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Demokratiebewegung in Saudi-Arabien

Vortrag und Diskussion mit Dr. Fouad Ibrahim
Termin: 23/1/2025
Vortrag und Diskussion mit dem Oppositionellen Dr. Fouad Ibrahim, Chefredakteur von "Saudi Affairs" Freitag, 23. März, 19:00, im Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ)
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Auch in Saudi-Arabien gehen die Menschen für demokratische und Menschenrechte auf die Straßen. Trotz der (Selbst?)-zensur der Medien kommen wiederholt Nachrichten über Protestaktionen in mehreren Orten des saudischen Reiches. Besonders im erdölreichen Osten des Landes toben die Massenproteste der schiitischen lokalen Mehrheit, die zusätzlich zur allgemeinen staatlichen Repression unter konfessioneller Diskriminierung leidet. Im Staat, der sich über den wahabitischen Islam definiert, fühlt sich der größte Teil der Bevölkerung entfremdet und marginalisiert. Schiiten, Sufis und auch sunnitische Richtungen leiden nicht nur unter religiöser Verfolgung, sondern auch unter politischer, akademischer und wirtschaftlicher Diskriminierung. Unfähig, über die lokalen Loyalitäten im … [weiterlesen]

Globaler Marsch nach Jerusalem (Reise)

Termin: 23/1/2025
Wir werden uns vor dem Tag des Bodens, am 30.3.2012 in Amman, Beirut und Cairo treffen und unseren gemeinsamen Marsch nach Jerusalem beginnen, zusammen mit den lokalen Vorbereitungskomitees.
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GMJ am Tag des Bodens

Internationale Protestaktion "Globaler Marsch nach Jerusalem" gegen die israelische Apartheid- und Besatzungspolitik
24/2/2012
Der internationale Protest gegen die Vertreibung und Verdrängung der Palästinenser durch den israelischen Staat verstärkt sich. Am Freitag, 30. März 2012, werden Convoys der Initiative „Global March to Jerusalem“, versuchen, aus Asien, Afrika und Europa möglichst nahe an die Stadt heranzukommen, das heißt voraussichtlich an den von der israelischen Besatzungsmacht kontrollierten Grenzen des historischen Palästinas gegen die ethnische Säuberung zu protestieren.
Die Initiatoren stellen das Projekt in die Tradition der zivilen Proteste Mohandas K. Gandhis und Martin Luther Kings Jr. „Wir lehnen die Politik der Judaisierung ab, die darauf abzielt die demografischen und geografischen Verhältnisse zu verändern. Wir kämpfen gegen die anhaltenden Versuche der zionistischen Besatzung die Apartheid-Mauer aufzurichten, um so palästinensisches Land zu enteignen, es zu besetzen und die schrumpfenden palästinensischen Enklaven von einander zu isolieren“, heißt es im Aufruf. Palästina-Solidaritäts-Initiativen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereiten sich derzeit ebenfalls auf den „Global March to Jerusalem“ vor. Das Projekt geht ursprünglich von Teilnehmern der „ Asia to Gaza Solidarity Caravan“ aus. Heute wird der … [weiterlesen]

Italien solidarisch mit Griechenland

24/2/2012 · Von Aug und Ohr - Gegeninformationsinitiative
Ebenso wie bei Ungarn und Italien, maßt sich die Troika, Europas diktatorische Kernregierung - bestehend aus Europäischer Kommission (dem exquisiten Gremium der europäischen Staatschefs), Europäischer Zentralbank und dem Internationalem Währungsfonds - auch im Falle Griechenlands an, dessen Gesetzeslage von außen gewaltsam zu verändern und soziale Errungenschaften brutal abzubauen, ohne daß der Bevölkerung das geringste Mitspracherecht gewährt wird.
Insbesondere werden die landesweit geltenden Kollektivverträge systematisch, wie in den anderen „exemplarischen“ Staaten, außer Kraft gesetzt und durch betriebsinterne Vereinbarungen oder gar auf Einzelpersonen zugeschnittene Verträge ersetzt: damit werden Errungenschaften der Arbeiterbewegung mit einem Strich zunichte gemacht. Das Arbeitsgesetz wird, wie in Italien und Ungarn, unterlaufen, verstümmelt und langfristig zerschlagen, und sogar der Mindestlohn wird gekürzt. Man schreckt schon gar nicht vor Angriffen auf die Ärmsten zurück, und dies mit der vollen Komplizität der Nea Dimokratia und immer noch eines Großteils der Sozialdemokraten. Dagegen stellen sich die offiziell-staatsnahen Gewerkschaften, stellt sich die Kommunistische Partei mit ihrer mächtigen … [weiterlesen]

Globaler Marsch nach Jerusalem - Präsentation

Die österreichischen Teilnehmer stellen sich vor
Termin: 23/1/2025
Eine breite und bunte Koalition von Initiativen aus Nahost, Asien, Europa und Amerika wird sich am Tag des Bodens, dem 30.März, zu einem Globalen Marsch nach Jerusalem (GMJ) zusammenfinden.
Desmond Tutu
Ausgangspunkte sind Beirut, Amman und eventuell Kairo, während es gleichzeitig Kundgebungen in Jerusalem, dem Westjordanland, Gaza und auch Israel geben wird. Unterstützung haben so prominente wie unterschiedliche Leute wie der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreis Desmond Tutu, der amerikanische Wissenschaftler und Kritiker Noam Chomsky, Gretta Duisenberg, die amerikanische Reformrabbinerin Lynn Gottlieb oder der britische Parlamentarier George Galloway zugesagt. Politisch mit dabei sind in Deutschland die Parlamentarierin der Linken, Annette Groth, die bereits am Schiff nach Gaza beteiligt war, Felicia Langer, die deutsch-jüdische Anwältin und Menschenrechtsaktivisten oder auch Evelyn Hecht-Galinski, die scharfzüngige Publizistin und Tochter des ehemaligen … [weiterlesen]

