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Mursi: Pharao oder Revolutionär?

Diskussionsbeitrag zur Beziehung zwischen revolutionärer Vorhut und tiefem Volk
29/11/2012 · Wilhelm Langthaler
Für die Avantgarde ist Mursi ein Konterrevolutionär, der das Land am Nil zurück in die Mubarak-Dikatur mit islamischem Anstrich führt. Für wichtige Teile der breiten, vielfach auch passiven Massen gilt er jedoch als Garant der Revolution. Die Proteste gegen Mursis autoritäre Dekrete tendieren indes zum Kampf um den Sturz des Präsidenten zu eskalieren – eine Konfrontation, in der die Revolutionäre kaum Chancen auf Sieg haben.
Es ist genau diese scheinbar kleine politische Drehung – vom Kampf gegen einen diktatorischen Ukas zum Versuch das Regime zu kippen – um den es hier gehen soll. Denn darin liegt ein entscheidender Unterschied, wenn man sich dem Problem mittels dem Gramsci’schen Hegemoniekonzept nähert. Die Linie der Tahrir-Linken ist klar: Mursi ist der Usurpator ihrer Revolution. Sie waren es, die den Sturz Mubaraks bewerkstelligt hatten, während die Muslimbrüder hinterdreintrotteten und viele Salafisten sogar Mukarak unterstützten. Nach seinem Sturz taten die MB alles, um die Bewegung zu bremsen. Sie bildeten sogar einen Block mit den Militärs gegen den Tahrir. Der Tahrir wollte der Junta den Garaus machen, während die MB einen graduellen Übergang anstrebten, der sie über Wahlen – … [weiterlesen]

Runder Tisch zu Syrien

Termin: 20/9/2024
Mittwoch, 09.01.2013, 18:30 Uhr im Österreichisch-arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstraße 14/3 |1040 Wien. Es diskutieren verschiedene syrische, arabische und österreichische Aktivistengemeinden
Bild
Seit Beginn der Volksaufstände in den arabischen Ländern, trotz aller Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Aufstände in Tunesien, Yemen, Ägypten, Lybien, oder Bahrein, hat keine Bewegung so viele Differenzen und Kontroversen unter den Aktivisten der sozialen und demokratischen Bewegungen verursacht wie jene in Syrien, und zwar nicht nur in der arabischen Welt sondern auch auf internationaler Ebene. Obwohl fast alle einig sind, dass das Regime in Syrien nicht fähig ist eine soziale und demokratische Änderung durchzuführen, wird die Bewegung ganz unterschiedlich interpretiert und verstanden: Ist diese Bewegung, die im März 2011 begonnen hat und sich im Laufe der Zeit von einer regional begrenzten Revolte zu einem bewaffneten Konflikt entwickelt hat, eine Revolution? Ist sie … [weiterlesen]

Gaza-Waffenruhe zeigt Verschiebung zuungunsten Israels an

Indirekte Folge der arabischen Revolte: die USA müssen Ägypten Zugeständnisse einräumen, die Kairo wiederum an die Palästinenser und die Hamas weiterreichen kann
23/11/2012 · Antiimperialistische Koordination (AIK), Initiativ e.V. Duisburg
Zwar schreien wie immer beide Seiten „Sieg“, doch der Erfolg liegt eindeutig auf Seiten des palästinensischen Widerstands. Das über ein halbes Jahrzehnt andauernde Hungerembargo gegen Gaza wird weiter gelockert – in welchem Ausmaß ist allerdings nicht klar. Dennoch handelt es sich um eine verkannte Sensation, ein kleines Zeichen einer kommenden großen tektonischen Verschiebung.
1) Die USA haben sich zwar wie immer vollständig auf die Seite Israels geschlagen, doch sie haben ihren wichtigsten Verbündeten Israel zum Waffenstillstand gezwungen. Von der angedrohten Bodenoffensive wollte Washington gar nichts wissen. Das Abkommen war nur mit dem letztlich enormen Zugeständnis der schrittweisen Aufhebung der Blockade zu erzielen – letztlich dank des anhaltenden Widerstands der palästinensischen Bevölkerung und des Drucks in der regionalen und globalen Öffentlichkeit. 2) Ausschlaggebend war dabei vor allem die Lage in der arabischen Zentralmacht Ägypten. Bisher konnte der neue, islamische Präsident Mursi nur geringfügige Verbesserungen für die Palästinenser in Gaza vorweisen. Zu schwach und zu ängstlich zeigt sich das neue Regime gegenüber den USA, … [weiterlesen]

Weltweite Solidaritätsaktion für Gaza

22/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Aufruf zur Schutzschildmission
Der feige Terror Israels aus der Luft gegen die in Gaza eingesperrten Palästinenser hat System. Es handelt sich um einen weiteren Akt eines groß angelegten, bereits Jahrzehnte andauernden Massakers, das letztlich die vollständige Vernichtung des Anspruchs der Palästinenser auf Selbstbestimmung zum Ziel hat. Israel und der Westen sprechen wie immer vom „Recht auf Selbstverteidigung“ und konstruieren eine „Bedrohung für die Juden“, immer wieder mit dem versteckten oder auch offenen Hinweis auf den Holocaust. Dabei sollen die kolonialen Ursachen des Konflikts verschleiert werden. Denn es war und ist der Zionismus, der die Palästinenser angreift, vertreibt und ihnen ihr Land wegnimmt: Palästina solle von der Landkarte verschwinden, denn Israel stehe das „gelobte Land“ … [weiterlesen]

