Im März 2010 erschien im Wiener Promedia-Verlag das neue Buch von Wilhelm Langthaler. Es handelt sich dabei um eine philosophische Arbeit, die über die Verarbeitung der Niederlage des Sozialismus dem andauernden Kampf für die Emanzipation der Menschheit auf eine neue theoretische Grundlage zu stellen versucht. Wir veröffentlichen drei Thesen die Marx mit dem Hegelschen Wortspiel „aufheben“, das heißt sowohl bewahren, fortsetzen als überwinden. Die erste besagt, dass der Wille zur revolutionären Tat nicht allein rational-wissenschaftlich sein kann. Die zweite bricht mir der Annahme einer ständig zunehmenden Homogenität und begründet damit das Prinzip der Toleranz. Und die dritte hält an der Notwendigkeit der Gemeinschaft als Ziel fest.
Hoffnung und Wille
Marx unternahm den Versuch, die umfassende Emanzipation des Menschen völlig rational, gänzlich aus der bestehenden Realität zu begründen und zu entwickeln. Wir haben nachgezeichnet, dass die Eliminierung des kontingenten, subjektiven, offenen Moments in der Geschichte unweigerlich die Inanspruchnahme eines objektiven, teleologischen Mechanismus nach sich zieht, dessen reine Diesseitigkeit nicht nachzuweisen ist. Marx’ Unterfangen scheiterte auch daran.
Wir meinen dagegen, dass die Versuche der universellen Emanzipation, der Selbstbestimmung, der Gemeinschaft, immer ein Moment des Hoffens, des Glaubens, des Willens enthalten, das nicht rational begründbar ist. Der Antrieb, die Energie zum Handeln, hat ihr Herz in einer anderen Sphäre als der Rationalität …
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