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Palästinensische Gefangene in unbefristetem Hungerstreik

Gefangene der PFLP erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen
29/9/2011 · Initiative "Gaza Muss Leben"
Gefangene der PFLP erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen Am Dienstag, 27. September traten die Gefangenen der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) in unbefristeten Hungerstreik ein. Das Kommunique der linken palästinensischen Organisation eröffnete „die Schlacht um die Würde“ und gegen die „hasserfüllten faschistischen zionistischen Apparate, darunter die Abteilung für Gefängnisse“.
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Alter Kampf erneuert sich Die Geschichte der palästinensischen Gefangenen ist so alt wie die Besatzung selbst, da diese im Zusammenhang mit dem palästinensischen Widerstand begann. Über Jahrzehnte gerieten Tausende palästinensische Kämpfer in Gefangenschaft. Palästinenser wurden vor israelischen Militärgerichten zu vergleichbar hohen Strafen verurteilt. Als „Staatenlose“ genossen sie weder den Status von Kriegsgefangenen noch die normalen Rechte, welche üblichen Häftlingen zuteilt werden. Seit den frühen 1970er Jahren mussten die palästinensischen Gefangene die elementarsten Rechte (Schreib- und Lesematerial, Nachrichten, Bildung, Pausen, Gemeinschaftsräume, Familienbesuch.. usw.) einzeln erkämpfen. Dies taten sie in einer Reihe von Hungerstreiks und … [weiterlesen]

„Nächste Revolution wird sozial sein“

Abdelhalim Qandil im Gespräch
26/9/2011
Der Sprecher der linken Bewegung Kifaya über den ägyptischen Volksaufstand vom Januar 2011 und die Perspektiven der Linken.
Vorveröffentlichung aus der neuen Nummer der Zeitschrift "Intifada". Im Mai 2011 besuchte eine Delegation des Antiimperialistischen Lagers Ägypten und traf u.a. mit Abdelhalim Qandil zusammen. Obwohl sich die ägyptische Aufstandsbewegung inzwischen weiterentwickelt hat, veröffentlichen wir im Folgenden das leicht gekürzte Original-Interview, das eine interessante Bestandsaufnahme der ägyptischen Bewegung Anfang Mai wiedergibt. Intifada: Mubarak wurde durch einen Volksaufstand gestürzt. Haben Sie auf diesen Moment gewartet? Abdelhalim Qandil: Ich habe zehn Jahre lang darauf gewartet. 2005 war ich Ihr Gast in Wien, damals sprach ich exakt von hunderttausend Menschen am Tahrir-Platz. Es gibt eine Revolution, die keine ebenbürtige Führung hat. Die Revolution war … [weiterlesen]

Palästinensische Staatserklärung und die Pleite des Friedensprozesses

24/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Das Vorhaben der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA), die Anerkennung der UNO für einen palästinensischen Staat zu beantragen, deutet auf die politische Pleite des Friedensprozesses hin. Zudem macht es die Verlogenheit seiner Paten deutlich und die politische Pleite der Palästinenserführung, die nach zwanzig Jahre steriler Verhandlungen und Kollaboration mit der Besatzung nach vorne zu flüchten versucht.
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Faktisch sah die UNO-Resolution 181 schon 1948 die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates in Palästina vor. Die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) ist seit 1974 von der UNO als einziger legitimer Vertreter der Palästinenser anerkannt und genießt als einzige Befreiungsbewegung einen Beobachterstatus. Sie vertritt den Anspruch von etwa zehn Millionen Palästinensern auf die Befreiung Palästinas und die Rückkehr der Vertriebenen. Der Oslo-Friedensprozess der 1990er-Jahre beruht auf der Bereitschaft der PLO, den Anspruch auf Befreiung auf das Westjordanland und Gaza (25% des historischen Palästinas) zu reduzieren und dies durch Verhandlungen mit Israel zu verwirklichen. Als Arafat 1988 einen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gaza … [weiterlesen]

Bahrain: Neue Proteste gegen Pseudowahlen

Demokratiebewegung will zum Perlenplatz zurück
24/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Erneut entflammten die Proteste in Bahrain vor den Teilwahlen zum Parlament. Am 24. September sollen in den 18 Wahlkreisen neue Abgeordnete zum Bahrainischen Parlament gewählt werden, deren gewählten Vertreter (aus der schiitischen Wifaq-Partei) aus Protest gegen die Unterdrückung der Demokratiebewegung im März zurückgetreten sind. Die wichtigsten Oppositionsparteien boykottieren diese Wahlen zum praktisch machtlosen und fordern nach grundlegenden Reformen im politischen System.
„Unabhängige“ Kandidaten treten mit Wahlprogrammen an, die ausschließlich soziale Inhalte haben und keine politischen Themen ansprechen. Es wird ein weitgehender Wahlboykott erwartet. Sie kündigten zum selben Tag einen Marsch zur Wiederbesetzung des Perlenplatzes an. Es wird mit blutigen Konfrontationen gerechnet. Mittlerweile entflammten die Proteste erneut in Manama die Massenproteste. Mindestens drei Personen wurden bei den Konfrontationen der letzten Woche getötet. Mehrere Initiativen der Opposition kündigten Großdemonstrationen mit dem Ziel an den Perlenplatz erneut zu besetzen. Der Platz wurde am 14. März von bahrainischen und saudischen Truppen gewaltsam geräumt und dem Boden gleich gemacht. Verkehrblockade, eine neue Protestmethode Um die exzessive Gewalt der … [weiterlesen]

Die Salafisten im revolutionären Ägypten

Eine Analyse des islamistischen Lagers
23/9/2011 · Von Muna El Shorbagi
Wer sind eigentlich die radikalen Islamisten und welche Rolle spielen sie insbesondere in der ägyptischen Demokratiebewegung? Vorveröffentlichung aus der kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Intifada"
Ägypten 2011: Die Ereignisse überschlagen sich 1. Januar: Bei einem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche werden insgesamt 21 Menschen getötet und 79 verletzt. Ägypten ist im Schockzustand. Der Anschlag wird wechselweise Al Qaeda, einer palästinensischen Organisation und ägyptischen Salafisten zugeschrieben. 25. Januar: erstmals seit den 1970er Jahren schaffen es Tausende von Demonstranten, organisiert Polizeisperren zu durchbrechen und sich aus mehreren Stadtteilen zu Tausenden auf dem Tahrir-Platz zu vereinigen. In den folgenden Tagen mobilisieren überall in der Stadt kleine Gruppen von jungen Leuten die Bevölkerung für weitere Großdemonstrationen. Es kommt zu mehreren hundert Toten in verschiedenen Städten, aber statt nach Hause zu gehen, besetzen die Leute den … [weiterlesen]