Gaza am Tag vor dem Krieg – und danach

Reisebericht & Projektpräsentation
Termin: 20/9/2024
Reisebericht, Projektpräsentation und politische Analyse im Vorfeld des israelischen Angriffs auf Gaza
Bild
Seit 13. November ist Gaza unter Beschuss der israelischen Armee. Selbst israelische Politiker und Alliierte rätseln über die Motive und die Perspektive der militärischen Übergriffe seitens der Regierung Netanyahu. Die israelischen Angriffe und die darauf folgende Eskalation stehen klar im Widerspruch zur Entwicklung der vergangenen Monate in Gaza, wo nicht zuletzt nach dem Besuch des Emirs von Katar der Diskurs von Stabilität und Wiederaufbau im Vordergrund stand. Eine Woche bis zum Tag des ersten Bombardements hielten sich Aktivisten der Solidaritätsorganisation SUMUD in Gaza auf, um zukünftige humanitäre und kulturelle Projekte zu besprechen. Sie trafen sich mit mehreren Vertretern von palästinensischen politischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Drago Sticker, … [weiterlesen]

Großdemonstration in Solidarität mit Gaza

Termin: 20/9/2024
Nein zur Ermordung unschuldiger Kinder und Familien! Nein zum israelischen Terrorkrieg!
Treffpunkt:14:30 - dann Marsch zum Bundeskanzleramt am … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Termin: 20/9/2024
für Gaza
Frauen in Schwarz (Wien) wird am Donnerstag, 22.11.2012, eine Mahnwache für Gaza abhalten. Mahnwache gegen die israelischen Angriffe auf das palästinensische Volk im Gazastreifen* Stoppt das erneute Massaker im Gazastreifen! Für das Existenzrecht der PalästinenserInnen und ihr Recht auf Selbstverteidigung! *Bis zum Abend des 20.11.2012 gab es ca. 140 Tote, darunter 35 Kinder, und ca. 1.100 Verwundete, darunter 310 … [weiterlesen]

Stoppt die israelische Aggression gegen Gaza!

18/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Erneut greift die israelische Armee aus Luft, Meer und Boden den belagerten palästinensischen Gaza-Streifen an.
Bild
Es kommen neue Schreckensbilder aus dicht besiedelten Küstenstreifen, wo anderthalb Millionen Menschen leben, vorwiegend Flüchtlinge aus dem südlichen Teilen Palästinas, die im Züge der Staatsgründung Israels vertrieben wurden. Unter dem Vorwand der Sicherheit nimmt sich Israel das Recht, „für die Sicherheit Israels zu sorgen“, wird der Gaza-Streifen in ein Open-air-Gefängnis verwandelt und seinen Bewohner/innen das Recht auf ein normales, häufig auch auf das bloße Leben geraubt. Die Ermordung des Hamas-Funktionärs M. Jaabari am Mittwoch deutet auf klare Eskalationsabsichten auf israelischer Seite hin. Die Hamas hatte sich bei den jüngsten Auseinandersetzungen zurückgehalten und vielmehr die Bewahrung des Waffenstillstands angestrebt. Hängt diese Eskalation mit … [weiterlesen]

Protest gegen die israelischen Angriffe in Gaza

Termin: 20/9/2024
Protestkundgebung gegen die israelischen Angriffe in Gaza
Kampagne "Gaza muss … [weiterlesen]

Wenn BHL die syrische Revolte unterstützt

"Offener Brief" an die AIK mit Antwort
11/11/2012 · ungezeichnet
Der verstorbene Präsident Nasser sagte in einer Rede 1968: „Wenn ich eines morgens im Radio höre oder in der Zeitung lese, dass Ägypten oder ich von den imperialistischen Staaten gelobt werden, dann muss ich feststellen, dass meine Politik falsch liegt.“
Liebe Freundinnen und Freunde der „AIK"! Die politischen Ereignisse in der Arabischen Welt, vor allem in Libyen und Syrien sowie die Veränderungen der Politischen Weltkarte und ihre Entwicklungen sind der Anlass dieses offenen Briefes an euch. Dieser Brief soll nicht als Diffamierung gegen die „AIK“ verstanden werden. Die „AIK“ ist bekannt für ihre Aktivitäten in der Palästina-Frage, zum Irak und zu Jugoslawien. Die Entstehungsgeschichte der „AIK" war verbunden mit dem Embargo gegen den Irak sowie dem Beginn des Embargos gegen Libyen. Von März 1993 bis zum 22. Februar 2011, bis zum Beginn der Aggression gegen Libyen, hat die „AIK" eine klare Antiimperialistische Politische Position verfolgt. Die „AIK" war in Europa ein Garant für politische Solidarität und … [weiterlesen]

Syrien: ist eine politische Lösung möglich?

Termin: 20/9/2024
Vorstellung und Diskussion einer Initiative für Demokratie und gegen Intervention in Syrien
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Waseem Haddad, Unterstützer, syrischer Theologe, Universität Wien Leo Gabriel, Mitinitiator, Journalist und Mitglied des Internationalen Rates des Weltsozialforums Wilhelm Langthaler, Mitinitiator, Aktivist gegen die globale Oligarchie „Die legitime Bewegung des syrischen Volks für demokratische Rechte – gemeinsam mit seinen arabischen Geschwistern – hat zu einem Krieg unvorstellbaren Ausmaßes geführt, den keine der beiden Seiten gewinnen kann. Um den Kampf für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Selbstbestimmung fortzusetzen, ist eine politische Lösung des Konflikts mittels Verhandlungen unumgänglich.“ Diesem, von einer Fact-finding-Mission der am Diskussionsabend anwesenden Teilnehmer verfassten Aufruf zu einer internationalen Friedensinitiative haben sich … [weiterlesen]

Syrien: ist eine politische Lösung möglich?