Eine Kämpferin für die Gerechtigkeit ist von uns gegangen

Wir trauern um unsere Genossin Margarete
17/2/2012
Totenwache: 28. Februar 2012, 15 Uhr, Feuerhalle Simmering, Wien
MosaikMargarete
Margarete Gal hat ihr langes Leben dem Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung gewidmet. Sie kämpfte in unterschiedlichsten Zusammenhängen, doch konstant war ihr Engagement für Gerechtigkeit, Solidarität und die Würde des Menschen.Geboren in eine sozialdemokratische, später kommunistische Familie, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv ist, wächst Margarete im politischen Kollektiv auf. Nach dem Krieg wird sie selbst Mitglied der Kommunistischen Partei, distanziert sich jedoch nach 1968 wieder. Ihr politischer Kampf geht weiter, in der Gewerkschaft, bei verschiedenen sozialen und politischen Bewegungen, bei den Grünen. Im Frühling 1999, als die NATO Jugoslawien angreift, schließt sich Margarete, für die Jugoslawien persönlich und politisch immer … [weiterlesen]

Ägypten: Teilerfolg für Generalstreik

Trotz Gegenkampagne der Moslembrüder
13/2/2012 · von Mohammad Aburous
Am 11. Februar gedachten die Ägypter des Abgangs von Diktator Housni Mubarak vor einem Jahr. Der von den revolutionären Gruppen ausgerufene Generalstreik wurde trotz der Gegenkampagne des Regimes, der Moslembrüder sowie der islamischen und christlichen Institutionen von mehreren Sektoren eingehalten. Die neuen politischen Fronten konsolidieren sich.
Schulstreik in Alexandria
Ein Jahr Aufstand, Feier oder Protest? So wie der 25. Jänner, hat der Jahrestag des Abgangs Mubaraks wiederum die neue Anordnung der politischen Kräfte in Ägypten gezeigt. Auf der einen Seite feiern die Moslembrüder (MB) und manche liberale Parteien den Tag als Gedenken an den „Sieg der demokratischen Revolution“. Tatsächlich sehen die MB das Werk der Revolution mit den neuen parlamentarischen Wahlen vollendet. Ihr Anliegen als Wahlsieger ist es, eine Form der Machtbeteiligung mit dem noch bestehenden Ancien Regime zu finden. Auf der anderen Seite forderten die Linke und die Basisorganisationen des Tahrir-Aufstands den Sturz des Militärrats und riefen zu einem Generalstreik auf. Die staatliche Kampagne gegen die „linken Verschwörer“ und „Nestbeschmutzer“ deckte sich … [weiterlesen]

Zwischen Reichskommisar und Generalkonsul

3/2/2012 · Von A.F. Reiterer
Merkels „Kontrolleur“ und die EU
Ägypten konnte ab 1876 seine riesigen Schulden trotz aller Peitschen für die Fellachin, die Bauern, nicht mehr bedienen. Der Khedive Ismail war sie im Jahrzehnt zuvor bei wohl informierten britischen und französischen Banken eingegangen. Die damaligen Großmächte Großbritannien und Frankreich entsandten daraufhin ein Tandem von Kontrolleuren, die zuerst prüften, was heraus zu holen war. Dann setzten sie den Khediven ab und installierten einen ihnen genehmen Regent. Ziemlich bekannt aus der Gegenwart, nicht? Die winzige ägyptische Armee wurde darauf mit einigen Offizieren (vor allem Ahmed Urabi) zur nationalen und antiimperialistischen Sprecherin des Lands. Als der neue Khedive Tewfiq die Proteste nicht mehr bewältigte, schickten die Briten Truppen aus England und Indien und … [weiterlesen]

Palästinenser rufen zum Globalen Marsch nach Jerusalem

Aufruf der Palästinenser aus Palästina
30/1/2012
Palästinensische Nationale und Islamische Organisationen
Schließt Euch uns an bei der Verstärkung unseres Kampfes gegen erzwungenes Exil und das System der israelischen Apartheid am Tag des Bodens (Land Day) 2012. Wir wurden einer ethnischen Säuberung unterworfen und aus unserer Heimat vertrieben, was 1948 mit der Nakba (Katastrophe) begann, die dazu führte, dass Millionen Menschen zu Flüchtlingen wurden, die nun in der Diaspora leben. 19 Jahre später, 1967, annektierte Israel widerrechtlich Ost-Jerusalem und die Westbank in einem Vorstoß, der durch die Naksa (Rückschlag) gekennzeichnet war und die noch verbliebenen Palästinenser einer brutalen militärischen Besatzung unterwarf. Wir sind jetzt im Jahr 2012 und wir leben noch immer im Exil oder unter dem israelischen Apartheidsregime, der illegale Bau von kolonialen Siedlungen nimmt … [weiterlesen]

Einiges zu Ungarn

25/1/2012 · Von Aug und Ohr - Gegeninformationsinitiative
Die neue Entwicklung hin zu einem Führerstaat hat sich seit längerer Zeit angezeigt (auf der Informationsebene unter anderem seit Jahren unbeanstandet mit der systematischen Verbreitung der Materialien, id est geschichtlichen Erfahrungen, des Horthy-Faschismus, des Klerikalfaschismus, der ungarischen Rassenideologien, des Nazifaschismus), und es ist durchaus möglich, daß der einigende Faktor des „Orbánismus“ keine Eintagsfliege bleibt, sondern ein interessantes Modell abgibt für künftige autoritär-rechtsradikal-faschistische Experimente anderswo – deren Aufgabe immer auch darin besteht, die kapitalistische Ordnung zu befestigen. Die Kontakte zur Haider-Strache-Partei sind ungebrochen und sind von mir an einem Beispiel dokumentiert worden (1)
Rebellionserfahrung wird zum Herrschaftswissen Es gibt keine ehemalige Protestpartei, die so eine Kehrtwende gemacht hat wie die Fidesz – die ursprünglich, zum Teil, aus der - zunächst zaghaft gegen umweltfeindliche Megaprojekte aufbegehrenden - Jugend der wohlbehüteten Nomenklatura hervorgegangen ist. Die Integrationskraft des kapitalistischen Systems kennen wir ja schon von anderen Phänomenen wie etwa den Grünen – die besonders in Österreich zu einer schmierigen kleinbürgerlichen Fratze des Systems verkommen sind. Aber allein mit den „fetten Posten“ kann man die enorme Rechtsradikalisierung der Fidesz nicht erklären, es kommen zwei weitere Momente hinzu, die für das Verständnis wesentlich sind. Das eine ist ein ideologischer Faktor: Orbán (und vor ihm … [weiterlesen]

Unabhängig von wem?