Wenn sich das Volk im Nebel verliert

21/9/2011 · von Subhi Hadidi
Es gibt unter Gruppen der syrischen Oppositionellen im Ausland einige, welche exzessiv an Konferenzen, Kongressen und Besprechungsveranstaltungen teilnehmen, sodass es bereits krankhaft wirkt.
Mehrmalige Konferenzen wurden in Brüssel, Antalya, Istanbul und Berlin abgehalten. Laufend wirbt man für Komitees, Organisationen und Führungsräte mit klangvollen Namen wie Syrischer Kongress für den Wandel, Syrische Oppositionskoordination, Komitee für den Nationaldialog, Patriotische Koalition zur Unterstützung der syrischen Revolution, Nationalrat, Exilkomitee für die Stärkung des demokratischen Wandels oder Nationaler Rat für den Wandel. Letzterer wurde erst vor kurzem ins Leben gerufen. Meistens sind die Absichten der Beteiligten ehrlich, sachlich und verantwortungsbewusst. Man betont die Unterstützung des Volksaufstands mit allen Mitteln sowie auf die Vereinigung seiner Kräfte. Oberste Priorität ist dabei jedoch die Vereinigung der oppositionellen Gruppierungen. Mit … [weiterlesen]

Syrien-Kundgebungen jeden Sonntag in Wien

Konflikt um westlich-türkische Intervention
18/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Seit vergangenem Frühjahr findet in Wien jeden Sonntag um 19h eine Solidaritätskundgebung mit der syrischen Demokratiebewegung statt. Regelmäßig versammeln sich so in der Wiener Innenstadt 100-200 Leute.
Kundgebung gegen Assad in Wien am 4.9.2011
Die zum Ausdruck gebrachte politische Linie ist für den Sturz des Assad-Regimes mit dem Hinweis auf dessen Brutalität. Eine ausgearbeitete politische Plattform liegt noch nicht vor. Dem Vernehmen nach gibt es Schwierigkeiten die verschiedenen politischen Strömungen unter einen Hut zu bekommen. Die zuletzt aufgetretenen Konflikte illustrieren das. Seitens einiger Exponenten der Bewegung wurden die Antiimperialisten von der AIK mehrfach zur Teilname eingeladen. Auch die vergangenen Male wurde von Teilnehmern der Wunsch nach Kooperation geäußert. Bisher war unsere Unsicherheit bezüglich der Positionierung der Organisatoren zu einer potentiellen westlich-türkischen Militärintervention groß. Zwar gab es von den syrischen Linken die klare Ablehnung jeglicher fremden militärischer … [weiterlesen]

Syrischer Aufstand braucht zivilen Schutz, keine Intervention

Interview mit dem syrischen Oppositionellen und Schriftsteller Subhi Hadidi
11/9/2011 · Ali Nasser; Antiimperialistische Koordination (AIK)
Zu den letzten Ereignissen in Syrien interviewte Antiimperialista den in Paris lebenden syrischen politischen Aktivisten und Literaturkritiker Soubhi Hadidi.
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Der 9. September wurde von den syrischen Aufständischen „Freitag des internationalen Schutzes“ getauft. Verlangen die Aufständischen in Syrien tatsächlich eine ausländische Einmischung? Man muss zwischen internationalem Schutz durch Staaten und Regierungen einerseits und durch zivile Organisationen andererseits unterscheiden. Den ersten können wir nicht vertrauen, da sie in Sachen Menschenrecht mit zweierlei Maß messen und weil sie ihre eigenen Agenden haben. Zweites bedeutet, dass Nicht-Regierungsorganisationen wie z.B. Amnesty International, Human Rights Watch und andere Menschenrechtsorganisationen ihre Beobachter schicken. Es bedeutet auch freie Bewegung und Berichterstattung für internationale (arabische und nicht-arabische) Medien. Ihre Präsenz in den … [weiterlesen]

Ägypten: Revolution erobert den Tahrir-Platz zurück und stürmt die israelische Botschaft

10/9/2011 · Mohamed Aburous
Der von den linken ägyptischen Parteien ausgerufene Demonstrationstag „Freitag der Linienkorrektur“ war ein Erfolg trotz Gegenaufrufen der Moslembruderschaft und der feudalen Wafd-Partei. Der Aufruf, der von etwa dreißig ägyptischen Parteien und Initiativen unterzeichnet wurde, fordert einen Zeitplan zur Machtübergabe an eine zivile Regierung, fassbare wirtschaftliche und politische Reformen sowie die Einstellung von Militärprozessen gegen Zivilisten.
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Das Innenministerium zog seine Polizeieinheiten aus der Innenstadt zurück, um Auseinandersetzungen mit Demonstranten zu vermeiden. Diese versammelten sich zu Tausenden am Freitagmorgen am Kairoer Tahrir-Platz, bevor viele am Nachmittag in Richtung israelische Botschaft marschierten. Die Idee, „auf die Mauern der Botschaft zu pinkeln“ entwickelte sich zu einem „Hammermarsch“. Damit sollte die zweieinhalb Meter hohe Betonmauer, die neuerdings von der ägyptischen Sicherheit vor der Botschaft errichtet wurde, niedergerissen werden. Das taten die Demonstranten vor den Augen der Militärpolizisten, welche die große Menschenmenge nicht aufhalten konnten. Sie gelangten schließlich zum Botschaftseingang und ins Archiv der Botschaft und warfen tausende Akten durchs Fenster an die unten … [weiterlesen]

Demokratische Revolution … gegen den Westen

Syrien darf nicht Libyen werden
9/9/2011 · Von Antiimperialistische Koordination (AIK)
Seit Monaten kämpft das syrische Volk für Demokratie. Nachdem sich das Assad-Regime Tag für Tag als reformunfähig erweist und auf die legitimen Forderungen nur mit Gewalt zu antworten weiß, entwickelt sich die Bewegung zunehmend in eine Revolution, für die auch ein hoher Blutzoll zu zahlen sein wird.
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Revolte gegen Neoliberalismus In Europa, und auch von vielen Exilanten, ist ausschließlich von Demokratie die Rede – doch das ist gefährlich. Denn in den letzten Jahren hat sich die Demokratie zum neokolonialen Exportschlager entwickelt – siehe Irak und Afghanistan. Ohne weitere Erklärung bedeutet Demokratie die mehr oder weniger vermittelte Herrschaft der westlichen Oligarchie, die das einfache Volk letztlich politisch und sozial ausschließt. In Syrien handelt es sich wie in der gesamten arabischen Bewegung auch um eine soziale Bewegung gegen die kapitalistischen Eliten, die von der Diktatur profitieren und oft auch familiär mit ihr verbunden sind (siehe den Milliardär und Cousin Assads Rami Makhlouf). Dieser soziale Aspekt der Massenbewegung, der von den revolutionären … [weiterlesen]