1/11/2012
Vorstellung und Diskussion einer Initiative für Demokratie und gegen Intervention in Syrien
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Dienstag, 6. November 2012, 18h30 Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum (OKAZ) 4., Gußhausstr. 14/3 Waseem Haddad, Unterstützer, syrischer Theologe, Universität Wien Leo Gabriel, Mitinitiator, Journalist und Mitglied des Internationalen Rates des Weltsozialforums Wilhelm Langthaler, Mitinitiator, Aktivist gegen die globale Oligarchie Tarafa Baghagati, Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen, aus Syrien stammend „Die legitime Bewegung des syrischen Volks für demokratische Rechte – gemeinsam mit seinen arabischen Geschwistern – hat zu einem Krieg unvorstellbaren Ausmaßes geführt, den keine der beiden Seiten gewinnen kann. Um den Kampf für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Selbstbestimmung fortzusetzen, ist eine politische Lösung des Konflikts mittels … [weiterlesen]

Basis gegen Basis?

Milizen der Moslembrüder greifen Mursi-Gegner an
22/10/2012 · Mohamed Aburous
Im Moment scheint das Hauptanliegen der Moslembrüder, ihre Macht im Staatsapparat zu verfestigen. Bei der Verteidigung Mursis als „Symbol der Nation“ und „geliebten Präsidenten“ greifen die MB einen Diskurs und Methoden auf, die stark an die Zeiten von Mubarak erinnern.
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Basis gegen Basis „Freitag der Rechenschaft“ hieß die Mobilisierung der oppositionellen Kräfte in Ägypten zu einer Protestkundgebung am Tahrir-Platz anlässlich der ersten hundert Tage Amtszeit von Präsident Mursi. Die oppositionellen Kräfte, die den Kern der Tahrir-Bewegung bilden, protestierten auch gegen die Verfassungskommission, die nach ihrer Auffassung das alte Repressionsregime reproduziert und ihm lediglich einen religiösen Anstrich gibt. Die Führung der Partei Hurriyya & Adala, der politischen Partei der Moslembrüder (MB), rief kurz danach zu einer Kundgebung am Tahrir-Platz auf, welche von der MB-Regierung die Absetzung des Staatsanwalts fordert. Dieser hatte alle Anklagen im Zusammenhang mit dem Aufstand von Jänner 2011 zurückgezogen. Unter dem Deckmantel, … [weiterlesen]

Neue Heroen des Neoliberalismus: von Rürup bis Van der Bellen

Der verhüllte Klassenkampf
13/10/2012 · Von A.F.Reiterer
Und wieder wird „Alterskampf“ gespielt. Dass Leute wie Tomandl und sein früherer Assistent Mazal oder Rürup und Marin die Pensionen drücken wollen, ist nicht neu. Aber diesmal sind unter den „Experten“ auch Namen, die ein wenig überraschen – oder auch wieder nicht. Unter die Vorkämpfer des Neokonservativismus hat sich auch Van der Bellen eingereiht – Ex-Vorsitzender der Grünen, noch immer politisch für sie aktiv.
Der Vorschlag läuft auf das persönliche Pensions-Konto hinaus. Dieser Vorschlag ist im Grund mit der Schüssel’schen Pensions-Kürzungsaktion ohnehin schon verwirklicht, allerdings zugegebener Maßen etwas abgemildert. Die Wahlniederlage hat es ihm trotzdem nicht erspart. Die Alten ruinieren also wieder einmal Österreich, Europa und das Christliche Abendland überhaupt. Hunde, wollt Ihr ewig leben? Bevor wir auf den politischen Inhalt kommen, wollen wir mit Robert Fogel, Wirtschafts-Nobelpreisträger von 1993, eine kleine Kalkulation machen. Er macht folgende Rechnung auf. Wenn wir 30 Jahre lang arbeiten, mit 55 Jahren in Pension gehen – 55, nicht 65 – und 15 % unseres Aktiv-Einkommens sparen, welches Lebens-Niveau können wir dann in der Pension für die nächsten 30 Jahre … [weiterlesen]

Libanon: Armeeeinsatz gegen syrische Arbeiter

Wiener Syrer befürchten Vertreibungen
11/10/2012
Folgenden Bericht erhielten wir von syrischen AktivistInnen in Beirut und Wien. Sie baten uns die Nachricht zu veröffentlichen und zu verbreiten. „Mit medialem Druck auf die libanesische Regierung könnten wir es verhindern, dass die aus Syrien vertriebenen Syrer nicht auch aus dem Libanon vertrieben werden.“ Die Autoren ziehen es vor anonym zu bleiben.
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Am 7.10.2012 wurden in Beirut mehrere Wohnungen ausländischer Arbeiter von der libanesischen Armee gestürmt (im christlichen Viertel Aschrafieh). Die libanesischen Soldaten (vom Militär-Geheimdienst) haben um die 100 Menschen in denen eigenen Wohnungen eingesperrt und sie stundenlang gefoltert. Die meisten sind syrische Arbeiter und leben seit längerer Zeit in Libanon mit legalen Dokumenten und Arbeitserlaubnis. Unter ihnen befinden sich auch einige Ägypter. Die Syrer wurden von den Soldaten gefragt, was sie von der jetzigen Situation in Syrien hielten und ob sie die Freie Syrische Armee unterstützten. Die Folter war sehr brutal und viele von den Gefolterten reisten zurück nach Syrien, da sie in Libanon keine medizinische Behandlung bekommen dürfen. Das Ereignis wurde von … [weiterlesen]

