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Diplomatische Lösung für Syrien

Hans von Sponeck
26/12/2012
Quelle: http://epaper.neues-deutschland.de/eweb/nd/2012/12/15/a/5/638803/
Herr von Sponeck, Sie haben den Aufruf der Internationalen Initiative zur Beendigung des Krieges in Syrien unterschrieben. Da heißt es »Ja zur Demokratie, Nein zur militärischen Intervention«. Was ist das Ziel dieser Initiative? Wir wollen dazu beitragen, dass eine diplomatische Lösung, die auf internationaler Ebene eingefroren wurde, wieder aufgetaut wird. Insbesondere im UNO-Sicherheitsrat muss das Gespräch zwischen den Vetomächten wieder aufgenommen werden, um die kriegerische Auseinandersetzung in Syrien zu stoppen. Der ehemalige UNO-Sondervermittler für Syrien, Kofi Annan, hatte im Juni dieses Jahres in Genf eine Vereinbarung für Syrien vorgelegt, die die Vetomächte unterzeichnet haben. Kürzlich kritisierte Annan, dass die USA, Frankreich und Großbritannien genau … [weiterlesen]

Körpergröße, Bruttoinlandsprodukt, Gleichheit und Krieg

26/12/2012 · Von A.F.Reiterer
Realzynismus könnte man die Aussage aus manchen Daten nennen.
Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg wuchs die Körpergröße von Jugendlichen in Großbritannien und Wales, und die Lebenserwartung der Bevölkerung nahm 1911 – 1921 und dann auch wieder 1941 – 1950 deutlich zu, um 7 – 8 Jahre, im Vergleich zu nur 2 – 3 Jahren im Jahrzehnt vorher und darnach (Floyd / Harris 1997, Sen 1998). Es werden wohl nicht die Kriegshandlungen gewesen sein, welche die Lebenserwartung und diesen Indikatoren für Lebensqualität steigen ließen. Was aber war es dann? Gerade die Körperhöhe und die Lebenserwartung gehören zu den wichtigsten Maßzahlen für Massenwohlfahrt („physical well-being“) – man spricht oft irreführend vom „biologischen Lebensstandard. Amartya Sen macht keine Umschweife und sagt: „Die öffentliche Versorgung mit … [weiterlesen]

Zwei Jahre Tunesische Revolution

Termin: 23/1/2025
Tunesisches Haus und OKAZ feiern zwei Jahre tuenesische Revolution
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Wie schnell die Zeit vergeht! Schon zwei Jahre ist es her seitdem sich das tunesische Volk in relativ kurzer Zeit dem ehemaligen Präsidenten Ben Ali gestellt hat. Aus Sicht vieler TunesierInnen passierte somit das wohl möglich Unmöglichste! Um auf dieses Ereignis gemeinsam zurückblicken zu können und um sich in lockerer Atmosphäre darüber auseinandersetzen zu können, möchten wir- vom Tunesischen Haus in Österreich in Zusammenarbeit mit dem österreichisch-arabischen Kulturzentrum OKAZ- die Gelegenheit für ein erneutes Zusammentreffen nutzen. Dazu haben wir auch ein interessantes Programm vorbereitet: Es gibt eine musikalische Einlage von Mohamed Jlejla & Friends & Family. Als Anreiz für eine offene Diskussion wird außerdem noch ein Kurzfilm … [weiterlesen]

Mursis Überhebung

Den Fehler der Muslimbrüder für die Demokratisierung nützen oder ihn spiegelbildlich selbst begehen
20/12/2012 · von Wilhelm Langthaler
Mursi dachte wohl, er könne, getragen von der Welle seines diplomatischen Erfolges in Gaza, auch innenpolitisch Punkte machen. Sich gegen die verhassten Mubarak-Richter wendend, meinte er überwältigende Unterstützung zu haben, um den vom alten Regime blockierten verfassungsgebenden Prozess im islamistischen Alleingang abschießen zu können.
Die übergroße Mehrheit der Ägypter hinter sich wähnend, ging der Präsident davon aus, dass der Tahrir marginal bleiben würde. Denn aus dem Verfassungsprozess hatten die Islamisten die demokratischen Revolutionäre noch im Block mit den Militärs ausgeschlossen. In maßloser und unbedachter Selbstüberschätzung glaubte man, jegliche Opposition als Säkularismus dem alten Regime zuordnen und isolieren zu können. Tatsächlich erhob sich der Tahrir abermals und scharrte eine breite Koalition aller jener Kräfte hinter sich, der einzig die Ablehnung der Islamisten gemeinsam ist. Grob gesprochen handelt es sich um die Hälfte der Bevölkerung – eine schwache Hälfte, denn ihr fehlt es im Gegensatz zu den Islamisten an politischer Artikulation und Organisation. Die politische … [weiterlesen]

Die Eurokrise und ihre Verlierer

Die Mittelschicht und die neuen Unterschichten
14/12/2012 · Von A.F.Reiterer
Die Mittelschicht, so schreiben auch Linke, sei die Verliererin in der Euro-Krise der letzten Jahre. Stimmt dies wirklich?
Man muss sorgfältig hinschauen. Die Mittelschicht ist ganz und gar keine Einheit mehr und wird durch die Eurokrise und die Verschuldung noch stärker auseinander dividiert, als sie es ohnehin schon ist. Das gilt auch dann, wenn wir in einer halbwegs sorgfältigen Art nicht etwa die fast 80 % der Menschen, die sich selbst der „Mittelschicht“ –in Anführungszeichen, weil es klassen- und schichtanalytisch wenig Sinn macht – zurechnen. Diesen Unsinn erzählt uns sogar die Arbeiterkammer und spricht zynisch von einem „breiten Mittelschicht-Begriff“. Sie hat ihre Gründe für diese Verschleierung. Nur rund die Hälfte davon kann man sozialwissenschaftlich sinnvoll hier zurechnen: auf Grund des Einkommens, des Bildungswegs, der gesicherten und nichtprekären Stellung am Arbeitsmarkt … [weiterlesen]