„Moslembrüder kontrollieren Auslandsopposition, Säkulare syrische Opposition im Land selbst“

Auszüge aus einem Interview mit Burhan Ghalioun
3/9/2011 · erschienen in Le Monde vom 1.9.11
Wir kennen sie Methoden und Schleißigkeit der westlichen Medien und übernehmen keine Garantie und übernehmen keine Garantie für die richtige Wiedergabe. Wir werden versuchen die Aussagen unabhängig zu verifizieren. Insbesondere eine ausländische Militärintervention als „pure Illusion“ zu bezeichnen scheint uns die entschieden ablehnende Haltung, die wir von Burhan Ghalioun kennen, nicht korrekt wiederzugeben. Was die Forderung nach Sanktionen betrifft, können wir sie aus dem Mund der Opposition im Land selbst verstehen, doch die internationale Bewegung in Solidarität mit der arabischen demokratischen Bewegung darf sie nicht aufstellen, denn Sanktionen sind die politische Vorstufe zum militärischen Eingreifen.
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F: Was ist Ihre Rolle in diesem Rat? [Meine Nominierung ist als Vorsitzender] ist zugleich eine Ehre genauso wie es mich in Verlegenheit bringt. Einige der Namen sind nicht akzeptabel und die Bezeichnung selbst als „Nationaler Übergangsrat“ ist problematisch, denn sie bezieht sich auf das libysche Modell. Mein Bestreben ist es diese Initiative als Ausgangspunkt für eine wirkliche vereinigte Oppositionsfront zu nehmen. F: Warum ist der Zusammenschluss für die syrische Opposition so schwierig? Die Auslandsopposition hat bereits mehrere Konferenzen organisiert wie jene in Antalya und Istanbul. Das Problem damit ist, dass diese vor allem von den Muslimbrüdern betrieben wurden, die als einzige über einen organisierten Apparat im Ausland verfügen. Ergebnis: die Opposition im … [weiterlesen]

Tunesien: „Politische Gemeinsamkeiten mit der Linken, aber diese zieht säkularistische Familie vor“

Interview mit Ajmi Lourimi mit Kommentaren von Sami Brahem
31/8/2011 · von Wilhelm Langthaler
Ajmi Lourimi ist Mitglied des Exekutivkomitees der Enahda und einer ihrer historischen Führer. Der Philosoph gilt als Vertreter des progressiv-liberalen Flügels. Zu lebenslanger Haft verurteilt, verbrachte er siebzehneinhalb Jahre seines Lebens in den Gefängnissen Ben Alis und kam erst 2007 frei. Er übersetzte Jürgen Habermas ins Arabische.
Sami Brahem ist ein unabhängiger islamischer Intellektueller, der sich für die Historisierung der Scharia und damit ihre Anpassung an die Gegenwartsgesellschaft einsetzt. Er wurde von Ajmi Lourimi zum Gespräch eingeladen. Seine Positionen sind separat ausgewiesen. Das Gespräch mit Ajmi Lourimi zeigt deutlich, dass es in Tunesien in der islamischen Bewegung einen progressiven Flügel gibt, sowie in kaum einem anderen arabischen Land. Das Verbot der Interpretation des Koran (das „ungeschaffene Wort Gottes“, also nicht durch Menschen übertragen) und der Sunna (der Überlieferung aus der Zeit des Propheten Mohamed und seinen Nachfolgern) ist einer der zentralen Dogmen des modernen sunnitischen Islam. (Modern deswegen, weil es historisch nicht immer so war.) Wer das in Frage … [weiterlesen]

Neuer Übergangsrat der syrischen Opposition

Linke Führungsfigur Burhan Ghalioun
31/8/2011 · Mohamed Aburous
Nach mehreren gescheiterten Treffen der politischen Kräfte der syrischen Opposition wurde am Montag 29. August in Ankara ein Kommunique herausgegeben, wonach ein Übergangsrat der syrischen Opposition ernannt wurde. Das Kommunique der „Jugend der Syrischen Revolution“ ernannte 94 Personen als Mitglieder, wovon 42 Personen in Syrien leben. Dies soll die politische Vielfältigkeit reflektieren.
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Zum Vorsitzenden wurde Prof. Burhan Ghalioun gewählt. Ghalioun ist eine bekannte Figur der linken Opposition im Ausland. Er leitet heute das Zentrum für Orientstudien (Centre d’Etudes sur l’Orient Contemporain; CEOC) in Paris und unterrichtet Politikwissenschaft an der Sorbonne. In seinen Schriften spricht er sich vehement gegen eine ausländische Intervention in Syrien ein. Unter den gewählten Vertreten sind Wagdi Mustafa und Riad Seif als Stellvertreter von Ghalioun und bekannte Oppositionelle wie Haytham Maleh, Michael Kilo, Suhair Atas, sowie der Führer der Damaskus-Erklärung Riad Turk und der syrische Karikaturist Ali Farzat, der vorige Woche Opfer eines Attentats in Damaskus wurde, bei dem seine Hände gebrochen wurden. Die ernannten Personen wurden in den letzten … [weiterlesen]

Bahrain: Der Kampf um Demokratie und Gleichheit geht weiter

Oppositionskräfte boykottieren „Ergänzungswahlen“
31/8/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Die schiitische Mehrheit des Landes ist durch die Gewichtung der Wahlkreise benachteiligt und somit im Parlament untervertreten. Das Parlament selbst hat keinen großen Einfluss auf die politischen Entscheidungen, die vom König getroffen werden. Seit Wochen demonstrieren Oppositionsaktivisten mit der Forderung, den seit 1971 amtierenden Premierminister, den Onkel des Königs. abzusetzen. Ihm wird eine Hauptrolle bei der Verfolgung und Folterung politischer Oppositionelle zugeschrieben
Bahrain
Die wichtigsten Oppositionskräfte Bahrains beschlossen, die am kommenden 24. September 2011 geplanten „Ergänzungswahlen“ zum bahrainischen Parlament zu boykottieren. Die Wahlen finden in den Wahlkreisen statt, deren Abgeordnete im vergangenen Februar aus Protest gegen die gewaltsame Niederschlagung der Demokratiebewegung zurückgetreten sind. Die schiitische Partei „Al-Wifaq“, die linke „Waad“ sowie weitere linke und panarabistische Gruppen beschlossen nicht zu kandidieren und riefen die Wähler zum Boykott auf. Andere sunnitische parlamentarische Kräfte unterließen die Kandidatur in diesen mehrheitlich schiitisch bevölkerten Wahlkreisen, wo bei den letzten Wahlen alleine Al-Wifaq 65% der Stimmen erhielt. Die Oppositionsparteien begründeten den Boykott mit der … [weiterlesen]