Die Zentralbanken, die Demokratie und der Wohlstand
21/1/2012 · Von A.F. Reiterer
Die Unabhängigkeit von Zentralbanken ist ein demokratiepolitischer Skandal. Als ich das vor einem Vierteljahrhundert einem hohen Beamten gegenüber äußerte, war der ganz entsetzt: „Aber darum beneiden uns doch viele andere Länder!“ Andere Länder? Regierungen und Bürokratien wäre treffender gewesen.
Damals gab es noch die Österreichische Nationalbank (ÖNB). Der Anschluss Österreichs an die EG war noch ein Traum von harten Konservativen. Als ich dies jüngst einer akademischen Kollegin gegenüber wiederholte, reagierte sie kaum anders - sie, die mittlerweile der EU und ihren Regierungsapparaten gegenüber eher kritisch eingestellt ist. Ein demokratiepolitischer Skandal, das gilt erst recht auf EU-Ebene: Die Zentralbanken waren und sind auf nationaler Ebene die einzigen effizienten wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger. Über die Geldpolitik besaßen sie eine gewichtige makroökonomische Steuerungskapazität. Ausgerechnet dieser einzige handlungsmächtige Akteur aber wurde demokratisch unverantwortlich gestellt. Es gab das Nationalbankgesetz 1950/1984 (BGBl. 50/1984). … [weiterlesen]

Lieberman in Wien

Israelischer Kriegstreiber und Rassist als Weltenretter
Termin: 23/1/2025
Protestkundgebung 24.1.12, Wien
Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman kommt auf Einladung nach Wien. Eingeladen ist er um vor hiesigem Publikum seine Ansichten zu den Problemen Europas und zu den Perspektiven des „arabischen Frühlings“ darzustellen. Das erstaunt dann doch. Herr Lieberman ist ein gestandener Rassist und man fragt sich worin denn seine Expertise für die Finanzprobleme Europas liegen könnte? Und seine „Visionen“ für die arabische Welt waren bisher eher dergestalt, dass die Araber eigentlich aus Israel verschwinden sollten (wobei durchaus Hilfestellung durch israelisches Militär auch in Frage kommt) und dass man den Iran besser heute als morgen überfallen sollte. Mal von den Finanzquerelen Europas abgesehen, da kommen ja gut gemeinte Ratschläge aus der ganzen Welt, die USA haben … [weiterlesen]

Die Rating-Agenturen: Das Krokodil für Faymann und Konsorten

18/1/2012 · Von A.F. Reiterer
Österreichs Herabstufung: Ein gewolltes Missverständnis
Große Aufregung: Österreich hat „sein Triple-A“ verloren; und Politiker wie Journalisten betragen sich wie hysterische Eltern zu Schulschluss. Aber ungleich diesen, versuchen sie uns gleichzeitig hinters Licht zu führen. Denn ihnen ist dies durchaus willkommen, man kann sie vereinzelt geradezu lächeln sehen – sie versuchen es für ihre Politik zu nützen. Dabei lügen sie schlichtweg. Denn was steht tatsächlich in der Aussendung von Standard &Poor’s (S&P)? Das Rating und seine Herabstufung sind ausschließlich von den negativen Effekten der Mitgliedschaft in der Eurozone bestimmt. S&P betonen ausdrücklich die in ihrer Sicht positiven Punkte: die stabile Regierung und die vorhersehbare Wirtschaftspolitik. Und sie heben darüber hinaus hervor: „Wir betrachten Österreichs … [weiterlesen]

Ungarn: Unabhängigkeit in Gefahr?

Das Dilemma der Linken in Ungarn und das der Rechten.
Termin: 23/1/2025
Gespräch mit Péter Székely, ehemaliges Führungsmitglied der Arbeiterpartei und Kandidat für das Amt des Bürgermeisters von Budapest
Péter Székely
In Ungarn ist wieder einmal eine außergewöhnliche Situation eingetreten. Im Frühjahr 2010 hat die rechtskonservative Fidesz einen überwältigenden Wahlsieg eingefahren. Genauer gesagt: Nicht die Fidesz hat gewonnen, sondern die bürgerlich-linksliberalen Kräfte haben die Wahl jämmerlich verloren und sind praktisch vernichtet worden. Das Gros der Bevölkerung hat von der durch und durch korrupten Sozialistischen Partei die Nase voll und hat der arroganten Rechten an die Macht geholfen. Die Fidesz hat diese Gelegenheit auch beim Schopf gepackt und mit Zweidrittelmehrheit im Parlament eine neue Verfassung beschlossen. Darüber sollte man sich auch nicht allzusehr wundern. Am wohl eigenartigsten ist dabei die Reaktion der bürgerlichen Linken, darunter die der Sozialistischen … [weiterlesen]

Europa und der GMJ

Einladung zur europäischen Teilnahme und Unterstützung am Globalen Marsch nach Jerusalem
9/1/2012 · Deutschsprachiges Vorbereitungskomitee (D, Ö, CH)
Mit dieser Aktion sagen wir nein zum Zionismus und nein zu einem exklusiven jüdischen Kolonialstaat, der auf die legitimen Ansprüche der palästinensischen Ursprungsbevölkerung mit einer Ausweitung des Apartheid-Regimes reagiert.
Feroze Mithiborwala, GMJ-Organisator aus Indien
Die Stadt Jerusalem ist seit weit über 1000 Jahren ein historisches und kulturelles Zentrum dreier monotheistischer Weltreligionen. Doch seit der Gründung des Staates Israels und verstärkt seit der Besetzung Ostjerusalems und der völkerrechtswidrigen Annexion im Jahr 1980 ist diese Vielfalt gefährdet. Palästinensische Bewohner werden regelmäßig ausgewiesen, über 85% des palästinensischen Bodens wurde von Siedlern und dem israelischen Staat geraubt und die Lebensgrundlagen der Palästinenser werden vernichtet. Tagtäglich zerstört der Apartheidstaat Israel palästinensische Häuser; bewaffnete Gruppen von Israelis demonstrieren in der Jerusalemer Altstadt und schreien „Araber raus, Jerusalem ist jüdisch!“ All dies geschieht in einer Zeit, in der die Bevölkerung der … [weiterlesen]

Zu schön um wahr zu sein?