Demonstration gegen die Verfassung in Ägypten

Termin: 23/1/2025
Die Dekrete Mursis und der formell und inhaltlich umstrittener Verfassungsentwurf sorgten für eine breite Protestwelle in Ägypten. Die Weigerung des Regimes, die von ihm verursachte Polarisierung in der Bevölkerung, sowie die gewalttätigen Übergriffe seiner Anhänger führten zu weiterer Eskalation. Nun protestieren Ägypter und Ägypterinnen überall in Solidarität mit der Bewegung und gegen den Verfassungsentwurf und gegen die Abhaltung einer Volksabstimmung über eine Verfassung, welche das Volk mehr spaltet als vereinigt. Auch in Wien rufen Ägypter zum Demonstrieren auf. Im folgenden senden wird den Aufruf ägyptischer Aktivisten zu einer Solidaritäts-und Protestkundgebung am kommenden Freitag, 14. Dezember am Wiener Stephansplatz.
Die momentane Situation in Ägypten sorgt für große Aufruhr, nicht nur im eigenen Land, sondern auf der ganzen Welt. Anstatt Fortschritte zu machen, wird das Land langsam wieder in eine Diktatur umgewandelt. Wir sind mit folgenden Punkten in der neuen Verfassung nicht einverstanden: - Einschränkung der Pressefreiheit (Artikel 49 und 215) - Abschaffung der allgemeinen Gesundheitsversicherung (Artikel 62) - Keine Garantie für Inhaftierungen innerhalb eines staatlichen Gefängnisses (Artikel 36) - Auflösung von Gewerkschaften (Artikel 52) - Einschränkung der Frauenrechte (Artikel 10) - Einschränkung der Rechte religiöser Minderheiten (Artikel 3, 4, 43, 54, 212) - Immunisierung des Militärs und Rechtfertigung militärischer Verfahren gegen Zivilisten (Artikel 198) Wir … [weiterlesen]

Stellungnahme zur Diffamierung durch die "Die Jüdische"

10/12/2012 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Der Artikel von Samuel Laster in „Die Jüdische“*, der auch in der israelischen rechten Zeitung „Jerusalem Post“* zitiert wird, grenzt an üble Nachrede. Anschuldigungen, die mit „Gerüchten zufolge“ beginnen, deuten auf das journalistische Niveau des Artikelschreibers hin.
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Es wird den Teilnehmer/innen der Solidaritätskundgebung für Gaza gegen die israelische Aggression unterstellt, sie hätten antijüdische Losungen aufgerufen. In diesem Zusammenhang wurden auch Personen der Wiener Palästina-Solidarität namentlich erwähnt, um diese, genau wie jede Solidarität mit den Palästinenser/innen und Kritik an Israel wieder auf Biegen und Brechen mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen. Wir möchten hiermit Folgendes feststellen: 1. Alle von uns aufgestellten Losungen, welche das sogenannte Existenzrecht Israels in Frage stellen, beziehen sich auf den Staat Israel als politisches Projekt, der in einem kolonialen Zusammenhang entstand und auf der Diskriminierung und Vertreibung der Bevölkerung Palästinas beruht. Das Ende des Staates Israel, wie es … [weiterlesen]

Internationale Initiative den Krieg in Syrien zu beenden

Ja zur Demokratie, nein zur ausländischen Intervention!
5/12/2012
Diese Initiative ruft zu einer Delegation hochrangiger Persönlichkeiten aus dem internationalen öffentlichen Leben nach Syrien auf, um die derzeitige Situation mit den wichtigsten politischen Akteuren zu diskutieren und den Weg zu bahnen für eine politische Verhandlungslösung des bewaffneten Konflikts in Syrien, der ernsthaft den Weltfrieden und die Existenz Syriens als eine unabhängige und souveräne Nation gefährdet.
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Wir, die UnterzeichnerInnen dieses Aufrufs, sind als Teil der internationalen Zivilgesellschaft zunehmend besorgt über das schreckliche Blutvergießen, welches das syrische Volk gegenwärtig erleidet. Daher unterstützen wir folgende politische Initiative, die auf der Basis der Ergebnisse einer Fact-finding-Mission, die unsere Kollegen im September 2012 nach Beirut und Damaskus unternahmen, zu Stande gekommen ist: Wir rufen zu einer Delegationsreise hochrangiger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf, die sich nach Syrien begeben sollen, um mit den wichtigsten politischen Akteuren zu sprechen. Damit soll geholfen werden, den Weg für eine politische Lösung des bewaffneten Konflikts zu ebnen, der den Weltfrieden ernsthaft gefährdet und die Existenz Syriens als unabhängiger und … [weiterlesen]

Verfassungsputsch in der EU und die Eurokrise

5/12/2012 · Von A.F.Reiterer
Die Bürokratie und die politische Klasse lassen sich immunisieren
Es war ein Verfassungsputsch. Am 25./27. November stellte der EuGH, das Oberstgericht der EU, gegen das es auch in Menschenrechten keine Berufung gibt (die EU weigert sich seit je, dem Europarat und der Menschenrechtskonvention beizutreten) klar: Alles, was in den Verträgen steht, ist nicht wichtig. Der bail out der südlichen Krisenstaaten ist trotz ausdrücklichen Verbots in den Verträgen rechtens: Niemand könne schließlich einem Staat verbieten, einem anderen Staat zu helfen. Und das beschleunigte Verfahren bei der Änderung der Verträge sei auch rechtens. Zum Vergleich: Das ist, als ob in Österreich die Verfassung per Verordnung geändert würde. ------------------------------------------------------ Gerichtshof der Europäischen Union: PRESSEMITTEILUNG Nr. 154/12 Mit … [weiterlesen]