Syrien darf nicht Libyen werden

„Nato-Bodentruppen“ sind keine Rebellen
26/8/2011 · Antiimperialistische Koordination
Wieder einmal jubelt die westliche Medienmaschine – und konstruiert sich die Welt, wie sie sie gern hätte: nur der westliche Bombenkrieg könne Demokratie bringen. Das neokonservative Paradigma vom gewaltsamen Export der Demokratie scheint rehabilitiert. Vielleicht wird man es angesichts der revolutionären Bewegungen im arabischen Raum gegen die imperiale Weltordnung bald in noch viel größerem Maßstab gebrauchen wollen.
Westliche Doppelmoral geigt auf Dabei verliert man natürlich kein Wort über die zahlreichen zivilen Opfer der Nato-Angriffe. Das ist leidlich bekannt aus allen bisherigen „humanitären“ Kriegen. Will man von Revolutionen sonst nichts wissen (und bevorzugt den Begriff Terroristen), geht nun das Wort vom Sieg der Revolution allzu leicht von den Lippen. Ausgeblendet wird dabei, dass der Westen alles tut, um die gegen seinen Willen von Volksbewegungen angestoßenen demokratischen Prozesse in Tunesien und Ägypten zu blockieren. Man arbeitet intensiv mit den alten Eliten zusammen und will sogar einen Teil der Muslimbrüder, die man jahrzehntelang verfemte, ins Boot holen, um wirkliche demokratische Reformen, die die Interessen der breiten Massen aufs Tapet bringen würden, zu … [weiterlesen]

Tunesien: Beobachtungen eines sommerlichen Heimkehrers

25/8/2011 · Von Chihab Kraiem*
Wie stark ist der politische Islam wirklich?
Auf den ersten Blick waren keine besonderen Veränderungen zu sehen. Lediglich die früher allgegenwärtigen Bilder von Ben Ali fehlten und möglicherweise hingen noch ein paar mehr Flaggen als sonst in den Straßen. Sobald ich mich jedoch in ein Cafe setzte waren die Auswirkungen der Revolution unüberhörbar. Alles und jeder diskutierte über Politik. Die wenigsten wussten etwas konkretes, aber so gut wie jeder hatte etwas zu sagen. Einig war man sich sowieso fast nie. Diese Eindrücke wurden von mir, während meines vierwöchigen Aufenthalts in Sayada und Mahdia, die in der vergleichsweise wohlhabenden Sahel Region liegen, gesammelt. Manche hielten die jetzige Übergangsregierung für gefährlich und fürchteten deren Versuch die Macht zu behalten. Andere wiederum hielten sie … [weiterlesen]

Tunesien, die unvollständige Revolution

Diskussion mit den Wahlsiegern (Ennahda) und der radikalen Linken (PCOT)
Termin: 20/8/2011
Mit Ing. Raouf Ghali (PCOT) und Hassan Trabelsi (Ennahda)
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Hasan Trabelsi ist ein Aktivist der islamischen Nahda-Bewegung in Deutschland. Geboren in Sfax im Südost Tunesien. Schloss sich in den 1980ern als Student der islamischen Bewegung an. Zwischen 1991 und 1992 lebte er im Untergrund, bevor er das Land über Libyen und Malta nach Deutschland verließ, wo er politisches Asyl bekam. Heute lebt er in München. Hier sein Reisebericht über seinen ersten Besuch in Tunesien nach dem Sturz von Ben Ali. Ing. Raouf Ghali ist Sprecher der Kommunistischen Arbeiterpartei Tunesiens (PCOT) für den deutschsprachigen Raum. Er lebt und arbeitet seit fünf Jahren als technischer Angestellter in Deutschland. Er nahm er an mehreren Aktivitäten zur Unterstützung des Volksaufstands in Tunesien teil und beteiligte sich direkt an den Ereignissen in … [weiterlesen]

Ägypten: Revolution und Konterrevolution vor den Wahlen

Veranstaltung mit Mohammed Waked; ein prominenter Basisaktivist aus Kairo berichtet
Termin: 20/8/2011
Wien, Sa 19.11. 19h, im Öaterreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ). Dr. Wakid ist Journalist, Anthropologe und politischer Aktivist aus Ägypten. Mitbegründer der Plattform „Nationale Front für Gerechtigkeit und Freiheit“.
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Ende November finden in Ägypten Parlamentswahlen statt, über welche die ägyptische Opposition gespalten ist. Die revolutionären Kräfte, also die Basiskräfte des Jänneraufstands, sehen diese Wahlen als eine Farce des Regimes an, das versucht, sich im Bündnis mit den Moslembrüdern und den wirtschaftsliberalen Kräften wiederherzustellen. kritisieren den früh angesetzten Zeitpunkt und das Wahlsystem, das auf die Interessen der Großparteien maßgeschneidert ist. sind einerseits durch das verschärfte Parteiengesetz und andererseits durch die willkürliche Aufteilung der Wahlkreise praktisch ausgeschlossen. Auf der anderen Seite stehen die Moslembrüder und die liberalen Parteien, die in diesen Wahlen eine Möglichkeit sehen, wieder eine Regierung von Zivilisten zu bilden. Als … [weiterlesen]

Bahrain: Konfessionalismus als Waffe des Regimes

mit Dr. Said Al-Shihabi, Generalsekretär der „Bewegung Freies Bahrain“
Termin: 20/8/2011
Vortrag und Diskussion; Sa, 14. Okt, 19h Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstrasse 14/3, 1040, Wien
Dr. Said Al-Shihabi
Dr. Said Al-Shihabi ist Generalsekretär der „Bewegung Freies Bahrain“. Gegründet 1982, gilt sie als eine der ältesten Oppositionsbewegungen des Landes. Sie führte in den 1980er und 1990er Jahren die wiederholten Aufstände gegen die Willkür des Regimes und für demokratische Rechte und Gleichheit im Land an. 2011 schloss sich die Bewegung der „Koalition für die Republik“ an, die über die Reformforderungen hinaus den Sturz der Monarchie und die Errichtung einer demokratischen Republik fordert. Shihabi gilt als einer der unerbittlichsten Gegner des bahrainischen Regimes. Er nahm an den ersten Protestbewegungen 1975 gegen das Einfrieren der Landesverfassung durch den König teil. 1979 musste er das Land verlassen. Shibabi war Chefredakteur der oppositionellen Zeitung … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen und Schwarz (Wien)

Termin: 23/1/2025
Mahnwache der Frauen und Schwarz (Wien) gegen die Kollektivstrafe und Angriff der israelischen Armee auf die palästinensische Bevölkerung des Gazastreifens