Tunesien: Die Revolution und ihre Ziel oder der Staat und seine Räson
9/1/2012 · Von Imad Garbaya
Es klingt alles nach einer Erfolgsstory, einer saubere Revolution und einem Musterprozess, um Demokratie in einem arabischen Land aufzubauen. Die Wahlsieger, die Islamisten, vermitteln eine moderne und gemäßigte Auslegung des Islams. Doch ist das nicht alles zu schön, um glaubhaft zu sein? Oder der Teufel liegt im Detail?
Tunesien ist nicht nur das arabische Land, indem 2010 die Protestbewegung des sogenannten arabischer Frühling begann; sondern auch das erste Land, wo der Kopf des Regimes verjagt wurde; das erste Land, wo eine verfassungsgebende Versammlung stattfand; und letztendlich das erste Land, in dem eine gewählte Regierung die Macht übernahm. Vielleicht müssen wir zum Anfang zurück: Diese Bewegung, die in den ärmsten Regionen begann (2008 Rdeyf, 2010 Sidibouzid), drehte sich um soziale, wirtschaftliche und demokratische Forderungen, nicht um Identiätsfragen oder religiöse Angelegenheiten. Sie erreichte ihren höchstes Punkt in den Sit-ins von Alkasbah (Regierungsviertel) I und II, die die Kernforderungen der Bewegung durchsetzten: die Wahl einer verfassungsgebende Versammlung - eine … [weiterlesen]

Tahrir - Antiimperialistisches Sommerlager

Volksaufstände vor den Toren
Termin: 23/1/2025
Der Sturz der Diktatoren wie Ben Ali und Mubarak markiert einen historischen Wendepunkt. Nach einer langen Phase der politischen Lähmung haben die Völker des Nahen Ostens wieder den Kopf erhoben.
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Die imperialen Mächte haben sich diese Passivität zu nutze gemacht und jedes Hindernis, das sich ihrer totalen Herrschaft in den Weg stellt, hinweggefegt. Doch: vom Irak bis Afghanistan, vom Libanon bis Palästina war die amerikanische Kriegsmaschine mit heftigem Widerstand konfrontiert. Einige mussten Niederlagen einstecken, andere sind nach wie vor in der Lage, der Anmaßung der Herren der Welt die Stirn zu bieten. Die Macht des Imperiums stützte und stützt sich nicht nur auf Israel, sondern gerade auch auf Statthalter wie Mubarak. Deren Funktion war es, die Völker niederzuhalten und sie daran zu hindern, sich mit den Widerstandsbewegungen zu vereinigen. Da ihre Herrschaft nun abbröckelt, versuchen die Imperialisten mit allen Mitteln, neue Marionettenregime einzusetzen. … [weiterlesen]

Tahrir

Volksaufstände vor den Toren
4/1/2012
Antiimperialistisches Lager Assisi, Italien, 23.-26. August 2012
Tahrir_04
Der Sturz der Diktatoren wie Ben Ali und Mubarak markiert einen historischen Wendepunkt. Nach einer langen Phase der politischen Lähmung haben die Völker des Nahen Ostens wieder den Kopf erhoben. Die imperialen Mächte haben sich diese Passivität zu nutze gemacht und jedes Hindernis, das sich ihrer totalen Herrschaft in den Weg stellt, hinweggefegt. Doch: vom Irak bis Afghanistan, vom Libanon bis Palästina war die amerikanische Kriegsmaschine mit heftigem Widerstand konfrontiert. Einige mussten Niederlagen einstecken, andere sind nach wie vor in der Lage, der Anmaßung der Herren der Welt die Stirn zu bieten. Die Macht des Imperiums stützte und stützt sich nicht nur auf Israel, sondern gerade auch auf Statthalter wie Mubarak. Deren Funktion war es, die Völker niederzuhalten … [weiterlesen]

Ein Jahr Revolution in Tunesien: Wahrnehmungen, Transformationen und Zukunftsperspektiven

Termin: 23/1/2025
organisiert vom Tunesischen Haus
Das Tunesische Haus lädt Sie herzlich zur folgenden Veranstaltung ein: Podiumdiskussion: – Dr. Gabrielle Matzner - Ehemalige Österreichische Botschafterin in Tunis – Prof. Dr. Rüdiger Lohlker - Uni. Wien – Stefan Beig - Wiener Zeitung – Dr. Jameleddine Ben Abdeljelil - Uni. Frankfurt Ab 14 Uhr: Buffet und … [weiterlesen]

Syrien, die Türkei und die arabische Revolte

Gegen die türkische Intervention – die nicht imperialistisch, sondern neo-osmanisch ist
4/1/2012 · von Wilhelm Langthaler
Während Asad die Revolte des syrischen Volkes abschlachtet, tobt in der antiimperialistischen Bewegung eine Debatte darüber, ob die demokratische Revolution zu unterstützen ist oder nicht. Einige sind fest davon überzeugt, dass Asad das Banner des Antiimperialismus gegen sein eigenes Volk hoch hält, zumal der Syrische Nationalrat (SNC) zunehmend nach ausländischer Hilfe ruft.
Carlos Latuff
Zwar erscheint eine direkte westliche Militärintervention unwahrscheinlich, doch dürfte die Sache über die Türkei gespielt werden. Selbst der Einsatz militärischer Mittel können mittelfristig nicht ausgeschlossen werden. Nachdem Ankara jedoch eine Führungsrolle in der Region anstrebt, ist die türkische Intervention an eine wesentliche politische Bedingung gebunden: nämlich als im Rahmen des arabischen Frühlings zu erscheinen. Diese arabische Revolte wiederum entspinnt sich im Kontext und als Ausdruck der Krise des US-zentrierten imperialistischen Systems. Es handelt sich sowohl um eine politische als auch wirtschaftliche Krise. Die Volksbewegungen sind der neue entscheidende Faktor auf der historischen Bühne. Sie haben das ancien regime in der Region schwer erschüttert, das … [weiterlesen]