Ägyptische Revolution in ihrer zweiten Etappe

Mursis Putschversuch vereinigt die Mehrheit gegen die Moslembrüder
4/12/2012 · Mohamad Aburous
Versteckt hinter Reformmaßnahmen, konzentriert Präsident Mursi die Staatsmacht in seinen Händen, schaltet die ägyptische Justiz aus und eröffnet somit die Konfrontation mit praktisch allen politischen Kräften im Land. Ungeachtet der Proteste und des Rückzugs aller politischen und gesellschaftlichen Kräfte aus der Verfassungskommission fertigten Islamistische Kräfte im Alleingang einen Verfassungsentwurf, den sie einer Volksabstimmung unterziehen wollen. Die ägyptische Gesellschaft steht heute vor einer noch nie dagewesenen Polarisation. Der Ausgang dieser Konfrontation lässt sich schwer voraussehen. Beide Seiten sehen sich an einem Punkt angelangt, wo kein Zurück möglich ist.
Tahrir 27.11.2012
Am 22. November rief der ägyptische Präsident Mursi die Anhänger der Moslembrüder (MB) dazu auf, auf die Straßen zu gehen, um „revolutionäre“ Beschlüsse zu unterstützen, die er demnächst bekannt geben würde. Dieser Aufruf kam nach mehreren Tagen gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen oppositionellen Demonstranten und den Sicherheitsapparaten in der Mohammad Mahmoud-Straße vor dem Innenministerium. Diese fanden zum Jahrestag der Ereignisse am selben Ort statt. Die Demonstranten wiederholten die bisher nicht erfüllten Forderungen der Bewegung nach der Reform des Innenministeriums und der Bestrafung der Verantwortlichen an den Morden an Demonstranten beim Aufstand vom Jänner 2011 und danach. Die Proteste in der Mohammad Mahmoud-Straße wurden mit denselben … [weiterlesen]

Ägypten: Wochenendliches Gerangel zwischen Palast und Straße

3/12/2012 · Izzet El-Qamhawi, Kairo
Die Forderungen der demokratischen Kärfte asind entschieden und lukulent: Abrücken von kürzlich getätigen Manipulationsunternehmungen in der Verfassungserklärung bis hin zur Einstellung des dubiosen Eilverfahrens in der Konstituierung der Verfassung. Sollte diesem zivilen Ungehorsam keine ausreichende Aufmerksamkeit geschenkt werden, wird in weiterer Folge die Absetzung des Präsidenten ein Verlangen sein.
Tahrir, 27.11.2012
Kamera läuft! In einer déjà-vu-artigen Neuverfilmung der nicht lange zurückreichenden Animositäten zwischen Mubarak und "dem Platz" (Tahrir), zeigte sich am Donnerstag der ägyptische Präsident Muhammad Mursi in einem Interview mit dem öffentlichen Fernsehen erklärend, dass er von seiner Entscheidung alle Gewalten in seine Hände zu konzentrieren, sowie der korrupten Verfassungskommission undRatsversammlung weitreichende Immunitäten - welche sie nicht verdienen - zuzuerkennen, nicht abrücken werde. Auf diesen Starrsinn antworteten die Straßen heute Morgen mit dem "Freitag der Märtyrer". Das Gezerre findet zwischen Palast und Straße statt, die Details werden über den Ausgang dieses Konflikts entscheiden. Im Palast: ein Mann der sich einer essayistischen, mit liebevollen … [weiterlesen]

Mursi: Pharao oder Revolutionär?

Diskussionsbeitrag zur Beziehung zwischen revolutionärer Vorhut und tiefem Volk
29/11/2012 · Wilhelm Langthaler
Für die Avantgarde ist Mursi ein Konterrevolutionär, der das Land am Nil zurück in die Mubarak-Dikatur mit islamischem Anstrich führt. Für wichtige Teile der breiten, vielfach auch passiven Massen gilt er jedoch als Garant der Revolution. Die Proteste gegen Mursis autoritäre Dekrete tendieren indes zum Kampf um den Sturz des Präsidenten zu eskalieren – eine Konfrontation, in der die Revolutionäre kaum Chancen auf Sieg haben.
Es ist genau diese scheinbar kleine politische Drehung – vom Kampf gegen einen diktatorischen Ukas zum Versuch das Regime zu kippen – um den es hier gehen soll. Denn darin liegt ein entscheidender Unterschied, wenn man sich dem Problem mittels dem Gramsci’schen Hegemoniekonzept nähert. Die Linie der Tahrir-Linken ist klar: Mursi ist der Usurpator ihrer Revolution. Sie waren es, die den Sturz Mubaraks bewerkstelligt hatten, während die Muslimbrüder hinterdreintrotteten und viele Salafisten sogar Mukarak unterstützten. Nach seinem Sturz taten die MB alles, um die Bewegung zu bremsen. Sie bildeten sogar einen Block mit den Militärs gegen den Tahrir. Der Tahrir wollte der Junta den Garaus machen, während die MB einen graduellen Übergang anstrebten, der sie über Wahlen – … [weiterlesen]

Runder Tisch zu Syrien

Termin: 23/1/2025
Mittwoch, 09.01.2013, 18:30 Uhr im Österreichisch-arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstraße 14/3 |1040 Wien. Es diskutieren verschiedene syrische, arabische und österreichische Aktivistengemeinden
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Seit Beginn der Volksaufstände in den arabischen Ländern, trotz aller Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Aufstände in Tunesien, Yemen, Ägypten, Lybien, oder Bahrein, hat keine Bewegung so viele Differenzen und Kontroversen unter den Aktivisten der sozialen und demokratischen Bewegungen verursacht wie jene in Syrien, und zwar nicht nur in der arabischen Welt sondern auch auf internationaler Ebene. Obwohl fast alle einig sind, dass das Regime in Syrien nicht fähig ist eine soziale und demokratische Änderung durchzuführen, wird die Bewegung ganz unterschiedlich interpretiert und verstanden: Ist diese Bewegung, die im März 2011 begonnen hat und sich im Laufe der Zeit von einer regional begrenzten Revolte zu einem bewaffneten Konflikt entwickelt hat, eine Revolution? Ist sie … [weiterlesen]

