Syrien hat das einzige noch verbliebene arabische Regime mit antiimperialistischen Zügen oder Momenten: Es unterstützt die Hisbollah im Libanon und bietet den palästinensischen Widerstandsbewegungen politischen Raum – um nur die zwei wichtigsten Aspekte zu nennen. Nichtsdestotrotz ist die Einzementierung der absoluten, ja dynastischen Macht Bashar al-Assads der antiimperialistischen Sache in keiner Weise dienlich. Das Gegenteil ist nötig: Die Volksmassen brauchen frische Luft zum Atmen. Nur so kann für den Befreiungskampf gegen den allgegenwärtigen westlichen Neokolonialismus im allgemeinen arabischen Rahmen mobilisiert werden.
Als Revolutionäre müssen wir groß denken. Wenn wir nicht setzen wollen, unser politisches Kapital nicht riskieren wollen, sind wir zur Niederlage verurteilt. Vor unseren Augen bricht die imperialistische Architektur der arabischen Welt, ein neuralgischer Punkt der globalen Ordnung, unter den Stößen der Massen in sich zusammen. Nicht nur im Allgemeinen, sondern insbesondere in diesem Kontext muss die revolutionäre Bewegung entschieden mutiger und kühner als die imperialen Eliten sein. Es reicht definitiv nicht, die Errungenschaften der Vergangenheit zu verteidigen, die überdies unterdessen allzu schal geworden sind. Wir sind verloren, wenn wir unser Schicksal an jenes von Figuren wie Assad binden, ganz zu schweigen von Gaddhafi, der anders als Asad nur sich selbst …
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