Demokratiebewegung in Saudi-Arabien

Vortrag und Diskussion mit Dr. Fouad Ibrahim
Termin: 23/1/2025
Vortrag und Diskussion mit dem Oppositionellen Dr. Fouad Ibrahim, Chefredakteur von "Saudi Affairs" Freitag, 23. März, 19:00, im Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ)
Bild
Auch in Saudi-Arabien gehen die Menschen für demokratische und Menschenrechte auf die Straßen. Trotz der (Selbst?)-zensur der Medien kommen wiederholt Nachrichten über Protestaktionen in mehreren Orten des saudischen Reiches. Besonders im erdölreichen Osten des Landes toben die Massenproteste der schiitischen lokalen Mehrheit, die zusätzlich zur allgemeinen staatlichen Repression unter konfessioneller Diskriminierung leidet. Im Staat, der sich über den wahabitischen Islam definiert, fühlt sich der größte Teil der Bevölkerung entfremdet und marginalisiert. Schiiten, Sufis und auch sunnitische Richtungen leiden nicht nur unter religiöser Verfolgung, sondern auch unter politischer, akademischer und wirtschaftlicher Diskriminierung. Unfähig, über die lokalen Loyalitäten im … [weiterlesen]

Globaler Marsch nach Jerusalem (Reise)

Termin: 23/1/2025
Wir werden uns vor dem Tag des Bodens, am 30.3.2012 in Amman, Beirut und Cairo treffen und unseren gemeinsamen Marsch nach Jerusalem beginnen, zusammen mit den lokalen Vorbereitungskomitees.
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GMJ am Tag des Bodens

Internationale Protestaktion "Globaler Marsch nach Jerusalem" gegen die israelische Apartheid- und Besatzungspolitik
24/2/2012
Der internationale Protest gegen die Vertreibung und Verdrängung der Palästinenser durch den israelischen Staat verstärkt sich. Am Freitag, 30. März 2012, werden Convoys der Initiative „Global March to Jerusalem“, versuchen, aus Asien, Afrika und Europa möglichst nahe an die Stadt heranzukommen, das heißt voraussichtlich an den von der israelischen Besatzungsmacht kontrollierten Grenzen des historischen Palästinas gegen die ethnische Säuberung zu protestieren.
Die Initiatoren stellen das Projekt in die Tradition der zivilen Proteste Mohandas K. Gandhis und Martin Luther Kings Jr. „Wir lehnen die Politik der Judaisierung ab, die darauf abzielt die demografischen und geografischen Verhältnisse zu verändern. Wir kämpfen gegen die anhaltenden Versuche der zionistischen Besatzung die Apartheid-Mauer aufzurichten, um so palästinensisches Land zu enteignen, es zu besetzen und die schrumpfenden palästinensischen Enklaven von einander zu isolieren“, heißt es im Aufruf. Palästina-Solidaritäts-Initiativen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereiten sich derzeit ebenfalls auf den „Global March to Jerusalem“ vor. Das Projekt geht ursprünglich von Teilnehmern der „ Asia to Gaza Solidarity Caravan“ aus. Heute wird der … [weiterlesen]

Italien solidarisch mit Griechenland

24/2/2012 · Von Aug und Ohr - Gegeninformationsinitiative
Ebenso wie bei Ungarn und Italien, maßt sich die Troika, Europas diktatorische Kernregierung - bestehend aus Europäischer Kommission (dem exquisiten Gremium der europäischen Staatschefs), Europäischer Zentralbank und dem Internationalem Währungsfonds - auch im Falle Griechenlands an, dessen Gesetzeslage von außen gewaltsam zu verändern und soziale Errungenschaften brutal abzubauen, ohne daß der Bevölkerung das geringste Mitspracherecht gewährt wird.
Insbesondere werden die landesweit geltenden Kollektivverträge systematisch, wie in den anderen „exemplarischen“ Staaten, außer Kraft gesetzt und durch betriebsinterne Vereinbarungen oder gar auf Einzelpersonen zugeschnittene Verträge ersetzt: damit werden Errungenschaften der Arbeiterbewegung mit einem Strich zunichte gemacht. Das Arbeitsgesetz wird, wie in Italien und Ungarn, unterlaufen, verstümmelt und langfristig zerschlagen, und sogar der Mindestlohn wird gekürzt. Man schreckt schon gar nicht vor Angriffen auf die Ärmsten zurück, und dies mit der vollen Komplizität der Nea Dimokratia und immer noch eines Großteils der Sozialdemokraten. Dagegen stellen sich die offiziell-staatsnahen Gewerkschaften, stellt sich die Kommunistische Partei mit ihrer mächtigen … [weiterlesen]

Globaler Marsch nach Jerusalem - Präsentation

Die österreichischen Teilnehmer stellen sich vor
Termin: 23/1/2025
Eine breite und bunte Koalition von Initiativen aus Nahost, Asien, Europa und Amerika wird sich am Tag des Bodens, dem 30.März, zu einem Globalen Marsch nach Jerusalem (GMJ) zusammenfinden.
Desmond Tutu
Ausgangspunkte sind Beirut, Amman und eventuell Kairo, während es gleichzeitig Kundgebungen in Jerusalem, dem Westjordanland, Gaza und auch Israel geben wird. Unterstützung haben so prominente wie unterschiedliche Leute wie der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreis Desmond Tutu, der amerikanische Wissenschaftler und Kritiker Noam Chomsky, Gretta Duisenberg, die amerikanische Reformrabbinerin Lynn Gottlieb oder der britische Parlamentarier George Galloway zugesagt. Politisch mit dabei sind in Deutschland die Parlamentarierin der Linken, Annette Groth, die bereits am Schiff nach Gaza beteiligt war, Felicia Langer, die deutsch-jüdische Anwältin und Menschenrechtsaktivisten oder auch Evelyn Hecht-Galinski, die scharfzüngige Publizistin und Tochter des ehemaligen … [weiterlesen]