Palästinensische Gefangene in unbefristetem Hungerstreik

Gefangene der PFLP erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen
29/9/2011 · Initiative "Gaza Muss Leben"
Gefangene der PFLP erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung in den israelischen Gefängnissen Am Dienstag, 27. September traten die Gefangenen der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) in unbefristeten Hungerstreik ein. Das Kommunique der linken palästinensischen Organisation eröffnete „die Schlacht um die Würde“ und gegen die „hasserfüllten faschistischen zionistischen Apparate, darunter die Abteilung für Gefängnisse“.
Bild
Alter Kampf erneuert sich Die Geschichte der palästinensischen Gefangenen ist so alt wie die Besatzung selbst, da diese im Zusammenhang mit dem palästinensischen Widerstand begann. Über Jahrzehnte gerieten Tausende palästinensische Kämpfer in Gefangenschaft. Palästinenser wurden vor israelischen Militärgerichten zu vergleichbar hohen Strafen verurteilt. Als „Staatenlose“ genossen sie weder den Status von Kriegsgefangenen noch die normalen Rechte, welche üblichen Häftlingen zuteilt werden. Seit den frühen 1970er Jahren mussten die palästinensischen Gefangene die elementarsten Rechte (Schreib- und Lesematerial, Nachrichten, Bildung, Pausen, Gemeinschaftsräume, Familienbesuch.. usw.) einzeln erkämpfen. Dies taten sie in einer Reihe von Hungerstreiks und … [weiterlesen]

„Nächste Revolution wird sozial sein“

Abdelhalim Qandil im Gespräch
26/9/2011
Der Sprecher der linken Bewegung Kifaya über den ägyptischen Volksaufstand vom Januar 2011 und die Perspektiven der Linken.
Vorveröffentlichung aus der neuen Nummer der Zeitschrift "Intifada". Im Mai 2011 besuchte eine Delegation des Antiimperialistischen Lagers Ägypten und traf u.a. mit Abdelhalim Qandil zusammen. Obwohl sich die ägyptische Aufstandsbewegung inzwischen weiterentwickelt hat, veröffentlichen wir im Folgenden das leicht gekürzte Original-Interview, das eine interessante Bestandsaufnahme der ägyptischen Bewegung Anfang Mai wiedergibt. Intifada: Mubarak wurde durch einen Volksaufstand gestürzt. Haben Sie auf diesen Moment gewartet? Abdelhalim Qandil: Ich habe zehn Jahre lang darauf gewartet. 2005 war ich Ihr Gast in Wien, damals sprach ich exakt von hunderttausend Menschen am Tahrir-Platz. Es gibt eine Revolution, die keine ebenbürtige Führung hat. Die Revolution war … [weiterlesen]

Palästinensische Staatserklärung und die Pleite des Friedensprozesses

24/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Das Vorhaben der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA), die Anerkennung der UNO für einen palästinensischen Staat zu beantragen, deutet auf die politische Pleite des Friedensprozesses hin. Zudem macht es die Verlogenheit seiner Paten deutlich und die politische Pleite der Palästinenserführung, die nach zwanzig Jahre steriler Verhandlungen und Kollaboration mit der Besatzung nach vorne zu flüchten versucht.
Bild
Faktisch sah die UNO-Resolution 181 schon 1948 die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates in Palästina vor. Die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) ist seit 1974 von der UNO als einziger legitimer Vertreter der Palästinenser anerkannt und genießt als einzige Befreiungsbewegung einen Beobachterstatus. Sie vertritt den Anspruch von etwa zehn Millionen Palästinensern auf die Befreiung Palästinas und die Rückkehr der Vertriebenen. Der Oslo-Friedensprozess der 1990er-Jahre beruht auf der Bereitschaft der PLO, den Anspruch auf Befreiung auf das Westjordanland und Gaza (25% des historischen Palästinas) zu reduzieren und dies durch Verhandlungen mit Israel zu verwirklichen. Als Arafat 1988 einen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gaza … [weiterlesen]

Bahrain: Neue Proteste gegen Pseudowahlen

Demokratiebewegung will zum Perlenplatz zurück
24/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Erneut entflammten die Proteste in Bahrain vor den Teilwahlen zum Parlament. Am 24. September sollen in den 18 Wahlkreisen neue Abgeordnete zum Bahrainischen Parlament gewählt werden, deren gewählten Vertreter (aus der schiitischen Wifaq-Partei) aus Protest gegen die Unterdrückung der Demokratiebewegung im März zurückgetreten sind. Die wichtigsten Oppositionsparteien boykottieren diese Wahlen zum praktisch machtlosen und fordern nach grundlegenden Reformen im politischen System.
„Unabhängige“ Kandidaten treten mit Wahlprogrammen an, die ausschließlich soziale Inhalte haben und keine politischen Themen ansprechen. Es wird ein weitgehender Wahlboykott erwartet. Sie kündigten zum selben Tag einen Marsch zur Wiederbesetzung des Perlenplatzes an. Es wird mit blutigen Konfrontationen gerechnet. Mittlerweile entflammten die Proteste erneut in Manama die Massenproteste. Mindestens drei Personen wurden bei den Konfrontationen der letzten Woche getötet. Mehrere Initiativen der Opposition kündigten Großdemonstrationen mit dem Ziel an den Perlenplatz erneut zu besetzen. Der Platz wurde am 14. März von bahrainischen und saudischen Truppen gewaltsam geräumt und dem Boden gleich gemacht. Verkehrblockade, eine neue Protestmethode Um die exzessive Gewalt der … [weiterlesen]

Die Salafisten im revolutionären Ägypten

Eine Analyse des islamistischen Lagers
23/9/2011 · Von Muna El Shorbagi
Wer sind eigentlich die radikalen Islamisten und welche Rolle spielen sie insbesondere in der ägyptischen Demokratiebewegung? Vorveröffentlichung aus der kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Intifada"
Ägypten 2011: Die Ereignisse überschlagen sich 1. Januar: Bei einem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche werden insgesamt 21 Menschen getötet und 79 verletzt. Ägypten ist im Schockzustand. Der Anschlag wird wechselweise Al Qaeda, einer palästinensischen Organisation und ägyptischen Salafisten zugeschrieben. 25. Januar: erstmals seit den 1970er Jahren schaffen es Tausende von Demonstranten, organisiert Polizeisperren zu durchbrechen und sich aus mehreren Stadtteilen zu Tausenden auf dem Tahrir-Platz zu vereinigen. In den folgenden Tagen mobilisieren überall in der Stadt kleine Gruppen von jungen Leuten die Bevölkerung für weitere Großdemonstrationen. Es kommt zu mehreren hundert Toten in verschiedenen Städten, aber statt nach Hause zu gehen, besetzen die Leute den … [weiterlesen]