Michel Kilo: zunehmende Ermüdung des Assad-Regimes

Prominenter syrischer Oppositioneller in Wien
9/10/2012
Vor mehr als hundert Leuten versprühte der weithin respektierte Oppositionelle Michel Kilo, von dem Hafiz al Assad gesagt haben soll, dass er sein gefährlichster Feind werden werde, Optimismus. Der Kampf gehe in sein letztes Drittel.
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Kilo befand sich auf Einladung des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) in Wien und Graz im Rahmen der Diskussionsreihe „Arabischer Frühling“. In der Bundeshauptstadt wurde die Veranstaltung gemeinsam mit dem Österreich-Koordinationsrat zur Unterstützung der syrischen Revolution sowie der Antiimperialistischen Koordination (AIK) organisiert. In der steirischen Hauptstadt kam der Vortrag durch die Kooperation von Welthaus, Katholischer Hochschulgemeinde Graz und Pax Christi zustande. Kilo wies den Vorwurf, dass Syrien in einem konfessionellen Bürgerkrieg versinke, entschieden zurück. Im Gegenteil, es handle sich um die größte und tiefste demokratische Bewegung der arabischen Welt, die die Diktatoren und die regionale Ordnung zutiefst erschüttere. An der … [weiterlesen]

Michel Kilo in Wien

Im letzten Drittel unseres Kampfes
7/10/2012
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Kilo befand sich auf Einladung des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) in Wien (5.10.12) und Graz (4.10.12) im Rahmen der Diskussionsreihe „Arabischer Frühling“. In der Bundeshauptstadt wurde die Veranstaltung gemeinsam mit dem "Österreich-Koordinationsrat zur Unterstützung der syrischen Revolution" sowie der Antiimperialistischen Koordination (AIK) organisiert. In der steirischen Hauptstadt kam der Vortrag durch die Kooperation von Welthaus, Katholischer Hochschulgemeinde Graz und Pax Christi … [weiterlesen]

Rebellion erreicht Assads Heimatstadt

Michel Kilo: „Umdenken unter den Allawiten“
7/10/2012 · Wilhelm Langthaler
Am 28. September 2012 soll es in Qardaha, der Heimatstadt der Assads und zahlreicher anderer einflussreicher allawitischer Großfamilien in den Bergen über Lattakia, zu einem bedeutungsschweren Zwischenfall gekommen sein. Mitglieder der Familie Khayyer klagten öffentlich die Assads an, dass sie mit ihrer Politik die Zukunft der Allawiten in Syrien gefährden würden. Mohamed Assad, ein enger Verwandter Baschars, soll die Pistole gezückt und die Kritiker niedergestreckt haben – im Kleinen ganz so wie im Großen.
Das anschließende Feuergefecht soll nach zahlreichen Berichten verschiedener Stimmen der Opposition mehrere Tote gefordert haben. Das „Revolutionäre Koordinationskomitee Qardaha“, dessen bloße Existenz bereits eine Sensation ist, berichtete am 1. Oktober, dass Mohamed al Assad im Krankenhaus von Tartous seinen Wunden erlegen sei. Syrische Webseiten melden, dass die Stadt von regierungstreuen Truppen abgeriegelt und Kommunikationsnetzwerke zeitweilig unterbrochen wurden. Konflikte zwischen den Familienclans sind indes nichts Neues. In den letzten Jahren drehten sie sich aber vor allem um mafiöse Geschäfte, den Qardaha gilt auch als ein Zentrum der Shabiha, der aus der Mafia entstandenen regierungstreuen Milizen. So sehr die illegalen Geschäfte vom Regime insgesamt protegiert … [weiterlesen]

Euro-Rettung: Deutsche Ultraliberale geschlagen, Bevölkerung bezahlt

2/10/2012 · Von Stefan Hirsch
Ohne Limit wird die Notenbank Staatsanleihen aufkaufen: Die EZB holt den Vorschlaghammer heraus und hat den Zerfall der Euro-Zone bis auf weiteres aufgehalten. Es ist der große Kompromiss zwischen den Notenbankern und der deutschen Bundesregierung, der sich schon seit einiger Zeit abzeichnet.
Wenn sich Länder die Hilfe des ESM beantragen, dann möchte die EZB uneingeschränkt auf dem Markt für Staatsanleihen intervenieren, um die Zinsen dort niedrig zu halten. Einmal ist das ein gigantisches Hilfspaket für die Vermögenden und das Bankensystem: Staaten werden nicht direkt von der EZB finanziert, gekauft wird auf dem Sekundärmarkt. Damit können die Besitzer der Staatsschulden ihre Bestände in beliebiger Höhe in die Bücher der EZB transferieren. Sollte es später zum Ausfall kommen, haftet die Allgemeinheit (die EZB wäre Pleite und müsste ihrerseits von den Euro-Mitgliedsländern aufgefangen werden). Eine unglaubliche Verstaatlichung von privaten Risiken. Auf der anderen Seite sind die Auflagen des ESM mit einer Verpflichtung zu gewaltigen Belastungspaketen und … [weiterlesen]

Koketterie und Widerstand

Die Moslembrüder und die Proteste gegen die Beleidigung des Propheten
1/10/2012 · Von Mohammad Waked *, Kairo
Die Ereignisse in Ägypten in Folge des amerikanischen Films, der den Propheten Mohammad beleidigt, zeigen nicht nur, wie simpel das herrschende Bewusstsein, sondern auch wie beschränkt die Elite ist.
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Mehrere Analysen, die sich mit den Reaktionen auf den Film in Ägypten befassten, kamen zu dem Schluss, dass die Proteste eigentlich zu dessen Verbreitung beitrugen. Tatsächlich dürfen die Produzenten unserem wütenden Aufstand dankbar sein, denn ohne ihn hätten kaum zehn Personen den Film gesehen. Jetzt jedoch betrachten viele Bürger nicht-islamischer Staaten die Filmproduzenten als Helden der Meinungsfreiheit, die gegen Obskurantisten kämpfen. Wir verdanken den Protesten nicht nur die Verbreitung des Films, sondern schlichtweg die Tatsache, dass einem dummen Film die Möglichkeit gegeben wurde, dem lächerlichen Inhalt und der Beleidigung des Propheten die heilige Hülle der Freiheit überzuziehen. Das trug zur Verstärkung des negativen Bilds des Islams bei und nicht zu dessen … [weiterlesen]

Mursi: Pharao oder Revolutionär?