Gaza-Waffenruhe zeigt Verschiebung zuungunsten Israels an

Indirekte Folge der arabischen Revolte: die USA müssen Ägypten Zugeständnisse einräumen, die Kairo wiederum an die Palästinenser und die Hamas weiterreichen kann
23/11/2012 · Antiimperialistische Koordination (AIK), Initiativ e.V. Duisburg
Zwar schreien wie immer beide Seiten „Sieg“, doch der Erfolg liegt eindeutig auf Seiten des palästinensischen Widerstands. Das über ein halbes Jahrzehnt andauernde Hungerembargo gegen Gaza wird weiter gelockert – in welchem Ausmaß ist allerdings nicht klar. Dennoch handelt es sich um eine verkannte Sensation, ein kleines Zeichen einer kommenden großen tektonischen Verschiebung.
1) Die USA haben sich zwar wie immer vollständig auf die Seite Israels geschlagen, doch sie haben ihren wichtigsten Verbündeten Israel zum Waffenstillstand gezwungen. Von der angedrohten Bodenoffensive wollte Washington gar nichts wissen. Das Abkommen war nur mit dem letztlich enormen Zugeständnis der schrittweisen Aufhebung der Blockade zu erzielen – letztlich dank des anhaltenden Widerstands der palästinensischen Bevölkerung und des Drucks in der regionalen und globalen Öffentlichkeit. 2) Ausschlaggebend war dabei vor allem die Lage in der arabischen Zentralmacht Ägypten. Bisher konnte der neue, islamische Präsident Mursi nur geringfügige Verbesserungen für die Palästinenser in Gaza vorweisen. Zu schwach und zu ängstlich zeigt sich das neue Regime gegenüber den USA, … [weiterlesen]

Weltweite Solidaritätsaktion für Gaza

22/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Aufruf zur Schutzschildmission
Der feige Terror Israels aus der Luft gegen die in Gaza eingesperrten Palästinenser hat System. Es handelt sich um einen weiteren Akt eines groß angelegten, bereits Jahrzehnte andauernden Massakers, das letztlich die vollständige Vernichtung des Anspruchs der Palästinenser auf Selbstbestimmung zum Ziel hat. Israel und der Westen sprechen wie immer vom „Recht auf Selbstverteidigung“ und konstruieren eine „Bedrohung für die Juden“, immer wieder mit dem versteckten oder auch offenen Hinweis auf den Holocaust. Dabei sollen die kolonialen Ursachen des Konflikts verschleiert werden. Denn es war und ist der Zionismus, der die Palästinenser angreift, vertreibt und ihnen ihr Land wegnimmt: Palästina solle von der Landkarte verschwinden, denn Israel stehe das „gelobte Land“ … [weiterlesen]

Gaza am Tag vor dem Krieg – und danach

Reisebericht & Projektpräsentation
Termin: 23/1/2025
Reisebericht, Projektpräsentation und politische Analyse im Vorfeld des israelischen Angriffs auf Gaza
Bild
Seit 13. November ist Gaza unter Beschuss der israelischen Armee. Selbst israelische Politiker und Alliierte rätseln über die Motive und die Perspektive der militärischen Übergriffe seitens der Regierung Netanyahu. Die israelischen Angriffe und die darauf folgende Eskalation stehen klar im Widerspruch zur Entwicklung der vergangenen Monate in Gaza, wo nicht zuletzt nach dem Besuch des Emirs von Katar der Diskurs von Stabilität und Wiederaufbau im Vordergrund stand. Eine Woche bis zum Tag des ersten Bombardements hielten sich Aktivisten der Solidaritätsorganisation SUMUD in Gaza auf, um zukünftige humanitäre und kulturelle Projekte zu besprechen. Sie trafen sich mit mehreren Vertretern von palästinensischen politischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Drago Sticker, … [weiterlesen]

Großdemonstration in Solidarität mit Gaza

Termin: 23/1/2025
Nein zur Ermordung unschuldiger Kinder und Familien! Nein zum israelischen Terrorkrieg!
Treffpunkt:14:30 - dann Marsch zum Bundeskanzleramt am … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Termin: 23/1/2025
für Gaza
Frauen in Schwarz (Wien) wird am Donnerstag, 22.11.2012, eine Mahnwache für Gaza abhalten. Mahnwache gegen die israelischen Angriffe auf das palästinensische Volk im Gazastreifen* Stoppt das erneute Massaker im Gazastreifen! Für das Existenzrecht der PalästinenserInnen und ihr Recht auf Selbstverteidigung! *Bis zum Abend des 20.11.2012 gab es ca. 140 Tote, darunter 35 Kinder, und ca. 1.100 Verwundete, darunter 310 … [weiterlesen]

Stoppt die israelische Aggression gegen Gaza!

18/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Erneut greift die israelische Armee aus Luft, Meer und Boden den belagerten palästinensischen Gaza-Streifen an.
Bild
Es kommen neue Schreckensbilder aus dicht besiedelten Küstenstreifen, wo anderthalb Millionen Menschen leben, vorwiegend Flüchtlinge aus dem südlichen Teilen Palästinas, die im Züge der Staatsgründung Israels vertrieben wurden. Unter dem Vorwand der Sicherheit nimmt sich Israel das Recht, „für die Sicherheit Israels zu sorgen“, wird der Gaza-Streifen in ein Open-air-Gefängnis verwandelt und seinen Bewohner/innen das Recht auf ein normales, häufig auch auf das bloße Leben geraubt. Die Ermordung des Hamas-Funktionärs M. Jaabari am Mittwoch deutet auf klare Eskalationsabsichten auf israelischer Seite hin. Die Hamas hatte sich bei den jüngsten Auseinandersetzungen zurückgehalten und vielmehr die Bewahrung des Waffenstillstands angestrebt. Hängt diese Eskalation mit … [weiterlesen]

Protest gegen die israelischen Angriffe in Gaza

Termin: 23/1/2025
Protestkundgebung gegen die israelischen Angriffe in Gaza
Kampagne "Gaza muss … [weiterlesen]