Wenn sich das Volk im Nebel verliert

21/9/2011 · von Subhi Hadidi
Es gibt unter Gruppen der syrischen Oppositionellen im Ausland einige, welche exzessiv an Konferenzen, Kongressen und Besprechungsveranstaltungen teilnehmen, sodass es bereits krankhaft wirkt.
Mehrmalige Konferenzen wurden in Brüssel, Antalya, Istanbul und Berlin abgehalten. Laufend wirbt man für Komitees, Organisationen und Führungsräte mit klangvollen Namen wie Syrischer Kongress für den Wandel, Syrische Oppositionskoordination, Komitee für den Nationaldialog, Patriotische Koalition zur Unterstützung der syrischen Revolution, Nationalrat, Exilkomitee für die Stärkung des demokratischen Wandels oder Nationaler Rat für den Wandel. Letzterer wurde erst vor kurzem ins Leben gerufen. Meistens sind die Absichten der Beteiligten ehrlich, sachlich und verantwortungsbewusst. Man betont die Unterstützung des Volksaufstands mit allen Mitteln sowie auf die Vereinigung seiner Kräfte. Oberste Priorität ist dabei jedoch die Vereinigung der oppositionellen Gruppierungen. Mit … [weiterlesen]

Syrien-Kundgebungen jeden Sonntag in Wien

Konflikt um westlich-türkische Intervention
18/9/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Seit vergangenem Frühjahr findet in Wien jeden Sonntag um 19h eine Solidaritätskundgebung mit der syrischen Demokratiebewegung statt. Regelmäßig versammeln sich so in der Wiener Innenstadt 100-200 Leute.
Kundgebung gegen Assad in Wien am 4.9.2011
Die zum Ausdruck gebrachte politische Linie ist für den Sturz des Assad-Regimes mit dem Hinweis auf dessen Brutalität. Eine ausgearbeitete politische Plattform liegt noch nicht vor. Dem Vernehmen nach gibt es Schwierigkeiten die verschiedenen politischen Strömungen unter einen Hut zu bekommen. Die zuletzt aufgetretenen Konflikte illustrieren das. Seitens einiger Exponenten der Bewegung wurden die Antiimperialisten von der AIK mehrfach zur Teilname eingeladen. Auch die vergangenen Male wurde von Teilnehmern der Wunsch nach Kooperation geäußert. Bisher war unsere Unsicherheit bezüglich der Positionierung der Organisatoren zu einer potentiellen westlich-türkischen Militärintervention groß. Zwar gab es von den syrischen Linken die klare Ablehnung jeglicher fremden militärischer … [weiterlesen]

Syrischer Aufstand braucht zivilen Schutz, keine Intervention

Interview mit dem syrischen Oppositionellen und Schriftsteller Subhi Hadidi
11/9/2011 · Ali Nasser; Antiimperialistische Koordination (AIK)
Zu den letzten Ereignissen in Syrien interviewte Antiimperialista den in Paris lebenden syrischen politischen Aktivisten und Literaturkritiker Soubhi Hadidi.
Bild
Der 9. September wurde von den syrischen Aufständischen „Freitag des internationalen Schutzes“ getauft. Verlangen die Aufständischen in Syrien tatsächlich eine ausländische Einmischung? Man muss zwischen internationalem Schutz durch Staaten und Regierungen einerseits und durch zivile Organisationen andererseits unterscheiden. Den ersten können wir nicht vertrauen, da sie in Sachen Menschenrecht mit zweierlei Maß messen und weil sie ihre eigenen Agenden haben. Zweites bedeutet, dass Nicht-Regierungsorganisationen wie z.B. Amnesty International, Human Rights Watch und andere Menschenrechtsorganisationen ihre Beobachter schicken. Es bedeutet auch freie Bewegung und Berichterstattung für internationale (arabische und nicht-arabische) Medien. Ihre Präsenz in den … [weiterlesen]

Ägypten: Revolution erobert den Tahrir-Platz zurück und stürmt die israelische Botschaft

10/9/2011 · Mohamed Aburous
Der von den linken ägyptischen Parteien ausgerufene Demonstrationstag „Freitag der Linienkorrektur“ war ein Erfolg trotz Gegenaufrufen der Moslembruderschaft und der feudalen Wafd-Partei. Der Aufruf, der von etwa dreißig ägyptischen Parteien und Initiativen unterzeichnet wurde, fordert einen Zeitplan zur Machtübergabe an eine zivile Regierung, fassbare wirtschaftliche und politische Reformen sowie die Einstellung von Militärprozessen gegen Zivilisten.
Bild
Das Innenministerium zog seine Polizeieinheiten aus der Innenstadt zurück, um Auseinandersetzungen mit Demonstranten zu vermeiden. Diese versammelten sich zu Tausenden am Freitagmorgen am Kairoer Tahrir-Platz, bevor viele am Nachmittag in Richtung israelische Botschaft marschierten. Die Idee, „auf die Mauern der Botschaft zu pinkeln“ entwickelte sich zu einem „Hammermarsch“. Damit sollte die zweieinhalb Meter hohe Betonmauer, die neuerdings von der ägyptischen Sicherheit vor der Botschaft errichtet wurde, niedergerissen werden. Das taten die Demonstranten vor den Augen der Militärpolizisten, welche die große Menschenmenge nicht aufhalten konnten. Sie gelangten schließlich zum Botschaftseingang und ins Archiv der Botschaft und warfen tausende Akten durchs Fenster an die unten … [weiterlesen]

Demokratische Revolution … gegen den Westen

Syrien darf nicht Libyen werden
9/9/2011 · Von Antiimperialistische Koordination (AIK)
Seit Monaten kämpft das syrische Volk für Demokratie. Nachdem sich das Assad-Regime Tag für Tag als reformunfähig erweist und auf die legitimen Forderungen nur mit Gewalt zu antworten weiß, entwickelt sich die Bewegung zunehmend in eine Revolution, für die auch ein hoher Blutzoll zu zahlen sein wird.
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Revolte gegen Neoliberalismus In Europa, und auch von vielen Exilanten, ist ausschließlich von Demokratie die Rede – doch das ist gefährlich. Denn in den letzten Jahren hat sich die Demokratie zum neokolonialen Exportschlager entwickelt – siehe Irak und Afghanistan. Ohne weitere Erklärung bedeutet Demokratie die mehr oder weniger vermittelte Herrschaft der westlichen Oligarchie, die das einfache Volk letztlich politisch und sozial ausschließt. In Syrien handelt es sich wie in der gesamten arabischen Bewegung auch um eine soziale Bewegung gegen die kapitalistischen Eliten, die von der Diktatur profitieren und oft auch familiär mit ihr verbunden sind (siehe den Milliardär und Cousin Assads Rami Makhlouf). Dieser soziale Aspekt der Massenbewegung, der von den revolutionären … [weiterlesen]