Eine Kämpferin für die Gerechtigkeit ist von uns gegangen

Wir trauern um unsere Genossin Margarete
17/2/2012
Totenwache: 28. Februar 2012, 15 Uhr, Feuerhalle Simmering, Wien
MosaikMargarete
Margarete Gal hat ihr langes Leben dem Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung gewidmet. Sie kämpfte in unterschiedlichsten Zusammenhängen, doch konstant war ihr Engagement für Gerechtigkeit, Solidarität und die Würde des Menschen.Geboren in eine sozialdemokratische, später kommunistische Familie, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv ist, wächst Margarete im politischen Kollektiv auf. Nach dem Krieg wird sie selbst Mitglied der Kommunistischen Partei, distanziert sich jedoch nach 1968 wieder. Ihr politischer Kampf geht weiter, in der Gewerkschaft, bei verschiedenen sozialen und politischen Bewegungen, bei den Grünen. Im Frühling 1999, als die NATO Jugoslawien angreift, schließt sich Margarete, für die Jugoslawien persönlich und politisch immer … [weiterlesen]

Ägypten: Teilerfolg für Generalstreik

Trotz Gegenkampagne der Moslembrüder
13/2/2012 · von Mohammad Aburous
Am 11. Februar gedachten die Ägypter des Abgangs von Diktator Housni Mubarak vor einem Jahr. Der von den revolutionären Gruppen ausgerufene Generalstreik wurde trotz der Gegenkampagne des Regimes, der Moslembrüder sowie der islamischen und christlichen Institutionen von mehreren Sektoren eingehalten. Die neuen politischen Fronten konsolidieren sich.
Schulstreik in Alexandria
Ein Jahr Aufstand, Feier oder Protest? So wie der 25. Jänner, hat der Jahrestag des Abgangs Mubaraks wiederum die neue Anordnung der politischen Kräfte in Ägypten gezeigt. Auf der einen Seite feiern die Moslembrüder (MB) und manche liberale Parteien den Tag als Gedenken an den „Sieg der demokratischen Revolution“. Tatsächlich sehen die MB das Werk der Revolution mit den neuen parlamentarischen Wahlen vollendet. Ihr Anliegen als Wahlsieger ist es, eine Form der Machtbeteiligung mit dem noch bestehenden Ancien Regime zu finden. Auf der anderen Seite forderten die Linke und die Basisorganisationen des Tahrir-Aufstands den Sturz des Militärrats und riefen zu einem Generalstreik auf. Die staatliche Kampagne gegen die „linken Verschwörer“ und „Nestbeschmutzer“ deckte sich … [weiterlesen]

Zwischen Reichskommisar und Generalkonsul

3/2/2012 · Von A.F. Reiterer
Merkels „Kontrolleur“ und die EU
Ägypten konnte ab 1876 seine riesigen Schulden trotz aller Peitschen für die Fellachin, die Bauern, nicht mehr bedienen. Der Khedive Ismail war sie im Jahrzehnt zuvor bei wohl informierten britischen und französischen Banken eingegangen. Die damaligen Großmächte Großbritannien und Frankreich entsandten daraufhin ein Tandem von Kontrolleuren, die zuerst prüften, was heraus zu holen war. Dann setzten sie den Khediven ab und installierten einen ihnen genehmen Regent. Ziemlich bekannt aus der Gegenwart, nicht? Die winzige ägyptische Armee wurde darauf mit einigen Offizieren (vor allem Ahmed Urabi) zur nationalen und antiimperialistischen Sprecherin des Lands. Als der neue Khedive Tewfiq die Proteste nicht mehr bewältigte, schickten die Briten Truppen aus England und Indien und … [weiterlesen]

Palästinenser rufen zum Globalen Marsch nach Jerusalem

Aufruf der Palästinenser aus Palästina
30/1/2012
Palästinensische Nationale und Islamische Organisationen
Schließt Euch uns an bei der Verstärkung unseres Kampfes gegen erzwungenes Exil und das System der israelischen Apartheid am Tag des Bodens (Land Day) 2012. Wir wurden einer ethnischen Säuberung unterworfen und aus unserer Heimat vertrieben, was 1948 mit der Nakba (Katastrophe) begann, die dazu führte, dass Millionen Menschen zu Flüchtlingen wurden, die nun in der Diaspora leben. 19 Jahre später, 1967, annektierte Israel widerrechtlich Ost-Jerusalem und die Westbank in einem Vorstoß, der durch die Naksa (Rückschlag) gekennzeichnet war und die noch verbliebenen Palästinenser einer brutalen militärischen Besatzung unterwarf. Wir sind jetzt im Jahr 2012 und wir leben noch immer im Exil oder unter dem israelischen Apartheidsregime, der illegale Bau von kolonialen Siedlungen nimmt … [weiterlesen]

Einiges zu Ungarn

25/1/2012 · Von Aug und Ohr - Gegeninformationsinitiative
Die neue Entwicklung hin zu einem Führerstaat hat sich seit längerer Zeit angezeigt (auf der Informationsebene unter anderem seit Jahren unbeanstandet mit der systematischen Verbreitung der Materialien, id est geschichtlichen Erfahrungen, des Horthy-Faschismus, des Klerikalfaschismus, der ungarischen Rassenideologien, des Nazifaschismus), und es ist durchaus möglich, daß der einigende Faktor des „Orbánismus“ keine Eintagsfliege bleibt, sondern ein interessantes Modell abgibt für künftige autoritär-rechtsradikal-faschistische Experimente anderswo – deren Aufgabe immer auch darin besteht, die kapitalistische Ordnung zu befestigen. Die Kontakte zur Haider-Strache-Partei sind ungebrochen und sind von mir an einem Beispiel dokumentiert worden (1)
Rebellionserfahrung wird zum Herrschaftswissen Es gibt keine ehemalige Protestpartei, die so eine Kehrtwende gemacht hat wie die Fidesz – die ursprünglich, zum Teil, aus der - zunächst zaghaft gegen umweltfeindliche Megaprojekte aufbegehrenden - Jugend der wohlbehüteten Nomenklatura hervorgegangen ist. Die Integrationskraft des kapitalistischen Systems kennen wir ja schon von anderen Phänomenen wie etwa den Grünen – die besonders in Österreich zu einer schmierigen kleinbürgerlichen Fratze des Systems verkommen sind. Aber allein mit den „fetten Posten“ kann man die enorme Rechtsradikalisierung der Fidesz nicht erklären, es kommen zwei weitere Momente hinzu, die für das Verständnis wesentlich sind. Das eine ist ein ideologischer Faktor: Orbán (und vor ihm … [weiterlesen]

Unabhängig von wem?