Diplomatische Lösung für Syrien

Hans von Sponeck
26/12/2012
Quelle: http://epaper.neues-deutschland.de/eweb/nd/2012/12/15/a/5/638803/
Herr von Sponeck, Sie haben den Aufruf der Internationalen Initiative zur Beendigung des Krieges in Syrien unterschrieben. Da heißt es »Ja zur Demokratie, Nein zur militärischen Intervention«. Was ist das Ziel dieser Initiative? Wir wollen dazu beitragen, dass eine diplomatische Lösung, die auf internationaler Ebene eingefroren wurde, wieder aufgetaut wird. Insbesondere im UNO-Sicherheitsrat muss das Gespräch zwischen den Vetomächten wieder aufgenommen werden, um die kriegerische Auseinandersetzung in Syrien zu stoppen. Der ehemalige UNO-Sondervermittler für Syrien, Kofi Annan, hatte im Juni dieses Jahres in Genf eine Vereinbarung für Syrien vorgelegt, die die Vetomächte unterzeichnet haben. Kürzlich kritisierte Annan, dass die USA, Frankreich und Großbritannien genau … [weiterlesen]

Körpergröße, Bruttoinlandsprodukt, Gleichheit und Krieg

26/12/2012 · Von A.F.Reiterer
Realzynismus könnte man die Aussage aus manchen Daten nennen.
Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg wuchs die Körpergröße von Jugendlichen in Großbritannien und Wales, und die Lebenserwartung der Bevölkerung nahm 1911 – 1921 und dann auch wieder 1941 – 1950 deutlich zu, um 7 – 8 Jahre, im Vergleich zu nur 2 – 3 Jahren im Jahrzehnt vorher und darnach (Floyd / Harris 1997, Sen 1998). Es werden wohl nicht die Kriegshandlungen gewesen sein, welche die Lebenserwartung und diesen Indikatoren für Lebensqualität steigen ließen. Was aber war es dann? Gerade die Körperhöhe und die Lebenserwartung gehören zu den wichtigsten Maßzahlen für Massenwohlfahrt („physical well-being“) – man spricht oft irreführend vom „biologischen Lebensstandard. Amartya Sen macht keine Umschweife und sagt: „Die öffentliche Versorgung mit … [weiterlesen]

Zwei Jahre Tunesische Revolution

Termin: 23/1/2025
Tunesisches Haus und OKAZ feiern zwei Jahre tuenesische Revolution
Bild
Wie schnell die Zeit vergeht! Schon zwei Jahre ist es her seitdem sich das tunesische Volk in relativ kurzer Zeit dem ehemaligen Präsidenten Ben Ali gestellt hat. Aus Sicht vieler TunesierInnen passierte somit das wohl möglich Unmöglichste! Um auf dieses Ereignis gemeinsam zurückblicken zu können und um sich in lockerer Atmosphäre darüber auseinandersetzen zu können, möchten wir- vom Tunesischen Haus in Österreich in Zusammenarbeit mit dem österreichisch-arabischen Kulturzentrum OKAZ- die Gelegenheit für ein erneutes Zusammentreffen nutzen. Dazu haben wir auch ein interessantes Programm vorbereitet: Es gibt eine musikalische Einlage von Mohamed Jlejla & Friends & Family. Als Anreiz für eine offene Diskussion wird außerdem noch ein Kurzfilm … [weiterlesen]

Mursis Überhebung

Den Fehler der Muslimbrüder für die Demokratisierung nützen oder ihn spiegelbildlich selbst begehen
20/12/2012 · von Wilhelm Langthaler
Mursi dachte wohl, er könne, getragen von der Welle seines diplomatischen Erfolges in Gaza, auch innenpolitisch Punkte machen. Sich gegen die verhassten Mubarak-Richter wendend, meinte er überwältigende Unterstützung zu haben, um den vom alten Regime blockierten verfassungsgebenden Prozess im islamistischen Alleingang abschießen zu können.
Die übergroße Mehrheit der Ägypter hinter sich wähnend, ging der Präsident davon aus, dass der Tahrir marginal bleiben würde. Denn aus dem Verfassungsprozess hatten die Islamisten die demokratischen Revolutionäre noch im Block mit den Militärs ausgeschlossen. In maßloser und unbedachter Selbstüberschätzung glaubte man, jegliche Opposition als Säkularismus dem alten Regime zuordnen und isolieren zu können. Tatsächlich erhob sich der Tahrir abermals und scharrte eine breite Koalition aller jener Kräfte hinter sich, der einzig die Ablehnung der Islamisten gemeinsam ist. Grob gesprochen handelt es sich um die Hälfte der Bevölkerung – eine schwache Hälfte, denn ihr fehlt es im Gegensatz zu den Islamisten an politischer Artikulation und Organisation. Die politische … [weiterlesen]

Die Eurokrise und ihre Verlierer

Die Mittelschicht und die neuen Unterschichten
14/12/2012 · Von A.F.Reiterer
Die Mittelschicht, so schreiben auch Linke, sei die Verliererin in der Euro-Krise der letzten Jahre. Stimmt dies wirklich?
Man muss sorgfältig hinschauen. Die Mittelschicht ist ganz und gar keine Einheit mehr und wird durch die Eurokrise und die Verschuldung noch stärker auseinander dividiert, als sie es ohnehin schon ist. Das gilt auch dann, wenn wir in einer halbwegs sorgfältigen Art nicht etwa die fast 80 % der Menschen, die sich selbst der „Mittelschicht“ –in Anführungszeichen, weil es klassen- und schichtanalytisch wenig Sinn macht – zurechnen. Diesen Unsinn erzählt uns sogar die Arbeiterkammer und spricht zynisch von einem „breiten Mittelschicht-Begriff“. Sie hat ihre Gründe für diese Verschleierung. Nur rund die Hälfte davon kann man sozialwissenschaftlich sinnvoll hier zurechnen: auf Grund des Einkommens, des Bildungswegs, der gesicherten und nichtprekären Stellung am Arbeitsmarkt … [weiterlesen]