„Moslembrüder kontrollieren Auslandsopposition, Säkulare syrische Opposition im Land selbst“

Auszüge aus einem Interview mit Burhan Ghalioun
3/9/2011 · erschienen in Le Monde vom 1.9.11
Wir kennen sie Methoden und Schleißigkeit der westlichen Medien und übernehmen keine Garantie und übernehmen keine Garantie für die richtige Wiedergabe. Wir werden versuchen die Aussagen unabhängig zu verifizieren. Insbesondere eine ausländische Militärintervention als „pure Illusion“ zu bezeichnen scheint uns die entschieden ablehnende Haltung, die wir von Burhan Ghalioun kennen, nicht korrekt wiederzugeben. Was die Forderung nach Sanktionen betrifft, können wir sie aus dem Mund der Opposition im Land selbst verstehen, doch die internationale Bewegung in Solidarität mit der arabischen demokratischen Bewegung darf sie nicht aufstellen, denn Sanktionen sind die politische Vorstufe zum militärischen Eingreifen.
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F: Was ist Ihre Rolle in diesem Rat? [Meine Nominierung ist als Vorsitzender] ist zugleich eine Ehre genauso wie es mich in Verlegenheit bringt. Einige der Namen sind nicht akzeptabel und die Bezeichnung selbst als „Nationaler Übergangsrat“ ist problematisch, denn sie bezieht sich auf das libysche Modell. Mein Bestreben ist es diese Initiative als Ausgangspunkt für eine wirkliche vereinigte Oppositionsfront zu nehmen. F: Warum ist der Zusammenschluss für die syrische Opposition so schwierig? Die Auslandsopposition hat bereits mehrere Konferenzen organisiert wie jene in Antalya und Istanbul. Das Problem damit ist, dass diese vor allem von den Muslimbrüdern betrieben wurden, die als einzige über einen organisierten Apparat im Ausland verfügen. Ergebnis: die Opposition im … [weiterlesen]

Tunesien: „Politische Gemeinsamkeiten mit der Linken, aber diese zieht säkularistische Familie vor“

Interview mit Ajmi Lourimi mit Kommentaren von Sami Brahem
31/8/2011 · von Wilhelm Langthaler
Ajmi Lourimi ist Mitglied des Exekutivkomitees der Enahda und einer ihrer historischen Führer. Der Philosoph gilt als Vertreter des progressiv-liberalen Flügels. Zu lebenslanger Haft verurteilt, verbrachte er siebzehneinhalb Jahre seines Lebens in den Gefängnissen Ben Alis und kam erst 2007 frei. Er übersetzte Jürgen Habermas ins Arabische.
Sami Brahem ist ein unabhängiger islamischer Intellektueller, der sich für die Historisierung der Scharia und damit ihre Anpassung an die Gegenwartsgesellschaft einsetzt. Er wurde von Ajmi Lourimi zum Gespräch eingeladen. Seine Positionen sind separat ausgewiesen. Das Gespräch mit Ajmi Lourimi zeigt deutlich, dass es in Tunesien in der islamischen Bewegung einen progressiven Flügel gibt, sowie in kaum einem anderen arabischen Land. Das Verbot der Interpretation des Koran (das „ungeschaffene Wort Gottes“, also nicht durch Menschen übertragen) und der Sunna (der Überlieferung aus der Zeit des Propheten Mohamed und seinen Nachfolgern) ist einer der zentralen Dogmen des modernen sunnitischen Islam. (Modern deswegen, weil es historisch nicht immer so war.) Wer das in Frage … [weiterlesen]

Neuer Übergangsrat der syrischen Opposition

Linke Führungsfigur Burhan Ghalioun
31/8/2011 · Mohamed Aburous
Nach mehreren gescheiterten Treffen der politischen Kräfte der syrischen Opposition wurde am Montag 29. August in Ankara ein Kommunique herausgegeben, wonach ein Übergangsrat der syrischen Opposition ernannt wurde. Das Kommunique der „Jugend der Syrischen Revolution“ ernannte 94 Personen als Mitglieder, wovon 42 Personen in Syrien leben. Dies soll die politische Vielfältigkeit reflektieren.
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Zum Vorsitzenden wurde Prof. Burhan Ghalioun gewählt. Ghalioun ist eine bekannte Figur der linken Opposition im Ausland. Er leitet heute das Zentrum für Orientstudien (Centre d’Etudes sur l’Orient Contemporain; CEOC) in Paris und unterrichtet Politikwissenschaft an der Sorbonne. In seinen Schriften spricht er sich vehement gegen eine ausländische Intervention in Syrien ein. Unter den gewählten Vertreten sind Wagdi Mustafa und Riad Seif als Stellvertreter von Ghalioun und bekannte Oppositionelle wie Haytham Maleh, Michael Kilo, Suhair Atas, sowie der Führer der Damaskus-Erklärung Riad Turk und der syrische Karikaturist Ali Farzat, der vorige Woche Opfer eines Attentats in Damaskus wurde, bei dem seine Hände gebrochen wurden. Die ernannten Personen wurden in den letzten … [weiterlesen]

Bahrain: Der Kampf um Demokratie und Gleichheit geht weiter

Oppositionskräfte boykottieren „Ergänzungswahlen“
31/8/2011 · Antiimperialistische Koordination (AIK)
Die schiitische Mehrheit des Landes ist durch die Gewichtung der Wahlkreise benachteiligt und somit im Parlament untervertreten. Das Parlament selbst hat keinen großen Einfluss auf die politischen Entscheidungen, die vom König getroffen werden. Seit Wochen demonstrieren Oppositionsaktivisten mit der Forderung, den seit 1971 amtierenden Premierminister, den Onkel des Königs. abzusetzen. Ihm wird eine Hauptrolle bei der Verfolgung und Folterung politischer Oppositionelle zugeschrieben
Bahrain
Die wichtigsten Oppositionskräfte Bahrains beschlossen, die am kommenden 24. September 2011 geplanten „Ergänzungswahlen“ zum bahrainischen Parlament zu boykottieren. Die Wahlen finden in den Wahlkreisen statt, deren Abgeordnete im vergangenen Februar aus Protest gegen die gewaltsame Niederschlagung der Demokratiebewegung zurückgetreten sind. Die schiitische Partei „Al-Wifaq“, die linke „Waad“ sowie weitere linke und panarabistische Gruppen beschlossen nicht zu kandidieren und riefen die Wähler zum Boykott auf. Andere sunnitische parlamentarische Kräfte unterließen die Kandidatur in diesen mehrheitlich schiitisch bevölkerten Wahlkreisen, wo bei den letzten Wahlen alleine Al-Wifaq 65% der Stimmen erhielt. Die Oppositionsparteien begründeten den Boykott mit der … [weiterlesen]