Die Zentralbanken, die Demokratie und der Wohlstand
21/1/2012 · Von A.F. Reiterer
Die Unabhängigkeit von Zentralbanken ist ein demokratiepolitischer Skandal. Als ich das vor einem Vierteljahrhundert einem hohen Beamten gegenüber äußerte, war der ganz entsetzt: „Aber darum beneiden uns doch viele andere Länder!“ Andere Länder? Regierungen und Bürokratien wäre treffender gewesen.
Damals gab es noch die Österreichische Nationalbank (ÖNB). Der Anschluss Österreichs an die EG war noch ein Traum von harten Konservativen. Als ich dies jüngst einer akademischen Kollegin gegenüber wiederholte, reagierte sie kaum anders - sie, die mittlerweile der EU und ihren Regierungsapparaten gegenüber eher kritisch eingestellt ist. Ein demokratiepolitischer Skandal, das gilt erst recht auf EU-Ebene: Die Zentralbanken waren und sind auf nationaler Ebene die einzigen effizienten wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger. Über die Geldpolitik besaßen sie eine gewichtige makroökonomische Steuerungskapazität. Ausgerechnet dieser einzige handlungsmächtige Akteur aber wurde demokratisch unverantwortlich gestellt. Es gab das Nationalbankgesetz 1950/1984 (BGBl. 50/1984). … [weiterlesen]

Lieberman in Wien

Israelischer Kriegstreiber und Rassist als Weltenretter
Termin: 23/1/2025
Protestkundgebung 24.1.12, Wien
Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman kommt auf Einladung nach Wien. Eingeladen ist er um vor hiesigem Publikum seine Ansichten zu den Problemen Europas und zu den Perspektiven des „arabischen Frühlings“ darzustellen. Das erstaunt dann doch. Herr Lieberman ist ein gestandener Rassist und man fragt sich worin denn seine Expertise für die Finanzprobleme Europas liegen könnte? Und seine „Visionen“ für die arabische Welt waren bisher eher dergestalt, dass die Araber eigentlich aus Israel verschwinden sollten (wobei durchaus Hilfestellung durch israelisches Militär auch in Frage kommt) und dass man den Iran besser heute als morgen überfallen sollte. Mal von den Finanzquerelen Europas abgesehen, da kommen ja gut gemeinte Ratschläge aus der ganzen Welt, die USA haben … [weiterlesen]

Die Rating-Agenturen: Das Krokodil für Faymann und Konsorten

18/1/2012 · Von A.F. Reiterer
Österreichs Herabstufung: Ein gewolltes Missverständnis
Große Aufregung: Österreich hat „sein Triple-A“ verloren; und Politiker wie Journalisten betragen sich wie hysterische Eltern zu Schulschluss. Aber ungleich diesen, versuchen sie uns gleichzeitig hinters Licht zu führen. Denn ihnen ist dies durchaus willkommen, man kann sie vereinzelt geradezu lächeln sehen – sie versuchen es für ihre Politik zu nützen. Dabei lügen sie schlichtweg. Denn was steht tatsächlich in der Aussendung von Standard &Poor’s (S&P)? Das Rating und seine Herabstufung sind ausschließlich von den negativen Effekten der Mitgliedschaft in der Eurozone bestimmt. S&P betonen ausdrücklich die in ihrer Sicht positiven Punkte: die stabile Regierung und die vorhersehbare Wirtschaftspolitik. Und sie heben darüber hinaus hervor: „Wir betrachten Österreichs … [weiterlesen]

Ungarn: Unabhängigkeit in Gefahr?

Das Dilemma der Linken in Ungarn und das der Rechten.
Termin: 23/1/2025
Gespräch mit Péter Székely, ehemaliges Führungsmitglied der Arbeiterpartei und Kandidat für das Amt des Bürgermeisters von Budapest
Péter Székely
In Ungarn ist wieder einmal eine außergewöhnliche Situation eingetreten. Im Frühjahr 2010 hat die rechtskonservative Fidesz einen überwältigenden Wahlsieg eingefahren. Genauer gesagt: Nicht die Fidesz hat gewonnen, sondern die bürgerlich-linksliberalen Kräfte haben die Wahl jämmerlich verloren und sind praktisch vernichtet worden. Das Gros der Bevölkerung hat von der durch und durch korrupten Sozialistischen Partei die Nase voll und hat der arroganten Rechten an die Macht geholfen. Die Fidesz hat diese Gelegenheit auch beim Schopf gepackt und mit Zweidrittelmehrheit im Parlament eine neue Verfassung beschlossen. Darüber sollte man sich auch nicht allzusehr wundern. Am wohl eigenartigsten ist dabei die Reaktion der bürgerlichen Linken, darunter die der Sozialistischen … [weiterlesen]

Europa und der GMJ

Einladung zur europäischen Teilnahme und Unterstützung am Globalen Marsch nach Jerusalem
9/1/2012 · Deutschsprachiges Vorbereitungskomitee (D, Ö, CH)
Mit dieser Aktion sagen wir nein zum Zionismus und nein zu einem exklusiven jüdischen Kolonialstaat, der auf die legitimen Ansprüche der palästinensischen Ursprungsbevölkerung mit einer Ausweitung des Apartheid-Regimes reagiert.
Feroze Mithiborwala, GMJ-Organisator aus Indien
Die Stadt Jerusalem ist seit weit über 1000 Jahren ein historisches und kulturelles Zentrum dreier monotheistischer Weltreligionen. Doch seit der Gründung des Staates Israels und verstärkt seit der Besetzung Ostjerusalems und der völkerrechtswidrigen Annexion im Jahr 1980 ist diese Vielfalt gefährdet. Palästinensische Bewohner werden regelmäßig ausgewiesen, über 85% des palästinensischen Bodens wurde von Siedlern und dem israelischen Staat geraubt und die Lebensgrundlagen der Palästinenser werden vernichtet. Tagtäglich zerstört der Apartheidstaat Israel palästinensische Häuser; bewaffnete Gruppen von Israelis demonstrieren in der Jerusalemer Altstadt und schreien „Araber raus, Jerusalem ist jüdisch!“ All dies geschieht in einer Zeit, in der die Bevölkerung der … [weiterlesen]

Zu schön um wahr zu sein?