Demonstration gegen die Verfassung in Ägypten

Termin: 23/1/2025
Die Dekrete Mursis und der formell und inhaltlich umstrittener Verfassungsentwurf sorgten für eine breite Protestwelle in Ägypten. Die Weigerung des Regimes, die von ihm verursachte Polarisierung in der Bevölkerung, sowie die gewalttätigen Übergriffe seiner Anhänger führten zu weiterer Eskalation. Nun protestieren Ägypter und Ägypterinnen überall in Solidarität mit der Bewegung und gegen den Verfassungsentwurf und gegen die Abhaltung einer Volksabstimmung über eine Verfassung, welche das Volk mehr spaltet als vereinigt. Auch in Wien rufen Ägypter zum Demonstrieren auf. Im folgenden senden wird den Aufruf ägyptischer Aktivisten zu einer Solidaritäts-und Protestkundgebung am kommenden Freitag, 14. Dezember am Wiener Stephansplatz.
Die momentane Situation in Ägypten sorgt für große Aufruhr, nicht nur im eigenen Land, sondern auf der ganzen Welt. Anstatt Fortschritte zu machen, wird das Land langsam wieder in eine Diktatur umgewandelt. Wir sind mit folgenden Punkten in der neuen Verfassung nicht einverstanden: - Einschränkung der Pressefreiheit (Artikel 49 und 215) - Abschaffung der allgemeinen Gesundheitsversicherung (Artikel 62) - Keine Garantie für Inhaftierungen innerhalb eines staatlichen Gefängnisses (Artikel 36) - Auflösung von Gewerkschaften (Artikel 52) - Einschränkung der Frauenrechte (Artikel 10) - Einschränkung der Rechte religiöser Minderheiten (Artikel 3, 4, 43, 54, 212) - Immunisierung des Militärs und Rechtfertigung militärischer Verfahren gegen Zivilisten (Artikel 198) Wir … [weiterlesen]

Stellungnahme zur Diffamierung durch die "Die Jüdische"

10/12/2012 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Der Artikel von Samuel Laster in „Die Jüdische“*, der auch in der israelischen rechten Zeitung „Jerusalem Post“* zitiert wird, grenzt an üble Nachrede. Anschuldigungen, die mit „Gerüchten zufolge“ beginnen, deuten auf das journalistische Niveau des Artikelschreibers hin.
Bild
Es wird den Teilnehmer/innen der Solidaritätskundgebung für Gaza gegen die israelische Aggression unterstellt, sie hätten antijüdische Losungen aufgerufen. In diesem Zusammenhang wurden auch Personen der Wiener Palästina-Solidarität namentlich erwähnt, um diese, genau wie jede Solidarität mit den Palästinenser/innen und Kritik an Israel wieder auf Biegen und Brechen mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen. Wir möchten hiermit Folgendes feststellen: 1. Alle von uns aufgestellten Losungen, welche das sogenannte Existenzrecht Israels in Frage stellen, beziehen sich auf den Staat Israel als politisches Projekt, der in einem kolonialen Zusammenhang entstand und auf der Diskriminierung und Vertreibung der Bevölkerung Palästinas beruht. Das Ende des Staates Israel, wie es … [weiterlesen]

Internationale Initiative den Krieg in Syrien zu beenden

Ja zur Demokratie, nein zur ausländischen Intervention!
5/12/2012
Diese Initiative ruft zu einer Delegation hochrangiger Persönlichkeiten aus dem internationalen öffentlichen Leben nach Syrien auf, um die derzeitige Situation mit den wichtigsten politischen Akteuren zu diskutieren und den Weg zu bahnen für eine politische Verhandlungslösung des bewaffneten Konflikts in Syrien, der ernsthaft den Weltfrieden und die Existenz Syriens als eine unabhängige und souveräne Nation gefährdet.
Bild
Wir, die UnterzeichnerInnen dieses Aufrufs, sind als Teil der internationalen Zivilgesellschaft zunehmend besorgt über das schreckliche Blutvergießen, welches das syrische Volk gegenwärtig erleidet. Daher unterstützen wir folgende politische Initiative, die auf der Basis der Ergebnisse einer Fact-finding-Mission, die unsere Kollegen im September 2012 nach Beirut und Damaskus unternahmen, zu Stande gekommen ist: Wir rufen zu einer Delegationsreise hochrangiger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf, die sich nach Syrien begeben sollen, um mit den wichtigsten politischen Akteuren zu sprechen. Damit soll geholfen werden, den Weg für eine politische Lösung des bewaffneten Konflikts zu ebnen, der den Weltfrieden ernsthaft gefährdet und die Existenz Syriens als unabhängiger und … [weiterlesen]

Verfassungsputsch in der EU und die Eurokrise

5/12/2012 · Von A.F.Reiterer
Die Bürokratie und die politische Klasse lassen sich immunisieren
Es war ein Verfassungsputsch. Am 25./27. November stellte der EuGH, das Oberstgericht der EU, gegen das es auch in Menschenrechten keine Berufung gibt (die EU weigert sich seit je, dem Europarat und der Menschenrechtskonvention beizutreten) klar: Alles, was in den Verträgen steht, ist nicht wichtig. Der bail out der südlichen Krisenstaaten ist trotz ausdrücklichen Verbots in den Verträgen rechtens: Niemand könne schließlich einem Staat verbieten, einem anderen Staat zu helfen. Und das beschleunigte Verfahren bei der Änderung der Verträge sei auch rechtens. Zum Vergleich: Das ist, als ob in Österreich die Verfassung per Verordnung geändert würde. ------------------------------------------------------ Gerichtshof der Europäischen Union: PRESSEMITTEILUNG Nr. 154/12 Mit … [weiterlesen]