Diskussionsbeitrag zur Beziehung zwischen revolutionärer Vorhut und tiefem Volk
29/11/2012 · Wilhelm Langthaler
Für die Avantgarde ist Mursi ein Konterrevolutionär, der das Land am Nil zurück in die Mubarak-Dikatur mit islamischem Anstrich führt. Für wichtige Teile der breiten, vielfach auch passiven Massen gilt er jedoch als Garant der Revolution. Die Proteste gegen Mursis autoritäre Dekrete tendieren indes zum Kampf um den Sturz des Präsidenten zu eskalieren – eine Konfrontation, in der die Revolutionäre kaum Chancen auf Sieg haben.
Es ist genau diese scheinbar kleine politische Drehung – vom Kampf gegen einen diktatorischen Ukas zum Versuch das Regime zu kippen – um den es hier gehen soll. Denn darin liegt ein entscheidender Unterschied, wenn man sich dem Problem mittels dem Gramsci’schen Hegemoniekonzept nähert. Die Linie der Tahrir-Linken ist klar: Mursi ist der Usurpator ihrer Revolution. Sie waren es, die den Sturz Mubaraks bewerkstelligt hatten, während die Muslimbrüder hinterdreintrotteten und viele Salafisten sogar Mukarak unterstützten. Nach seinem Sturz taten die MB alles, um die Bewegung zu bremsen. Sie bildeten sogar einen Block mit den Militärs gegen den Tahrir. Der Tahrir wollte der Junta den Garaus machen, während die MB einen graduellen Übergang anstrebten, der sie über Wahlen – … [weiterlesen]

Runder Tisch zu Syrien

Termin: 20/9/2024
Mittwoch, 09.01.2013, 18:30 Uhr im Österreichisch-arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstraße 14/3 |1040 Wien. Es diskutieren verschiedene syrische, arabische und österreichische Aktivistengemeinden
Bild
Seit Beginn der Volksaufstände in den arabischen Ländern, trotz aller Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Aufstände in Tunesien, Yemen, Ägypten, Lybien, oder Bahrein, hat keine Bewegung so viele Differenzen und Kontroversen unter den Aktivisten der sozialen und demokratischen Bewegungen verursacht wie jene in Syrien, und zwar nicht nur in der arabischen Welt sondern auch auf internationaler Ebene. Obwohl fast alle einig sind, dass das Regime in Syrien nicht fähig ist eine soziale und demokratische Änderung durchzuführen, wird die Bewegung ganz unterschiedlich interpretiert und verstanden: Ist diese Bewegung, die im März 2011 begonnen hat und sich im Laufe der Zeit von einer regional begrenzten Revolte zu einem bewaffneten Konflikt entwickelt hat, eine Revolution? Ist sie … [weiterlesen]

Gaza-Waffenruhe zeigt Verschiebung zuungunsten Israels an

Indirekte Folge der arabischen Revolte: die USA müssen Ägypten Zugeständnisse einräumen, die Kairo wiederum an die Palästinenser und die Hamas weiterreichen kann
23/11/2012 · Antiimperialistische Koordination (AIK), Initiativ e.V. Duisburg
Zwar schreien wie immer beide Seiten „Sieg“, doch der Erfolg liegt eindeutig auf Seiten des palästinensischen Widerstands. Das über ein halbes Jahrzehnt andauernde Hungerembargo gegen Gaza wird weiter gelockert – in welchem Ausmaß ist allerdings nicht klar. Dennoch handelt es sich um eine verkannte Sensation, ein kleines Zeichen einer kommenden großen tektonischen Verschiebung.
1) Die USA haben sich zwar wie immer vollständig auf die Seite Israels geschlagen, doch sie haben ihren wichtigsten Verbündeten Israel zum Waffenstillstand gezwungen. Von der angedrohten Bodenoffensive wollte Washington gar nichts wissen. Das Abkommen war nur mit dem letztlich enormen Zugeständnis der schrittweisen Aufhebung der Blockade zu erzielen – letztlich dank des anhaltenden Widerstands der palästinensischen Bevölkerung und des Drucks in der regionalen und globalen Öffentlichkeit. 2) Ausschlaggebend war dabei vor allem die Lage in der arabischen Zentralmacht Ägypten. Bisher konnte der neue, islamische Präsident Mursi nur geringfügige Verbesserungen für die Palästinenser in Gaza vorweisen. Zu schwach und zu ängstlich zeigt sich das neue Regime gegenüber den USA, … [weiterlesen]

Weltweite Solidaritätsaktion für Gaza

22/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Aufruf zur Schutzschildmission
Der feige Terror Israels aus der Luft gegen die in Gaza eingesperrten Palästinenser hat System. Es handelt sich um einen weiteren Akt eines groß angelegten, bereits Jahrzehnte andauernden Massakers, das letztlich die vollständige Vernichtung des Anspruchs der Palästinenser auf Selbstbestimmung zum Ziel hat. Israel und der Westen sprechen wie immer vom „Recht auf Selbstverteidigung“ und konstruieren eine „Bedrohung für die Juden“, immer wieder mit dem versteckten oder auch offenen Hinweis auf den Holocaust. Dabei sollen die kolonialen Ursachen des Konflikts verschleiert werden. Denn es war und ist der Zionismus, der die Palästinenser angreift, vertreibt und ihnen ihr Land wegnimmt: Palästina solle von der Landkarte verschwinden, denn Israel stehe das „gelobte Land“ … [weiterlesen]