Tunesien: Die Revolution und ihre Ziel oder der Staat und seine Räson
9/1/2012 · Von Imad Garbaya
Es klingt alles nach einer Erfolgsstory, einer saubere Revolution und einem Musterprozess, um Demokratie in einem arabischen Land aufzubauen. Die Wahlsieger, die Islamisten, vermitteln eine moderne und gemäßigte Auslegung des Islams. Doch ist das nicht alles zu schön, um glaubhaft zu sein? Oder der Teufel liegt im Detail?
Tunesien ist nicht nur das arabische Land, indem 2010 die Protestbewegung des sogenannten arabischer Frühling begann; sondern auch das erste Land, wo der Kopf des Regimes verjagt wurde; das erste Land, wo eine verfassungsgebende Versammlung stattfand; und letztendlich das erste Land, in dem eine gewählte Regierung die Macht übernahm. Vielleicht müssen wir zum Anfang zurück: Diese Bewegung, die in den ärmsten Regionen begann (2008 Rdeyf, 2010 Sidibouzid), drehte sich um soziale, wirtschaftliche und demokratische Forderungen, nicht um Identiätsfragen oder religiöse Angelegenheiten. Sie erreichte ihren höchstes Punkt in den Sit-ins von Alkasbah (Regierungsviertel) I und II, die die Kernforderungen der Bewegung durchsetzten: die Wahl einer verfassungsgebende Versammlung - eine … [weiterlesen]

Tahrir - Antiimperialistisches Sommerlager

Volksaufstände vor den Toren
Termin: 23/1/2025
Der Sturz der Diktatoren wie Ben Ali und Mubarak markiert einen historischen Wendepunkt. Nach einer langen Phase der politischen Lähmung haben die Völker des Nahen Ostens wieder den Kopf erhoben.
Bild
Die imperialen Mächte haben sich diese Passivität zu nutze gemacht und jedes Hindernis, das sich ihrer totalen Herrschaft in den Weg stellt, hinweggefegt. Doch: vom Irak bis Afghanistan, vom Libanon bis Palästina war die amerikanische Kriegsmaschine mit heftigem Widerstand konfrontiert. Einige mussten Niederlagen einstecken, andere sind nach wie vor in der Lage, der Anmaßung der Herren der Welt die Stirn zu bieten. Die Macht des Imperiums stützte und stützt sich nicht nur auf Israel, sondern gerade auch auf Statthalter wie Mubarak. Deren Funktion war es, die Völker niederzuhalten und sie daran zu hindern, sich mit den Widerstandsbewegungen zu vereinigen. Da ihre Herrschaft nun abbröckelt, versuchen die Imperialisten mit allen Mitteln, neue Marionettenregime einzusetzen. … [weiterlesen]

Tahrir

Volksaufstände vor den Toren
4/1/2012
Antiimperialistisches Lager Assisi, Italien, 23.-26. August 2012
Tahrir_04
Der Sturz der Diktatoren wie Ben Ali und Mubarak markiert einen historischen Wendepunkt. Nach einer langen Phase der politischen Lähmung haben die Völker des Nahen Ostens wieder den Kopf erhoben. Die imperialen Mächte haben sich diese Passivität zu nutze gemacht und jedes Hindernis, das sich ihrer totalen Herrschaft in den Weg stellt, hinweggefegt. Doch: vom Irak bis Afghanistan, vom Libanon bis Palästina war die amerikanische Kriegsmaschine mit heftigem Widerstand konfrontiert. Einige mussten Niederlagen einstecken, andere sind nach wie vor in der Lage, der Anmaßung der Herren der Welt die Stirn zu bieten. Die Macht des Imperiums stützte und stützt sich nicht nur auf Israel, sondern gerade auch auf Statthalter wie Mubarak. Deren Funktion war es, die Völker niederzuhalten … [weiterlesen]

Ein Jahr Revolution in Tunesien: Wahrnehmungen, Transformationen und Zukunftsperspektiven

Termin: 23/1/2025
organisiert vom Tunesischen Haus
Das Tunesische Haus lädt Sie herzlich zur folgenden Veranstaltung ein: Podiumdiskussion: – Dr. Gabrielle Matzner - Ehemalige Österreichische Botschafterin in Tunis – Prof. Dr. Rüdiger Lohlker - Uni. Wien – Stefan Beig - Wiener Zeitung – Dr. Jameleddine Ben Abdeljelil - Uni. Frankfurt Ab 14 Uhr: Buffet und … [weiterlesen]

Syrien, die Türkei und die arabische Revolte

Gegen die türkische Intervention – die nicht imperialistisch, sondern neo-osmanisch ist
4/1/2012 · von Wilhelm Langthaler
Während Asad die Revolte des syrischen Volkes abschlachtet, tobt in der antiimperialistischen Bewegung eine Debatte darüber, ob die demokratische Revolution zu unterstützen ist oder nicht. Einige sind fest davon überzeugt, dass Asad das Banner des Antiimperialismus gegen sein eigenes Volk hoch hält, zumal der Syrische Nationalrat (SNC) zunehmend nach ausländischer Hilfe ruft.
Carlos Latuff
Zwar erscheint eine direkte westliche Militärintervention unwahrscheinlich, doch dürfte die Sache über die Türkei gespielt werden. Selbst der Einsatz militärischer Mittel können mittelfristig nicht ausgeschlossen werden. Nachdem Ankara jedoch eine Führungsrolle in der Region anstrebt, ist die türkische Intervention an eine wesentliche politische Bedingung gebunden: nämlich als im Rahmen des arabischen Frühlings zu erscheinen. Diese arabische Revolte wiederum entspinnt sich im Kontext und als Ausdruck der Krise des US-zentrierten imperialistischen Systems. Es handelt sich sowohl um eine politische als auch wirtschaftliche Krise. Die Volksbewegungen sind der neue entscheidende Faktor auf der historischen Bühne. Sie haben das ancien regime in der Region schwer erschüttert, das … [weiterlesen]
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