Ägyptische Revolution in ihrer zweiten Etappe

Mursis Putschversuch vereinigt die Mehrheit gegen die Moslembrüder
4/12/2012 · Mohamad Aburous
Versteckt hinter Reformmaßnahmen, konzentriert Präsident Mursi die Staatsmacht in seinen Händen, schaltet die ägyptische Justiz aus und eröffnet somit die Konfrontation mit praktisch allen politischen Kräften im Land. Ungeachtet der Proteste und des Rückzugs aller politischen und gesellschaftlichen Kräfte aus der Verfassungskommission fertigten Islamistische Kräfte im Alleingang einen Verfassungsentwurf, den sie einer Volksabstimmung unterziehen wollen. Die ägyptische Gesellschaft steht heute vor einer noch nie dagewesenen Polarisation. Der Ausgang dieser Konfrontation lässt sich schwer voraussehen. Beide Seiten sehen sich an einem Punkt angelangt, wo kein Zurück möglich ist.
Tahrir 27.11.2012
Am 22. November rief der ägyptische Präsident Mursi die Anhänger der Moslembrüder (MB) dazu auf, auf die Straßen zu gehen, um „revolutionäre“ Beschlüsse zu unterstützen, die er demnächst bekannt geben würde. Dieser Aufruf kam nach mehreren Tagen gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen oppositionellen Demonstranten und den Sicherheitsapparaten in der Mohammad Mahmoud-Straße vor dem Innenministerium. Diese fanden zum Jahrestag der Ereignisse am selben Ort statt. Die Demonstranten wiederholten die bisher nicht erfüllten Forderungen der Bewegung nach der Reform des Innenministeriums und der Bestrafung der Verantwortlichen an den Morden an Demonstranten beim Aufstand vom Jänner 2011 und danach. Die Proteste in der Mohammad Mahmoud-Straße wurden mit denselben … [weiterlesen]

Ägypten: Wochenendliches Gerangel zwischen Palast und Straße

3/12/2012 · Izzet El-Qamhawi, Kairo
Die Forderungen der demokratischen Kärfte asind entschieden und lukulent: Abrücken von kürzlich getätigen Manipulationsunternehmungen in der Verfassungserklärung bis hin zur Einstellung des dubiosen Eilverfahrens in der Konstituierung der Verfassung. Sollte diesem zivilen Ungehorsam keine ausreichende Aufmerksamkeit geschenkt werden, wird in weiterer Folge die Absetzung des Präsidenten ein Verlangen sein.
Tahrir, 27.11.2012
Kamera läuft! In einer déjà-vu-artigen Neuverfilmung der nicht lange zurückreichenden Animositäten zwischen Mubarak und "dem Platz" (Tahrir), zeigte sich am Donnerstag der ägyptische Präsident Muhammad Mursi in einem Interview mit dem öffentlichen Fernsehen erklärend, dass er von seiner Entscheidung alle Gewalten in seine Hände zu konzentrieren, sowie der korrupten Verfassungskommission undRatsversammlung weitreichende Immunitäten - welche sie nicht verdienen - zuzuerkennen, nicht abrücken werde. Auf diesen Starrsinn antworteten die Straßen heute Morgen mit dem "Freitag der Märtyrer". Das Gezerre findet zwischen Palast und Straße statt, die Details werden über den Ausgang dieses Konflikts entscheiden. Im Palast: ein Mann der sich einer essayistischen, mit liebevollen … [weiterlesen]

Mursi: Pharao oder Revolutionär?

Diskussionsbeitrag zur Beziehung zwischen revolutionärer Vorhut und tiefem Volk
29/11/2012 · Wilhelm Langthaler
Für die Avantgarde ist Mursi ein Konterrevolutionär, der das Land am Nil zurück in die Mubarak-Dikatur mit islamischem Anstrich führt. Für wichtige Teile der breiten, vielfach auch passiven Massen gilt er jedoch als Garant der Revolution. Die Proteste gegen Mursis autoritäre Dekrete tendieren indes zum Kampf um den Sturz des Präsidenten zu eskalieren – eine Konfrontation, in der die Revolutionäre kaum Chancen auf Sieg haben.
Es ist genau diese scheinbar kleine politische Drehung – vom Kampf gegen einen diktatorischen Ukas zum Versuch das Regime zu kippen – um den es hier gehen soll. Denn darin liegt ein entscheidender Unterschied, wenn man sich dem Problem mittels dem Gramsci’schen Hegemoniekonzept nähert. Die Linie der Tahrir-Linken ist klar: Mursi ist der Usurpator ihrer Revolution. Sie waren es, die den Sturz Mubaraks bewerkstelligt hatten, während die Muslimbrüder hinterdreintrotteten und viele Salafisten sogar Mukarak unterstützten. Nach seinem Sturz taten die MB alles, um die Bewegung zu bremsen. Sie bildeten sogar einen Block mit den Militärs gegen den Tahrir. Der Tahrir wollte der Junta den Garaus machen, während die MB einen graduellen Übergang anstrebten, der sie über Wahlen – … [weiterlesen]

Runder Tisch zu Syrien

Termin: 23/1/2025
Mittwoch, 09.01.2013, 18:30 Uhr im Österreichisch-arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstraße 14/3 |1040 Wien. Es diskutieren verschiedene syrische, arabische und österreichische Aktivistengemeinden
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Seit Beginn der Volksaufstände in den arabischen Ländern, trotz aller Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Aufstände in Tunesien, Yemen, Ägypten, Lybien, oder Bahrein, hat keine Bewegung so viele Differenzen und Kontroversen unter den Aktivisten der sozialen und demokratischen Bewegungen verursacht wie jene in Syrien, und zwar nicht nur in der arabischen Welt sondern auch auf internationaler Ebene. Obwohl fast alle einig sind, dass das Regime in Syrien nicht fähig ist eine soziale und demokratische Änderung durchzuführen, wird die Bewegung ganz unterschiedlich interpretiert und verstanden: Ist diese Bewegung, die im März 2011 begonnen hat und sich im Laufe der Zeit von einer regional begrenzten Revolte zu einem bewaffneten Konflikt entwickelt hat, eine Revolution? Ist sie … [weiterlesen]