Gaza am Tag vor dem Krieg – und danach

Reisebericht & Projektpräsentation
Termin: 20/9/2024
Reisebericht, Projektpräsentation und politische Analyse im Vorfeld des israelischen Angriffs auf Gaza
Bild
Seit 13. November ist Gaza unter Beschuss der israelischen Armee. Selbst israelische Politiker und Alliierte rätseln über die Motive und die Perspektive der militärischen Übergriffe seitens der Regierung Netanyahu. Die israelischen Angriffe und die darauf folgende Eskalation stehen klar im Widerspruch zur Entwicklung der vergangenen Monate in Gaza, wo nicht zuletzt nach dem Besuch des Emirs von Katar der Diskurs von Stabilität und Wiederaufbau im Vordergrund stand. Eine Woche bis zum Tag des ersten Bombardements hielten sich Aktivisten der Solidaritätsorganisation SUMUD in Gaza auf, um zukünftige humanitäre und kulturelle Projekte zu besprechen. Sie trafen sich mit mehreren Vertretern von palästinensischen politischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Drago Sticker, … [weiterlesen]

Großdemonstration in Solidarität mit Gaza

Termin: 20/9/2024
Nein zur Ermordung unschuldiger Kinder und Familien! Nein zum israelischen Terrorkrieg!
Treffpunkt:14:30 - dann Marsch zum Bundeskanzleramt am … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Termin: 20/9/2024
für Gaza
Frauen in Schwarz (Wien) wird am Donnerstag, 22.11.2012, eine Mahnwache für Gaza abhalten. Mahnwache gegen die israelischen Angriffe auf das palästinensische Volk im Gazastreifen* Stoppt das erneute Massaker im Gazastreifen! Für das Existenzrecht der PalästinenserInnen und ihr Recht auf Selbstverteidigung! *Bis zum Abend des 20.11.2012 gab es ca. 140 Tote, darunter 35 Kinder, und ca. 1.100 Verwundete, darunter 310 … [weiterlesen]

Stoppt die israelische Aggression gegen Gaza!

18/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Erneut greift die israelische Armee aus Luft, Meer und Boden den belagerten palästinensischen Gaza-Streifen an.
Bild
Es kommen neue Schreckensbilder aus dicht besiedelten Küstenstreifen, wo anderthalb Millionen Menschen leben, vorwiegend Flüchtlinge aus dem südlichen Teilen Palästinas, die im Züge der Staatsgründung Israels vertrieben wurden. Unter dem Vorwand der Sicherheit nimmt sich Israel das Recht, „für die Sicherheit Israels zu sorgen“, wird der Gaza-Streifen in ein Open-air-Gefängnis verwandelt und seinen Bewohner/innen das Recht auf ein normales, häufig auch auf das bloße Leben geraubt. Die Ermordung des Hamas-Funktionärs M. Jaabari am Mittwoch deutet auf klare Eskalationsabsichten auf israelischer Seite hin. Die Hamas hatte sich bei den jüngsten Auseinandersetzungen zurückgehalten und vielmehr die Bewahrung des Waffenstillstands angestrebt. Hängt diese Eskalation mit … [weiterlesen]

Protest gegen die israelischen Angriffe in Gaza

Termin: 20/9/2024
Protestkundgebung gegen die israelischen Angriffe in Gaza
Kampagne "Gaza muss … [weiterlesen]

Wenn BHL die syrische Revolte unterstützt

"Offener Brief" an die AIK mit Antwort
11/11/2012 · ungezeichnet
Der verstorbene Präsident Nasser sagte in einer Rede 1968: „Wenn ich eines morgens im Radio höre oder in der Zeitung lese, dass Ägypten oder ich von den imperialistischen Staaten gelobt werden, dann muss ich feststellen, dass meine Politik falsch liegt.“
Liebe Freundinnen und Freunde der „AIK"! Die politischen Ereignisse in der Arabischen Welt, vor allem in Libyen und Syrien sowie die Veränderungen der Politischen Weltkarte und ihre Entwicklungen sind der Anlass dieses offenen Briefes an euch. Dieser Brief soll nicht als Diffamierung gegen die „AIK“ verstanden werden. Die „AIK“ ist bekannt für ihre Aktivitäten in der Palästina-Frage, zum Irak und zu Jugoslawien. Die Entstehungsgeschichte der „AIK" war verbunden mit dem Embargo gegen den Irak sowie dem Beginn des Embargos gegen Libyen. Von März 1993 bis zum 22. Februar 2011, bis zum Beginn der Aggression gegen Libyen, hat die „AIK" eine klare Antiimperialistische Politische Position verfolgt. Die „AIK" war in Europa ein Garant für politische Solidarität und … [weiterlesen]

Syrien: ist eine politische Lösung möglich?

Termin: 20/9/2024
Vorstellung und Diskussion einer Initiative für Demokratie und gegen Intervention in Syrien
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Waseem Haddad, Unterstützer, syrischer Theologe, Universität Wien Leo Gabriel, Mitinitiator, Journalist und Mitglied des Internationalen Rates des Weltsozialforums Wilhelm Langthaler, Mitinitiator, Aktivist gegen die globale Oligarchie „Die legitime Bewegung des syrischen Volks für demokratische Rechte – gemeinsam mit seinen arabischen Geschwistern – hat zu einem Krieg unvorstellbaren Ausmaßes geführt, den keine der beiden Seiten gewinnen kann. Um den Kampf für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Selbstbestimmung fortzusetzen, ist eine politische Lösung des Konflikts mittels Verhandlungen unumgänglich.“ Diesem, von einer Fact-finding-Mission der am Diskussionsabend anwesenden Teilnehmer verfassten Aufruf zu einer internationalen Friedensinitiative haben sich … [weiterlesen]

Syrien: ist eine politische Lösung möglich?

