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Kurdenfrage aus Kühlschrank holen

Was kann nach den Wahlen von Erdogan erwartet werden


8. Juli 2018

Auszüge aus einem Interview mit Bekir Tank, einem exponierten kurdischen islamischen Intellektuellen. Mustafa Ilhan führte das Gespräch wenige Tage vor dem 24. Juni 2018.


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Meiner Meinung nach wird Erdogan von der Stelle, als er – wie er selbst sagte – das Kurdenthema in den Gefrierschrank gelegt hatte, fortsetzen. Auf die Kurden warten viele Aufgaben. Sie müssen berücksichtigen, dass es seit der Gründung der Republik eine tief verankerte Politik der Leugnung der kurdischen Frage gibt mit der entsprechenden Gehirnwäsche. Sie müssen vorsichtig vorgehen und sich von der sprachlichen Konfrontation verabschieden. […]

Blicken wir zurück in die Gründungsjahre der Republik: Wann und von wem wurde die Existenz der Kurden abgelehnt? Wann und von wem ist die kurdische Sprache verbotet worden? Wer betrieb die Assimilierung der Kurden und Aleviten? Und wer ist für die Massaker wie in Dersim verantwortlich? Und wer hat die kurdischen Ortsnamen türkisiert? – die CHP!

Wurde sie dafür bestraft? Nein! Hat die CHP den Kurden und Aleviten gegenüber eine Selbstkritik geleistet? Nein! Verspricht die CHP, wenn sie an Macht kommen sollte, sich mit ihrer Geschichte und ihren Verbrechen zu auseinanderzusetzen, um die jahrhundertealten Wunden zu heilen und sozialen Frieden zu schaffen? Nein! Wenn die CHP an der Macht käme, bestünde sogar die Gefahr, dass sogar die einige Rechte von Kurden entzogen würden, die sie von der AKP bekommen haben. Z.B. den kurdischen Fernsehsender TRT Kurdi, freiwilligen kurdischen Unterricht in Universitäten und Schulen usw.

 

Ganzer Text auf Türkisch: siehe Link

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