Gaza-Waffenruhe zeigt Verschiebung zuungunsten Israels an

Indirekte Folge der arabischen Revolte: die USA müssen Ägypten Zugeständnisse einräumen, die Kairo wiederum an die Palästinenser und die Hamas weiterreichen kann
23/11/2012 · Antiimperialistische Koordination (AIK), Initiativ e.V. Duisburg
Zwar schreien wie immer beide Seiten „Sieg“, doch der Erfolg liegt eindeutig auf Seiten des palästinensischen Widerstands. Das über ein halbes Jahrzehnt andauernde Hungerembargo gegen Gaza wird weiter gelockert – in welchem Ausmaß ist allerdings nicht klar. Dennoch handelt es sich um eine verkannte Sensation, ein kleines Zeichen einer kommenden großen tektonischen Verschiebung.
1) Die USA haben sich zwar wie immer vollständig auf die Seite Israels geschlagen, doch sie haben ihren wichtigsten Verbündeten Israel zum Waffenstillstand gezwungen. Von der angedrohten Bodenoffensive wollte Washington gar nichts wissen. Das Abkommen war nur mit dem letztlich enormen Zugeständnis der schrittweisen Aufhebung der Blockade zu erzielen – letztlich dank des anhaltenden Widerstands der palästinensischen Bevölkerung und des Drucks in der regionalen und globalen Öffentlichkeit. 2) Ausschlaggebend war dabei vor allem die Lage in der arabischen Zentralmacht Ägypten. Bisher konnte der neue, islamische Präsident Mursi nur geringfügige Verbesserungen für die Palästinenser in Gaza vorweisen. Zu schwach und zu ängstlich zeigt sich das neue Regime gegenüber den USA, … [weiterlesen]

Weltweite Solidaritätsaktion für Gaza

22/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Aufruf zur Schutzschildmission
Der feige Terror Israels aus der Luft gegen die in Gaza eingesperrten Palästinenser hat System. Es handelt sich um einen weiteren Akt eines groß angelegten, bereits Jahrzehnte andauernden Massakers, das letztlich die vollständige Vernichtung des Anspruchs der Palästinenser auf Selbstbestimmung zum Ziel hat. Israel und der Westen sprechen wie immer vom „Recht auf Selbstverteidigung“ und konstruieren eine „Bedrohung für die Juden“, immer wieder mit dem versteckten oder auch offenen Hinweis auf den Holocaust. Dabei sollen die kolonialen Ursachen des Konflikts verschleiert werden. Denn es war und ist der Zionismus, der die Palästinenser angreift, vertreibt und ihnen ihr Land wegnimmt: Palästina solle von der Landkarte verschwinden, denn Israel stehe das „gelobte Land“ … [weiterlesen]

Gaza am Tag vor dem Krieg – und danach

Reisebericht & Projektpräsentation
Termin: 23/1/2025
Reisebericht, Projektpräsentation und politische Analyse im Vorfeld des israelischen Angriffs auf Gaza
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Seit 13. November ist Gaza unter Beschuss der israelischen Armee. Selbst israelische Politiker und Alliierte rätseln über die Motive und die Perspektive der militärischen Übergriffe seitens der Regierung Netanyahu. Die israelischen Angriffe und die darauf folgende Eskalation stehen klar im Widerspruch zur Entwicklung der vergangenen Monate in Gaza, wo nicht zuletzt nach dem Besuch des Emirs von Katar der Diskurs von Stabilität und Wiederaufbau im Vordergrund stand. Eine Woche bis zum Tag des ersten Bombardements hielten sich Aktivisten der Solidaritätsorganisation SUMUD in Gaza auf, um zukünftige humanitäre und kulturelle Projekte zu besprechen. Sie trafen sich mit mehreren Vertretern von palästinensischen politischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Drago Sticker, … [weiterlesen]

Großdemonstration in Solidarität mit Gaza

Termin: 23/1/2025
Nein zur Ermordung unschuldiger Kinder und Familien! Nein zum israelischen Terrorkrieg!
Treffpunkt:14:30 - dann Marsch zum Bundeskanzleramt am … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen in Schwarz (Wien)

Termin: 23/1/2025
für Gaza
Frauen in Schwarz (Wien) wird am Donnerstag, 22.11.2012, eine Mahnwache für Gaza abhalten. Mahnwache gegen die israelischen Angriffe auf das palästinensische Volk im Gazastreifen* Stoppt das erneute Massaker im Gazastreifen! Für das Existenzrecht der PalästinenserInnen und ihr Recht auf Selbstverteidigung! *Bis zum Abend des 20.11.2012 gab es ca. 140 Tote, darunter 35 Kinder, und ca. 1.100 Verwundete, darunter 310 … [weiterlesen]

Stoppt die israelische Aggression gegen Gaza!

18/11/2012 · Von Gaza Muss Leben
Erneut greift die israelische Armee aus Luft, Meer und Boden den belagerten palästinensischen Gaza-Streifen an.
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Es kommen neue Schreckensbilder aus dicht besiedelten Küstenstreifen, wo anderthalb Millionen Menschen leben, vorwiegend Flüchtlinge aus dem südlichen Teilen Palästinas, die im Züge der Staatsgründung Israels vertrieben wurden. Unter dem Vorwand der Sicherheit nimmt sich Israel das Recht, „für die Sicherheit Israels zu sorgen“, wird der Gaza-Streifen in ein Open-air-Gefängnis verwandelt und seinen Bewohner/innen das Recht auf ein normales, häufig auch auf das bloße Leben geraubt. Die Ermordung des Hamas-Funktionärs M. Jaabari am Mittwoch deutet auf klare Eskalationsabsichten auf israelischer Seite hin. Die Hamas hatte sich bei den jüngsten Auseinandersetzungen zurückgehalten und vielmehr die Bewahrung des Waffenstillstands angestrebt. Hängt diese Eskalation mit … [weiterlesen]

Protest gegen die israelischen Angriffe in Gaza

Termin: 23/1/2025
Protestkundgebung gegen die israelischen Angriffe in Gaza
Kampagne "Gaza muss … [weiterlesen]
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