1/11/2012
Vorstellung und Diskussion einer Initiative für Demokratie und gegen Intervention in Syrien
Bild
Dienstag, 6. November 2012, 18h30 Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum (OKAZ) 4., Gußhausstr. 14/3 Waseem Haddad, Unterstützer, syrischer Theologe, Universität Wien Leo Gabriel, Mitinitiator, Journalist und Mitglied des Internationalen Rates des Weltsozialforums Wilhelm Langthaler, Mitinitiator, Aktivist gegen die globale Oligarchie Tarafa Baghagati, Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen, aus Syrien stammend „Die legitime Bewegung des syrischen Volks für demokratische Rechte – gemeinsam mit seinen arabischen Geschwistern – hat zu einem Krieg unvorstellbaren Ausmaßes geführt, den keine der beiden Seiten gewinnen kann. Um den Kampf für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Selbstbestimmung fortzusetzen, ist eine politische Lösung des Konflikts mittels … [weiterlesen]

Basis gegen Basis?

Milizen der Moslembrüder greifen Mursi-Gegner an
22/10/2012 · Mohamed Aburous
Im Moment scheint das Hauptanliegen der Moslembrüder, ihre Macht im Staatsapparat zu verfestigen. Bei der Verteidigung Mursis als „Symbol der Nation“ und „geliebten Präsidenten“ greifen die MB einen Diskurs und Methoden auf, die stark an die Zeiten von Mubarak erinnern.
Bild
Basis gegen Basis „Freitag der Rechenschaft“ hieß die Mobilisierung der oppositionellen Kräfte in Ägypten zu einer Protestkundgebung am Tahrir-Platz anlässlich der ersten hundert Tage Amtszeit von Präsident Mursi. Die oppositionellen Kräfte, die den Kern der Tahrir-Bewegung bilden, protestierten auch gegen die Verfassungskommission, die nach ihrer Auffassung das alte Repressionsregime reproduziert und ihm lediglich einen religiösen Anstrich gibt. Die Führung der Partei Hurriyya & Adala, der politischen Partei der Moslembrüder (MB), rief kurz danach zu einer Kundgebung am Tahrir-Platz auf, welche von der MB-Regierung die Absetzung des Staatsanwalts fordert. Dieser hatte alle Anklagen im Zusammenhang mit dem Aufstand von Jänner 2011 zurückgezogen. Unter dem Deckmantel, … [weiterlesen]

Neue Heroen des Neoliberalismus: von Rürup bis Van der Bellen

Der verhüllte Klassenkampf
13/10/2012 · Von A.F.Reiterer
Und wieder wird „Alterskampf“ gespielt. Dass Leute wie Tomandl und sein früherer Assistent Mazal oder Rürup und Marin die Pensionen drücken wollen, ist nicht neu. Aber diesmal sind unter den „Experten“ auch Namen, die ein wenig überraschen – oder auch wieder nicht. Unter die Vorkämpfer des Neokonservativismus hat sich auch Van der Bellen eingereiht – Ex-Vorsitzender der Grünen, noch immer politisch für sie aktiv.
Der Vorschlag läuft auf das persönliche Pensions-Konto hinaus. Dieser Vorschlag ist im Grund mit der Schüssel’schen Pensions-Kürzungsaktion ohnehin schon verwirklicht, allerdings zugegebener Maßen etwas abgemildert. Die Wahlniederlage hat es ihm trotzdem nicht erspart. Die Alten ruinieren also wieder einmal Österreich, Europa und das Christliche Abendland überhaupt. Hunde, wollt Ihr ewig leben? Bevor wir auf den politischen Inhalt kommen, wollen wir mit Robert Fogel, Wirtschafts-Nobelpreisträger von 1993, eine kleine Kalkulation machen. Er macht folgende Rechnung auf. Wenn wir 30 Jahre lang arbeiten, mit 55 Jahren in Pension gehen – 55, nicht 65 – und 15 % unseres Aktiv-Einkommens sparen, welches Lebens-Niveau können wir dann in der Pension für die nächsten 30 Jahre … [weiterlesen]

Libanon: Armeeeinsatz gegen syrische Arbeiter

Wiener Syrer befürchten Vertreibungen
11/10/2012
Folgenden Bericht erhielten wir von syrischen AktivistInnen in Beirut und Wien. Sie baten uns die Nachricht zu veröffentlichen und zu verbreiten. „Mit medialem Druck auf die libanesische Regierung könnten wir es verhindern, dass die aus Syrien vertriebenen Syrer nicht auch aus dem Libanon vertrieben werden.“ Die Autoren ziehen es vor anonym zu bleiben.
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Am 7.10.2012 wurden in Beirut mehrere Wohnungen ausländischer Arbeiter von der libanesischen Armee gestürmt (im christlichen Viertel Aschrafieh). Die libanesischen Soldaten (vom Militär-Geheimdienst) haben um die 100 Menschen in denen eigenen Wohnungen eingesperrt und sie stundenlang gefoltert. Die meisten sind syrische Arbeiter und leben seit längerer Zeit in Libanon mit legalen Dokumenten und Arbeitserlaubnis. Unter ihnen befinden sich auch einige Ägypter. Die Syrer wurden von den Soldaten gefragt, was sie von der jetzigen Situation in Syrien hielten und ob sie die Freie Syrische Armee unterstützten. Die Folter war sehr brutal und viele von den Gefolterten reisten zurück nach Syrien, da sie in Libanon keine medizinische Behandlung bekommen dürfen. Das Ereignis wurde von … [weiterlesen]

Michel Kilo: zunehmende Ermüdung des Assad-Regimes

Prominenter syrischer Oppositioneller in Wien
9/10/2012
Vor mehr als hundert Leuten versprühte der weithin respektierte Oppositionelle Michel Kilo, von dem Hafiz al Assad gesagt haben soll, dass er sein gefährlichster Feind werden werde, Optimismus. Der Kampf gehe in sein letztes Drittel.
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Kilo befand sich auf Einladung des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) in Wien und Graz im Rahmen der Diskussionsreihe „Arabischer Frühling“. In der Bundeshauptstadt wurde die Veranstaltung gemeinsam mit dem Österreich-Koordinationsrat zur Unterstützung der syrischen Revolution sowie der Antiimperialistischen Koordination (AIK) organisiert. In der steirischen Hauptstadt kam der Vortrag durch die Kooperation von Welthaus, Katholischer Hochschulgemeinde Graz und Pax Christi zustande. Kilo wies den Vorwurf, dass Syrien in einem konfessionellen Bürgerkrieg versinke, entschieden zurück. Im Gegenteil, es handle sich um die größte und tiefste demokratische Bewegung der arabischen Welt, die die Diktatoren und die regionale Ordnung zutiefst erschüttere. An der … [weiterlesen]

