissenschaftler; Huda Zein, ehemaliges Mitglied des National Co-ordination Body for Democratic Change; Tarek Hammo, syrischer Kurde, Journalist bei Rohani TV u.v.m.
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Als im Gefolge der demokratischen Massenbewegungen die Diktatoren in Tunesien und Ägypten stürzten, hofften viele auf eine ähnliche Entwicklung in Syrien. Die anfangs friedliche Bewegung wurde jedoch blutig niedergeschlagen und es entfaltete sich eine Dialektik aus militärischer Eskalation und Konfessionalismus, die immer mehr Formen eines Bürgerkriegs annimmt. Wesentlich daran beteiligt sind die die globalen und regionalen Mächte, denen es um ihre geopolitischen Interessen geht. Militärisch hat sich seit längerem eine Pattsituation eingestellt, die den blutigen Krieg auf unbestimmte Zeit verlängert. Mittlerweile sind viele Zehntausend ums Leben gekommen, Millionen vertrieben oder geflüchtet, während sich eine humanitäre Katastrophe größten Ausmaßes anbahnt. Eine … [weiterlesen]

Aufbruch der Kurden?

Chancen und Gefahren durch die syrische Revolte sowie die feindliche Haltung der Türkei und Europas
Termin: 22/1/2025
Duisburg So 17.3.13 Diskussion mit Salih Muslim, Andrej Hunko und Wilhelm Langthaler
Salih Muslim
Syrien versinkt in einem immer gewalttätigerem Konflikt. Die Auseinandersetzung wird auf beiden Seiten von militaristischen Kräften angeheizt, die selbst nur "Spielbälle" auf dem syrischen Kriegsschauplatz der Großmächte sind. Der demokratische Kampf der syrischen Bevölkerung für seine Würde und Freiheit droht immer mehr in einen konfessionellen Bürgerkrieg umzuschlagen. Die Forderungen derjenigen Teile der Volksbewegung die für einen demokratischen Neuanfang Syriens unter Einbeziehung aller politischen Kräfte und der Einstellung des Blutvergießen eintreten, sind in den letzten Monaten durch die syrische Armee, wie auch durch die vom Ausland unterstützten Teile der Opposition zum Schweigen gebracht worden. Ein wichtiger Akteur und Teil der demokratischen Bewegung in … [weiterlesen]

Wir verabschieden uns von einem revolutionären Kameraden

Nachruf auf den verstorbenen Präsidenten Venezuelas Hugo Chávez Frías
7/3/2013 · Antiimperialistische Koordination
„Wir haben unsere Ziele vorerst nicht erreichen können … .“ Mit diesen Worten richtet sich Hugo Chávez 1992 an sein Volk und verkündet das Scheitern des zivil-militärischen Umsturzversuchs gegen die Regierung Carlos Andres Pérez. „Aber es werden sich neue Möglichkeiten ergeben“, so ruft der Fallschirmjägeroffizier sein Volk zur Zuversicht auf. Mit seinem Wahlsieg 1998 sollte Hugo Chávez nicht nur Venezuela, sondern ganz Lateinamerika grundlegend verändern. Sein Ziel: ein neuer Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Nun, am 5. März 2013, stirbt Hugo Chavez mit nur 58 Jahren an den Folgen eines schweren Krebsleidens.
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Chavez war ohne Zweifel ein großer Führer der armen Massen und ein Revolutionär von ganzem Herzen. Der ungarische Marxist György Lukács schrieb 1924 in seiner Schrift zum Tode Lenins, dass dieser der herausragenste Führer unter den bolschewistischen Kadern war, nicht da er unbedingt der brillanteste Marxist war, sondern da er ein zutiefst russischer Revolutionär war, der die Stimmungen, die Ängste und Hoffnungen seines Volkes in jedem Moment in seinem Inneren zu empfinden vermochtet und darauf seine Politik gründen konnte. Chavez war in eben diesem Sinne ein zutiefst venezolanischer Revolutionär, der den Charakter, die Kultur, das Denken und Empfinden des venezolanischen Volkes verkörperte wie kein anderer, und der daher auch um die tiefen soziokulturellen Hindernisse der … [weiterlesen]
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