Syrien darf nicht Libyen werden

„Nato-Bodentruppen“ sind keine Rebellen
26/8/2011 · Antiimperialistische Koordination
Wieder einmal jubelt die westliche Medienmaschine – und konstruiert sich die Welt, wie sie sie gern hätte: nur der westliche Bombenkrieg könne Demokratie bringen. Das neokonservative Paradigma vom gewaltsamen Export der Demokratie scheint rehabilitiert. Vielleicht wird man es angesichts der revolutionären Bewegungen im arabischen Raum gegen die imperiale Weltordnung bald in noch viel größerem Maßstab gebrauchen wollen.
Westliche Doppelmoral geigt auf Dabei verliert man natürlich kein Wort über die zahlreichen zivilen Opfer der Nato-Angriffe. Das ist leidlich bekannt aus allen bisherigen „humanitären“ Kriegen. Will man von Revolutionen sonst nichts wissen (und bevorzugt den Begriff Terroristen), geht nun das Wort vom Sieg der Revolution allzu leicht von den Lippen. Ausgeblendet wird dabei, dass der Westen alles tut, um die gegen seinen Willen von Volksbewegungen angestoßenen demokratischen Prozesse in Tunesien und Ägypten zu blockieren. Man arbeitet intensiv mit den alten Eliten zusammen und will sogar einen Teil der Muslimbrüder, die man jahrzehntelang verfemte, ins Boot holen, um wirkliche demokratische Reformen, die die Interessen der breiten Massen aufs Tapet bringen würden, zu … [weiterlesen]

Tunesien: Beobachtungen eines sommerlichen Heimkehrers

25/8/2011 · Von Chihab Kraiem*
Wie stark ist der politische Islam wirklich?
Auf den ersten Blick waren keine besonderen Veränderungen zu sehen. Lediglich die früher allgegenwärtigen Bilder von Ben Ali fehlten und möglicherweise hingen noch ein paar mehr Flaggen als sonst in den Straßen. Sobald ich mich jedoch in ein Cafe setzte waren die Auswirkungen der Revolution unüberhörbar. Alles und jeder diskutierte über Politik. Die wenigsten wussten etwas konkretes, aber so gut wie jeder hatte etwas zu sagen. Einig war man sich sowieso fast nie. Diese Eindrücke wurden von mir, während meines vierwöchigen Aufenthalts in Sayada und Mahdia, die in der vergleichsweise wohlhabenden Sahel Region liegen, gesammelt. Manche hielten die jetzige Übergangsregierung für gefährlich und fürchteten deren Versuch die Macht zu behalten. Andere wiederum hielten sie … [weiterlesen]

Tunesien, die unvollständige Revolution

Diskussion mit den Wahlsiegern (Ennahda) und der radikalen Linken (PCOT)
Termin: 20/8/2011
Mit Ing. Raouf Ghali (PCOT) und Hassan Trabelsi (Ennahda)
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Hasan Trabelsi ist ein Aktivist der islamischen Nahda-Bewegung in Deutschland. Geboren in Sfax im Südost Tunesien. Schloss sich in den 1980ern als Student der islamischen Bewegung an. Zwischen 1991 und 1992 lebte er im Untergrund, bevor er das Land über Libyen und Malta nach Deutschland verließ, wo er politisches Asyl bekam. Heute lebt er in München. Hier sein Reisebericht über seinen ersten Besuch in Tunesien nach dem Sturz von Ben Ali. Ing. Raouf Ghali ist Sprecher der Kommunistischen Arbeiterpartei Tunesiens (PCOT) für den deutschsprachigen Raum. Er lebt und arbeitet seit fünf Jahren als technischer Angestellter in Deutschland. Er nahm er an mehreren Aktivitäten zur Unterstützung des Volksaufstands in Tunesien teil und beteiligte sich direkt an den Ereignissen in … [weiterlesen]

Ägypten: Revolution und Konterrevolution vor den Wahlen

Veranstaltung mit Mohammed Waked; ein prominenter Basisaktivist aus Kairo berichtet
Termin: 20/8/2011
Wien, Sa 19.11. 19h, im Öaterreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ). Dr. Wakid ist Journalist, Anthropologe und politischer Aktivist aus Ägypten. Mitbegründer der Plattform „Nationale Front für Gerechtigkeit und Freiheit“.
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Ende November finden in Ägypten Parlamentswahlen statt, über welche die ägyptische Opposition gespalten ist. Die revolutionären Kräfte, also die Basiskräfte des Jänneraufstands, sehen diese Wahlen als eine Farce des Regimes an, das versucht, sich im Bündnis mit den Moslembrüdern und den wirtschaftsliberalen Kräften wiederherzustellen. kritisieren den früh angesetzten Zeitpunkt und das Wahlsystem, das auf die Interessen der Großparteien maßgeschneidert ist. sind einerseits durch das verschärfte Parteiengesetz und andererseits durch die willkürliche Aufteilung der Wahlkreise praktisch ausgeschlossen. Auf der anderen Seite stehen die Moslembrüder und die liberalen Parteien, die in diesen Wahlen eine Möglichkeit sehen, wieder eine Regierung von Zivilisten zu bilden. Als … [weiterlesen]

Bahrain: Konfessionalismus als Waffe des Regimes

mit Dr. Said Al-Shihabi, Generalsekretär der „Bewegung Freies Bahrain“
Termin: 20/8/2011
Vortrag und Diskussion; Sa, 14. Okt, 19h Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstrasse 14/3, 1040, Wien
Dr. Said Al-Shihabi
Dr. Said Al-Shihabi ist Generalsekretär der „Bewegung Freies Bahrain“. Gegründet 1982, gilt sie als eine der ältesten Oppositionsbewegungen des Landes. Sie führte in den 1980er und 1990er Jahren die wiederholten Aufstände gegen die Willkür des Regimes und für demokratische Rechte und Gleichheit im Land an. 2011 schloss sich die Bewegung der „Koalition für die Republik“ an, die über die Reformforderungen hinaus den Sturz der Monarchie und die Errichtung einer demokratischen Republik fordert. Shihabi gilt als einer der unerbittlichsten Gegner des bahrainischen Regimes. Er nahm an den ersten Protestbewegungen 1975 gegen das Einfrieren der Landesverfassung durch den König teil. 1979 musste er das Land verlassen. Shibabi war Chefredakteur der oppositionellen Zeitung … [weiterlesen]

Mahnwache der Frauen und Schwarz (Wien)

Termin: 23/1/2025
Mahnwache der Frauen und Schwarz (Wien) gegen die Kollektivstrafe und Angriff der israelischen Armee auf die palästinensische Bevölkerung des Gazastreifens
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