Michel Kilo in Wien

Im letzten Drittel unseres Kampfes
7/10/2012
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Kilo befand sich auf Einladung des Österreichisch-Arabischen Kulturzentrums (OKAZ) in Wien (5.10.12) und Graz (4.10.12) im Rahmen der Diskussionsreihe „Arabischer Frühling“. In der Bundeshauptstadt wurde die Veranstaltung gemeinsam mit dem "Österreich-Koordinationsrat zur Unterstützung der syrischen Revolution" sowie der Antiimperialistischen Koordination (AIK) organisiert. In der steirischen Hauptstadt kam der Vortrag durch die Kooperation von Welthaus, Katholischer Hochschulgemeinde Graz und Pax Christi … [weiterlesen]

Rebellion erreicht Assads Heimatstadt

Michel Kilo: „Umdenken unter den Allawiten“
7/10/2012 · Wilhelm Langthaler
Am 28. September 2012 soll es in Qardaha, der Heimatstadt der Assads und zahlreicher anderer einflussreicher allawitischer Großfamilien in den Bergen über Lattakia, zu einem bedeutungsschweren Zwischenfall gekommen sein. Mitglieder der Familie Khayyer klagten öffentlich die Assads an, dass sie mit ihrer Politik die Zukunft der Allawiten in Syrien gefährden würden. Mohamed Assad, ein enger Verwandter Baschars, soll die Pistole gezückt und die Kritiker niedergestreckt haben – im Kleinen ganz so wie im Großen.
Das anschließende Feuergefecht soll nach zahlreichen Berichten verschiedener Stimmen der Opposition mehrere Tote gefordert haben. Das „Revolutionäre Koordinationskomitee Qardaha“, dessen bloße Existenz bereits eine Sensation ist, berichtete am 1. Oktober, dass Mohamed al Assad im Krankenhaus von Tartous seinen Wunden erlegen sei. Syrische Webseiten melden, dass die Stadt von regierungstreuen Truppen abgeriegelt und Kommunikationsnetzwerke zeitweilig unterbrochen wurden. Konflikte zwischen den Familienclans sind indes nichts Neues. In den letzten Jahren drehten sie sich aber vor allem um mafiöse Geschäfte, den Qardaha gilt auch als ein Zentrum der Shabiha, der aus der Mafia entstandenen regierungstreuen Milizen. So sehr die illegalen Geschäfte vom Regime insgesamt protegiert … [weiterlesen]

Euro-Rettung: Deutsche Ultraliberale geschlagen, Bevölkerung bezahlt

2/10/2012 · Von Stefan Hirsch
Ohne Limit wird die Notenbank Staatsanleihen aufkaufen: Die EZB holt den Vorschlaghammer heraus und hat den Zerfall der Euro-Zone bis auf weiteres aufgehalten. Es ist der große Kompromiss zwischen den Notenbankern und der deutschen Bundesregierung, der sich schon seit einiger Zeit abzeichnet.
Wenn sich Länder die Hilfe des ESM beantragen, dann möchte die EZB uneingeschränkt auf dem Markt für Staatsanleihen intervenieren, um die Zinsen dort niedrig zu halten. Einmal ist das ein gigantisches Hilfspaket für die Vermögenden und das Bankensystem: Staaten werden nicht direkt von der EZB finanziert, gekauft wird auf dem Sekundärmarkt. Damit können die Besitzer der Staatsschulden ihre Bestände in beliebiger Höhe in die Bücher der EZB transferieren. Sollte es später zum Ausfall kommen, haftet die Allgemeinheit (die EZB wäre Pleite und müsste ihrerseits von den Euro-Mitgliedsländern aufgefangen werden). Eine unglaubliche Verstaatlichung von privaten Risiken. Auf der anderen Seite sind die Auflagen des ESM mit einer Verpflichtung zu gewaltigen Belastungspaketen und … [weiterlesen]

Koketterie und Widerstand

Die Moslembrüder und die Proteste gegen die Beleidigung des Propheten
1/10/2012 · Von Mohammad Waked *, Kairo
Die Ereignisse in Ägypten in Folge des amerikanischen Films, der den Propheten Mohammad beleidigt, zeigen nicht nur, wie simpel das herrschende Bewusstsein, sondern auch wie beschränkt die Elite ist.
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Mehrere Analysen, die sich mit den Reaktionen auf den Film in Ägypten befassten, kamen zu dem Schluss, dass die Proteste eigentlich zu dessen Verbreitung beitrugen. Tatsächlich dürfen die Produzenten unserem wütenden Aufstand dankbar sein, denn ohne ihn hätten kaum zehn Personen den Film gesehen. Jetzt jedoch betrachten viele Bürger nicht-islamischer Staaten die Filmproduzenten als Helden der Meinungsfreiheit, die gegen Obskurantisten kämpfen. Wir verdanken den Protesten nicht nur die Verbreitung des Films, sondern schlichtweg die Tatsache, dass einem dummen Film die Möglichkeit gegeben wurde, dem lächerlichen Inhalt und der Beleidigung des Propheten die heilige Hülle der Freiheit überzuziehen. Das trug zur Verstärkung des negativen Bilds des Islams bei und nicht zu dessen … [weiterlesen]
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